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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2017

Sage und Luca

Berühre mich. Nicht.
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INHALT

Die junge Sage kommt mit einem alten VW-Bus nach Nevada, um dort zu studieren. Aber vielmehr noch flüchtet sie vor ihrer Vergangenheit, ihrem Leben in Maine, das einem Alptraum glich. Ohne Geld ...

INHALT

Die junge Sage kommt mit einem alten VW-Bus nach Nevada, um dort zu studieren. Aber vielmehr noch flüchtet sie vor ihrer Vergangenheit, ihrem Leben in Maine, das einem Alptraum glich. Ohne Geld und ohne all das, was sie in ihrer Heimat zurückgelassen hat, außerdem mit einem ganzen Rucksack voller Ängste, versucht die Studentin sich ein neues Leben aufzubauen. Durch selbst hergestellten Schmuck und versucht sie sich über Wasser zu halten, doch reichen kann das Geld nicht. Also bewirbt sie sich für eine eintönige Stelle im Keller der Universitätsbibliothek. Dort ist es zwar staubig, aber hier hofft Sage wenigstens vor ihren Ängsten fliehen zu können. Sie hat jedoch die Rechnung ohne Luca gemacht, dem man auf den ersten Blick überhaupt nicht ansehen kann, dass er sich überhaupt für eine solch öde Aufgabe bewerben würde. Sage lernt den jungen Mann kennen – und blickt schnell hinter seine Fassade, hinter der es, wie sie feststellen muss, ganz anders aussieht, als sie dachte.

MEINUNG

Ich habe so unglaublich viel positive Resonanz über dieses zugegebenermaßen wirklich wunderschön aufgemachte Buch mitbekommen. Der Klappentext hat irgendwie nicht viel verraten, er klang anderen New Adult Büchern sehr ähnlich, aber das hat ja oft nicht unbedingt etwas zu heißen. Da ich weiß, dass ich meiner Buch-Community trauen kann, habe ich also mit großen Erwartungen zu lesen begonnen.

Ich muss sagen, dass ich nicht allzu gut in die Geschichte hereinkam. Ich hatte irgendwie Probleme mit der Protagonistin Sage. Ich hatte schnell eine Ahnung, was ihr widerfahren ist und ihre Geschichte hat mich von der ersten Seite an mitnehmen können, aber mit der Figur selbst wurde ich irgendwie nicht wirklich warm. Es hat ein gutes Viertel gedauert, bis sich das geändert hat.
An sich war Sage aber nichtsdestotrotz eine sehr interessante Person. Mit ihrem selbst gestalteten Schmuck und der Leidenschaft, die sie dafür immer wieder aufgebracht hat, wurde sie mir schließlich doch greifbarer und bekam etwas mehr Farbe. Zum Ende hin hatte ich diese durchsichtige Ansicht ihr gegenüber gar nicht mehr. Sie hat also in meinen Augen eine echte Entwicklung durchgemacht.

Die Geschichte ist natürlich in ihren Grundzügen etwas durchschaubar, aber dennoch sehr spannend zu lesen. Die Handlung wird immer ereignisreicher, zwischendurch konnte die Autorin mich immer wieder mit Kleinigkeiten überraschen, was mir sehr gut gefallen hat.
Ich mochte die auftauchenden Charaktere sehr gerne. Leider muss ich sagen, dass mich etwas gestört hat, dass Sage in der ganzen Zeit, in der die Geschichte spiet, nur mit den gleichen Leuten zu tun hat. Das ist – trotz ihrer Vorgeschichte – ein wenig unrealistisch gewesen, sorgt bei mir aber für keinen Punktabzug in dem Sinne.

Ich fand es großartig, wie viel Gefühl in dem Roman steckt und ich wurde sehr berührt von Sage’s Geschichte. Nicht nur Liebe, sondern auch Freundschaft und die Kraft, die eine Familie hat, wurden deutlich. April, die im Laufe des Buches immer mehr zu Sage’s Freundin wird, ist mein persönlicher Lieblingscharakter – das kann ich sagen ohne zu spoilern.

Das Ende war irgendwie unvorhergesehen, obwohl man es eigentlich hätte ahnen können. Dennoch: Es ist absolut klar, dass der nächste Band so schnell wie möglich her muss!

FAZIT

Schöner Roman voller Liebe, der zwar ein paar minimale Ecken hat, mich aber alles in allem überzeugen und mitreißen konnte.

4,5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥♥

Veröffentlicht am 25.08.2017

Herzerwärmend!

Liebe zwischen den Zeilen
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INHALT

Julius Nightingale führt eine kleine Buchhandlung in einer kleineren Stadt, liest jedem seiner Kunden die Wünsche von den Augen ab und weiß genau, in welcher Situation man welches Buch lesen muss, ...

INHALT

Julius Nightingale führt eine kleine Buchhandlung in einer kleineren Stadt, liest jedem seiner Kunden die Wünsche von den Augen ab und weiß genau, in welcher Situation man welches Buch lesen muss, damit es einem besser geht. Seine Buchhandlung wird Treffpunkt alter und neuer Gesichter gleichermaßen und verführt zum Stöbern und Zeit vergessen. Als Julius allerdings nach kurzer, heftiger Krankheit stirbt, steht seine Tochter Emilia alleine da. Allerdings nur im übertragenen Sinne, denn die ihr vermachte Buchhandlung strahlt noch immer genauso viel Liebe aus, wie es ihr Vater einst tat und die Menschen in der kleinen Stadt Peasebrook halten zusammen. Emilia bekommt von allen Seiten Unterstützung, wäre da nicht ein riesiger Schuldenberg und ein Immobilienhai, der ihr das Leben schwer machen möchte …


MEINUNG

Das Cover ist etwas ganz Besonderes und einfach wunderschön und war tatsächlich der Grund, weshalb ich mir das Buch näher angesehen habe. Der Klappentext hingegen hört sich meines Erachtens auf den ersten Blick ein wenig klischeebehaftet an, die Idee scheint irgendwie nicht wirklich etwas Neues zu sein. Ein Elternteil stirbt und vermacht dem Kind etwas, das es eigentlich nicht wirklich haben will und es entstehen immer mehr Probleme und zusätzlich taucht auch noch jemand auf, der mit allen Mitteln versucht, die neugewonnene Liebe zum neuen Leben niederzutrampeln. Ich wurde aber eines Besseren belehrt, denn dieser altbekannte Plot hat wenig mit der tollen, herzerwärmenden Geschichte zu tun, die sich hier zwischen den Buchdeckeln verbirgt.

Emilia trauert anfangs sehr um ihren Vater. Wir erfahren durch Perspektivwechsel schnell mehr über die Vergangenheit von Vater und Tochter und tauchen direkt in die Geschichte ein. Es dauert nicht lang und Emilia wächst einem ans Herz. Die traurige Grundstimmung vom Anfang zieht sich immer mal wieder durch die Handlung, wirkt aber niemals übertrieben. Alles in allem ist Emilia eine sehr starke Person, die ihr Schicksal zum Guten wenden will.

Die Perspektivwechsel ziehen sich subtil und auch ohne Kapitelabgrenzung durch das ganze Buch, man merkt aber jederzeit, wenn ein anderer Charakter am Zug ist. Auf diese Art lernen wir die verschiedenen Sorgen, Ängste und schönen Seiten eines jeden Protagonisten kennen – und all diese Dinge bündeln sich letztendlich in der Buchhandlung Nightingale und damit bei Emilia. Sie lernt neue Freunde kennen und lernt, ihr Leben nach dem schweren Schicksalsschlag wieder zu lieben. Die junge Frau sieht sich aber auch mit Problemen konfrontiert, aber darüber müsst ihr selbst lesen …

Sehr abwechslungsreich und spannend, kombiniert mit einem wunderbaren Schreibstil. Das macht diesen schönen Roman aus. Einzigartige Figuren, die sich im Laufe des Buches alle spürbar verändern, und ein gut durchdachter, logischer Plot, der zwar an einigen Stellen etwas durchschaubar und vorhersehbar war, mich aber genauso auch überraschen konnte.



FAZIT

Ein Buch, das Mut macht und nach vorne blicken lässt. Herzerwärmend und super schön geschrieben. Wer Bücher liebt, der wird auch dieses lieben!

Veröffentlicht am 18.07.2017

Toller Auftakt!

Dicionum 1: Du darfst dich nicht verlieben
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INHALT

Katie ahnt nichts Böses, als sie plötzlich von einem jungen Mann mit einer Waffe bedroht und gegen ihren Willen durch London gejagt wird, bis sie sich schließlich hinter den geheimen Türen des ...

INHALT

Katie ahnt nichts Böses, als sie plötzlich von einem jungen Mann mit einer Waffe bedroht und gegen ihren Willen durch London gejagt wird, bis sie sich schließlich hinter den geheimen Türen des Dicio-Kreises wiederfindet. Will Fairchild, ihr Entführer und gleichzeitig unverschämt gutaussehendes Mitglied dieses Bundes, ist nicht der einzige, der mit ihrer Anwesenheit alles andere als zufrieden ist. Katie will fliehen, wird stattdessen aber immer mehr in die Geheimnisse eingeweiht, die in London schlummern und nur darauf warten, von ihr entdeckt zu werden …


MEINUNG

Wer auf geheimnisvolle Stimmung und eine fesselnde Geschichte steht, der wird mit dem Auftakt zu Dicionum-Reie sicher nichts verkehrt machen! Und wer die Autorin kennt, der weiß auch, wie liebevoll sie ihre Charaktere zeichnet und darstellt. Das war auch hier der Fall. Die Protagonistin Katie war mir unheimlich sympathisch, selten habe ich so sehr die Verzweiflung und den inneren Kampf einer Figur spüren können. Ihre Versuche, etwas genauer hinter die Fassade des Strudels zu schauen, in den sie geraten ist, scheitern alle kläglich. Dass es zwischen ihr und Will hin und her geht war natürlich zu erwarten, ihre Beziehung zueinander zu verfolgen wurde aber an keinem Punkt nervig oder durchschaubar.

Auch die anderen Figuren haben es mir angetan. Allen voran natürlich Will, der mir genauso ein Rätsel ist wie für Katie, das macht ihn aber nur noch interessanter. Positiv überrascht war ich auch, wie bildlich ich mir alle Mitglieder des Dicio-Kreises vorstellen konnte!

Was mir besonders gut gefallen hat waren die Schauplätze. London mit all seinen besonderen Gebäuden und den starken Gegensätzen hat sofort in die geheimnisvolle Grundstimmung gepasst und den Roman noch ein Stück mehr verbessern können.

Einziger winziger Kritikpunkt ist, dass man nach dem Beenden des Buches ein bisschen das Gefühl hat, nicht sehr weit in der Geschichte vorangekommen zu sein. Gott sei Dank gibt es ja noch zwei weitere Teile, die darauf warten, gelesen zu werden! Denn ich bin sicher, da geht es ziemlich bald schon sehr rund und ich bin super gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt!



FAZIT

Ein toller Auftakt mit einer minimalen Schwäche, die aber kein Hindernis ist, dieses tolle Buch und die Geschichte zu lieben! Auf jeden Fall ein MUSS auf jedem E-Reader!

Veröffentlicht am 12.09.2025

Ein absurd-guter Roman!

Der Duft des Wals
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Inhalt
Judith und Hugo versuchen, ihre Ehe zu retten, indem sie sich einen Aufenthalt in einem luxuriösen All-inclusive-Resort in Mexiko gönnen. Das Meer glitzert am Horizont, die Eiswürfel klirren im ...

Inhalt
Judith und Hugo versuchen, ihre Ehe zu retten, indem sie sich einen Aufenthalt in einem luxuriösen All-inclusive-Resort in Mexiko gönnen. Das Meer glitzert am Horizont, die Eiswürfel klirren im Glas, doch dann trübt sich die Stimmung: Ein toter Wal wird an den Strand gespült und verströmt einen üblen Geruch, den die tropische Brise trotz aller Bemühungen des Hotelpersonals bis in den letzten Winkel trägt. Wie lange lässt sich unter diesen Umständen die Illusion vom perfekten Urlaubsparadies aufrechterhalten? Mit viel Humor und Zärtlichkeit lotet Paul Ruban das Unbehagen aus, das sich im Verborgenen einstellt und so lange verstärkt, bis es nicht mehr zu ignorieren ist.


Meinung
Ein absurd-guter Roman voller kleiner und großer Tragödien, Missverständnissen und Familienproblemen. Wir bekommen hier alles inklusive: Verschiedene Sichtweisen und Erzählperspektiven, Personen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und am Ende vor allem eine ganze Reihe voller Metaphern, die das Lesen vor allem amüsant gemacht haben. Dieser Roman regt zum Nachdenken an und kombiniert gleich mehrere zwischenmenschliche Situationen, die uns allen auch sehr gut oder aber immerhin entfernt bekannt vorkommen. Ich denke, jede*r kann mit diesem Roman etwas anfangen. Auf wenigen Seiten geschieht hier gleich eine ganze Menge. Gespickt mit einigen Extremen schwebt – oder sollte ich besser sagen stinkt – über allem der tote Wal. Die Verbindung zwischen dem toten Tier und den toten Gefühlen und der oft auch toten Kommunikation war wirklich meisterlich.

Sprachlich wirklich ein sehr gutes Buch, ich habe es schnell und sehr sehr gerne gelesen. Einzig das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen, am Ende bleiben aber 4 Buchherzen und eine Geschichte, die mir lange in Erinnerung bleiben wird.

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2025

Mit Mut in die Zukunft?

Was wäre, wenn wir mutig sind?
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Inhalt
Seit Jahren kämpfen Menschen um die künftige Bewohnbarkeit unseres Planeten. Luisa Neubauer ist eine von ihnen. Doch bis heute scheitert die Welt daran, den notwendigen Klimaschutz demokratisch ...

Inhalt
Seit Jahren kämpfen Menschen um die künftige Bewohnbarkeit unseres Planeten. Luisa Neubauer ist eine von ihnen. Doch bis heute scheitert die Welt daran, den notwendigen Klimaschutz demokratisch zu organisieren. Warum passiert nicht mehr, obwohl die wissenschaftlichen Fakten schon lange bekannt sind? Woher kommt die Anti-Klima-Aggression der Rechten? Warum sorgen selbst die sichtbaren Klimakatastrophen nicht für ein gesellschaftliches Umdenken? Luisa Neubauer analysiert die Machtkämpfe hinter der Klimakrise, sie legt die fossilen Wurzeln unserer Demokratie frei und zeigt, wie eine realistische Utopie auf unserem Planeten aussehen kann.


Meinung
Ein dünnes Buch mit dem wohl wichtigsten Thema unserer Zeit: Dem Klima. Luisa Neubauer ist für mich eine ganz besonderer junge Frau. Eine, die ihren Mund öffnet, wo andere es nicht tun. Eine, die ein unvorstellbares Wissen über das hat, was uns alle viel mehr bewegen sollte. Eine, die mit Charme vermitteln kann, dass es manchmal die kleinen Stellschrauben des Lebens sind, an denen man drehen kann, um großes zu verändern. Und seit diesem Buch ist sie auch die Frau, die sympathisch und gekonnt über das Thema Klima aufklärt und das auf nur 144 Seiten.

Das Buch ist sympathisch geschrieben, was besonders hervorzuheben ist, denn es ist letztendlich doch ein schwieriges Thema. Der Inhalt ist aufschlussreich und spannend, teilweise möchte man den Kopf schütteln und die Augen verdrehen über manch eine Ansicht, die Luisa schon gehört hat und ungeschönt weitergibt. Hier und da ist mir das Buch etwas zu idealistisch und zu wenig auf dem wahren Leben gegriffen, aber insgesamt setzt es eben genau da an, wo es auch schon der Titel tut: Am Mut, den wir alle haben müssen, um etwas zu verändern. Was am Ende bleibt ist ein leises Stimmchen der Hoffnung. Eine Stimme, die sagt, dass es zwar eigentlich schon zu spät ist, dass aber dennoch manche Dinge in unserer Hand liegen.

4 von 5 Buchherzen ♥♥♥♥

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  • Erzählstil