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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2018

Irische Familiengeheimnisse

All die Jahre
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„All die Jahre“ ist das dritte Buch der Autorin und Journalistin J. Courtney Sullivan, das bei Deuticke erschienen ist.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Schwestern Nora und Theresa, die Ende der ...

„All die Jahre“ ist das dritte Buch der Autorin und Journalistin J. Courtney Sullivan, das bei Deuticke erschienen ist.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Schwestern Nora und Theresa, die Ende der 50-er Jahre von Irland nach Amerika ausgewandert sind. Nora möchte dort ihren Verlobten Charlie heiraten und Theresa soll eine Ausbildung machen. Alles kommt anders als gedacht. Theresa wird schwanger und Nora fällt eine Entscheidung für sie, die die Schwestern auseinanderbringt.

Die Handlung beginnt 2009 und Nora lebt immer noch in Boston und ist inzwischen Mutter von vier Kindern. Charlie ist inzwischen verstorben. Theresas Leben ist komplett anders verlaufen und sie lebt als Nonne in einem Kloster in Vermont. Nachdem Noras ältester Sohn Patrick bei einem Unfall stirbt, nähern sich die beiden Schwestern langsam wieder an.

Die Ereignisse werden im Wechsel in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt. Die beiden zeitlich verschiedenen Handlungsstränge laufen parallel. Dadurch lernt man Nora sehr gut kennen und kann ihr Verhalten gut nachvollziehen. Zu Beginn ist Nora sehr schüchtern und zurückhaltend, wird aber im Laufe der Jahre immer offener.

Die Charaktere werden sehr detailreich und authentisch dargestellt. Auch das Verhältnis der Geschwister und ihre Beziehung untereinander wirken realistisch und werden gut abgebildet. Durch immer wieder neu auftauchende Familiengeheimnisse, ist das Buch durchgehend spannend.

Neben der Familiengeschichte lässt J. Courtney Sullivan immer wieder historische Ereignisse aus der Zeit der 50-er Jahre in Boston einfließen und man erfährt ein wenig über die Rassenunruhen und die Migrationsprobleme der damaligen Zeit.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, einfach und angenehm zu lesen. Sie versteht es ihre Leser in die Zeit und die Orte der Geschehnisse mitzunehmen.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich hätte mir lediglich einiges mehr an Informationen gewünscht, da nicht alle Geheimmisse gelüftet wurden.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Ein ganz besonderer Schatz

Der Wortschatz
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„Der Wortschatz“ ist ein wundervolles Buch, das mich total verzaubert hat und der Debütroman von dem Autoren Elias Vorpahl.

Erzählt wird die Geschichte eines kleinen Wortes, das seinen Sinn verloren hat ...

„Der Wortschatz“ ist ein wundervolles Buch, das mich total verzaubert hat und der Debütroman von dem Autoren Elias Vorpahl.

Erzählt wird die Geschichte eines kleinen Wortes, das seinen Sinn verloren hat und auf der Suche nach seiner Identität ist.
Es reist durch die Welt der Wörter, um diese wiederzufinden.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen. Die Wortspielereien haben mich zum Schmunzeln gebracht.
Dabei fand ich es faszinierend, wie unterschiedlich die Bedeutung eines Wortes je nach Kontext sein kann.

Das Buch ist eine fantasievolle Abenteuerreise mit Wortspielerein in eine ganz neue und ungewöhnliche Welt.
Durch die kunstvolle Verwendung und Verschachtelung der Worte ist es ratsam, das Buch langsam zu lesen,
damit einem nichts entgeht, das wäre einfach zu schade.

Die Illustrationen von Julia Marie Stolba runden das Buch perfekt ab und machen es zu einem gelungenen Gesamtwerk.

Ich kann das Buch Menschen, die Wörter und Fantasie lieben und nur empfehlen und bin äußerst gespannt auf weitere Geschichten von Elias Vorpahl.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Fantastisch & unvorhersehbar – ein toller Auftakt

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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„Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte“ von Bernhard Hennen ist ein gelungener Auftakt in eine neue Fantasyreihe.

Handlungsort ist die mittelalterlich wirkende Insel Cilia. Milan Tormeo – ein sechzehnjähriger ...

„Die Chroniken von Azuhr – Der Verfluchte“ von Bernhard Hennen ist ein gelungener Auftakt in eine neue Fantasyreihe.

Handlungsort ist die mittelalterlich wirkende Insel Cilia. Milan Tormeo – ein sechzehnjähriger Junge – rebelliert gegen seinen Vater - der gleichzeitig Erzpriester ist -Nandus. Milan soll der nächste Erzpriester werden und flieht. Dabei gerät er mit der Diebin Felicia und der Konkubine Nok in ein Geflecht aus Intrigen und eine unbekannte Magie erwacht…. Eine Prophezeiung, die nach der Ankunft des „Schwarzen Mondes“ ein neues Zeitalter einleiten wird.

Der Schreibstil von Bernhard Hennen ist angenehm flüssig und leicht zu lesen, so dass ich gut in die Geschichte hineingekommen bin. Die kurzen Kapitel haben mich dazu verleitet immer schnell noch eines zu lesen und es fiel mir schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen, da die Spannung direkt zu Beginn aufgebaut und meine Neugierde geweckt wurde.

Die Angaben in den Kapitelüberschriften finde ich sehr hilfreich, so weiß man direkt wo man ist. Gut gefällt mir auch der Perspektivwechsel, da man so einen guten Rundumblick bekommt. An die vielen Charaktere musste ich mich erst einmal gewöhnen und es dauerte einige Seiten bis ich alle Namen richtig zu sortieren konnte.

Die einzelnen Charaktere werden sehr detailliert und facettenreich beschrieben. Dabei gefiel mir besonders gut, dass kein Charakter nur gut oder nur böse war, sondern jeweils positive und negative Eigenschaften in sich trug. Milan – einer der Protagonisten der Geschichte – hat mir am besten gefallen, da er sich auch am stärksten entwickelt hat.

Die Grundidee des Buches ist ungewöhnlich und fantastisch. Es gibt viele überraschende Wendungen, die mich einfach nur staunen ließen. Es gab aber auch viele Szenen, die mich aufgrund ihrer Brutalität entsetzt haben. Die Spannung wuchs kontinuierlich an und gegen Ende konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.

Der Schluß dieses ersten Bandes ist in sich rund, aber es bleiben auch einige Fragen und Rätsel für den Folgeband offen, den ich auf jeden Fall lesen werde.

Fans von historischen Fantasyromanen werden von der Geschichte begeistert sein und ich kann das Buch Lesern, die Spannung und Fantasy mögen nur empfehlen.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Genialer Thriller – spannend bis zum Ende

Das andere Tier
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„Das andere Tier“ des Autors Taavi Soininvaara ist der 9. Fall in dem Oberinspektor Arto Ratamo ermittelt. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, was aber kein Problem war, da jeder Band in sich ...

„Das andere Tier“ des Autors Taavi Soininvaara ist der 9. Fall in dem Oberinspektor Arto Ratamo ermittelt. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe, was aber kein Problem war, da jeder Band in sich abgeschlossenen ist.

Zu Beginn des Buches befindet sich ein Verzeichnis über die Hauptfiguren und die wichtigsten Institutionen. Da die Story sehr komplex, schwer zu überschauen und die Namen zu einem großen Teil sehr fremd klingen, fand ich dies sehr angenehm und hilfreich, um einen Überblick zu bekommen bzw. während des Lesens auch noch einmal kurz nachschlagen zu können.

Der Roman beginnt brisant und die Spannung wird bis zur letzten Seite aufrechterhalten. Die beiden Handlungsstränge scheinen anfangs nicht so recht zusammen zu gehören, die häufigen Perspektiv- und Zeitwechsel lassen zunächst eine Menge Fragezeichen aufkommen.

Mit seinem Hauptprotagonisten Arto Ratamo hat Taavi Soinin-Vaara einen interessanten Charakter erschaffen, der sympathisch und authentisch wirkt. Als Ermittler geht er ungewöhnliche Wege und kämpft ohne Bedenken, um seine eigene Person, obwohl er weder von seinem Vorgesetzten, noch von seinen Kollegen, die angebrachte Unterstützung erhält. Auch die übrigen Charaktere sind anschaulich und lebendig beschrieben.

Insgesamt spielt der gesamte Krimi über eine Zeitspanne von einer Woche, in der man zahlreiche Schauplätze über die gesamte Welt kennenlernt. Es geht um Mord, Erpressung, illegale Einwanderer und Korruption bei der Polizei.
Der Schreibstil von Taavi Soinin-Vaara ist zum Teil schockierend offen und lässt einen die Luft anhalten aber gleichzeitigt gibt es auch immer wieder Stellen zum Schmunzeln.

Mein Fazit:
Ein packender Thriller, der bis zum Ende fesselt, gleichzeitig geschichtliche Begebenheiten über Land und Leute einbaut und dadurch authentisch wirkt.
Absolut lesenswert !

Veröffentlicht am 29.12.2017

Einfühlsam, tröstend und Mut machend

Das Schmetterlingsprinzip
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„Das Schmetterlingsprinzip“ von Andrè Hötzer ist ein sehr einfühlsames und berührendes Buch, das sich mit Thema Tod, dem Verlust geliebter Menschen und dem Umgang mit dieser Situation beschäftigt.

Der ...

„Das Schmetterlingsprinzip“ von Andrè Hötzer ist ein sehr einfühlsames und berührendes Buch, das sich mit Thema Tod, dem Verlust geliebter Menschen und dem Umgang mit dieser Situation beschäftigt.

Der kleinen Marie ist das schlimmste passiert, was man sich vorstellen kann. Sie hat durch einen Autounfall gleich zwei geliebte Menschen verloren. Ihre Eltern sind ums Leben gekommen und Marie ist untröstlich und kommt nicht mehr zur Ruhe. Ihr Onkel Nico kümmert sich liebevoll um sie, aber auch bei ihm sitzt der Schmerz über den Verlust tief und er ist am Ende seiner Kräfte. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer….

Der Schreibstil von Andrè Hötzer ist klar, sachlich und zugleich tief berührend. Ich habe für die wenigen Seiten des Buches beim Lesen wirklich lange gebraucht, da Maries Schmerz und ihre Gefühle so nachvollziehbar beschrieben waren, dass ich sie direkt spüren konnte und immer wieder eine Pause einlegen musste, um meine Gedanken zu ordnen. Auch die Hilflosigkeit und Überforderung der übrigen Personen wird sehr gut dargestellt.

Sehr feinfühlig geht der Autor auf wichtige Themen wie Tod, Verlust, Trauer und deren Bewältigung ein und macht abschließend noch einmal deutlich, wie wichtig es ist in der Gegenwart zu leben und geliebten Menschen immer wieder zu sagen, dass man sie lieb hat. Dazu findet man am Ende des Buches noch einige schöne Sätze, die mich sehr nachdenklich gemacht haben.

Das empfohlene Alter für dieses Buch lautet 8 bis 12 Jahre, aber ich denke, dass es für Menschen jeden Alters eignet, da man sich als Erwachsener hilflos und alleine fühlt und Trost benötigt, wenn man einen geliebten Menschen verliert.

In der Geschichte gibt es zauberhaften Illustrationen, die das Werk wundervoll abrunden.

Ein wirklich schönes Buch, das sich gut eignet, um in einer schwierigen Situation Kraft zu schöpfen und den richtigen Umgang mit dem Thema Verlust, Tod und Trauer zu finden.