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Veröffentlicht am 22.01.2018

Bei den Reisenden, ich will mehr!

Die Blausteinkriege 1 - Das Erbe von Berun
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Zitate:
"Wenn man den Seeleuten glaubte, hatte man die beste Chance, in Veycari eine Jungfrau zu finden, wenn man sich unter Hühnern und Enten umsah. Sehr jungen Hühnern und Enten." Seite 59

"Und langsam, ...

Zitate:
"Wenn man den Seeleuten glaubte, hatte man die beste Chance, in Veycari eine Jungfrau zu finden, wenn man sich unter Hühnern und Enten umsah. Sehr jungen Hühnern und Enten." Seite 59

"Und langsam, Schlag für Schlag, wurde Marten zum ersten Mal wirklich klar, dass er sich mit jedem Zug von seinem bisherigen Leben entfernte. Ihm wurde schlecht." Seite 139
"Schmerz und Tod sind unsere Last. Wir tragen sie mit Dankbarkeit, denn die Wege der Reisenden sind unergründlich. Er weinte, vielleicht lachte er auch. Es machte keinen Unterschied. Seite 261

Charaktere:

Im von ihrer Heimat entfernten Berun lebt Sara. Sie hat wahrlich kein leichtes Leben, denn von den Einwohnern wird sie aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe verachtet, außerdem gilt sie als verflucht. Sie ist gezwungen ihrem "Ziehvater" Feyst zu dienen, der schrecklich und jähzornig nicht nur sie, sondern sowohl andere Kinder als auch seine eigenen Söhne zu seinen unlauteren Zwecken einsetzt. Trotz ihrem harten Leben versucht sie sich selbst treu zu bleiben. Sie ist mutig, hat ein gutes Herz und manchmal bringt ihre vorlaute Klappe ihr leider Probleme ein.

Marten ist, wie sein Freund Danil, der geborene Schürzenjäger und Lebemann, der auch mal sein Leben riskiert, indem er sich an Schwestern von Edelmänner ranmacht ;) Er trinkt gerne und treibt sich regelmäßig in freizügigen, einschlägigen Etablissements rum. In seiner Familie ist er nicht besonders hoch angesehen, da er nicht zum Ordensritter wurde. Doch wie das Leben so spielt, hat er ausgerechnet bei Feyst Spielschulden, was ihn in eine dumme Zwickmühle bringt. Ehe er sich versieht, ist er dem Gutwillen anderer ausgeliefert und befindet sich bereits mitten im Spiel...

Henrey der Puppenspieler ist ein fairer aber dennoch gefährlicher Mann. Auch wenn zu Beginn der Geschichte nicht so recht klar ist, wen er darstellt und was seine Rolle ist, merkt man doch gleich, dass er sich zu einem gefährlichen Gegner entwickeln kann. Seine oberste Prämisse ist es, seine Ziele zu verfolgen, hierbei stellt er sich als durchtrieben und clever heraus. Der Puppenspieler ist definitiv kein Mann, den man gegen sich wissen möchte.


Meinung:

Wer ab und zu bei mir vorbeischaut, weiß, dass ich in der Regel meine Rezensionen mit einer kurzen Zusammenfassung der ersten Seiten beginne. Heute werde ich mal eine Ausnahme machen und dies mit den Charakterbeschreibungen verweben. Warum? "Das Erbe von Berun" ist einfach zu komplex, zu umfassend und hat zu viele Charaktere, um dem in einer Zusammenfassung gerecht zu werden. Da wüsste man ja gar nicht, wo man anfangen und aufhören soll :D Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass das Buch nichts für Zwischendurch ist. Ein Lesen auf mehrere Wochen ist auf Grund der Komplexität des Buches eher nicht zu empfehlen. Aber dafür ist auch die Neugier, die beim Lesen entsteht, zu groß ;)

Und wer jetzt denkt "Oha, höre ich da eine gewisse Begeisterung heraus?", dem kann ich nur sagen: "DEFINITIV"!
Von Anfang an werden wir Zeuge einer umwerfenden Welt. Pflanzen, Tiere (nein, ich möchte keiner Ralld-Spinne oder ihrem Netz begegnen), Landschaften, Gebäude... Der Fantasie der Autoren scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Der Leser kann dies alles und noch mehr geradezu vor Augen sehen. Obwohl manche vielleicht, gerade bei den blutigen Szenen, eventuell darauf verzichten könnten. Wobei... Vielleicht lieber nicht ;)
Aber überzeugt euch selbst!

Der Schreibstil ist überaus fantasie- und detailreich, was uns immer tiefer in das Geschehen hineintauchen lässt. Er umfasst sowohl raue Umgangsformen, blutige Kämpfe als auch einen schön gesponnenen Faden, der die drei Schicksale von Sara, Marten und Henrey langsam aber unwiderruflich miteinander verbindet.

Dazu kommen die ständigen Perspektivenwechsel, die nach und nach alle Protagonisten (sowie den ein oder anderen Antagonisten) zum Leben erwecken. Wobei mir persönlich die etwas schrägeren so richtig gut gefallen haben!
Durch das kreierte Setting voller Geheimnisse, Mythen, Aberglauben, Magie, Politik und Intrigen, kann man gar nicht anders, als durchgehend mit den Charakteren mitzufiebern, zu leiden und zu lachen, wenn sich bei ihnen wieder eine Wendung auftut.

Spannung, Abenteuer, Humor... Hier kommt kein Freund der hohen Fantasy zu kurz! Alles in allem bleibt mir eigentlich nur zu sagen: "ein gigantischer Auftakt!! Aber wo bleibt bitte Band 2 nur???" ;)

Veröffentlicht am 22.01.2018

spannender und gelungener 2. Teil

Die Farbe der Zukunft
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Zitate:
„Jetzt klingt ihre Stimme ganz leise. Sie hat sich in sich selbst zurückgezogen. Ich kenne das. Ich habe es schon so oft erlebt, dass ich es nicht mehr zählen kann. Meine Mutter ist fort.“ Seite ...

Zitate:
„Jetzt klingt ihre Stimme ganz leise. Sie hat sich in sich selbst zurückgezogen. Ich kenne das. Ich habe es schon so oft erlebt, dass ich es nicht mehr zählen kann. Meine Mutter ist fort.“ Seite 66
„Ich greife nach einem Stapel Papier. An diesem hat Paige gearbeitet. Das weiß ich deshalb, weil er in acht verschiedenen Farben markiert wurde - als hätte ich eine Regenbogenfahne mit einer Packung Smarties gepaart und ihr Kind hätte diese Seiten vollgekotzt.“ Seite 89
„Einer von ihnen ist inzwischen mehr für mich als ein Vorgesetzter. Eine von ihnen ist die beste Freundin, die ich jemals hatte. Und einer von ihnen bedeutet mir alles .“ Seite 261

Meinung:

Vieles hat sich verändert bei Annum Guard.
Der Verrat von Alpha und die Geschehnisse, die damit zusammenhängen, haben für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen gesorgt. Auch die Leitung wurde anders belegt als ursprünglich geplant.
Zeta ist seit geraumer Zeit verschwunden und Red, der eigentlich bereits zum zukünftigen Leiter ausgebildet wurde, wurde erstmal "degradiert".
Stattdessen müssen sich Iris und ihre Kollegen von Jane Bonner, der vorläufigen Chefin -zumindest bis zum Abschluss der Eagle-Industries-Affäre-, auseinandersetzen. Diese nervt die Gruppe sowohl mit ihrer herablassenden Art, als auch mit ihrem Bürokratentum - was, wie ihr euch wohl denken könnt, vor allem Iris schwer auf die Nerven geht. Zumal sie wegen Bonner die letzte Zeit komplett damit zugebracht hat, ihrem Vater hinterherzuspionieren, statt sich weiter darum kümmern zu kümmern, wer der oder die geheimnisvolle XP ist. Die Person, die scheinbar hinter dem ganzen Chaos steckt...
Und leider kann sie noch nicht mal mithilfe ihrer Kollegen und Freunde heimlich Nachforschungen anstellen, da ihr ausdrücklich untersagt wurde, den Namen XP auch nur auszusprechen.
Schwer ins Straucheln kommt sie jedoch, als klar wird, dass XP die Finger bei Zetas Entführung im Spiel hatte!!
Darüber hinaus verschwindet plötzlich Orange unter mysteriösen Umständen und Iris´ Gefühl, dass einer aus dem inneren Kreis mehr wissen MUSS wird nahezu übermächtig. Kurzerhand beschließt sie das Geheimnis um XP mit den anderen zu teilen um Schlimmeres zu verhindern. Auch wenn ihr nur allzu bewusst ist, dass dieser Verrat sie auf direktem Weg ins Gefängnis bringen könnte, muss sie es einfach riskieren. Denn jeder der Gruppe könnte der nächste sein...

Auch in Band 2 überzeugt der Charakter Iris wieder mit ihrer direkten, humorvollen Art. Wobei sie dieses Mal die meiste Zeit bedeutend nachdenklicher und ernster ist, was unter anderem dem Thema bipolare Störung ihrer Mutter und den Auswirkungen der Krankheit geschuldet ist. Selbstverständlich tragen jedoch auch die Taten ihres Vaters sowie die Gefahr, in der sie sich befinden, dazu bei. Auf mich wirkt sie reifer, was, wenn man den Verlauf der Geschichte einbezieht, sehr authentisch wirkt.

Die Geschichte rund um die Verschwörung und XP ist in meinen Augen geschickt konstruiert, mit so manchen Irreführungen für den Leser, was natürlich noch mehr die Neugierde beim Leser weckt.
Viel Spannung, aber auch die ein oder andere Emotion sowie Geheimnisse, Geheimnisse und Geheimnisse machen den Lesefluss perfekt!

Sehr schön fand ich auch die kurzen Rückblicke in Band 1, die dem Leser das Verstehen der Zusammenhänge zusätzlich erleichtert haben.

Einzig die Anzahl der Vorfälle, in denen Iris schräg angeschaut wurde, weil sie -mal wieder- im falschen Outfit in der Zeit springt, hätte man für mich etwas reduzieren können, aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau und hat den Lesespaß nicht beeinflusst ;)

Alles in allem hat mir Band 2 sogar noch einen Ticken besser gefallen als der 1. (wobei dieser bereits klasse war), da mir einerseits die ernstere/nachdenklichere Stimmung und andererseits das enorme Verwirr- und Spannungslevel ein aus der Hand legen des Buches fast unmöglich gemacht haben!!

Nur.... Der Cliffhanger, der war echt fies :D Aber schaut selbst!

Veröffentlicht am 22.01.2018

"Indiana erwandern" mal anders ;)

All die verdammt perfekten Tage
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Zitate:
"An den Feiertagen habe ich geschlafen, am Erntedankfest, an Weihnachten und über Silvester und Neujahr. Ich kann nicht sagen, was diesmal anders war, aber als ich aufwachte, fühlte ich mich noch ...

Zitate:
"An den Feiertagen habe ich geschlafen, am Erntedankfest, an Weihnachten und über Silvester und Neujahr. Ich kann nicht sagen, was diesmal anders war, aber als ich aufwachte, fühlte ich mich noch toter als gewöhnlich." Seite 10

"Und für einen kurzen Augenblick spüre ich es: den Frieden und die Leere im Geist, als ob ich bereits tot wäre." Seite 16
"Ich beuge mich vor, bin eine menschliche Rakete. Bin. Das. Auto. Und ich schreie, weil mich der Lärm noch wacher macht." Seite 66
"Du bist alle Farben auf der Welt in ihrer ganzen Herrlichkeit." Seite 182

Charaktere:

Theodore wird von allen als Freak bezeichnet. Er macht in der Schule Ärger, prügelt sich, ist wild und aufbrausend. Er macht was er will und wann er es will! Aber, was die meisten nicht erkennen, ist, dass es sein größter Wunsch ist GESEHEN zu werden. Nicht "sehen" im üblichen Sinn natürlich, sondern als Mensch. Er ist auf der Suche nach sich selbst und die meisten seiner Dummheiten sind nur darin begründet, dass er spüren MUSS, dass er lebt!

Violet hat eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann. Ein behütetes Elternhaus, gute Noten und sie ist bei allen beliebt. Wäre da nicht der Unfall, bei dem ihre Schwester Eleanor starb und an dem sie sich die Schuld gibt. Im Gegensatz zu Theodore, versucht sie alles, um NICHT gesehen zu werden. Einst war sie ein Mädchen mit Träumen und Plänen. Heute ist nicht mehr viel von ihr übrig.


Meinung:

Die Geschichte beginnt recht skurril. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt darüber lachen. Als sich Theo mal wieder an den Rand des Selbstmords begibt, um sich lebendiger zu fühlen, trifft er -auf dem selben Turm am Rand stehend- auf Violet. Obwohl es für den Leser den Anschein hat, als hätte er mit seinem Leben abgeschlossen, setzt er in diesem Moment alles daran, Violet vom Springen abzuhalten... Als sie dann kurz darauf gemeinsam ein Schulprojekt absolvieren müssen, beginnt für die beiden ein neues Leben.

Jennifer Niven hat es geschafft, mich auf eine zauberhafte Reise zu entführen, auf der ich so ziemlich alle Emotionen empfinden durfte, die einem beim Lesen möglich sind.
Ich habe gelacht, wegen Theos losem, aber oftmals auch poetischem Mundwerk - aber auch geweint, so ergreifend waren einige der Szenen für mich.
Hierbei spielen natürlich die beiden Protagonisten die größte Rolle. Erzählt wird im Wechsel zwischen ihnen, jeweils aus der Ich-Perspektive. Sie sind liebevoll ausgearbeitet, mit all ihren Stärken, Schwächen, Ängsten und Träumen: zwei eigentlich komplett unterschiedliche Menschen, die versuchen, sich gegenseitig beizubringen zu leben.
Sowohl Violet als auch Theo sind unheimlich liebenswert und authentisch. Nicht selten habe ich plötzlich laut losgelacht, so vertieft war ich in die humorvolle aber auch traurige Geschichte um die beiden.

All die verdammt perfekten Tage ist für mich ein Buch, dass mich von Anfang bis Ende mitreißen konnte. Nicht nur, dass die vielfältigen Emotionen einen in die Geschichte versinken lassen, sondern auch die Tatsache, dass man oftmals selbst ins Grübeln kommt, haben dieses Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht.
Wie einfach kann es sein, jemand anderen glücklich zu machen? Habt ihr darüber schonmal nachgedacht? Die Reise der beiden zeigt nur ein paar der nahezu unbegrenzten Möglichkeiten dazu, vielleicht kann man sich ja Inspirationen holen ;)
Aber natürlich sind auch die traurigen Aspekte mit vielen Gedanken verbunden.
Violets Umgang mit dem Tod ihrer geliebten Schwester zum Beispiel, zeigt uns einmal mehr, wie unterschiedlich Menschen mit solchen Dingen umgehen und wie wichtig es ist, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Vielleicht gibt es ja jemanden, der Hilfe benötigt, auch wenn es auf den ersten Blick nicht danach aussieht.

Bewegend und emotional, ich hätte noch stundenlang weiterlesen können!

Veröffentlicht am 21.01.2018

ein tolles Fantasyabenteuer mit großmäuligem Helden

Wulferan
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Zitate:
"Ich wusste um meine beunruhigende Wirkung, die unsichtbare Aura einer Person, die gemordet hatte, deshalb wurde ich stets gemieden, man ging mir instinktiv aus dem Weg." Position 129

"Meine Güte, ...

Zitate:
"Ich wusste um meine beunruhigende Wirkung, die unsichtbare Aura einer Person, die gemordet hatte, deshalb wurde ich stets gemieden, man ging mir instinktiv aus dem Weg." Position 129

"Meine Güte, sie sollten sich abregen! Ich würde nicht beißen. Nicht ohne Grund zumindest." Position 136


Charakter:

Der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Wulferan stellt auf den ersten Blick keinen wirklich sympathischen Protagonisten dar. Das Leben als Straßenkind, Gladiator, Sklave und Schlachtvieh in der Arena hat ihn zwar stark und zäh werden lassen, jedoch ist er in erster Linie ein Mörder. Skrupellos und großmäulig wie er ist, macht er es sich nicht wirklich leichter. Sein Leben auf der Flucht hat ihn zwar vorsichtig werden lassen, dennoch kosten ihn seine Hitzköpfigkeit und Impulsivität manchmal jeglichen Vorteil.
Doch ab und an durchzuckt Wulferan im Laufe der Geschichte der Wunsch, er wäre anders. Er wäre nicht auf der Flucht, nicht umgeben vom Bösen und er könne ein normales Leben führen...


Meinung:

Die Geschichte beginnt vielversprechend. Wulferan, der sich im Prolog auf seinem Gang zum Galgen befindet, sieht dieses Mal keine Möglichkeit mehr, zu entkommen. So beschließt er, uns seine Geschichte zu erzählen.
Sein Stolz und sein Kampf gegen die Versklavung, haben ihn zum Mörder auf der Flucht werden lassen. Im Versuch den herrschenden Magiern, den Qel´tar und den Arasti-Kriegern zu entkommen, geschieht ihm genau das, was er tunlichst zu vermeiden suchte. Er tappt mitten in ihre Falle. Hier trifft er zum ersten Mal auf seinen zukünftigen Todfeind Tyronnimus Tarlin, der ihn lieber gestern als morgen tot sehen würde. Ist dies wirklich das Ende seiner Reise? Oder wird er es schaffen, zu entkommen?

Der Autor nimmt uns mit auf eine spannende Reise voller Gefahr, Hass und Kampf, aber auch Freundschaft und Hoffnung. Er erzählt uns detailliert und fantasievoll die Geschichte eines Mannes, der es im Leben nie leicht hatte und so seinen Weg vom kleinen Gauner zum Tode verurteilten Mörder macht. Und obwohl die ersten Eindrücke Wulferan nicht gerade sympathisch erscheinen lassen, sind wir sehr schnell gezwungen, unser Bild von ihm zu überdenken ;)
Kilian Braun hat sich sehr viel Mühe gegeben, Wulferan mit all seinen Stärken und Schwächen für den Leser zum Leben zu erwecken. Immer wieder erfahren wir Details über sein früheres Dasein, das ihn zu dem gemacht hat, der er heute ist. Die gewählte Ich-Perspektive lässt ihn uns besser verstehen und seine Taten und Beweggründe nachvollziehen, was ihn uns -trotz seiner großen Klappe und düsteren Geschichte- ans Herz wachsen lässt.

Die bildhafte Beschreibung der Welt, sowie die fantasievoll gestalteten Charaktere, die seinen Weg bestimmen, lassen einen tief in die Geschichte eintauchen. Hierbei herrscht immer ein gut eingängiger Schreibstil vor, der einen angenehmen Lesefluss ermöglicht.
Hierin liegt jedoch auch mein einziger Kritikpunkt. Zu Beginn der Geschichte meint der Autor es für meinen Geschmack etwas zu gut und verliert sich in Details. Das gestaltet den Anfang etwas träge. Doch das gibt sich zum Glück schnell wieder und die Geschichte nimmt Fahrt auf. Oftmals sogar so sehr, dass ich das Buch nur schwerlich aus der Hand legen konnte. Spannung und so manch unerwartete Wendung haben die Seiten geradezu an mir vorbeifliegen lassen.

Eine klare Leseempfehlung an alle, die Lust auf eine fesselnde Geschichte voller Magie, Fabelwesen, einen schnoddrigen Protagonisten sowie blutige Kämpfe haben. Ich jedenfalls habe die Geschichte um Wulferan sehr genossen.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Auch dieser neue Fall hat es definitiv wieder in sich!

Die Sprache der Knochen
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Charakter:

Da wir uns mittlerweile bei Band 18 befinden, gibt es an dieser Stelle wohl nicht mehr allzuviel zu sagen ;)
Wer Temperance Brennan noch nicht kennt, sollte dies schleunigst nachholen ;)


Meinung:

Temperance ...

Charakter:

Da wir uns mittlerweile bei Band 18 befinden, gibt es an dieser Stelle wohl nicht mehr allzuviel zu sagen ;)
Wer Temperance Brennan noch nicht kennt, sollte dies schleunigst nachholen ;)


Meinung:

Temperance Brennan, geplagt von allzu menschlichen Problemen wie ihrer kranken Mutter, dem Antrag von Ryan -bei dem sie sich einfach zu keiner Entscheidung durchringen kann- und der Angst um ihre Tochter, bekommt keine Verschnaufpause.
Ein neuer Fall droht sie komplett zu beanspruchen und verlangt ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
Eigentlich beginnt es "nur" mit einem Cold Case. Eine Frau, Hazel "Lucky" Strike, kommt zu ihr mit einer Tonbandaufnahme eines Mädchens, dass eingesperrt wurde, Angst hat und mittlerweile nur noch sterben will!
Hazel ist sich sicher, dass es sich bei der Stimme um Cora Teague handelt, die vor Jahren verschwand, und, dass es sich bei unidentifizierten Knochen, die Brennan untersucht hat um ebendiese junge Dame handelt. Obwohl Tempe alles andere als begeistert von dieser Art von Hobbyermittlern ist, entschließt sie sich, der Sache nachzugehen.
Nur, wo soll sie bloß anfangen? Alles was sie hat ist ein Torso, der sowohl damals als auch nach erneuter Untersuchung keinerlei Hinweise liefert. Nichts, was auf ein exaktes Alter, Geschlecht oder gar die Todesursache hinweisen würde. So entschließt sie weitere Nachforschungen zu betreiben und merkt zunächst nicht, in was sie da hineinzuschlittern droht.

OK, ich als bekennender Fan freue mich natürlich jedes Mal auf das ein oder andere Wiedersehen, z.B. mit Birdie, Andrew oder sogar Slidell, wenn es denn sein muss ;) Aber auch ohne das hat Kathy Reichs mich wieder auf ganzer Linie überzeugt.
Nicht nur, dass sie Tempe immer menschlich darstellt und sie sowohl durch ihre allzu "normalen" Schwächen, Probleme aber auch durch die gewählte Ich-Perspektive authentisch werden lässt, auch Brennans bissiger Humor und ihre oftmals schnoddrige Art machen sie mir doch immer wieder sehr sympathisch.

Auch der Schreibstil konnte mich erneut überzeugen. Zum einen schafft Kathy Reichs es, durch Minicliffhanger an den Kapitelenden und unvorhergesehene Wendungen der Story die Spannung aufrecht zu erhalten und weiter aufzubauen. Zum anderen sind die auf Grund der Storyline benötigten wissenschaftlichen Vorgänge jederzeit gut erklärt, gut nachvollziehbar und somit angenehm zu lesen.

Dieser neue Fall hat es definitiv wieder in sich! Er ist durchgehend spannend und zieht den Leser mit jeder Seite weiter in seinen Bann. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und kann diese Reihe nur uneingeschränkt allen empfehlen, die gerne gut durchdachte, fundierte sowie sympathische Krimis lesen.