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Veröffentlicht am 26.03.2018

Ausbruch aus der Hoffnungslosigkeit

Als der Tag begann
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Liz wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Lisa und ihren beiden drogenabhängigen Eltern in schwierigen familiären Verhältnissen, mit kaum finanziellen Möglichkeiten ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Liz wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Lisa und ihren beiden drogenabhängigen Eltern in schwierigen familiären Verhältnissen, mit kaum finanziellen Möglichkeiten in desolaten Wohnverhältnissen und quasi auf sich alleine gestellt auf. Schon in ihrer Kindheit besteht ihr Alltag aus Schule schwänzen, in der Nacht herumstreunen und dem drogenbenebelten Leben ihrer Eltern aus. Als auch noch die HInfektion ihrer Mutter und die Trennung der Eltern hinzukommen, ist Liz völlig auf sich alleine gestellt und der Weg, den sie als Jugendliche einschlagen wird, ist nahezu vorprogrammiert.

Meine Meinung zum Buch:
Die Biografie von Liz Murray über ihre dramatische Kindheit und ihr Erwachsenwerden finde ich sehr emotional und authentisch beschrieben. Erstaunlich finde ich auch, dass Liz sich an so viele Details und Situationen aus ihrer frühen Kindheit erinnern kann, denn zu Beginn des Buches war sie noch nicht einmal im Schulalter. Manche sich wiederholende Situationen sind für meinen Geschmack zu oft wiederholt worden – wahrscheinlich wollte die Autorin damit klar zum Ausdruck bringen, wie trostlos ihre Kindheit Tag für Tag abgelaufen ist – aber für mich war das Buch dadurch zeitweise etwas langatmig.
Sehr traurig fand ich, dass Liz sich selbst für so viele Dinge verantwortlich gesehen hat, für die ein Kind nichts kann, zB für die HInfektion ihrer Mutter, weil sie ihr oft Geld organisiert hat für Drogen oder auch dafür, dass ihre Eltern sich getrennt haben. Schade ist auch, dass die beiden Schwestern Liz und Lisa, die nur einen geringen Altersunterschied haben und in einer sehr schwierigen familiären Situation aufwachsen, sich so wenig gegenseitig unterstützen, miteinander das Gespräch suchen usw. Man hat das Gefühl, dass in der Familie jedes einzelne Familienmitglied ein eigenes selbstständiges Leben geführt hat und die Überschneidungen im Alltag nur sehr begrenzt waren. Obwohl die Eltern ihre Kinder vernachlässigt haben, sie hungern lassen haben und das Geld für Drogen auszugeben, wurden sie von Liz auch von ihren liebenswürdigen Seiten beschrieben, sodass sie mein Mitgefühl geweckt haben und ich auch ihre Situation verstehen kann, wie sie in ihr drogenreiches Leben hineingeschlittert und dann immer tiefer gefallen sind.
Trotzdem ist es sehr erstaunlich, wie Liz es geschafft hat, sich selbst durchs Leben zu schlagen, sich selbst mit Kleidung und Essen zu versorgen und auch wieder einen Freundeskreis aufzubauen. Sie ist durch ihr Schicksal nicht zerbrochen, sondern hat es am Ende doch noch geschafft, aus dem Teufelskreis auszubrechen und ihr Leben selbst in die Hand genommen.

Titel und Cover:
Die beiden Fotos, auf denen einmal Liz selbst und einmal ihre Mutter als Jugendliche zu sehen sind, haben mir gut gefallen und die Personen sympathisch gemacht.

Fazit:
Das Buch finde ich auf alle Fälle lesenswert, da die Autorin sehr ehrlich über ihr Leben schreibt und auch Mut gibt, aus schwierigen Situationen einen Ausweg zu suchen.

Veröffentlicht am 16.03.2018

für kalte Winternächte

Rauhnacht
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Kurze Inhaltsangabe:
Kommissar Kluftinger wollte mit seiner Frau und dem befreundeten Ärzteehepaar Langhammer ein Wohlfühlwochenende in einem Allgäuer Hotel verbringen, wird dort allerdings eingeschneit ...

Kurze Inhaltsangabe:
Kommissar Kluftinger wollte mit seiner Frau und dem befreundeten Ärzteehepaar Langhammer ein Wohlfühlwochenende in einem Allgäuer Hotel verbringen, wird dort allerdings eingeschneit und unerwartet in die Ermittlung eines Mordfalles hineingezogen.

Meine Meinung zum Buch:
Ich habe mit dem fünften Fall des Autorenduos Klüpfel und Kobr gestartet, hatte aber nicht das Gefühl, dass ich die Vorgänger-Bücher hätte lesen müssen um den Zusammenhang zu verstehen. Der fünfte Fall ist in sich abgeschlossen und auch der Kommissar Kluftinger und die weiteren Charaktere des Buches werden gut eingeführt. Der Kommissar wird als tollpatschiger, schusseliger, etwas langsam denkender Ermittler ohne Ahnung von den gängigen Technologien wie Internet dargestellt, der eine einfühlsame, für ihn sorgende Frau an seiner Seite hat. Das befreundete Ärztepaar Langhammer erfüllt das Klischee des überheblichen, wohlhabenden, besserwisserischen Ärztepaares sehr gut.
Der Schreibstil ist locker und witzig, allerdings war es mir an manchen Stellen etwas zu langatmig und detailliert geschrieben, va. da die Handlung des gesamten Buches sich auf ein Hotel als Schauplatz konzentriert. Trotzdem waren genügend Personen vorhanden, sodass es nicht langweilig wurde. Für mich war allerdings schon recht bald klar, wer als TäterIn in Frage kommt, von daher war es nicht spannend bis zum Schluss. Etwas unrealistisch fand ich auch, die gemeinsamen Treffen und Essen im Hotel, die recht friedlich und normal verlaufen sind, va. unter dem Aspekt, dass ein/e MörderIn unter ihnen war. Hier hätte ich mir mehr gegenseitige Anschuldigungen, Skepsis oder Panik erwartet.

Cover und Titel:
Der Titel und das Cover passen sehr gut zum Inhalt des Buches und auch für einen winterlichen Leseabend.

Mein Fazit:
Ein witziges Buch für kalte Wintertage, das allerdings mit etwas weniger Klischees, aber dafür ein paar zusätzliche Überraschungseffekte in der Tätersuche noch spannender zu lesen gewesen wäre.

Veröffentlicht am 14.03.2018

nicht immer realistisch

Die Spur der Kinder
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Fionas kleine Tochter ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden und bis jetzt konnte kein/e TäterIn gefunden werden. Die Polizei ermittelt nun wieder am Fall, da weitere Kinder ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Fionas kleine Tochter ist vor zwei Jahren spurlos verschwunden und bis jetzt konnte kein/e TäterIn gefunden werden. Die Polizei ermittelt nun wieder am Fall, da weitere Kinder aus der gleichen Kindergartengruppe verschwinden. Fiona wird erneut befragt und beginnt selbst mit Nachforschungen und deckt einige Ungereimtheiten auf.

Meine Meinung zum Buch:
Die Autorin, Hanna Winter, schreibt sehr lebhaft und flüssig, sodass ich das Buch in einem durch lesen musste. Die Kapitelgliederung verleitet durch den Aufbau der Spannung am Ende des Kapitels zum raschen Weiterlesen. Die Charaktere wurden, meiner Meinung nach, gut eingeführt, allerdings wirkten sie nicht immer realistisch, sondern überzogen. Die Handlungsstränge waren auch nicht durchgängig gut ausgearbeitet, teilweise waren die Geschehnisse etwas holprig und an den Haaren herbeigezogen, dann wurde wieder ein Handlungsstrang zu rasch abgearbeitet. Die Ermittler im Fall werden als äußerst unfähig hingestellt und Fiona ermittelt auf eigener Faust fast effektiver als die Polizei. Wer die/der TäterIn ist, bleibt bis zum Ende des Buches unklar, es könnte nahezu jeder sein. Hanna Winter leitet den Verdachtsmoment von einem Akteur zum nächsten und hält somit die Spannung konstant aufrecht. Das Thema „Kindesentführung“ ist so sensibel und spannungsgeladen, da hätte man noch mehr herausholen können.

Cover und Titel:
Das Cover und der Titel sind okay, dezent gestaltet, in angenehmer Farbkombination, allerdings fällt das Cover nicht besonders auf.

Fazit:
Die Spur der Kinder ist ein Thriller mit einer sehr interessanten Thematik, der noch besser geworden wäre, wenn die einzelnen Charaktere und Szenen etwas besser ausgearbeitet worden wären. Für den ersten Thriller ist das Buch Hanna Winter aber recht gelungen. Ich freue mich schon auf ihren Nachfolge-Thriller.

Veröffentlicht am 22.01.2018

viele Tote - wenig Inhalt

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Eineinhalb Jahre nach dem berühmten Ragdoll-Fall in London wird dieser scheinbar in den USA kopiert: In New York wird ein Toter mit dem Wort „Köder“ in die Brust geritzt an ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Eineinhalb Jahre nach dem berühmten Ragdoll-Fall in London wird dieser scheinbar in den USA kopiert: In New York wird ein Toter mit dem Wort „Köder“ in die Brust geritzt an der Brooklyn Bridge aufgehängt gefunden. Chief Inspector Emily Baxter wird aus London angefordert und soll so schnell wie möglich, gemeinsam mit den KollegInnen des CIA und FBI, den Fall aufklären, denn der Druck von Seiten der Medien ist groß.

Meine Meinung zum Buch:
Der Prolog erschien mir zuerst unverständlich und aus dem Rahmen gerissen, aber nachdem ich ihn nach Beenden des Buches noch einmal gelesen habe, war mir alles klar und verständlich. Zu Beginn hatte ich auch leichte Schwierigkeiten mit den Namen der Ermittler, deren Zugehörigkeiten und wie sie in den damaligen Ragdoll-Fall verwickelt waren. Obwohl dies zwar zeitweise kurz eingeführt und erklärt wird, war es mir dennoch zu wenig greifbar und somit hatte ich das Gefühl, etwas vom vorigen Teil zu vermissen. Mein Spaß am Lesen wurde durch diese Lücken teilweise schon verringert. Hier hätte darauf hingewiesen werden müssen, dass es ratsam wäre, den ersten Teil vorab zu lesen. Die ErmittlerInnen waren allesamt schwierige Charaktere und auch die Zusammenarbeit gestaltete sich dementsprechend. Was für mich absolut unglaubwürdig war, ist die Beziehung zwischen Emily und Thomas.
Das Ende des Buches lässt für meinen Geschmack zu viele Fragen offen und war zwar eine Anhäufung von Toten, aber inhaltlich wurde dafür weniger geboten. Mir hätte es umgekehrt besser gefallen.

Mein Fazit:
Ich empfehle den ersten Teil „Ragdoll“ vor „Hangman“ zu lesen, da laufend Verbindungen zu Personen und den Handlungen aus dem ersten Teil hergestellt werden.

Veröffentlicht am 22.01.2018

tragische Lebensgeschichte

Totengrab
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Detective Sergeant Solomon Gray wird an den Tatort eines Jugendlichen gerufen, der aus dem fünften Stock des Apartments gefallen ist. Für Solomon Gray sind gerade tote Jugendliche ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Detective Sergeant Solomon Gray wird an den Tatort eines Jugendlichen gerufen, der aus dem fünften Stock des Apartments gefallen ist. Für Solomon Gray sind gerade tote Jugendliche sehr schwer zu verkraften und der Tote ist etwa in dem Alter, in dem sein vor zehn Jahren verschwundener Sohn Tom, jetzt auch sein würde. Mit gemischten Gefühlen macht sich Solomon an die Aufklärung des Falles und gleichzeitig kommen auch die Emotionen von damals wieder hoch.

Meine Meinung zum Buch:
Mir hat am ersten Fall die tragische, persönliche Lebensgeschichte von Detective Sergeant Solomon Gray in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Einerseits kann ich gut nachvollziehen, wie es Solomon auch noch zehn Jahre nach dem spurlosen Verschwinden seines damals kleinen Sohnes geht, auf der anderen Seite hat er sich sehr von der Außenwelt zurückgezogen und versinkt in Depressionen und Alkohol. Trotzdem versucht er bei der Aufklärung von Fällen, in denen die Opfer Jugendliche sind, alles zu geben, auch wenn dies bedeutet, dass seine alten Wunden wieder aufbrechen. Interessant finde ich auch, dass gewisse Geheimnisse von damals und von Freunden seiner verstorbenen Frau auch erst jetzt nach so langer Zeit ans Licht gelangen. Die Aufklärung des Ermittlungsfalles konnte mich nicht überzeugen oder fesseln, dies war eher durchschnittlich und weniger spektakulär. Für den nächsten Band wünsche ich mir einen spannenderen Ermittlungsfall und eine persönliche Weiterentwicklung von Solomon Gray.

Mein Fazit:
Nachdem „Totengrab“ der erste Teil der Krimi-Reihe mit Detective Sergeant Solomon Gray ist, freue ich mich auf den zweiten Teil und vor allem hoffe ich auf eine persönliche Entwicklung von Solomon Gray.