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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2025

Unaufgeregt, Erholsam, Humorvoll!

Alle weg
1

Im September 2025 hat Stefan Maiwald gemeinsam mit dem Molden-Verlag der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG das Buch „Alle Weg, Mein Winter an der Adria“ herausgebracht. Hochwertig im Format Hardcover ...

Im September 2025 hat Stefan Maiwald gemeinsam mit dem Molden-Verlag der Verlagsgruppe Styria GmbH & Co. KG das Buch „Alle Weg, Mein Winter an der Adria“ herausgebracht. Hochwertig im Format Hardcover liegt es gut in der Hand. Es vermittelt mir den Eindruck ich säße in einer Bar und würde auf das Meer schauen. Meine Seele entspannt sich auf den ersten Blick.
Von Stefan Maiwald habe ich schon einige Werke gelesen. Ich mag seinen Schreibstil und habe auch seinen Blog abonniert. Aus diesem Grund freue ich mich auf seine neue Erzählung. Er ist mit einer Italienerin verheiratet und hat zwei Töchter. Grado ist seine Wahlheimat.
Ich schlage das Buch auf und beginne zu lesen. Mein erster Eindruck trifft auf die innere Gestaltung der Erzählung. Es geht ebenso hochwertig weiter. Das freut mich, denn ich lege viel Wert auf eine durchdachte Lektüre.
Die Geschichte startet im September. Lesend folge ich Stefans Text durch das Jahr. Kurze Kapitel führen mich durch Pinos Bar, über den Tennisplatz und durch das Leben in seiner Wahlheimat. Ich begleite den Autor beim Einkaufen, schmunzele gemeinsam mit ihm über die Kassiererin und frage mich, ob sein Winterprojekt gelingen wird. Er möchte seine Frau im Tennis schlagen.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben genieße ich diese unaufgeregte Erzählung wie einen Kurzurlaub. Die ca. 200 Seiten lese ich langsam, damit ich mich möglichst lange mit ihnen beschäftigen kann. Ehe ich mich versehe, bin ich bereits im Frühjahr angekommen.
Alles in allem hat Stefan Maiwald mit seinem Buch „Alle Weg, Mein Winter an der Adria“ ein unaufgeregtes Werk auf den Büchermarkt gebracht, dass es sich zu lesen lohnt. Herzlich, humorvoll und mit einem liebevollen Blick auf die deutsch-italienischen Unterschiede vergeht die Lesezeit wie im Fluge. Von mir bekommt der Autor fünf verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung für alle, die sich eine winterliche Auszeit an der Adria gönnen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2025

Spannend, emotional, unterhaltsam!

Little Germany - Der Geschmack von Freiheit
1

Im September 2025 hat die Autorin Maria Nikolai den historischen Roman „Little Germany, Der Geschmack von Freiheit“ gemeinsam mit dem Verlag Penguin herausgebracht. Es handelt sich um den zweiten Teil ...

Im September 2025 hat die Autorin Maria Nikolai den historischen Roman „Little Germany, Der Geschmack von Freiheit“ gemeinsam mit dem Verlag Penguin herausgebracht. Es handelt sich um den zweiten Teil zu „Little Germany, Der Duft der Neuen Welt“. Es ist besser, diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Dann kommt man in den kompletten Genuss der Geschichte.
Der Titel und das Titelbild passt gut zur Geschichte. Es ist auf den ersten Blick als Teil der Reihe erkennbar.
Im Jahr 1904 kommt es in Manhattan, Little Germany, zu einer großen Katastrophe. Ein Ausflugsdampfer sinkt und es sind viele Tote zu beklagen. Das deutsche Viertel steht unter Schock. Lissi und Julia kämpfen mit allen Mitteln um ihre Bäckerei. Lissi muss einen persönlichen Schicksalsschlag verkraften. Julia wird mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ihr Mann Frederick steht vor der Tür und bittet sie, die Scheidungspapiere zu unterschreiben.
Maria Nikolai führt mit einem lockeren und leichten Erzählton durch eine dramatisch emotionale Geschichte. So begleite ich lesend die Hauptcharaktere Lissi und Julia durch den zweiten Teil. Beide Figuren sind mir sympathisch, jede auf ihre eigene Art. Sie kämpfen gemeinsam für ein besseres Leben in einer schwierigen Zeit. Dazu kommen die täglichen Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. So entscheiden die beiden sich für einen Neuanfang am German Broadway mit einer Confiserie, was mich leicht wehmütig macht. Denn ich mochte Lissis kleine Bäckerei. Und dennoch zweifele ich keine Sekunde daran, dass diese Entscheidung die richtige ist.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben nehmen mich die ca. 510 Seiten gefangen. Sie fesseln meinen Geist und versetzen mich in eine andere Zeit. Einmal mit dem Buch gestartet, fällt es mir schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weiter geht. Ganz nebenbei lerne ich noch etwas aus der Geschichte dazu und frische mein vorhandenes Grundwissen auf. Am Ende finde ich einen lesenswerten, historischen Anhang, der für einen sauberen Abschluss der Geschichte sorgt.
Alles in allem hat Maria Nikolai mit „Little Germany, Der Geschmack von Freiheit“ einen historischen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Mit den starken Charakteren Lissi und Julia erleben wir lesend die spannende Auswandererzeit nach Amerika um 1900. Von mir bekommt die Autorin alle 5 Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2025

Mörderisch spannend, intensiv, lesenswert!

Gejagt durch Brandenburg
1

Im August 2025 hat Richard Brandes gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Gejagt durch Brandenburg“ auf den Büchermarkt gebracht. Von Richard Brandes habe ich bereits mehrere Krimis gelesen ...

Im August 2025 hat Richard Brandes gemeinsam mit dem Verlag emons: den Kriminalroman „Gejagt durch Brandenburg“ auf den Büchermarkt gebracht. Von Richard Brandes habe ich bereits mehrere Krimis gelesen und die waren allesamt mörderisch spannend, gut durchdacht und äußerst unterhaltsam. Nahtlos schließt sich das Cover der Reihe um die Ermittlerin Carla Stach an. Es ist auf Anhieb als Teil erkennbar. Es kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß.
Es ist Sonntag und das Leben könnte nicht schöner sein, denkt Carla Stach. Doch da klingelt ihr Telefon. Die Kriminalkommissarin ahnt, dass es mit der Idylle jetzt vorbei ist. Doch sie ahnt noch nichts, von dem Ausmaß, dass sie erwartet. Ein junges Mädchen ist tot. Sie wurde erdrosselt in einem Kleingarten gefunden. Zeugen verweisen auf einen Jungen, der davongelaufen sei. Er gilt als vermisst. Es scheint, als hätte dieser Junge dieses Mädchen getötet. Carla denkt, das kann nicht sein. Denn dieser Junge ist ihr Sohn.
Richard Brandes ist Psychotherapeut mit eigener Praxis. Er arbeitet hauptsächlich mit Paaren und mit Jugendlichen. Für diese Geschichte und für diesen Plot gibt es keinen besseren Autor. Richard Brandes hat in den vorigen Fällen schon gezeigt, dass er Figuren Tiefe, Feinheit und Intensität zugleich geben kann. Besonders deutlich wird das in Paarbeziehungen, wie hier zum Beispiel bei Carla Stach und ihrer Frau Katrin. Das Paar gerät unter Druck, denn ihr gemeinsamer Sohn Toni steht unter Mordverdacht. Katrin, die leibliche Mutter, nimmt Carla ihre Fragen übel. Carla lässt durchaus den Gedanken zu, Toni könnte der Mörder sein. Als Ermittlerin wird sie von diesem Fall abgezogen. Diese Szenen habe ich beim Lesen als hochspannend empfunden und all zu oft habe ich mich gefragt, ob Katrin und Carla diese Belastungsprobe gemeinsam schaffen werden.
Vom ersten bis zum letzten Buchstaben ist dieser Kriminalroman so spannend, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte. Immer wollte ich wissen, wie es denn nun weitergeht. Die Frage, die mich am meisten beschäftigt hat, ist diese: Ist Toni der Mörder des Mädchens? Toni selbst, der sich an nichts mehr erinnern kann, ist in einer schlechten Position. Er wacht neben einer Leiche auf und gerät unter Mordverdacht. Die zentrale Frage, die Toni, Carla und mich am intensivsten beschäftigt ist, diese: Was ist in dieser Nacht geschehen?
Alles in allem hat Richard Brandes mit „Gejagt durch Brandenburg“ einen super spannenden Regionalkrimi der Extraklasse auf den Büchermarkt gebracht, den man einfach lesen muss. Er verspricht nicht nur mörderische Spannung und ein brandenburgisches Setting sondern auch eine intensive Leseatmosphäre mit ausgereiften Charakteren und einer intensiven Carla, die sich neu sortieren muss. Von mir bekommt der Autor neben einem herzlichen Danke für die tollen Lesestunden 6 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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  • Cover
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Veröffentlicht am 25.09.2025

Romantisch, Amüsant, Lesenswert!

Das kleine Berghotel in Südtirol / Kochduell im Berghotel
1

Im September 2025 hat Mira Frey, die ich als Heidi Troi kenne, den Liebesroman „Kochduell im Berghotel“ herausgebracht. Das Cover passt gut in das Genre und in die Reihe. Der Titel passt zur Geschichte.
Als ...

Im September 2025 hat Mira Frey, die ich als Heidi Troi kenne, den Liebesroman „Kochduell im Berghotel“ herausgebracht. Das Cover passt gut in das Genre und in die Reihe. Der Titel passt zur Geschichte.
Als ich das neue Werk von Mira Frey gesehen habe, da habe ich gleich zugegriffen. Sie kommt aus Südtirol und erzählt wunderbar erholsame Geschichten für die Seele. Ihre besten Erzählungen stammen aus ihrer Heimat. Sie sind mit viel Lokalkolorit versehen und mit einer Prise Humor.
Oma Rosie ist das Herz im Berghotel. Das Telefon ist ihr zu neumodisch. Deshalb kommuniziert sie über Briefe. Ihre Wanderer dürfen den steilen Aufstieg zum Berghotel in einem einstündigen Fußmarsch hinter sich bringen. Dabei verlieren sie den Ballast, der ihnen den Aufenthalt im Berghotel nur unnötig erschweren würde.
In diesem Teil geht es um die Köchin Friederike, auch Freddy genannt, die den Tod ihres Ehemannes verknusen muss. Und um Sascha, dem Sternekoch, der dem Burnout davonlaufen möchte. Da man weder der Trauer noch dem Burnout davonlaufen kann, ist das eine spannende Aufgabe für Oma Rosie. Sie hat nun zwei Köche am Start, die unterschiedlicher nicht sein können. Freddy kocht Hausmannskost und serviert dazu gerne gute Tipps. Sascha präsentiert neben einem top angerichteten Teller gerne einen stilvollen Namen. Kurzerhand ruft Oma Rosie ein Kochduell aus.
Wenn ich einen Roman von Mira Frey lese, dann fühle ich mich vom ersten Buchstaben an nach Südtirol versetzt. Ich merke, wie sich beim Lesen meine Nerven entspannen und ich mich mit der Frage beschäftige, was wird Freddy jetzt tun? Oder, wie reagiert Sascha? Je weiter ich lese, desto mehr fiebere ich mit den beiden und fühle mich, als sei ich mitten drin im Geschehen.
Alles in allem hat Mira Frey mit „Kochduell im Berghotel“ einen Liebesroman mit Wohlfühlcharakter auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Wer Lust auf ein paar unterhaltsame Stunden mit Oma Rosie in Südtirol hat, wird sehen, dass ein Kochduell nicht nur einen Sieger haben muss. Von mir bekommt die Autorin 5 rosarote Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.09.2025

Mörderisch spannend, Kriminell gut!

Endstation Fichtelgebirge
1

Ende August 2025 hat die Autorin Jacqueline Lochmüller den Kriminalroman „Endstation Fichtelgebirge“ gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Die 336 Seiten sind durch ein Cover der Extraklasse ...

Ende August 2025 hat die Autorin Jacqueline Lochmüller den Kriminalroman „Endstation Fichtelgebirge“ gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Die 336 Seiten sind durch ein Cover der Extraklasse eingebunden. Nina Schäfer und Leo Magrelli zeigen hier erneut ihr ganzes Können. Die geöffnete Tür, der gelbe Lichtstrahl und die Wahl der Farbsättigung lenken das Auge des Betrachters auf den Kernpunkt der Geschichte: Das offene Schloss. Der Titel und der Name der Autorin sind gut lesbar.

Im Fichtelgebirge verschwindet ein Junge. Es ist der Sohn einer alleinerziehenden Mutter. Die Umstände sind ungewöhnlich, denn in der Wohnung findet sich eine Blutspur. Vom Vater. Doch der ist seit vier Jahren tot. Kurze Zeit danach präsentiert die Autorin eine zweite Leiche. Kommissar Breuer und seine Kollegin Kristina Herbich suchen die Ex-Freundin des Toten, doch sie können sie nicht finden. Und dann setzt sich ein Drama in Gang, das seine Ursache weit in der Vergangenheit hat…

Ich lese sehr gerne Kriminalromane aus dem Verlag emons:. Die Autorin Jacqueline Lochmüller kenne ich noch nicht. Da ich gerne neue Autoren kennenlerne, war ich neugierig auf ihre Erzählung. Es hat nur wenige Sätze gedauert, da bin ich tief in die Geschichte versunken. Der Schreibstil lässt sich leicht und locker lesen und ehe ich mich versehe, bin ich nach kurzer Zeit auf Seite 105 gelandet. Gerne hätte ich direkt weitergelesen, doch das lies mein Zeitfenster nicht zu. Und so habe ich die ca. 336 Seiten in 3 Abschnitten gelesen.

Zunächst habe ich den Eindruck, dass ich von drei Fällen lese, die nichts miteinander zu tun haben. Während ich darüber nachdenke, warum mir die Autorin diese drei Fälle unabhängig voneinander präsentiert, begreife ich langsam, dass sie im Kern zusammenhängen. Jacqueline Lochmüller macht es uns nicht leicht, ihren Fall zu lösen. Am Ende präsentiert sie eine Auflösung, die mir den Atem raubt, denn nach und nach begreife ich erst das ganze Ausmaß dieses Falls.

Alles in allem hat die Jacqueline Lochmüller einen Regionalkrimi aus dem Fichtelgebirge an den Start gebracht, den es sich zu lesen lohnt. Er ist mörderisch spannend, extrem kniffelig und äußerst unterhaltsam. Die Autorin zeigt uns die Auswirkung von mangelnder Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft und welche Folge das Nichtreagieren haben kann. Zum Glück ist das nur eine Geschichte, die der Phantasie einer exzellenten Autorin entsprungen ist. Von mir bekommt sie 5 verdiente Lesesterne und eine Leseempfehlung, während ich schaue, was sie bisher noch so veröffentlicht hat.

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