Solide Fortsetzung mit Schwächen
"In eisiger Nacht" ist der vierte Band der Krimireihe des Autors Tony Parsons. Da ich diese Reihe gerne lese, habe ich mich natürlich auch auf den neuen Teil gefreut und war neugierig welche spannende ...
"In eisiger Nacht" ist der vierte Band der Krimireihe des Autors Tony Parsons. Da ich diese Reihe gerne lese, habe ich mich natürlich auch auf den neuen Teil gefreut und war neugierig welche spannende Geschichte mich erwarten würde.
Der neue Fall von Detective Max Wolfe beginnt für ihn mit einem schrecklichen Anblick. An einem eisigen Wintermorgen finden Max und seine Kollegen in einem Kühllaster zwölf erfrorene, junge Frauen. Schnell kommt die Vermutung auf, dass die Frauen illegal ins Land geschleust wurden, aber warum sie sterben mussten ist den Ermittlern nicht klar.
Als im Führerhaus dreizehn Pässe gefunden werden schöpft Max die Hoffnung, dass eine der Frauen vielleicht noch leben könnte. Auf der Suche nach der Frau geraten Max und seine Kollegen immer tiefer in den Sumpf des Menschenhandels ...
Der Einstieg in diesen Kriminalroman ist mir gut gelungen. Durch den flüssigen und schön angenehm zu lesenden Schreibstil bin ich direkt gut in die Handlung reingekommen und vorallem, dass Tony Parsons weiterhin aus der Sicht seines Protagonisten erzählt, gefällt mir immer richtig gut. Die Thematik dieses Bandes ist realitätsnah ( leider ) und die Geschehnisse um den Menschenhandel wirkten auch sehr authentisch auf mich. Das ging mir in manchen Passagen schon ziemlich unter die Haut und auf emotionaler Ebene konnte mich der Autor hier echt abholen.
Die Charaktere wurden wieder gut ausgearbeitet, auch wenn ich gestehen muss, dass mir der Protagonist Max, im Vergleich zu anderen Charakteren, ein bisschen blasser auf mich wirkte, als in den vorigen Teilen der Reihe. Die Antagonisten waren mir in diesem Buch ein bisschen zu klischeehaft beschrieben und manche Dinge konnte man leider zu leicht erahnen, weshalb die Spannung nicht das hohe Niveau erreicht hat, welches ich von Tony Parsons Krimi's sonst schon eher gewohnt war. Das fand ich ein bisschen schade. Ich hoffe, dass der nächste Band in Sachen Spannung wieder eine Steigerung erfährt und das Private ein bisschen mehr im Hintergrund bleibt, als in diesem Teil.
Positiv:
realitätsnahe Themen, die unter die Haut gehen
gute Ausarbeitung der Nebencharaktere
interessante Handlung
Negativ:
der Spannungsbogen war auf einem niedrigen Niveau
der Protagonist wirkte ein bisschen blass
es gab mir zuviele private Geschehnisse und Gedanken, die die Krimihandlung,
für meinen Geschmack, zu sehr in den Hintergrund gerückt haben
"In eisiger Nacht" ist ein solider Krimi, bei dem mir leider die privaten Themen der Ermittler zu sehr im Fokus standen und dadurch die Spannung zu sehr dämpften.