Bereits das liebevoll illustrierte Cover hat mich sofort angesprochen, da es mir durch die farbenfrohe Gestaltung ins Auge gesprungen ist.

In diesem informativen Sachbuch für Kinder wird über die Pubertät und die damit einhergehenden Veränderungen aufgeklärt. Wie verändert sich der Körper? Warum kann es zu Gefühlschaos kommen? Was ist die Periode? Wie sollte ich mich online Verhalten? All diese Fragen und mehr werden in „Du! -Wer du bist und wie sich dein Körper verändert“ von Rachel Greener und Clare Owen informativ und kindgerecht beantwortet.
Dabei werden Themen wie Körperhygiene, das biologische Geschlecht, Hormone und die Wichtigkeit „Nein!“ zu sagen verständlich erklärt.
Immer wieder wird aufgezeigt, dass sich jeder Mensch individuell verändert und dass das auch völlig okay ist. Diese Botschaft finde ich sehr wichtig, denn wenn Kinder früh lernen, dass alle Menschen verschieden sind und dass das auch okay ist, kann es vorbeugen, dass sich Kinder im Laufe der Pubertät „falsch“ bzw. nicht zugehörig fühlen oder andere Kinder auf Grund ihrer Andersheit ausgrenzen.
Mit Aussagen wie „Diese Veränderungen finden bei allen Menschen unterschiedlich schnell statt und manche Körper verändern sich viel stärker als andere.“ und „Dein Weg vom Kind zum Erwachsenen wird genauso einzigartig und besonders sein wie du selbst!“ wird das immer wieder unterstrichen.
Die kurzen und verständlichen Texte sind auf den Seiten eingebettet in großflächige und bunte Illustrationen, die zum Inhalt des jeweiligen Textes passen. Zu dem befindet sich auf der letzten Seite eine Begriffserklärung, welche eventuell unbekannte Wörter verständlich erklärt.

Auch die Sprache ist sehr bestärkend und versucht mögliche Angst vor der Pubertät vorzubeugen, wobei es keinesfalls beschönigt, sondern Dinge sachlich erklärt. Insgesamt ist das Buch inklusiv und geschlechtsneutral aufgebaut, sowohl durch die Sprache als auch durch schöne Illustrationen, die die Vielfalt der Menschheit aufzeigt.

Dadurch, dass von „Menschen“ und „Personen“ gesprochen wird finde ich persönlich auch nicht, dass man über die inklusive Sprache stolpert. Besonders hat mich die Selbstverständlichkeit begeistert, mit der dieses Buch Diversität repräsentiert. Dabei wird nicht zwanghaft versucht sämtliche Normen zu brechen, sondern die gesellschaftlich aufgestellten und meiner Meinung nach veralteten Geschlechterrollen lediglich nicht in Gänze zu unterstützen. Ein Mädchen in diesem Buch beispielsweise hasst die Farbe pink und spielt Fußball, während ein Junge gerne Fußball spielt und Kuchen backt.

Zusammenfassend würde ich dieses Buch jedem empfehlen, der Kinder auf farbenfrohe und sachliche Weise über Pubertät und Co aufklären möchte, ohne eingefahrene gesellschaftliche Rollenbilder zu unterstützen und ohne auf eine Diversität und Inklusion zu verzichten.

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Charissa Weaks`“The Witch Collector“ ist ein atmosphärischer Auftakt zur „Witch Walker“-Reihe, der eine düstere, mystische Welt voller Magie, alten Göttern und politischen Intrigen erschafft. Die Geschichte folgt Raina Bloodgood, einer Protagonistin, die mit der Unfähigkeit zu Sprechen geboren wurde und Rache an den Menschen nehmen möchte, die für die Entführung ihrer Schwester verantwortlich sind. Doch als der Tag gekommen ist, kommt alles anders als gedacht und sie muss sich zusammen mit dem verhassten Witch Collector auf den Weg machen, um ihr Reich und ihre Schwester zu retten.

Der Schreibstil gefiel mir sehr gut: Mit vielen Adjektiven und einer kraftvollen Sprache baut die Autorin eine dichte Atmosphäre auf, die trotz sparsamer Beschreibungen die Welt lebendig und greifbar macht. So war bereits der Einstieg in die Geschichte superleicht. Das Tempo der Geschichte ist etwas unausgewogen. Die Mitte zog sich für mich, obwohl viel passierte, fühlte es sich manchmal so an, als kämen die Protagonisten nicht wirklich voran. Im letzten Teil überschlagen sich die Ereignisse und mit der Menge an neuen Namen von Orten und Personen, sowie der Verbindungen dieser, wird es teilweise schwierig, den Überblick zu behalten. Auch die vielen detailreichen Kampfszenen waren für mich ungewohnt und teils störend, da ich mit einer anderen Erzählung und Herangehensweise gerechnet hatte.

Raina als Protagonistin ist besonders spannend. Ihre Unfähigkeit zu Sprechen und die Verwendung von Gebärdensprache sind erfrischend originell und bieten neue Möglichkeiten, Einblicke in ihre innere Zerrissenheit zu geben. Hinzu kommt, dass sie im Laufe der Geschichte einen langsamen Erkenntnisprozess rund um ihre Magick durchmacht. Ihre Handlungen sind nicht immer leicht nachvollziehbar, bleiben aber meistens glaubwürdig. So lässt die Autorin sie zum Teil bewusst widersprüchlich wirken, um ihren emotionalen Konflikt greifbarer zu machen. Alexus Thibault aka der „Witch Collector“ wirkt von Beginn an sympathisch, was die „Enemies-to-Lovers“-Dynamik für mich weniger greifbar gemacht hat. Zu dem Verändern sich Rainas Gefühle ihm gegenüber abrupt, auch wenn die extreme Situation, in der sich die Beiden sich befinden, dies erklärt. Mir fehlt dennoch ein nachvollziehbarer Übergang mit kleineren Reibungsmomenten oder glaubwürdigeren Misstrauensphasen, um den Wandel realistischer zu gestalten. Insgesamt habe ich die Chemie zwischen Raina und Alexus trotzdem als angenehm und bereichernd empfunden. Besonders gelungen ist die Nebencharakterin Helena, Rainas beste Freundin. Sie bringt angenehme Abwechslung und Dynamik ins Geschehen und hat spürbaren Einfluss auf die Protagonistin. Ich hoffe, dass im zweiten Band Nebenfiguren mehr Raum erhalten und sorgfältiger eingeführt werden, um die komplexe Welt besser greifbar zu machen und neue Perspektiven zu erhalten.

Die Welt ist mystisch, düster und wirkt winterlich, geprägt von uralten Göttern und Machtdynamiken. Das Götterthema hat mich sehr interessiert, obwohl es manchmal für Verwirrung sorgte. Das Magiesystem ist kreativ und lässt sich, auch für Fantasy Einsteiger, gut durchblicken. Außerdem bietet es noch erhebliche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, welche innerhalb der nächsten Bände erfolgen könnte. Politik und Machtkämpfe dominieren teilweise zu stark, sodass emotionale Themen wie Rache, Verzeihen und Vertrauen, für mein Empfinden, zu stark in den Hintergrund treten und weniger ausgearbeitet sind. Die dunkleren und blutigen Passagen setzen zwar Spannung, überraschten mich jedoch aufgrund ihrer Häufigkeit und Detailliertheit, da ich das nicht erwartet hatte.

Insgesamt ist „The Witch Collector“ ein spannender, atmosphärischer, wenn auch teilweise holpriger Einstieg in eine komplexe Fantasywelt. Defizite zeigen sich im teilweise ungleichmäßigen Erzähltempo, der schnellen Beziehungsentwicklung und der mitunter etwas überladenen Menge an Kampfszenen, welche vorher nicht ersichtlich war. Die mystische Grundstimmung, das packende Magiesystem und die außergewöhnliche Heldin machen Lust auf die Fortsetzung. Ich freue mich daher auf Band 2, erwarte mehr Klarheit, ein ausgewogeneres Tempo und eine Vertiefung der Figuren, sowie die Ein- und Weiterführung von Nebencharakter: innen.

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Wir befinden uns in Bamberg und verfolgen das Ermittlerteam rund um Hauptkommissar Schäfer, welches auf der Spur nach einem Serienmörder ist. Dieser bringt Frauen mithilfe von mittelalterlichen Foltermethoden in Rohbauten um. Während das Team im Dunkeln tappt scheint der Mörder ihnen immer einen Schritt voraus zu sein. Zu dem hat Schäfer ein Geheimnis, welches ihn während den Ermittlungen zusätzlich zu belasten scheint.

"Folterknecht" ist der erste Thriller von Tom Davids, welcher zuvor Kurzgeschichten und Romane schrieb und dafür ein tolles Debüt!

Die Handlungen der einzelnen Protagonisten sind schlüssig und besonders bei Schäfer lässt sich eine schöne Charakterentwicklung miterleben. Allgemein habe ich den Schreibstil in Kombination mit den kurzen Kapiteln als angenehm empfunden. Dennoch fehlte mir persönlich, besonders in der ersten Hälfte, die Spannung, wodurch ich nicht so mitgerissen wurde, wie ich es durch den Klappentext ursprünglich erwartet hatte. Auch wenn das Ermittlerteam lange Zeit im Dunkeln tappt, hat es mich nicht dazu gebracht unbedingt weiterzulesen sondern war mir tendenziell eher zu langweilig. Als in der zweiten Hälfte auch aus der Sicht des Täters geschrieben wurde, hat mich die Geschichte gepackt und die Spannung nahm meiner Meinung nach deutlich zu. Davon hätte ich mir innerhalb des Buches mehr gewünscht. Besonders gefallen haben mir die sympathischen Figuren, welche ich gerne während den Ermittlungen und in ihrem Privatleben begleitet habe. Mit ihren Ecken und Kanten werden sie in ihrem Tun und Handeln nachvollziehbar und man kann sich in den ein oder anderen Gedankengang hineinversetzen. Das Ende war für mich zwar nicht vorhersehbar, aber leider auch keine große Überraschung.

Insgesamt finde ich " Folterknecht " von Tom Davids ein solides Debüt im Thriller-Genre.

Auch wenn es für mich kein Highlight war und ich mir mehr Spannung gewünscht hätte, würde ich weitere Thriller von Tom Davids lesen, denn den Schreibstil, die Figuren und die Idee haben mir sehr gut gefallen.

Empfehlen würde ich es vor allem Thriller Anfängern und Folter interessierten, nicht jedoch Thriller Fans, die eine nervenaufreibende Geschichte, welche in einem unerwarteten Plot-Twist gipfelt, erwarten.

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