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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2025

Das Buch und ich haben leider keine tiefe Freundschaft geschlossen ...

Weißes Licht
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Schafft man es eigentlich im Leben richtig glücklich zu werden … forever and ever? Dieser Frage versucht der Autor Eric Puchner auf den Grund zu gehen, indem er mich als Leserin Garret, Charlie und Cece ...

Schafft man es eigentlich im Leben richtig glücklich zu werden … forever and ever? Dieser Frage versucht der Autor Eric Puchner auf den Grund zu gehen, indem er mich als Leserin Garret, Charlie und Cece begleiten lässt. Während Charlie eindeutig der Sunnyboy der beiden jungen Männer zu sein scheint, hat Garret es mit seinem schwulen, schwerkranken und ewig mittellosen Vater wahrlich nicht leicht im Leben. Dennoch verbindet die Beiden eine innige Freundschaft, die noch aus Collegezeiten besteht und nur durch den Tod des Dritten im Bunde einen Schatten übergeworfen bekam. So verwundert es auch nicht, als Charlie Garret bittet, bei seiner Eheschließung mit Cece als Laienpriester zu agieren. Doch dann geschieht das Unglaubliche, Garret verliebt sich in Cece …

Der Klappentext dieses Debütromans las sich für mich, als könnte dieses Buch ein Roman genau meinem Beuteschema entsprechen, ich liebe ja problembehaftete Romane! Und dann auch noch ein ausgewähltes Buch für den von mir verehrten „Oprahs Bookclub“, das war eine vielversprechende Kombination. Mmmmhhh … und dann kam der Roman und zog sich wie Kaugummi. Was war hier passiert? Ich wollte das Buch wirklich mögen aber der Autor schaffte es nicht, mich von Charakteren zu überzeugen. Ich begleitete die Drei durch die Höhen und Tiefen ihres Lebens, durfte neues Leben begrüßen und altes verabschieden, wurde mit Drogen und Anders sein konfrontiert und dennoch sprang der Funke nicht über. Gut gefallen hat mir allerdings, dass ich beim Lesen an manchen Stellen begann über mein eigenes Leben nachzudenken um für mich selbst mal wieder in Relation zu setzen, dass niemand ein perfektes Leben führt. Ich vergebe hier leider nur drei gutgemeinte Sterne, freue mich aber dennoch, dass ich durchgehalten habe. Eine wirkliche Empfehlung möchte ich diesmal aber nicht aussprechen … das nächste Mal wieder ;)

Veröffentlicht am 31.10.2025

Hundert Seiten mehr hätten dem Buch gut getan ...

Irgendwann werden wir uns alles erzählen
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Mit ihrem Erstlingswerk „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ schickt mich die Autorin Daniela Krien in die DDR im Jahr 1990. Noch hat sich trotz des Mauerfalls nicht viel geändert, von einem gemeinsamen ...

Mit ihrem Erstlingswerk „Irgendwann werden wir uns alles erzählen“ schickt mich die Autorin Daniela Krien in die DDR im Jahr 1990. Noch hat sich trotz des Mauerfalls nicht viel geändert, von einem gemeinsamen Deutschland scheint noch weit und breit keine Spur. Die junge Protagonistin Maria wohnt gemeinsam mit ihrem Freund Johannes auf dem „Brendel-Hof“, den seine Eltern betreiben. Die 18-Jährige ist verträumt und liest viel lieber zu Hause Bücher, anstatt zur Schule zu gehen. Gleich nebenan steht der Henner-Hof, dessen Besitzer Henner dort allein lebt und rundherum als eigenbrötlerisch gilt. Seine harsche Art sorgt für Argwohn unter den Dorfbewohnern, man meidet ihn, wo man nur kann. Als jedoch Maria dem Bauern Henner eines Tages zufällig begegnet, ist sie sofort fasziniert und lässt sich mit ihm auf eine tragische Liebesbeziehung ein …

Puh, das ist kein leichter Tobak, was uns die Autorin hier präsentiert. Es werden solch ernste Themen wie Gewalt in einer Beziehung und sexuelle Abhängigkeit behandelt, die durch die großartige Sprecherin Anna Thalbach auf wunderbare Weise in Szene gesetzt werden. Leider werden viele wichtige Zusammenhänge nur sehr an der Oberfläche angesprochen, womit ich sagen möchte, dass ich der Geschichte alles in allem viel mehr Raum gewünscht hätte. Ich vergebe diesmal deshalb mit drei von fünf Sternen leider nur eine Note im mittleren Segment verbunden mit einer bedingten Leseempfehlung. Weitere Werke Daniela Kriens werde ich aber im Auge behalten und gebe diesen gerne eine Chance.

Veröffentlicht am 29.10.2025

Hier hätte man mehr draus machen können ...

Munk
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Jan Weiler … ich kenne ihn und seinen skurrilen Sinn für Humor aus seiner Reihe rund um Kühn – habe ich in Hörbuchform geliebt – und aus dem Markisenmann, der für mich leider schon ein wenig schwächer ...

Jan Weiler … ich kenne ihn und seinen skurrilen Sinn für Humor aus seiner Reihe rund um Kühn – habe ich in Hörbuchform geliebt – und aus dem Markisenmann, der für mich leider schon ein wenig schwächer war. Umso mehr freute ich mich nun als mir „Munk“ in die Hände fiel, ein Buch, das allein schon durch sein ungewöhnliches Cover auf sich aufmerksam machte.

Im Mittelpunkt des Romans steht Herr Peter Munk, der mit nur 51 Jahren einen Herzinfarkt erleidet, dem Tod nochmal von der Schippe springt und nun während einer Rehabilitation nochmals alle Menschen in sein Gedächtnis rufen soll, die ihn während eines großen Teils seines Lebens geformt haben. Was liegt da näher als vergangene Liebschaften auszugraben und nochmal zu hinterfragen, welchen Unterschied diese weiblichen Wesen in seinem Leben gemacht haben. Gesagt, getan lässt Munk also in jedem Kapitel eine der dreizehn Frau wieder an die Oberfläche tauchen …

Mhhhh … schon während ich nun diese Rezension schreibe, finde ich, dass sich das nur mäßig spannend anhört und tatsächlich stellte sich „Munk“ auch als ein unaufgeregtes Buch heraus, dessen Inhalt mir wohl nicht lange im Gedächtnis bleiben wird. Ein witziger Ansatz reicht irgendwie nicht. Mir fehlte diesmal der schräge Schreibstil, über den ich bei Kühn so lachen konnte. Vielleicht wäre das ein wenig überspannte Thema in einem Hörbuch besser rübergekommen? Leider komme ich bei der Buchform nicht über drei gut gemeinte Sterne hinaus. Das können Sie besser, lieber Herr Weiler!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 19.10.2025

Enid Blyton ... eine Getriebene ...

Enid Blyton. Geheimnis hinter grünen Hecken
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Enid Blyton … diesen Namen habe ich in meiner Kindheit stets mit spannendem Lesestoff verbunden. Besonders die Bücher rund um die Fünf Freunde, Dolly und natürlich – heißgeliebt – Hanni und Nanni habe ...

Enid Blyton … diesen Namen habe ich in meiner Kindheit stets mit spannendem Lesestoff verbunden. Besonders die Bücher rund um die Fünf Freunde, Dolly und natürlich – heißgeliebt – Hanni und Nanni habe ich in meiner Kindheit verschlungen. Beliebt waren diese Bücher auch als Geschenk bei einer Einladung zum Kindergeburtstag, und ich war immer ganz heiß darauf eines dieser oft im Schneider Buch Verlag aufgelegten Bücher in der ortsansässigen Buchhandlung erwerben zu dürfen.
Nun war ich als Erwachsene sehr neugierig darauf, wer sich hinter dieser Enid Blyton verbirgt, und nahm deshalb ganz gespannt den biografischen Roman „Enid Blyton: Geheimnis hinter grünen Hecken“ zur Hand. Präsentiert wird er mir durch die Autorin Maria Regina Kaiser, die unter anderem schon den bekannten Schriftstellerinnen Selma Lagerlöf, Astrid Lindgren und Annette von Droste-Hülshoff eine Bühne bot. Schnell tauchte ich ein in eine interessante Lebensgeschichte, die sich zwar flüssig und schlüssig lesen ließ, mich aber von der Frau als solche her absolut enttäuschte. Während man nicht umhin kommt ihren Ehrgeiz zu bewundern, macht dieser sie gleichzeitig so unsympathisch, dass ich mich manchmal fast schwertat, das Buch erneut in die Hand zu nehmen. So erfolgreich sie als Schriftstellerin war und so aufregend ich damals ihre Kinderromane fand, so sehr hat sie mich als Mensch enttäuscht. Sie hat zu Gunsten ihrer „Schreiberei“ ihre Rolle als Mutter und auch Ehefrau ganz hintenangestellt und war für ihr Umfeld sicher nicht immer leicht zu ertragen. Lediglich ihren Vater, der die Familie schließlich verließ als sie noch ein Kind war, stellt sie auf ein schier unerreichbares Podest und ist voller Bewunderung für ihn. Ich kann für dieses Buch diesmal leider nur drei von fünf Sternen vergeben mit einer doch sehr eingeschränkte Leseempfehlung. Schade.

Veröffentlicht am 12.10.2025

Ein vergessenes Kapitel der Borkumer Geschichte soll Aufklärung erfahren ...

Der Sommer am Ende der Welt
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Die Journalistin Hanna hat sich ein schweres Thema auf die Fahne geschrieben. Endlich, endlich sollen die Missstände ans Licht gebracht werden, die damals – leider nicht nur – auf Borkum herrschten. Die ...

Die Journalistin Hanna hat sich ein schweres Thema auf die Fahne geschrieben. Endlich, endlich sollen die Missstände ans Licht gebracht werden, die damals – leider nicht nur – auf Borkum herrschten. Die Eltern meinten ihren Kindern etwas Gutes zu tun, indem sie sie als sogenannte „Verschickungskinder“ in Kur schickten, doch die Realität sah meist anders aus. Viel frische Luft, Bewegung und gutes, nahrhaftes Essen? In den meisten Fällen Pusteblume. Strenge Züchtigung und Einheitsbrei entsprachen eher der Realität. Wird Hanna es schaffen, gemeinsam mit ihrer Tochter, die Öffentlichkeit mit ihrem Artikel wachzurütteln?

So weit so gut, so weit so spannend … dachte ich. Doch schnell merkte ich, dass die eigentliche Geschichte um die Verschickungskinder schnell in den Hintergrund gedrängt wurde und die Liebesgeschichten von Mutter und Tochter bald einen sehr viel größeren Raum für sich beanspruchten. Getoppt mit inselfamiliären Intrigen und Machenschaften begann der Roman ins Triviale abzugleiten, was ich von der wunderbaren Autorin Eva Völler gar nicht gewöhnt bin. Ich habe alle ihre Romane rund um die Dorfschullehrerin und den Ruhrpott gelesen und war immer begeistert. Auch der erste Teil ihres historischen Kriminalromans mit Kommissar Carl Bruns war für mich ein Erfolg. Umso enttäuschter war ich von „Der Sommer am Ende der Welt“ für den ich leider nur gutgemeinte drei von fünf Sternen vergeben kann. Schade.