Profilbild von Lieblingsbaksi

Lieblingsbaksi

Lesejury Star
offline

Lieblingsbaksi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lieblingsbaksi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2020

Drei Frauen kämpfen für ihre Träume und eine bessere Zukunft

Die Frauen vom Alexanderplatz
0

Berlin, Weihnachten 1918: Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg sind die Zeiten hart in Berlin – viele Männer sind noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt, die Frauen mussten die Familien am laufen halten. ...

Berlin, Weihnachten 1918: Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg sind die Zeiten hart in Berlin – viele Männer sind noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt, die Frauen mussten die Familien am laufen halten. In dieser Zeit spielt die Geschichte von Vera, Friederike und Hanna – drei Frauen die sich nicht kennen, deren Geschichten, so verschieden sie auch sind, aber in einzelnen Aspekten mit einander zusammenhängen. Drei Frauen, die kämpfen, für sich und ihre Ziele sowie für ein besseres Leben nach den Entbehrungen der letzten Jahre. Sei es Friederike, die nach ihrer Jugendliebe und dem Vater ihrer Tochter sucht, Vera die sich gegen ihren durch den Krieg veränderten Bruder durchsetzen muss um die Schneiderei des Vaters wieder aufzubauen oder Hanna, die nach ihrer Zeit als Hilfsschwester im Krieg ein von ihrer Familie unabhängiges Leben führen möchte.

Die Zeitspanne des Romans erstreckt sich ca. von Weihnachten 1918 über 2-3 Wochen – in einzelnen Unterkapiteln wird abwechselnd ein Teil der Geschichte jeder der Frauen erzählt. Gepaart mit einer zarten Liebesgeschichte erfährt man viel über die damalige Zeit, die Nachkriegs-Unruhen und insb. die nach wie vor schwierige Stellung der Frau. Der Roman kommt ohne viel Spannung oder große Höhepunkte aus – es geht letztendlich darum, die Geschichte der Frauen zu erzählen und dies gelingt der Autorin aus meiner Sicht sehr gut. Man bekommt ein gutes Bild von der damaligen Zeit und, trotz geringem Spannungsgehalt ging es mir so, dass ich unbedingt wissen wollte, was jetzt aus den Frauen wird. Hier finde ich die „Auflösung“ am Ende gut gelöst – auch wenn ich mir hier vielleicht noch ein paar mehr Informationen gewünscht hätte. Von den verschiedenen Charakteren war mir Vera von Anfang an am sympathischsten. Mich hat insb. die Hartnäckigkeit mit der sie sich gegen ihren Bruder und dessen Weltbild stellt beeindruckt.

Der Roman ist flüssig zu lesen und die Sprache der Zeit angepasst – aber nicht zu hochgestochen. Das Buch lässt sich gut in einem Rutsch durchlesen. Insgesamt, und das hat mir sehr gut an dem Buch gefallen, erzeugt der Roman ein Gefühl des „Nicht-mehr-aus-der-Hand-legen-könnens“ einfach nur aus den Geschichten der drei Frauen heraus. Nicht weil man auf einen Höhepunkt hinfiebert, sondern einfach, weil das Leben der Frauen interessant ist.

Vor diesem Hintergrund für jeden, der diese Art von Romanen mag auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2025

Auf und ab bei den Rezepten

Hensslers Schnelle Nummer - morgens, mittags, abends
0

"Henssler’s schnelle Nummer“ ist ja jetzt schon seit längerem eine sehr erfolgreiche Reihe des berühmten Kochs- und so habe ich mich auch sehr auf das Buch gefreut. Ich war beim ersten Durchlesen der Rezepte ...

"Henssler’s schnelle Nummer“ ist ja jetzt schon seit längerem eine sehr erfolgreiche Reihe des berühmten Kochs- und so habe ich mich auch sehr auf das Buch gefreut. Ich war beim ersten Durchlesen der Rezepte auch begeistert weil „schnell“ ja häufig auch mit 0815 gleichgesetzt wird, was hier absolut nicht der Fall ist. Viele der Rezepte sind Klassiker schnell zubereitet, genauso findet man aber auch pfiffige Variationen einfacher Produkte (z.B. Burrata Deluxe mit gefrorener Tomate). Sprich - hier trifft schnell nicht auf einfallslos - die Rezepte sind abwechslungsreich und hier ist sicher für jeden Geschmack was dabei (auch wenn für meinen Geschmack zu oft Kaviar verwendet wurde, aber das ist mein persönlicher Geschmack)

Aber, und das habe ich mir gedacht - an wen richtet sich das Kochbuch. An den Gelegenheitskoch- oder Kochanfänger der schnelle Gerichte bevorzugt, weil es Mittags oder Abends schnell gehen muss? Anders kann ich es mir nicht erklären, dass z.B. die verschiedenen Arten eines hartgekochten Eis erklärt werden. Andererseits werden dann Begriffe wie „conferieren“ verwendet, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob sie jeder Gelegenheitskoch verwendet.

Auch bei den „schnellen“ Gerichten war ich manchmal etwas verwundert - Brötchen oder Brot haben zwar nur ca. 45 Minuten (bzw. 75 Minuten - ist das noch „schnell“) Back- und Vorbereitungszeit - allerdings teilweise 14h Wartezeit. Ebenso erging es mir mit der Marmelade - wenn ich ein Buch für schnelle Mahlzeiten kaufe, möchte ich dann wissen, wie man Marmelade macht? Nicht dass diese Rezepte nicht interessant oder gut sind, das auf jeden Fall - nur sie passen für mich nicht so richtig ins Bild.

Das Buch an sich bietet wirklich viele Rezepte, querbeet. Hie kann man sich nicht beschweren - die Rezepte sind gut erklärt und übersichtlich aufgebaut - jedes Rezept hat auch ein Foto, sodass man sich auch anhand der Fotos durch die Produkte probieren kann. Ob man hinten im Register so fündig wird, wenn man etwas sucht weiß ich allerdings nicht - ich hätte Rührei und Spiegelei jetzt unter „R“ respektive „S“ gesucht und nicht unter „D“ wie „Das perfekte Rührei / Spiegelei“, aber das nur so am Rande.

Insgesamt bin ich hin- und hergerissen. Ich habe ein paar tolle und leckere Rezepte probiert und auch viele Dinge die ich noch ausprobieren möchte, was ja eigentlich die Hauptsache an einem Kochbuch ist. In seiner Gesamtheit hat mich das Buch aber nicht vollständig überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 06.04.2025

Schönes Buch mit alltäglichen Szenen

Play+ Mein allererstes Soundbuch Im Kindergarten - ab 12 Monate
0

Mit gefällt der Ansatz der Sound-Bücher von Ravensburger - es geht nicht nur darum wild irgendwelche Knöpfe zu drücken um Töne zu hören sondern, die Töne werden verbunden mit dem Suchen von Gegenständen ...

Mit gefällt der Ansatz der Sound-Bücher von Ravensburger - es geht nicht nur darum wild irgendwelche Knöpfe zu drücken um Töne zu hören sondern, die Töne werden verbunden mit dem Suchen von Gegenständen und kleinen Geschichten. Die Töne selbst finde ich auch von der Lautstärke und Dauer her angenehm, sodass auch kleinere Kinder unter der angegebenen Altersgrenze nicht erschrecken.

Das Buch "Im Kindergarten" enthält typische Kindegartenszenen, die bei den Kindern für Wiedererkennungseffekte sorgen bzw. andersrum, wenn man die Kinder auf die Zeit im Kindergarten oder der KiTa vorbereiten möchte, hat man hier allerhand zu zeigen. Das gefällt mir sehr gut. Von den Tönen her muss ich sagen empfinde ich dieses Buch als schwächstes der Bücher die ich bisher aus der Serie kenne ("Im Park" und "Im Dschungel" sind noch bei uns eingezogen). Auch meine Tochter schaut dieses Buch weniger gerne an. Ggf. auch weil die Farben eher gedeckt sind. Darüber, ob jetzt wirklich eine Toilettenspülung als Ton in einem Buch enthalten sein muss, kann man sicher auch diskutieren.

An sich ist es aber ein schönes Buch - wir werden den Fokus hier weniger auf die Töne legen, sondern mehr auf die Kindergartenszenen.

Das Buch ist - so wie es ich bei einem Buch für Kleinkinder erwarten würde, sehr stabil. Auch wenn das Kind selbst umblättert und das Buch mit allen Sinnen entdeckt bleibt es stabil und löst sich nicht auf. Die Seiten lassen sich gut greifen und umblättern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 24.03.2024

Zurück in die Bücherwelt - aber mit Abstrichen

Das Buch der gefährlichen Wünsche
2

Ich habe mich so gefreut, als ich gehört habe, dass es mit „Das Buch der gefährlichen Wünsche“ wieder zurück in die Bücherwelt geht, die wir bereits aus „Dem Buch der gelöschten Wörter“ kennen. Hat mich ...

Ich habe mich so gefreut, als ich gehört habe, dass es mit „Das Buch der gefährlichen Wünsche“ wieder zurück in die Bücherwelt geht, die wir bereits aus „Dem Buch der gelöschten Wörter“ kennen. Hat mich die Bücherwelt mit ihren Figuren, sowie den Wanderern und Verwandeln doch von Anfang an begeistert. „Das Buch der gefährlichen Wünsche“ spielt ein paar Jahre nach dem dritten Teil von dem Buch der gelöschten Wörter - kann aber komplett allein und auch ohne Vorwissen gelesen werden. Man kommt zurück in die Welt - begegnet auch den bekannten Figuren des Bundes, rund um M, Hope, Rufus, Gwen und Lance wieder - aber insbesondere die Truppe aus den ersten Bänden spielt hier nur eine Nebenrolle. Anders als die Vorgängerbände ist dieses Buch auch nur ein Einzelband.

Tatsächlich spielt dieses Buch viel mehr in der „Welt der Lesenden“ sprich - außerhalb der Bücherwelt - auch wenn man das zunächst garnicht denkt, denn man begleitet dieses Mal eine Buchfigur, Izzy Amazing, bei ihrem Abenteuer. Natürlich taucht man auch in diesem Buch wieder ein, in verschiedene Buchwelten, allerdings ist dies aus meiner Sicht immer sehr kurz und oberflächlich. Man trifft ein paar Charaktere, unterhält sich und schon sucht man wieder die Tür in die Zentrale. Mir hat der Zauber gefehlt, der den ersten Büchern das besondere etwas gegeben hat - die Beschreibungen von Green Gable oder Pemperley - dafür hatte man das Gefühl, dass die Buchfiguren sich viel zu gut in der Welt der Lesenden auskannten.

Auch mit Izzy bin ich zugegebenermaßen erst zum Schluss warm geworden- ich fand sie am Anfang sehr anstrengend - aber das wird. Insbesondere das letzte Drittel hat mich dann doch überzeugt und mitgenommen - den Weg dahin war für mich aber eher langatmig. Auch der Zusammenhalt zwischen den Buchfiguren - gemeinsam mit Wanderern und Verwandeln hat mir gefehlt - dieses „an einem Strang ziehen“ - in diesem Buch hatte man eher das Gefühl, es gibt ein Abenteuer, fernab von der eigentlichen Bücherwelt - obwohl ja mehrere Geschichten direkt durch das Buch der gefährlichen Wünsche betroffen waren.

Ich bin ehrlicherweise hin- und hergerissen. Ich glaube, wenn man die Vorgängerromane nicht kennt, ist dieses Buch für sich genommen super - wenn man aber bereits in die Bücherwelt eingetaucht war, fallen die Unterschiede doch sehr deutlich ins Auge, daher gibt es von mir nur 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 23.10.2023

Mehr Weihnachtsstimmung geht fast nicht

Fräulein Gewürzzauber - Zimtküsse und Honigduft
1

„Fräulein Gewürzzauber - Zimtkuss und Honigduft“ ist ein Weihnachts-Roman, wie er im Buche steht - mehr Weihnachtsstimmung geht kaum. Das Buch schafft eine wunderschöne Adventsatmosphäre, bei der es einem ...

„Fräulein Gewürzzauber - Zimtkuss und Honigduft“ ist ein Weihnachts-Roman, wie er im Buche steht - mehr Weihnachtsstimmung geht kaum. Das Buch schafft eine wunderschöne Adventsatmosphäre, bei der es einem warm ums Herz wird. Der Roman ist als Adventskalender gestaltet- er besteht aus 24. Kapiteln, sodass er einen durch die gesamte Adventszeit begleitet - zumindest für die Leser, die es schaffen, wirklich nur ein Kapitel pro Tag zu lesen (was wirklich schwer ist). Das Buch ist schon der zweite Teil des „Fräulein Gewürzzauber“ - das Buch ist aber absolut ohne Vorkenntnisse lesbar, da man in der Einleitung alles erfährt, was man wissen muss.

Lena betreibt das „Fräulein Gewürzzauber“ ein Café, in dem sie ihre Kunden mit allerhand Spezialitäten - von Keksen über Pralinen und Kuchen, verwöhnt. Eins ist dabei allen Leckereien gemein: Lena hat ein „Gewürznäschen“, d.h. sie hat ein Händchen dafür, verschiedenste Gewürze so zu kombinieren, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft (und das sprichwörtlich auch beim Lesen). Kein Wunder dass die Weihnachtszeit die turbulenteste Zeit im „Fräulein Gewürzzauber“ ist - und dann kommt natürlich noch alles zusammen: Lenas Freund Max verhält sich komisch, seine leicht anstrengende Tante kommt zu besuche, Lena lässt sich auf einen Backwettbewerb ein (den sie wirklich überhaupt nicht brauchen kann - aber was muss, das muss) und Lena findet mit dem Tagebuch ihrer Ur-Ur-Großmutter noch einen ganz persönlichen Begleiter durch die Adventszeit.

Die Geschichte ist wirklich ganz großartig geschrieben - man fühlt sich, als sitzt man selbst im „Fräulein Gewürzzauber“ und unterhält sich mit Lena und ihren Freunden. Die Figuren sind einfach nur sympathisch (zumindest die, die es sein sollen) - man fühlt mit ihnen mit und durch den großartigen Schreibstil der Autorin ist man einfach mittendrin - von Anfang an.

Warum gibt es dann von mir nur vier Sterne: Die Erklärung ist - mir war es, gerade am Anfang, etwas zu viel Kitsch, etwas zu viel „Puderzucker“ über der Geschichte. Vor lauter „zuckersüßen“ Adjektiven und Figurennamen voller Metaphern konnte ich mich nicht mehr auf die Geschichte konzentrieren - mir war es wirklich zu viel. Nach dem ersten Drittel wurde es aber viel besser und die Geschichte nahm richtig Fahrt auf - zum krönenden Abschluss in den letzten Dezembertagen.

Auch ein paar Ungereimtheiten innerhalb der Geschichte haben mich etwas gestört und zum Schluss hin, ging es mir dann doch mit dem ein oder andere Thema etwas zu schnell. Aber insgesamt ist das Buch genau das, was es sein soll: Ein Weihnachtsroman zum Träumen, zum Abschalten und dafür, einen auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Hier hat die Autorin mit der Atmosphäre des Cafés, dem Thema „Backen und Gewürze“ und natürlich den liebenswerten Charakteren einen tollen Rahmen für die Weihnachtszeit geschaffen.

Wer ein Buch zum Träumen in der Weihnachtszeit sucht - oder noch einen tollen Adventskalender, der ist hier genau richtig!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl