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Veröffentlicht am 19.02.2022

Nervenkitzel garantiert

Herzsammler (Ein Fabian-Risk-Krimi 2)
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Mit seinem zweiten Roman um den Ermittler Fabian Risk ist Stefan Ahnhem wieder ein spannender Thriller geglückt, den man schwer aus der Hand legen kann.

Alles begann mit einem Gefangenentransport 1999 ...

Mit seinem zweiten Roman um den Ermittler Fabian Risk ist Stefan Ahnhem wieder ein spannender Thriller geglückt, den man schwer aus der Hand legen kann.

Alles begann mit einem Gefangenentransport 1999 bei dem ein Häftling einen Brief durch einen Schlitz hinauswerfen konnte. Auf dem Umschlag stand nur ein Name ohne Adresse. Über ein Jahr dauerte es, bis der Brief sein Ziel erreichte und eine zerstörerische Lawine los trat.

Zehn Jahre später verschwindet der schwedische Justizminister auf dem Weg zu seinem Fahrzeug spurlos. Kommissar Fabian Risk und seine Kollegin Malin Rehnberg, die hochschwanger ist, versuchen den Fall aufzuklären, doch sie kommen zu spät. Zur gleichen Zeit versucht die dänische Polizistin Dunja Hougaard nach einem Mord an einer jungen Frau einen Serientäter zu fangen. Den Ermittlern ist nicht klar, dass es eine Verbindung zwischen diesen Fällen gibt.

Das Buch lässt sich flüssig lesen und ist sehr temporeich geschrieben. Es ist in viele kurze Kapitel mit unterschiedlichen Handlungssträngen unterteilt, die oft zu wechselnden Orten springen. Hier muss man schon genau aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren. Wie in vielen schwedischen Kriminalromanen sind die Taten oft sehr brutal beschrieben, teilweise fand ich es zu bestialisch. Deshalb ist das Buch nichts für zarte Gemüter. Da die meisten Kapitel mit einem Cliffhanger enden, fällt es schwer mit dem Lesen aufzuhören. Stefan Ahnhem überrascht den Leser immer wieder mit neuen Wendungen und Verdächtigen, die nicht vorhersehbar waren. Im Laufe des Buches erfährt man mehr über die Eheprobleme von Fabian Risk. Da dieses der zweite Band ist, war ich zu Anfang etwas irritiert, dass dieses Buch in Stockholm spielt. Am Ende war mir klar, dass dieser Band eigentlich der erste dieser Reihe sein müsste, da dieser Fall Fabian Risk veranlasst hat, in seine Heimatstadt Helsingborg zurückzukehren.
Wer Nervenkitzel liebt und sich an grausamen Beschreibungen nicht stört, sollte diesen spannenden Thriller unbedingt lesen.

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Veröffentlicht am 14.03.2019

Momentaufnahme

Als die Tage ihr Licht verloren
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Die Handlung des Buches spielt in der Zeit von 1932 bis 1940. Es ist eine Momentaufnahme aus dem Leben der beiden Schwestern Linda und Gitte sowie ihrer Freundin Lene. Linda ist noch voller Träume, sie ...

Die Handlung des Buches spielt in der Zeit von 1932 bis 1940. Es ist eine Momentaufnahme aus dem Leben der beiden Schwestern Linda und Gitte sowie ihrer Freundin Lene. Linda ist noch voller Träume, sie arbeitet im Büro, aber ist dort sehr unglücklich. Gitte war im Reichsministerium angestellt und wollte unbedingt Jura studieren. Während ihre Freundin Lene so schnell wie möglich heiratet, um aus den Fängen ihrer Mutter zu kommen, wollen die Schwestern erst mal das Leben genießen. Doch dann lernt Linda den sensiblen Erich kennen und lieben. Er weckt in ihr eine kreative Ader und sie fühlt sich von ihm verstanden. Erich wird eingezogen und plötzlich reißen seine Briefe ab, er wird vermisst. Linda kommt damit nicht klar, sie zerbricht und trauert auf ihre eigene Art. Als Linda in eine Heilanstalt zwangseingewiesen wird, ist keinem klar, in welcher Gefahr sie dort schwebt.

Die Autorin hat die fiktive Geschichte der beiden Schwestern Linda und Gitte verwoben mit den Geschehnissen während der NS-Zeit, wo psychische Erkrankungen fast einem Todesurteil gleich kamen. Einige Briefe und das Nachwort weisen auf gute Recherche hin. Mich hat das Gelesene oft fassungslos gemacht und ließen mich oft innehalten. Das Buch ist keine leichte Lektüre, man sollte sich Zeit nehmen, einige Zeilen musste ich noch einmal lesen, um sie zu verstehen. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und gleichzeitig wechselt der Schreibstil, einige gefielen mir, andere empfand ich durch die kurzen knappen Sätze als holperig, so dass sie meinen Lesefluss unterbrachen. Die meisten Charaktere wirkten auf mich reserviert und teilweise unnahbar.

Die Thematik des Buches hat mir sehr gefallen, aber mit der Umsetzung kam ich nicht richtig klar, gleichzeitig störte mich das offene Ende, für mich wäre vielleicht ein Epilog hilfreich gewesen.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Spurensuche im Rheiderland

Deichfürst
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Hauptkommissar Stephan Möllenkamp hat sich von Hannover zur Kripo nach Leer versetzen lassen. Nach dem der verfügte Baustopp für das Emssperrwerk aufgehoben wurde, haben die Bauarbeiten wieder begonnen. ...

Hauptkommissar Stephan Möllenkamp hat sich von Hannover zur Kripo nach Leer versetzen lassen. Nach dem der verfügte Baustopp für das Emssperrwerk aufgehoben wurde, haben die Bauarbeiten wieder begonnen. Bei der Vertiefung der Baugrube stoßen die Arbeiter auf eine längliche Holzkiste. In ihr befindet sich eine männliche Leiche ohne Papiere. Der Todeszeitpunkt liegt nur wenige Stunden zurück. Als die Lokalreporterin Gertrud Boekhoff zur Fundstelle kommt, vermutet sie, dass es sich bei dem Toten um den Bauern Tadeus de Vries handelt, der nicht sehr beliebt war. Haben die Sperrwerksgegner etwas mit dem Mord zu tun oder hat sich Bauer de Vries andere Feinde gemacht?

Das Buch lässt sich flüssig lesen, teilweise konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Autorin hat sehr viel Lokalkolorit zum Bau des Emssperrwerkes mit einfließen lassen und tatsächliche Ereignisse mit in die Geschichte verwoben, so dass man sich gut in die 1999er Jahre versetzt fühlt. Die eingestreuten plattdeutschen Sätze geben dem Ganzen viel Authentizität. Wer sie nicht versteht, findet am Ende des Buches eine Übersetzung. Kurze Rückblenden in die Vergangenheit geben dem Leser Stück für Stück Aufschluss zu der Tat. Ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der mich am Schluss noch überrascht hat.

Veröffentlicht am 21.03.2024

Kein Wohlfühlroman

22 Bahnen
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Der Alltag von Tilda ist eng geplant. Neben ihrem Mathestudium, arbeitet sie noch an der Supermarktkasse, kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Einziger Lichtblick ist ...

Der Alltag von Tilda ist eng geplant. Neben ihrem Mathestudium, arbeitet sie noch an der Supermarktkasse, kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida und ihre alkoholkranke Mutter. Einziger Lichtblick ist der abendliche Ausflug ins Freibad der Kleinstadt, wo sie regelmäßig ihre 22 Bahnen schwimmt. Doch ihr Leben kommt aus dem Takt als sie auf Viktor trifft und gleichzeitig die Möglichkeit bekommt nach Berlin zu gehen. Wie soll sie sich entscheiden?

Schnell hat man die rund 200 Seiten gelesen. Caroline Wahl zeichnet das Leben von Tilda und ihrer Familie sehr realitätsnah, teilweise hart und gleichzeitig ergreifend. Gestört hat mich, dass die Thematik Sucht und Drogen vorhanden war, aber es wurde nur oberflächlich gestreift und man hat nicht erfahren, woher die Alkoholabhängigkeit ihrer Mutter kam. Etwas gewöhnungsbedürftig war für mich die Art der wörtlichen Rede, die mich zu Beginn etwas stocken ließ, aber im Laufe der Handlung habe ich mich damit arrangiert. Wer Coming of Age Geschichten mag, wird mit diesem Roman seine Freude haben.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Mittsommer in Norwegen

Mittsommersehnsucht (Ein Norwegen-Roman 1)
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Die in Düsseldorf lebende Ärztin Andrea Sandberg hat während eines Urlaubs den norwegischen Hotelmanager Jonas Fredrikson kennen und lieben gelernt. Nach einigen Besuchen von Andrea in Bergen, haben sie ...

Die in Düsseldorf lebende Ärztin Andrea Sandberg hat während eines Urlaubs den norwegischen Hotelmanager Jonas Fredrikson kennen und lieben gelernt. Nach einigen Besuchen von Andrea in Bergen, haben sie beschlossen zu heiraten. Sie hat sich bei einer Klinik in Norwegen beworben und auch eine Zusage erhalten. In Düsseldorf bricht sie ihre Zelte ab und kommt drei Wochen früher als geplant nach Bergen, um Jonas zu überraschen. Doch in seiner Wohnung über dem Hotel sieht sie ihn mit der jungen Studentin Nina im Bett. Völlig durcheinander rennt sie aus dem Hotel und trifft auf den netten Taxifahrer Bengt, der sie vom Flughafen hierher gebracht hatte. Dieser überredet sie erst mal eine Fahrt mit dem Postschiff zu unternehmen, um ihre Gedanken zu ordnen. Bengts Neffe Knut Niebur ist erster Offizier auf dem Hurtigruten Schiff Midnastol und so bekommt Andrea noch eine freie Kabine. Auf dem Schiff lernt sie viele unterschiedliche Menschen kennen, die ihre zukünftigen Entscheidungen mit beeinflusssen.
Das Cover ist sehr ansprechend für einen typischen Frauenroman. Das Buch lässt sich flüssig lesen und man kann sich gut in das Auf und Ab der Gefühlswelt von Andrea hineinversetzen. Ich fand sie sehr sympathisch genau wie die meisten Protagonisten. Gestört hat mich bei diesem Buch, dass alles vorhersehbar war und es keine unerwarteten Wendungen gab. Vieles plätscherte meiner Meinung nach nur so dahin und ich hätte mehr Tiefe erwartet. Was mir gefallen hat, war die schöne landschaftliche Beschreibung Norwegens, die in mir die Lust weckte dieses Land einmal zu besuchen und vielleicht eine Fahrt mit der Hurtigrute zu unternehmen.

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