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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2025

Nicht nur für Kinder

Der Club der kalten Hände
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Darf man tote Menschen anfassen? Wie riechen Tote eigentlich? Diese Fragen hat sich wohl schon jeder einmal gestellt, und gerade Kinder stehen den Toten erst einmal ganz unvoreingenommen gegenüber, bis ...

Darf man tote Menschen anfassen? Wie riechen Tote eigentlich? Diese Fragen hat sich wohl schon jeder einmal gestellt, und gerade Kinder stehen den Toten erst einmal ganz unvoreingenommen gegenüber, bis wir Erwachsene sie mit unseren Ansichten beeinflussen.
In diesem Buch lernen die Kinder Lizzy kennen, deren Eltern ein Bestattungsunternehmen haben. Lizzy und ihre Freunde beschließen, mehr über die Toten zu erfahren, und gründen den "Club der kalten Hände". Sie nehmen an verschiedenen Bestattungsritualen teil und stellen sich mutig dem Umgang mit der Trauer.
Dies ist der erste Teil des Buches. Im zweiten Teil erfährt man, natürlich alles sehr bunt und kindgerecht zusammengestellt, wie so ein Bestattungsunternehmen überhaupt arbeitet, wie eine Beerdigung abläuft und warum im Anschluss fast immer gegessen wird.
Also, ich fand dieses Buch wirklich genial. Die kindliche Neugier auf das Thema wird damit auf jeden Fall befriedigt, und auch für Erwachsene ist es sehr interessant, denn wer stellt schon diese Fragen gerne?

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Veröffentlicht am 08.10.2025

Schatten der Vergangenheit

Furye
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Alec, erfolgreiche Musikmanagerin, Ende 30, kann nicht weinen. Um die Ursache zu finden, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen. Hierfür fährt sie in ihre alte Heimat nach Südfrankreich und wird dort ...

Alec, erfolgreiche Musikmanagerin, Ende 30, kann nicht weinen. Um die Ursache zu finden, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen. Hierfür fährt sie in ihre alte Heimat nach Südfrankreich und wird dort ein Wechselbad der Gefühle erleben.

Ich mochte den Stil des Buches sehr. Dieses Buch lebt einfach von diesem einen, ganz bestimmten Sound, der stark und melancholisch zugleich ist. Die Vergangenheit wird anhand von Tagebuchaufzeichnungen von Alec erzählt. Hier spricht ihr junges Ich, das aber schon ziemlich reflektiert auf ihr Leben als Teenagerin blickt.

Aber auch die Geschichte rund um Alec, ihre Freundinnen aus reichem Hause und den mysteriösen Romain ist einfach ganz toll gelungen. Die Autorin schafft es ganz geschickt, mit den Erwartungen ihrer Leserinnen und Leser zu spielen: was wohl damals, in diesem einen Sommer, passiert sein mag. Und vielleicht war ja doch alles ganz anders? Die Geschichte entblättert sich ganz almählich und entlässt einen nicht mehr so schnell aus Ihren Bann, sie ist von einer düsteren Schönheit: verstörend, aber zugleich faszinierend.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Es ist kein Wohlfühlroman, sondern eine eher unbequeme, tiefgehende Geschichte. Wer sich darauf einlassen kann, wird mit einem eindrucksvollen Leseerlebnis belohnt.

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Veröffentlicht am 29.09.2025

Sehr klug und raffiniert manipulativ

Heimat
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Da ich „Die Gespenster von Demmin“ von Verena Keßler sehr mochte, war ich schon sehr gespannt auf diesen Roman. Auch wenn das Thema ein ganz anderes ist, hat mich dieses Buch wieder vollkommen vereinnahmt.
Wir ...

Da ich „Die Gespenster von Demmin“ von Verena Keßler sehr mochte, war ich schon sehr gespannt auf diesen Roman. Auch wenn das Thema ein ganz anderes ist, hat mich dieses Buch wieder vollkommen vereinnahmt.
Wir begleiten eine namenlose Erzählerin durch viele unglaublich starke Szenen. Sie bewirbt sich für einen Job im Fitnessstudio. Angesprochen auf ihre weniger sportliche Figur, behauptet sie einfach, sie habe kürzlich entbunden. Diese „Notlüge“ begleitet einen durch den ersten Teil, was manchmal ziemlich lustig ist. Aber man merkt schnell, dass unsere Hauptfigur kein schlechtes Gewissen wegen ihrer Lüge, und der zahlreichen anderen Lügen, die diese nach sich zieht, hat. Dann trifft sie auf Vick, eine Bodybuilderin, und von da an hat sie nur noch ein Ziel: besser zu sein als die Beste, koste es, was es wolle.
Ich habe dieses Buch sehr genossen. Diese präzisen Sätze von Verena Keßler treffen immer genau ins Schwarze. Die Sprache ist so herrlich direkt, und die weibliche Hauptperson, die sich immer mehr in den Optimierungswahn hineinsteigert, habe ich sehr gerne, oft mit einem Kopfschütteln, beobachtet. Im Laufe der Geschichte wird ihr Lebensweg immer weiter entblättert, und langsam fügt sich alles zusammen.
Besonders einfallsreich und genial fand ich den Schluss. Man kann erahnen, wie die Geschichte höchstwahrscheinlich weitergeht, ohne dass darüber noch ein weiteres Kapitel geschrieben werden müsste.
Einfach ein witziges, spritziges und auch leicht verstörendes Buch, was ich durchaus positiv meine. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 29.09.2025

Witzig, Spritzig, leicht verstörend und absolut lesenswert

Gym
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Da ich „Die Gespenster von Demmin“ von Verena Keßler sehr mochte, war ich schon sehr gespannt auf diesen Roman. Auch wenn das Thema ein ganz anderes ist, hat mich dieses Buch wieder vollkommen vereinnahmt.
Wir ...

Da ich „Die Gespenster von Demmin“ von Verena Keßler sehr mochte, war ich schon sehr gespannt auf diesen Roman. Auch wenn das Thema ein ganz anderes ist, hat mich dieses Buch wieder vollkommen vereinnahmt.
Wir begleiten eine namenlose Erzählerin durch viele unglaublich starke Szenen. Sie bewirbt sich für einen Job im Fitnessstudio. Angesprochen auf ihre weniger sportliche Figur, behauptet sie einfach, sie habe kürzlich entbunden. Diese „Notlüge“ begleitet einen durch den ersten Teil, was manchmal ziemlich lustig ist. Aber man merkt schnell, dass unsere Hauptfigur kein schlechtes Gewissen wegen ihrer Lüge, und der zahlreichen anderen Lügen, die diese nach sich zieht, hat. Dann trifft sie auf Vick, eine Bodybuilderin, und von da an hat sie nur noch ein Ziel: besser zu sein als die Beste, koste es, was es wolle.
Ich habe dieses Buch sehr genossen. Diese präzisen Sätze von Verena Keßler treffen immer genau ins Schwarze. Die Sprache ist so herrlich direkt, und die weibliche Hauptperson, die sich immer mehr in den Optimierungswahn hineinsteigert, habe ich sehr gerne, oft mit einem Kopfschütteln, beobachtet. Im Laufe der Geschichte wird ihr Lebensweg immer weiter entblättert, und langsam fügt sich alles zusammen.
Besonders einfallsreich und genial fand ich den Schluss. Man kann erahnen, wie die Geschichte höchstwahrscheinlich weitergeht, ohne dass darüber noch ein weiteres Kapitel geschrieben werden müsste.
Einfach ein witziges, spritziges und auch leicht verstörendes Buch, was ich durchaus positiv meine. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.09.2025

Genauso wie erwartet - sehr gut

Im Leben nebenan
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Ich hatte schon so viel über den Roman von Anne Sauer gelesen und wollte ihn unbedingt selbst lesen. Die Fragestellung, was passiert wäre, wenn man im Leben eine andere Abbiegung genommen hätte, fand ich ...

Ich hatte schon so viel über den Roman von Anne Sauer gelesen und wollte ihn unbedingt selbst lesen. Die Fragestellung, was passiert wäre, wenn man im Leben eine andere Abbiegung genommen hätte, fand ich äußerst spannend. Mit großer Vorfreude habe ich dabei Antonia beobachtet, die auf einmal in einem Einfamilienhaus mit Baby im Arm aufwacht. Eigentlich hätte sie neben ihrem Freund in einer Stadtwohnung und ohne Kind erwachen müssen. Nun hängt sie irgendwie in einer parallelen Welt in ihrem Heimatdorf und ist mit ihrer Jugendliebe verheiratet.
Ich fand diese Idee schon ziemlich genial. Der Text liest sich auch wirklich sehr schnell weg, da man sich sehr gut in Antonia einfühlen kann. Es ist einfach sehr interessant zu erfahren, wie sie mit der Situation umgeht. Die Auflösung ist dann aber leider nicht so ganz befriedigend, aber das passt eigentlich ganz gut – denn wie soll so eine verrückte Geschichte denn auch enden?
Ich fand das Buch sehr solide geschrieben, denn ich habe genau das bekommen, was ich erwartet habe. Ich würde es auch jederzeit weiterempfehlen.

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