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Veröffentlicht am 20.11.2025

Ein Buch, das mich endlich verstanden hat

Der hochfrequente Mensch
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Nur selten fühle ich mich durch ein Buch wirklich verstanden. Dieses jedoch gehört zu diesen seltenen Ausnahmen. Es spiegelte über weite Strecken meine Sicht auf die Welt, mein Empfinden und vieles, was ...

Nur selten fühle ich mich durch ein Buch wirklich verstanden. Dieses jedoch gehört zu diesen seltenen Ausnahmen. Es spiegelte über weite Strecken meine Sicht auf die Welt, mein Empfinden und vieles, was mich seit der Kindheit begleitet hat. Als „zu sensibel“ und mit „zu viel Fantasie“ abgestempelt, fand ich erst mit Anfang 30 durch meine Autismusdiagnose Worte für etwas, das lange unklar geblieben war. Dieses Buch hat mir gezeigt, dass ich wohl zu den hochfrequenten Menschen gehöre, deren feines Gespür durch negative Erfahrungen blockiert wurde. Etwas, das ich tief in mir eigentlich schon immer wusste.

Das Werk enthält durchaus theoretische und abstrakte Passagen über Schwingungen, Frequenzen und Metaphysik. Trotz dieser Komplexität bleibt es nicht in schwer greifbaren Begrifflichkeiten stecken. Vieles wird verständlich erklärt, sodass auch Menschen ohne physikalisches Vorwissen die Grundprinzipien nachvollziehen können. Besonders bewegt hat mich der Abschnitt über Systemsprenger. Ich hätte mich selbst nie so bezeichnet, doch die Beschreibungen trafen erstaunlich präzise auf mich zu: aus dem System gedrängt, weil andere mir zu ruppig waren und ich ihnen zu sanft.

Der letzte Teil des Buches schlägt einen deutlich hoffnungsvolleren Ton an. Er beleuchtet die Potenziale hochfrequenter Menschen und zeigt auf, welche Rolle sie in dieser Welt einnehmen können. Ganz ohne dabei dogmatisch zu werden oder Anleitungen vorzuschreiben. Vielmehr öffnet das Buch einen Raum von Möglichkeiten und macht Mut, den eigenen Weg aktiv zu gestalten.

Für alle, die sich stets „anders“ fühlten, ist dieses Buch tröstend, stärkend und erkenntnisreich. Es ordnet ein, ohne einzuengen, und es macht sichtbar, was oft im Verborgenen liegt.

Zudem für alle, die sich in dieser Welt zugehörig finden, um zu verstehen warum es für einige von uns schwerer ist. Das Buch gibt einen Appell an die gesamte Welt.

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Veröffentlicht am 03.11.2025

Eintauchen, staunen, verstehen

Die Botschaft der Meere
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„Die Botschaft der Meere“ ist weit mehr als ein eindrucksvoller Bildband – es ist eine Liebeserklärung an die Ozeane und ihre faszinierenden Bewohner. Die atemberaubenden Fotografien werden durch die Stimmen ...

„Die Botschaft der Meere“ ist weit mehr als ein eindrucksvoller Bildband – es ist eine Liebeserklärung an die Ozeane und ihre faszinierenden Bewohner. Die atemberaubenden Fotografien werden durch die Stimmen von über 50 Autorinnen und Autoren ergänzt, die ihr Fachwissen, ihre Erlebnisse und Beobachtungen aus verschiedenen Gewässern der Erde teilen.

Das Buch ist in die Kapitel Atlantischer Ozean, Indischer Ozean, Pazifischer Ozean und Arktischer Ozean gegliedert. In jedem Abschnitt geht es nicht nur um die Schönheit und Vielfalt des Meereslebens, sondern auch um Umweltprobleme – dabei bleibt der Ton jedoch stets positiv und hoffnungsvoll.

Auch die Haptik überzeugt: Die Seiten sind angenehm dick, hochwertig bedruckt und lassen sich gut umblättern. Die Fotografien bestechen durch hohe Auflösung und brillante Farben.

Ich habe beim Lesen und Durchblättern viel Neues gelernt und werde sicher noch oft zu diesem Buch greifen – nicht nur, um die Texte erneut zu genießen, sondern auch, um in die beruhigende Wirkung der Bilder einzutauchen. „Die Botschaft der Meere“ lädt zum Innehalten ein und verbindet Wissen, Ästhetik und Achtsamkeit auf wunderbar harmonische Weise.

Ein Buch, das inspiriert, entschleunigt und den Blick für die Schönheit unserer Meere schärft.

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Veröffentlicht am 29.10.2025

Ungefiltert - Unmaskiert

Versteckter Autismus entmaskiert
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Das Buch erklärt sehr ausführlich, was Masking ist, warum Autistinnen und auch andere Menschen es nutzen und wie tief dieses Verhalten gesellschaftlich und historisch verankert ist. Es beleuchtet die Schwierigkeiten ...

Das Buch erklärt sehr ausführlich, was Masking ist, warum Autistinnen und auch andere Menschen es nutzen und wie tief dieses Verhalten gesellschaftlich und historisch verankert ist. Es beleuchtet die Schwierigkeiten behinderter Menschen in einer kapitalistisch geprägten Welt und die Gefahren, denen sie dadurch ausgesetzt sind.

Devon Price ermutigt dazu, sich zu entmaskieren – also sich nicht länger an neurotypische Standards anzupassen. Gleichzeitig verschweigt er nicht die Hindernisse, die damit einhergehen: Ablehnung, Ausgrenzung und im schlimmsten Fall Gewalt. Er zeigt, dass er selbst durch seine höhere berufliche Stellung mehr Freiheiten hat, sich authentisch zu zeigen, während dies für viele andere kaum möglich ist.

Besonders eindrücklich beschreibt Price, wie entmenschlichend und erschöpfend es ist, wenn im Berufsleben erwartet wird, auf bestimmte Weise zu sprechen, sich zu bewegen oder Gefühle nur in gesellschaftlich akzeptierter Form zu zeigen – immer lächeln, aber niemals weinen.

Das Buch verdeutlicht, wie stark Autist
innen durch soziale Normen zum Masking gezwungen werden, und dass Unmasking oft auch bedeutet, mit Ablehnung und Unverständnis umgehen zu müssen. Am Ende gibt Price praktische Übungen mit auf den Weg, die hilfreich erscheinen und die ich noch ausprobieren möchte.

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Veröffentlicht am 28.10.2025

Das Durcheinander der Menschen, das sich Leben nennt

Ich und die Menschen
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Ein namenloser Vendorianer wird in menschlicher Gestalt auf die Erde geschickt, um ua. neuste mathematische Erkenntnisse eines Professors zu zerstören, die einen großen Fortschritt für die Menschheit bewirken ...

Ein namenloser Vendorianer wird in menschlicher Gestalt auf die Erde geschickt, um ua. neuste mathematische Erkenntnisse eines Professors zu zerstören, die einen großen Fortschritt für die Menschheit bewirken würde. Auch soll er die Lebensform "Mensch" und ihre Welt näher unter die Lupe nehmen. Um sich bestmöglich zu integrieren übernimmt der Namenlose die Identität jenes Professors und heißt fortan Andrew Martin, ist verheiratet und hat einen 15-jährigen Sohn, der in einer depressiven Phase steckt. Der Namenlose versteht jedoch nicht viel von Gefühlen und hat kein Verständnis für Dinge, die weder der Mathematik, noch einer anderen sinnvollen Wissenschaft dienen. Auch versteht er die gesellschaftlichen Konventionen der Erdenbürger nicht. Wozu zum Beispiel braucht man Kleidung? Der Namenlose versucht zu verstehen, doch hofft sich bei dieser Erkundungsreise nicht zu verändern.

WISSENSWERTES:
Autor Matt Haig hatte bereits im Jahr 2000 die Idee für dieses Buch, als er unter derart starken Panikatacken litt, dass er kaum noch vor die Tür ging. Er kapselte sich ab und nutzte das Schreiben als eine Form der Selbsttherapie für sich. Jedoch verfasste er diese Geschichte erst nachdem er seine Panikanfälle wieder in Griff bekommen hatte.

SCHREIBSTIL:
Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, d.h. aus der Sicht des Namenlosen.

"Hinter der Unzufriedenheit der Menschen steckte also nicht
nur der Mangel an Zeit, sondern vor allem der Mangel an Fantasie.
Sie nahmen einen Tag, der einigermaßen gut funktionierte,
und dann blieben sie dabei und wiederholten ihn, mindestens
von Montag bis Freitag. [...] Der erste Vorschlag, den ich ihnen machen wollte, war, manche Dinge einfach umzudrehen. Zum Beispiel fünf lustige Tage
und zwei ernste Tage einzurichten statt umgekehrt. Auf diese
Art – ja, nennt mich ein Mathematikgenie – hätten sie in der
Summe weitaus mehr Spaß." (S.236f)

MEINUNG:
Eigentlich bin ich kein Fan von Geschichten, in denen Außerirdische vorkommen. Daher habe ich dieses Buch auch zunächst gemieden. Erst als ich hier eine Rezenssion zu diesem Roman las, in der darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es alles andere als eine typische Alien-Geschichte sei, fand das Buch doch einen Weg in mein Regal.
Beim Lesen war ich von der ersten Seite auf direkt begeistert. Der Schreibstil des Autors gefiel mir sehr gut. Er findet einfach die passenden Worte für seine Gedanken und Gefühle. Allerdings beinhaltet das Buch nicht sehr viel Handlung. Es ist viel mehr eine Anhäufung philosophischer Gedanken, die in eine eher seichte Geschichte verpackt wurde. Viel Spannung kommt da nicht auf. Die Grenzen zwischen Roman und Selbsthilfebuch verwischen dabei oftmals. Das ist jedoch keineswegs negativ gemeint. Somit haben die Gedanken des Namenlosen viel mehr Raum sich zu entfalten. Daher hier ein großer Pluspunkt. Schade finde ich jedoch ein wenig, dass es zum Ende hin zunehmend etwas "kitschiger" wurde. Natürlich ist da bei jedem das Empfinden anders, was er als kitschig empfindet, aber auf mich wirkte es so. Somit lässt auch der Humor, den der Anfang des Buches ausmachte mit der Zeit nach und fand nur noch an wenigen Stellen seinen Platz. Nichtsdestotrotz ist es eines der schönsten Bücher, das ich in letzter Zeit gelesen habe.

PS: Stellenweise erinnerte der Namenlose mich sogar ein wenig an Castiel aus Supernatural. Dies war vor allem zu Beginn so der Fall, sodass ich mir den Protagonist auch komischerweise optisch die ganze Zeit so vorstellen musste ;)

FAZIT:
Obwohl mir zum Ende hin nicht alles zu 100% gefiel, habe ich dieses Buch irgendwie in mein Herz geschlossen und schlage nicht aus, dass ich es nicht nochmal lesen werde.

LESEEMPFEHLUNG:
Lasst euch von dem Alien-Hintergrund der Geschichte nicht abeschrecken (wenn es denn so ist). Bei diesem Buch kann man finde ich bereits an den ersten 10-20 Seiten erkennen in welche Richtung es geht. Schaut daher vielleicht vorher in eine Leseprobe rein.

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Veröffentlicht am 28.10.2025

Die zwei Musketiere

Bob, der Streuner
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Als James Bowen im Jahr 2007 den am Bein verletzten Kater Bob findet, kann er selbst schlecht beurteilen wem es schlechter geht: Ihm oder dem Kater? Schließlich ist James selbst gerade erst von der Straße ...

Als James Bowen im Jahr 2007 den am Bein verletzten Kater Bob findet, kann er selbst schlecht beurteilen wem es schlechter geht: Ihm oder dem Kater? Schließlich ist James selbst gerade erst von der Straße weg gekommen, hat Zuflucht in einer Sozialwohnng gefunden und ist auf Drogenentzug. Seine Perspektiven als Straßenmusiker genügend Geld zu verdienen sind auch eher ernüchternd. Als Bob in sein Leben trifft, ändert sich sein Leben jedoch schlagartig. Der kleine rote Kater sorgt nicht nur dafür, dass er bei seinen Auftritten mehr Geld verdient, sondern bewirkt etwas viel Wichtigeres. Seit langer Zeit fühlt sich James wieder gebraucht und findet in Bob einen Seelentröster der besonderen Art.

SCHREIBSTIL:
Das Buch ist aus der Sicht von James Bowen geschrieben und erzählt eine wahre Geschichte. Sprachlich ist es eher schlicht und einfach gehalten, aber auch mit viel Liebe und auch Humor. Man kann sich jederzeit gut vorstellen wie es James ergangen sein muss und welche Bedeutung Bob für ihn hat.

MEINUNG:
Ich war mir lange unsicher, ob ich dieses Buch lesen soll, da ich mir nicht so recht vorstellen konnte, ob es nicht schlichtweg zu langweilig sein würde. Da ich jedoch durchweg nur Gutes über dieses Buch hörte, wurde ich neugierig und bereue es nicht es gelesen zu haben. Jeder der selbst Tiere hat oder damit aufgewachsen ist, kann nachvollziehen wie sehr einem diese ans Herz wachsen können. Gerade in schweren Zeiten sind Tiere oft die einzigen Wegbegleiter, die einem beistehen ohne etwas infrage zu stellen. James Bowen beschreibt eindrucksvoll und tiefgründig wie wichtig und entscheidend Bob für ihn war, um sein Leben zu ändern. Er selbst war sich damals egal gewesen. Für Bob musste er lernen Verantwortung zu übernehmen.

LESEEMPFEHLUNG:
Das Buch ist für alt und jung geeignet. Jedoch sollte man selber schon ein kleiner Tiernarr sein, um alles nachvollziehen und sich dort hineinversetzen zu können.

FAZIT:
Eine rührende, emotionale Geschichte. Authentisch, dramatisch und mit einer Prise Humor erzählt. Ein wirklich wunderschönes Buch.

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