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Veröffentlicht am 07.11.2025

Ein wunderschön poetisches und kraftvolles Bilderbuch zum Thema Einsamkeit!

Einsam
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Nachdem mich Britta Teckentrup zuletzt mit „Mutig“ sehr beeindruckt hat, war ich voller Vorfreude auf den dritten Band ihrer Bilderbuchreihe „Kinder und ihre Gefühle“. Wie schon der Titel erahnen lässt, ...

Nachdem mich Britta Teckentrup zuletzt mit „Mutig“ sehr beeindruckt hat, war ich voller Vorfreude auf den dritten Band ihrer Bilderbuchreihe „Kinder und ihre Gefühle“. Wie schon der Titel erahnen lässt, widmet sich die deutsche Künstlerin dieses Mal dem aktuellen Thema Einsamkeit – und überzeugt dabei auf ganzer Linie!

Britta Teckentrup ist es einmal mehr gelungen, ein komplexes Gefühl eindrucksvoll in Bild und Sprache darzustellen. Bereits das Cover lässt einen die Verlorenheit des Kindes spüren und verströmt eine gewisse Melancholie. In der Geschichte dahinter begleiten wir unsere kleine Hauptperson durch einen dunklen, winterlichen Wald. In einem dünnen Kleid und mit bloßen Füßen stapft das Mädchen durch den Schnee, fühlt sich allein und klein und fragt sich, ob sie wohl jemals gesehen und geliebt werden wird. Nichts wünscht sie sich mehr als Freundschaft, doch ihre düsteren Gedanken hindern sie daran, den ersten Schritt zu tun. Ihr einziger Begleiter in dieser schweren Zeit ist ein großer Wolf, der ihre Einsamkeit verkörpert. Jedoch nicht als Bedrohung, sondern als eine sanfte Umarmung. Als das Mädchen schließlich neue Hoffnung schöpft, findet sie den Mut, auf andere einsame Kinder zuzugehen.
In kurzen, eindringlichen Reimen beschreibt Britta Teckentrup die kindliche Gefühlswelt und den Weg aus der Einsamkeit. Die Texte lesen sich wie ein innerer Monolog, der anfangs voller Zweifel und Düsternis steckt, zum Ende hin aber immer hoffnungsvoller wird. Kindern wird hier einfühlsam vermittelt, dass sie nicht alleine sind – dass sich jeder mal verloren und traurig fühlt. Die Geschichte zeigt ihnen, dass das Gefühl der Einsamkeit zum Leben dazu gehört und auch in den dunkelsten Momenten tiefe, echte Verbundenheit möglich ist. Man muss sich nur trauen, sich zu öffnen und neue Freundschaften schließen. Dass diese für immer halten, ist nicht garantiert, aber es lohnt sich dennoch, es zu wagen.

Genauso tiefgründig und voller Poesie wie der Text sind auch die ausdrucksstarken und stimmungsvollen Illustrationen von Britta Teckentrup. Mit ihrem unverwechselbaren, nostalgischen Stil – eine Mischung aus handgemachter und digitaler Collage – hat sie mal wieder wahre Kunstwerke geschaffen. Anfangs dunkel und kalt, werden die Bilder zunehmend wärmer und freundlicher und haben fast schon etwas Magisches an sich. Text und Bild bilden eine starke Einheit, erzählen mal gemeinsam und manchmal auch alleine die Geschichte und machen dieses Buch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Fazit: „Einsam“ ist ein bild- und wortgewaltiges Bilderbuch ab 4 Jahren über den Umgang mit Einsamkeit und der Kraft der Hoffnung. Ein poetischer und kraftvoller Begleiter, der Kindern hilft, ihre Gefühle zu erkennen, zu benennen und darüber zu reden. Britta Teckentrup hat es mal wieder geschafft, mich komplett zu begeistern! Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.11.2025

Ein wundervolles Bilderbuch zum Thema Familie!

Und deine Familie?
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Ein Junge möchte auf dem Pausenhof Familie spielen. Er fragt kurzerhand die Neue, ob sie mitmachen möchte und die Mama sein will. Er selbst wäre der Papa und ein anderes Kind das Baby. Das Mädchen möchte ...

Ein Junge möchte auf dem Pausenhof Familie spielen. Er fragt kurzerhand die Neue, ob sie mitmachen möchte und die Mama sein will. Er selbst wäre der Papa und ein anderes Kind das Baby. Das Mädchen möchte aber nicht die Mama spielen, sondern viel lieber den Papa. Damit sind die anderen beiden einverstanden, doch als noch mehr Kinder dazukommen, wird es kompliziert. Sie merken schnell, dass es gar nicht so leicht ist, Familie zu spielen, denn Familien können ganz unterschiedlich aussehen. Jedes Kind beginnt von seiner eigenen Familie zu erzählen. Von alleinerziehenden Eltern über Regenbogen-, Patchwork- und Adoptivfamilien bis hin Einzelkind oder mehreren Geschwistern und noch vieles mehr ist alles dabei. Den Kindern wird klar, dass „Vater-Mutter-Kind“ nicht mehr funktioniert und sie eine neue Idee brauchen.

Nachdem mich Charlotte Bellière und Ian De Haes bereits mit „Der Hüter des Mondes“ begeistern konnten, war ich voller Vorfreude auf ihr nächstes gemeinsames Werk „Und deine Familie?“. Schon das sonnengelbe Cover zauberte mir direkt ein Lächeln ins Gesicht und dahinter ging es ganz genauso weiter.

Das belgische Autorin-Illustrator-Duo Charlotte Bellière und Ian De Haes legt hier ein weiteres bezauberndes Bilderbuch vor, welches ganz ohne Sachbuchcharakter zeigt, wie kunterbunt Familie sein kann. Familie ist viel mehr als nur das klassische Vater-Mutter-Kind-Modell – Familie ist voller Vielfalt. Ob nur ein Papa oder nur eine Mama, zwei Mamas oder zwei Papas, nur die Großeltern, Tante, Onkel ohne Eltern, Einzelkind oder viele Geschwister, getrennt lebende Eltern, Familien ohne Kindern und mit Haustieren, Adoptivfamilien, Patchworkfamilien – es gibt einfach so viele verschiedene Familienmodelle. Dies erkennen auch die Kinder in diesem Buch. Auf jeder Doppelseite beschreibt ein anderes Kind seine Familie mit wenigen Worten. Während sich die linke Seite der immer größer werdenden Spieltruppe auf dem Pausenhof widmet, sieht man auf der rechten Seite eine exemplarische Alltagssituation aus der jeweiligen Familie. Es macht einfach richtig Freude, die Unterhaltungen und Diskussionen der Kinder mitzuverfolgen und zu sehen, wie sie Interesse, Neugier und Verständnis füreinander zeigen. Humorvoll und charmant räumt das Buch mit Vorurteilen auf und regt dazu an, selbst über seine Familie nachzudenken und darüber zu erzählen.

Auch optisch ist dieses Bilderbuch ein echtes Highlight! Die Illustrationen von Ian De Haes sind gewohnt farbenfroh, ausdrucksstark und voller Wärme; die Kinder sind divers gezeichnet, genau so, wie es auch im echten Leben ist. Das Identifikationspotenzial ist dadurch enorm groß. Besonders schön anzusehen sind die ganzseitigen Bilder, die ein wunderbar warmes Gefühl im Bauch zurücklassen.

Fazit: „Und deine Familie?“ ist ein liebevolles und unterhaltsames Bilderbuch ab 4 Jahren, das Kindern zeigt, wie bunt, vielfältig und schön Familie ist. Zauberhaft erzählt und wundervoll illustriert. Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen, mein Herz hat es im Sturm erobert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.11.2025

Ein weiterer toller Band der "Little People, Big Dreams"-Reihe!

Little People, Big Dreams – Virginia Woolf
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Die kleine Virginia ist in einem künstlerischen Haushalt in London geboren und hat schon früh ihre Begeisterung für das Schreiben entdeckt. Im Winter tat sie nichts lieber als in der großen Bibliothek ...

Die kleine Virginia ist in einem künstlerischen Haushalt in London geboren und hat schon früh ihre Begeisterung für das Schreiben entdeckt. Im Winter tat sie nichts lieber als in der großen Bibliothek ihres Hauses zu sitzen und in Büchern zu stöbern. Bereits mit neun Jahren schrieb sie für die Familienzeitung heitere Geschichten und träumte davon, eines Tages eine Schriftstellerin zu werden. Doch dann nahm ihr Leben eine traurige Wendung. Nachdem sie ihre Mutter, ihren Vater und eine Schwester verloren hat, versank Virgina in tiefer Schwermut. Doch mit der Zeit ging es ihr wieder besser und sie fand auch wieder Freude am Schreiben. Als Erwachsene schrieb sie Briefe, Tagebuch, Essays, Gedichte und Romane, in denen sie ihre Gefühle und Gedanken und auch ihren Kummer geteilt hat. Mit ihren Werken wurde sie zu einer der einflussreichsten feministischen Autorinnen der Moderne und hat den Lauf der Literaturgeschichte mit ihrem revolutionären Stil für immer verändert.

Ich bin ein großer Fan der „Little People, Big Dreams“ – Reihe und besitze inzwischen eine stattliche Sammlung. Vor allem die Bände, die berühmte Schriftsteller*innen porträtieren, reizen mich immer ganz besonders. Auf den Band über Virginia Woolf habe ich mich daher sehr gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Schon allein das niedliche Cover überzeugt auf ganzer Linie und dahinter schaut es ganz genauso aus.

Gemeinsam mit der Illustratorin Audrey Day hat die spanische Autorin María Isabel Sánchez Vegara eine weitere bezaubernde Bilderbuchbiografie geschaffen, in welcher eine große Persönlichkeit kurz und kindgerecht vorgestellt wird. Aufgebaut ist das Buch wie seine vielen Vorgänger: Auf wenigen Seiten wird die Lebensgeschichte von Virginia Woolf in knappen, einfachen Sätzen erzählt, beginnend bei ihrer Kindheit über ihren Werdegang bis hin zu ihren bedeutendsten Werken. Dem Buch gelingt es dabei wunderbar, ein interessantes Porträt der erfolgreichen Schriftstellerin darzustellen, mit den wichtigsten Punkten, sodass man ein gutes Bild von ihr bekommt. Auch ich, als Erwachsene, habe hier eine Menge Neues erfahren. Tatsächlich wusste ich bislang so gut wie nichts über Virginia Woolfs Leben und habe auch noch kein Buch von ihr gelesen. Mir war daher auch gar nicht bewusst, wie schlecht es um Virginia Woolfs psychische Gesundheit stand und dass sie schließlich sogar Suizid begannen hat. Trotz des schwierigen Themas wird dieser Band aber niemals zu düster oder traurig. María Isabel Sánchez Vegara beschreibt das Ganze sehr sanft und einfühlsam. Für Kinder im Vorschulalter ist das Buch in meinen Augen durchaus geeignet. Wie man aber an mir sehr gut sehen kann, ist es auch für Erwachsene äußerst spannend und informativ. Es regt dazu an, mehr über Virginia Woolf herauszufinden und legt bei Kindern vielleicht auch den ersten Grundstein für eine spätere Virginia-Woolf-Liebe. Es wird auf jeden Fall deutlich, was für eine bemerkenswerte Frau Virginia Woolf war. Schon mit fünf Jahren hat sie geschrieben, hat sich trotz schwerer Schicksalsschläge und psychischer Erkrankung ihren Traum verwirklicht und gilt heute als eine der wichtigsten Stimmen der Literatur des 20. Jahrhunderts.

Auch optisch begeistert dieser Band auf Anhieb. Audrey Days bunte, großflächige Illustrationen im Retro-Look passen einfach perfekt zu Virginia Woolf, stecken voller liebevoller Details und setzen das Erzählte gekonnt in Szene.

Im Anschluss gibt es noch die gewohnte ausführliche Biografie inklusive Zeitstrahl und Fotos. Hier erfährt man auf zwei Seiten noch einige weitere Details über Virginia Woolf wie ihr Geburtsdatum oder ihren vollständigen Mädchennamen.

Fazit: „Little People, Big Dreams – Virginia Woolf“ ist eine wundervolle Bilderbuchbiografie ab 4 Jahren über eine starke Frau, die Kindern Mut macht, an sich selbst und ihre Träume zu glauben. Ein weiterer gelungener Band der „Little People, Big Dreams“ – Reihe für alle Virginia-Woolf-Fans und die, die es noch werden wollen. Bewegend, kindgerecht und inspirierend. Ich bin auch von diesem Band richtig begeistert, ich kann diese tolle Kinderbuchreihe jedem nur ans Herz legen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Berührend, herzerwärmend und so schön illustriert!

Der Bahnsteig-Streuner
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Eines Tages verirrt sich ein einsames, schwarzes Kätzchen in einen Bahnhof. Es ist ein trister und grauer Ort, den schon längst jegliche Farben verlassen haben. Und auch die Menschen, die dort tagein, ...

Eines Tages verirrt sich ein einsames, schwarzes Kätzchen in einen Bahnhof. Es ist ein trister und grauer Ort, den schon längst jegliche Farben verlassen haben. Und auch die Menschen, die dort tagein, tagaus geschäftig umher eilen und teilnahmslos auf ihre Züge warten, wirken traurig und farblos. Die kleine Streuner-Katze beachten sie gar nicht. Ihre klägliches Miauen und ihr Wunsch nach zärtlichen Berührungen werden ignoriert. Doch sie bleibt, beobachtet die Reisenden und spürt deren Trauer und Einsamkeit. Ob der wehmütige Mann mit der Melone auf dem Kopf, der blasse Schuljunge mit den dunklen Ringen unter den Augen, die schluchzende, schwarz gekleidete Frau – alle tragen sie großen Kummer in sich. Doch das kleine Kätzchen gibt ihnen die Hoffnung und Farben zurück. Sie verwandelt den Bahnhof wieder in einen fröhlichen Ort, wo miteinander geredet und gelacht wird. Bis sie schließlich selbst ihre letzte Reise antritt.

Nachdem mir Stephen Hogtun bereits drei Bilderbuchschätze für meine Sammlung beschert hat, war ich voller Vorfreude auf sein neues Werk „Der Bahnsteig-Streuner“. Schon das Cover mit seinen goldenen Elementen verzauberte mich auf Anhieb (sieht es nicht toll aus?) und dahinter ging es ganz genauso weiter.

Stephen Hogtun hat mal wieder ein wundervoll emotionales Bilderbuch geschaffen, das das Herz berührt und Leserinnen jeden Alters anspricht. Auf eine sanfte und poetische Weise erzählt der norwegische Künstler die Geschichte vom kleinen Streuner-Kätzchen und dessen Gabe, anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Doch nicht nur die einzigartige Beziehung zwischen Mensch und Katze wird hier beschrieben, dieses Buch kann auch eine große Hilfe dabei sein, Kinder behutsam an die Themen Einsamkeit, Abschiednehmen und Zuversicht heranzuführen und zu zeigen, wie wichtig Empathie für uns alle ist. Es ist unheimlich schön und ergreifend mitzuerleben, wie die kleine schwarze Katze das Leben vieler Zugreisender verändern wird. Wie sie ihnen Trost und Liebe schenkt und den tristen, grauen Bahnhof in einen farbenfrohen Ort verwandelt. Vor allem das Ende geht zu Herzen und lässt einen mit einem warmen Gefühl zurück. Katzen-Fans – egal ob Groß oder Klein – werden dieses Bilderbuch ganz besonders lieben. Aufgrund der teils etwas längeren Texte und der Tiefgründigkeit der Geschichte würde ich es allerdings erst ab etwa 6 Jahren empfehlen.

Auch optisch ist dieses Buch ein echter Schatz. Stephen Hogtuns Illustrationen im Aquarell-Stil sind gewohnt atmosphärisch, magisch und voller Emotionen und Wärme. Anfangs grau und düster werden sie im Verlauf immer fröhlicher und leuchtend-bunter und laden zum Verweilen und immer-wieder-Angucken ein.

Fazit: „Der Bahnsteig-Streuner“ ist eine berührende und herzerwärmende Geschichte über die Kraft der Hoffnung, Liebe, Mitgefühl und Abschied. Ein märchenhafter Bilderbuchgenuss für Jung und Alt und das perfekte Geschenk für alle Katzenliebhaber
innen. Einfach nur zum Schnurren schön. Ich bin verliebt in dieses Bilderbuch, vor allem die Illustrationen von Stephen Hogtun konnten mich mal wieder absolut begeistern! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Ein außergewöhnliches Bilderbuch, das zum Innehalten, Nachdenken und Reflektieren einlädt

Noch einmal ...
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Was war meine Freude groß als ich entdeckte, dass im DRESSLERillustro Verlag ein neues Bilderbuch von Oliver Jeffers erscheinen wird! Ich bin ein absoluter Oliver-Jeffers-Fan, seine Werke sind aus meinem ...

Was war meine Freude groß als ich entdeckte, dass im DRESSLERillustro Verlag ein neues Bilderbuch von Oliver Jeffers erscheinen wird! Ich bin ein absoluter Oliver-Jeffers-Fan, seine Werke sind aus meinem Regal nicht mehr wegzudenken. Der gebürtige Nordire ist einfach immer ein Garant für herausragende Bilderbücher, was er mit „Noch einmal…“ erneut unter Beweis stellt.

Schon rein äußerlich hebt sich das Buch von der Masse ab, sticht mit seinem großem Querformat und auffallend pinken Titel sofort ins Auge. Dahinter geht es genauso ungewöhnlich weiter. Oliver Jeffers hat hier ein ganz besonderes Bilderbuch für Erwachsene geschaffen, welches uns auf eine philosophische Reise durch die Geschichte der Menschheit mitnimmt. Mit seiner einmaligen Kombination aus Bild und Text führt uns der Künstler durch die Entstehung unserer Gesellschaft – beginnend bei unseren Händen über Feuer und Werkzeuge bis hin zur heutigen Zeit.
Mit kurzen, prägnanten, fast schon stichpunktartigen Sätzen und knalligen, reduzierten Farben gelingt es ihm, große Fragen aufzuwerfen: Woher kommen wir? Wo befinden wir uns heute? Und wohin werden wir gehen? Ganz ohne erhobenen Zeigefinger regt dieses Buch dazu an, unser Leben zu entschleunigen, uns selbst und die Welt neu zu betrachten und zu überlegen, wie wir – alle gemeinsam! – die Zukunft unserer Erde gestalten möchten.
Durch die wenigen Worte und die eher einfach gehaltenen Zeichnungen mag das Buch auf den ersten Blick vielleicht etwas minimalistisch daherkommen, aber jede der 112 Seiten steckt voller Tiefe, Gefühl und Bedeutung – berührt, rüttelt auf und inspiriert. Vor allem die Illustrationen von Oliver Jeffers sind wie gewohnt grandios, ich liebe sie!

Ein ausführliches, mehrseitiges Nachwort zeigt noch mal genauer auf, was Oliver Jeffers zu diesem Buch bewogen hat und liefert einen weiteren Gedankenanstoß, unser eigenes Denken und Handeln zu überdenken.

Fazit: „Noch einmal…“ ist ein außergewöhnliches und bewegendes Bilderbuch, das zum Innehalten, Nachdenken und Reflektieren einlädt. Eine künstlerisch-poetische Reise durch die Menschheitsgeschichte. Oliver Jeffers hat es mal wieder geschafft, mich komplett zu begeistern! Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen.

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