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Veröffentlicht am 29.08.2025

Die Endlichkeit der Unendlichkeit

Das Gefühl von Unendlichkeit
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Das Gefühl von Unendlichkeit erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Biologiestudierender bzw. -forschender, die sich nicht nur emotional, sondern auch intellektuell schnell aneinander binden ...

Das Gefühl von Unendlichkeit erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte zweier Biologiestudierender bzw. -forschender, die sich nicht nur emotional, sondern auch intellektuell schnell aneinander binden – vielleicht zu schnell. Gemeinsam jagen sie einer Idee hinterher - fast schon von der Endlichkeit getrieben - bis alles langsam, aber unaufhaltsam den Bach runtergeht.
Das Buch greift Themen wie jugendlichen Übermut, die Verklärung von Liebe und die Blindheit gegenüber Menschen, die wir lieben, sehr feinfühlig auf. Gleichzeitig schwingt immer eine leise, aber spürbare Auseinandersetzung mit dem Thema Endlichkeit mit – ein schöner Kontrast zum Titel.
Ich fand den Roman angenehm zu lesen, auch wenn mir nicht immer der Sprachstil oder thematische Fokus voll entsprochen hat. Trotzdem hat mich die Geschichte auf ihre ruhige Art beeindruckt und der kühle Kontrast der Wissenschaft zur Romantik überzeugt. Es ist definitiv keine klassische Liebesgeschichte, sondern eine, die mich überrascht hat, weil sie anders verlief, als ich erwartet hatte.
Ein lesenswertes Buch, das mit leisen Tönen und ungewohnten Wendungen überzeugt – nicht perfekt, aber eigenständig, angenehm zu lesen und mit ein paar Überraschungen gespickt.

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Veröffentlicht am 29.08.2025

Ein Buch wie ein sanfter Sonnenaufgang

Sunbirds
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Sunbirds hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Besonders das Erzähltempo fand ich hervorragend – nie zu langsam, nie zu gehetzt. Die Geschichte entwickelt sich in einem sehr angenehmen Fluss, ...

Sunbirds hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Besonders das Erzähltempo fand ich hervorragend – nie zu langsam, nie zu gehetzt. Die Geschichte entwickelt sich in einem sehr angenehmen Fluss, der es leicht macht, tief einzutauchen.
Was mir besonders gefallen hat, waren die wechselnden Perspektiven. Sie lenken nie vom Kern der Geschichte ab, sondern eröffnen immer wieder neue, bereichernde Blickwinkel, ohne den roten Faden zu verlieren. Dadurch wurde die Geschichte für mich noch lebendiger.
Ich hatte beim Lesen viele klare Bilder im Kopf – die Szenen wirkten oft fast filmisch, was mich dazu bringt zu sagen: Dieses Buch könnte ich mir unglaublich gut als Verfilmung vorstellen! (Ähnlich wie Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry – diese Mischung aus leiser Tiefe und emotionaler Reise hat mich hier auch sehr angesprochen.)
Besonders gelungen fand ich den Balanceakt zwischen Krimi (Was ist mit Torran passiert?), spiritueller Suche und den ganz persönlichen Lebensfragen der Figuren. Es geht weniger um das „Was ist passiert?“ als um das „Was suchen wir eigentlich alle?“. Das hat mich wirklich berührt.
Auch das offene Ende hat mir gut gefallen – es gibt Raum zum Nachdenken, ohne unvollständig zu wirken. Und das Cover? Ein absoluter Traum.
Insgesamt ein wirklich berührendes und gleichzeitig spannendes Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird. Eine klare Empfehlung – und von mir 4 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 18.11.2025

Flammendes Debüt

Of Flame and Fury
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Charaktere: Kel ist eine starke, aber verletzliche Protagonistin, deren innere Konflikte der Geschichte viel emotionale Tiefe verleihen. Besonders gelungen ist die überraschende Wendung rund um ihre Figur ...

Charaktere: Kel ist eine starke, aber verletzliche Protagonistin, deren innere Konflikte der Geschichte viel emotionale Tiefe verleihen. Besonders gelungen ist die überraschende Wendung rund um ihre Figur – sie war für mich absolut nicht vorhersehbar und rückblickend sehr gut vorbereitet. Die Dynamik zwischen Kel und Coop ist glaubwürdig, warm und teilweise sehr berührend. Allerdings fehlte mir punktuell die Intensität, die man sich von einer Slow-Burn-Romance in einer solch gefährlichen Umgebung wünschen würde.

Atmosphäre: Bridge setzt auf eine Kombination aus Hightech-Metropole, futuristischer Arena-Ästhetik und mythologischen Elementen. Die tödlichen Rennen – die atmosphärisch daran erinnern, wie die Tribute von Panem ihre Spiele inszenieren – gehören zu den stärksten Aspekten des Buches. Die Idee der Phönike ist frisch und hebt das Buch von vielen Romantasy-Titeln ab. Gleichzeitig gab es Momente, in denen ich mir bestimmte Details des Settings oder der Magie nicht vollständig vorstellen konnte; hier wäre eine etwas klarere Ausarbeitung hilfreich gewesen.

Plot/Pacing: Der Einstieg ist packend, und das Buch hält lange Zeit ein hohes Spannungsniveau. Besonders die politischen und technologischen Intrigen sorgen für zusätzliche Tiefe. Gegen Mitte/Ende gibt es jedoch einige Passagen, in denen sich die Handlung etwas zieht, bevor das Tempo wieder anzieht. Der Cliffhanger sowie die neu aufgedeckten Zusammenhänge gegen Ende funktionieren hervorragend und machen große Lust auf Teil 2.

Schreibstil: Der Stil ist angenehm zugänglich, flüssig und bildhaft genug, um die Rennen und emotionalen Momente stark wirken zu lassen. Einige Übergänge zwischen Actionszenen und ruhigen Passagen hätten jedoch straffer gestaltet sein können.

Fazit: Of Flame and Fury ist ein fantasievolles, temporeiches Debüt mit origineller Grundidee, starker Protagonistin und einem Setting, das sich von gängigen Romantasy-Welten deutlich abhebt. Trotz kleiner Schwächen im Pacing und vereinzelten Unschärfen im Weltaufbau ist es ein packender Auftakt, der beim Lesen Spaß macht und viel Raum für eine spannende Fortsetzung lässt. Ich freue mich auf Band 2.

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Veröffentlicht am 08.11.2025

Ein Familienthriller?

Adama
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Adama ist ein packender, mitreißender Roman, der sowohl auf politischer Ebene als auch auf individueller, psychologischer Ebene die lesende Person auf eine Reise durch Israel mitnimmt. Beginnend in der ...

Adama ist ein packender, mitreißender Roman, der sowohl auf politischer Ebene als auch auf individueller, psychologischer Ebene die lesende Person auf eine Reise durch Israel mitnimmt. Beginnend in der "Gegenwart" führt es uns auf die Spuren einer Familie, die durch den zweiten Weltkrieg zerrüttet, versucht zueinander zu finden und sich eine neue Existenz aufzubauen. Zwei Schwestern, die sich in Israel wiederfinden und versuchen eine Welt zu erschaffen, einen Ort, an dem sie zuhause sind. Das ganze Buch ist für mich eine große Suche: Suche nach Ankommen, Suche nach Gerechtigkeit, Suche nach Liebe, vielleicht auch Suche nach Ruhe - aber hinter jeder Geschichte wartet der Tod... oder das Vergessen. Während Ruth in Israel und im Kibbuz genau diesen Ort sieht, werden durch die andere Charaktere immer wieder die Perspektiven aufgebracht, dass auch dieser Ort nicht frei von Gewalt, von Ungerechtigkeit ist. An manchen Stellen fiel es mir schwer, mich mit den Charakteren zu identifizieren und hätte mir mehr Tiefgang gewünscht. Rein Geschichtlich kenne ich mich zu wenig aus, um eine Meinung dazu zu haben, ob die Geschehnisse gut/berechtigt dargestellt wurden. Für einen Epos derartigen Umfangs wären für mich auch mehr Seiten in Frage gekommen. Dennoch ein spannendes Buch, das zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 15.09.2025

Interessanter Ansatz

WARDA
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Das Buch hat mich mit seiner Grundidee sofort neugierig gemacht: Die Frage, ob Liebe oder Hass stärker ist, finde ich total spannend – und auch wichtig, gerade in der heutigen Zeit. Der Einstieg war richtig ...

Das Buch hat mich mit seiner Grundidee sofort neugierig gemacht: Die Frage, ob Liebe oder Hass stärker ist, finde ich total spannend – und auch wichtig, gerade in der heutigen Zeit. Der Einstieg war richtig stark geschrieben, ich war direkt drin in der Geschichte und wollte wissen, wie es mit Warda weitergeht.
Leider hat mich die Umsetzung dann nicht ganz überzeugt. Zwischendurch wirkte die Sprache auf mich etwas unnatürlich, fast schon gestellt – das hat es mir schwer gemacht, wirklich in die Figuren einzutauchen. Vor allem zu Warda selbst konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen. Ich hätte mir gewünscht, dass ihre Radikalisierung tiefer und nachvollziehbarer dargestellt wird. So blieb vieles eher an der Oberfläche, und ich habe oft nicht ganz verstanden, warum sie bestimmte Entscheidungen trifft.
Ein weiterer Punkt, der mich irritiert hat, war die Liebesgeschichte zwischen ihr und Tamer. Ich fand das ziemlich konstruiert – vor allem, weil Warda anscheinend sehr an Tamers verstorbene Schwester erinnert. Dass er sich dann ausgerechnet in sie verliebt, fand ich... ehrlich gesagt ein bisschen seltsam.
Trotz allem finde ich es gut, dass das Buch sich an so ein schwieriges und relevantes Thema heranwagt. Für mich war die Umsetzung aber nicht ganz rund – gute Ansätze, aber mit Luft nach oben.
Fazit: Starkes Thema und ein vielversprechender Anfang, aber sprachlich und inhaltlich leider nicht ganz stimmig für mich.

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