"Dornröschen" auf eine ganz unbekannte und ungewöhnliche Weise
Es ist kalt und wird sehr früh dunkel. Vielleicht hat es schon geschneit. Du sitzt in deinem Lesesessel, eingekuschelt in eine warme Decke. Vielleicht hörst du das Feuer im Kamin knistern. Du hältst ...
Es ist kalt und wird sehr früh dunkel. Vielleicht hat es schon geschneit. Du sitzt in deinem Lesesessel, eingekuschelt in eine warme Decke. Vielleicht hörst du das Feuer im Kamin knistern. Du hältst ein Buch in der Hand und tauchst in eine Geschichte ab. In ein Märchen vielleicht. Denn die dunkle Jahreszeit ist wie gemacht für Märchen.
Dieses Buch erzählt uns das wohl ziemlich bekannte Märchen "Dornröschen" auf eine ganz unbekannte und ungewöhnliche Weise.
Die Geschichte wird nämlich aus der Sicht der bösen 13. Fee erzählt. Sie heißt Krötling und wie der Name schon vermuten lässt, kann sie sich in eine Kröte verwandeln. Oder wäre es vielleicht eher richtig, wenn man sagen würde, dass sie sich in einen Menschen verwandeln kann...?
Wir bekommen hier die Hintergrundgeschichte unserer Heldin und auch das Hier und Jetzt. Das heißt die schlafende Prinzessin und das Schloss, das von Dornenhecken überwuchert ist. Ach ja, einen Ritter gibt’s auch noch. Er ist natürlich ganz darauf versessen, die schlafende Prinzessin zu retten. Oder vielleicht lieber Krötling? Er ist herzallerliebst und vergisst nie, sich zu entschuldigen. Wirklich nie. Er liebt seine Mutter sehr und hat den größten Respekt vor ihr (eine Hommage an alle Mütter). Doch das Wichtigste ist, dass er ein gutes und weiches Herz hat. Wen wird er am Ende retten? Die schlafende Prinzessin oder Krötling, die die Prinzessin in den Schlaf verzaubert hat? Findet es am besten selbst heraus. Denn ich möchte nicht zu viel verraten.
Ich habe diese Geschichte so geliebt und jede einzelne Zeile aus diesem Buch genossen. Es steckt so viel Herz und Güte darin, trotz der düsteren und drückenden Atmosphäre. Ich liebe die Ironie und den Sarkasmus, die dem Märchen eine eigene Note verleihen. Ich musste beim Lesen so oft schmunzeln.
Obwohl das Buch nicht ganz so lang ist, ist die Geschichte trotzdem erstaunlich tief. Die Autorin schafft es mit ihrer Erzählweise, ganze Bilder im Kopf zu beschwören und einen denken zu lassen, man wäre hautnah dabei, mitten im Geschehen.