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Regina1960

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2025

Fesselnd und ergreifend!

The Favourites
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Dieses Buch hat mich schlichtweg in seinen Bann gezogen. Obschon 572 Seiten umfassend, die sich auf 85 Kapitel verteilen, habe ich "The Favourites" in zwei Tagen ausgelesen! Die Art und Weise, ...

Dieses Buch hat mich schlichtweg in seinen Bann gezogen. Obschon 572 Seiten umfassend, die sich auf 85 Kapitel verteilen, habe ich "The Favourites" in zwei Tagen ausgelesen! Die Art und Weise, wie die Autorin Layne Fargo ihren Roman präsentiert, hat mich einfach so fasziniert, dass ich immer Weiterlesen mußte. Im Mittelpunkt des Ganzen steht das junge Paar Kat und Heath. Beide stammen aus sehr einfachen Verhältnissen. Kat beschließt mit vier Jahren, die beste Eisläuferin aller Zeiten zu werden. Da Heath Kat vergöttert, beschließt er Alles zu tun, um sich ihre Liebe zu sichern - so schließt er sich ihrem Traum des Eiskunstlaufes an und wird ihr Eislaufpartner. Während Kat vom Ehrgeiz nahezu zerfressen ist und Alles dafür gibt, die Beste zu werden, kann Heath diesen Ansprüchen nicht immer gerecht werden. Hinzu kommen Intrigen, Korruption, gnadenloses Konkurrenzgebahren bis hin zur Sabotage, die die Liebe der beiden auf große Proben stellt. Was wie ein Traum anfängt, entwickelt sich im Verlauf manchmal zu einem wahren Albtraum. Während Kat sich immer mehr vom Glamour der Eiszene beeinflussen lässt, führt dies zu Rissen in der bis dato unzerstörbaren Verbindung der beiden bis hin zu Trennung im Wechsel mit Versöhnung. Auf der Höhe ihres Zenits, wo endlich das Ziel in greifbarer Nähe erscheint, geschieht dann etwas Furchtbares, das alles bis dahin Geschehene in den Schatten stellt.
Besonders der Schreibstil der Autorin Layne Fargo hat mich gefesselt. Erzählt wird ausschließlich aus der Perspektive von Kat. "Eingeblendet" werden dann abwechselnd Statements aus Interviews verschiedener Personen, die ebenfalls im Buch eine Rolle spielen. Das hat die Autorin sehr geschickt gemacht und gibt ihrem Roman eine besondere Note. Bis zur letzten Seite hat mich dieses Buch begeistert. Das Cover wirkt elegant und durch die Farbwahl "Gold" glamourös und passend, besser geht nicht!

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Veröffentlicht am 12.01.2025

Mitreißend, einfühlsam, authentisch!

Barfuß in Tetas Garten
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Dieses Buch von Aline Abboud (in Zusammenarbeit mit Nana Heymann) habe ich an einem Wochenende ausgelesen. Es hat mich so gefesselt, dass ich es einfach nicht zur Seite legen konnte. Auf den knapp 240 ...

Dieses Buch von Aline Abboud (in Zusammenarbeit mit Nana Heymann) habe ich an einem Wochenende ausgelesen. Es hat mich so gefesselt, dass ich es einfach nicht zur Seite legen konnte. Auf den knapp 240 Seiten gibt die bekannte Tagesthemen-Moderatorin deutsch-libanesischer Abstammung tiefe, teils sehr persönliche Einblicke in ihr Leben, und ihre innige, besondere Verbindung mit dem Libanon. "Dieses Land ist ein Teil von mir", schreibt die 1988 in Ost-Berlin geborene Journalistin in einem von insgesamt 25 Kapiteln, in einem fesselnden und ansprechenden Schreibstil, der das Lesen des Buches "Barfuss in Tetas Garten" einfach angenehm macht. Die Autorin wächst im "Osten" Berlins auf, als Tochter eines libanesischen Vaters, der zu der Zeit in den letzten Zügen seines Fotografie-Studiums zwischen Leipzig und Berlin hin- und herpendelt, und ihrer Ostberliner Mutter Christine, die ein Pharmacie-Studium macht. Mit 3 1/2 Jahren kommt sie im Sommer 1991 zum ersten Mal in den Libanon - 5 Wochen, die ihr Leben nachhaltig geprägt haben, wie sie sehr schön schreibt - die Besuche in Omas (Tetas) Garten, die intensiven Begegnungen mit Familie, Land und Menschen, die Gepflogenheiten des Landes mit "Mokka-Trinken" als Zeichen der Gastfreundschaft, den frischen selbst gemachten Pommes am Strand, dem Salat Taboulé...Immer wieder schwärmt die Autorin vom "jungen und lebendigen" Libanon, einem Land, das man ganz anders aus Erzählungen kennt. Und ja, sie schreibt sogar einmal davon, dass ihre Mutter den Libanon beim Kennenlernen ihres Vaters gar nicht kannte, sondern dieses Land anfänglich irrtümlich mit Libyen verwechselte. Aline Abboud beginnt allerdings erst mit 15, sich mit ihrer Identität zu befassen. Und heute, selbst Mutter einer kleinen Tochter, der sie als "Viertellibanesin" ebenso wie ihrem Vater dieses wunderschöne Buch gewidmet hat, schaut sie zum Abschluß fast wehmütig auf "ihren" Libanon, der sich gewandelt hat. Persönliche Bilder, die Aline Abboud von sich auf mehreren Seiten zeigt, schaffen eine besondere Nähe zur Autorin und machen das Buch noch persönlicher. Konnte ich auf den ersten Blick nichts mit dem Cover das Buches - ein Kind in einem Garten- anfangen, so verstand ich nach dem Lesen sehr wohl die Entscheidung hierfür!
Berührend wird es, wenn es um ihre Sorge um ihre Familienangehörigen im Libanon nach einer Explosion Beiruter im Hafen in 2020 geht. Dieses Buch ist eine wundervoll persönliche und ungewöhnliche Autobiografie, die sich mit Herkunft und eigener Identität auseinandersetzt. Ich könnte mir vorstellen und würde es mir wünschen, wenn es ein weiteres Buch von der Autorin hierzu gäbe, vielleicht der erste Besuch vom Libanon mit ihrer kleinen Tochter, die das Land bis jetzt noch nicht kennen gelernt hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2025

Sieben Tage für mehr Lebensglück!

Nur du weißt, wer du bist
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Mir hat es sehr viel Spaß bereitet, das „Nur Du weisst, wer Du bist“ von Michaela Wiebusch zu lesen. Das Buch hat eine Leichtigkeit, die das Lesen zu einem Genuss macht, und dennoch stecken sehr ...

Mir hat es sehr viel Spaß bereitet, das „Nur Du weisst, wer Du bist“ von Michaela Wiebusch zu lesen. Das Buch hat eine Leichtigkeit, die das Lesen zu einem Genuss macht, und dennoch stecken sehr wichtige und ernst zunehmende, sehr hilfreiche Botschaften im Werk für die Gestaltung des eigenen Lebens. Die Geschichte ist rasch erzählt, es geht um die (wieder einmal) verlassene Lena, knapp 50, die kein Glück mit den Männern zu haben scheint. Der Glaube, sie sei alleine dafür verantwortlich, lässt sie fast an der Trennung von Maik zerbrechen. Wäre da nicht ihre treue Freundin Karla, die ihr einen einwöchigen Kurs in einer „Agentur für Selbstwert“ spendiert. Anfänglich von Zweifeln geplagt, entscheidet sich die Protagonistin dann doch für eine Teilnahme, die ihr vergangenes sowie ihr zukünftiges Leben vollständig auf den Prüfstand stellen wird. Haben nicht viele Menschen ähnliches erlebt und hadern und quälen sich mit Selbstzweifeln? Ich konnte mich eins zu eins in Lena wiederfinden, und in mir hat das Buch noch einmal einige Dinge angestoßen, die ich noch verändern möchte, um der persönlichen Gestaltung meiner „Lebensinsel“ ein Stückchen näher zu kommen. Das Buch kam für mich einfach zum richtigen Moment, steckte auch ich etwas fest in meinem Leben. Die Entwicklung von Lena in sieben Tagen bedeuten persönliches Wachstum, des SELBST: Hin zum Selbstbewusstsein, dem Hinterfragen seines Selbstbildes, der Stärkung der Selbstliebe, des Selbstvertrauens, der Selbstverwirklichung, der Selbstverantwortung und Selbstfürsorge. Hier bemüht die Buchautorin Denkansätze des amerikanischen Psychiaters Dr. Phil Stutz, dem sie zum Abschluss in ihrem Buch dankt. Mich erinnerte die Gegenüberstellung des Schatten-Ichs mit dem Sonnen-Ich sofort an meine Lektüren zum „Inneren Kind“ der Psychologin Stefanie Stahl und der Psychologin Stefanie Körber „Hol´ Dein Schattenkind ins Licht“. Mein Fazit: Ein „leichtes“ Buch – so verheisst es ja auch das wunderschöne, farbenfrohe Buchcover – zu einem herausfordernden Thema, dem Leben, und wie man sich ihm stellt und es für sich gestaltet. Es ist kein tiefenpsychologischer Ratgeber, aber so hat die Autorin es ja auch nicht gedacht. Und das macht das Buch für mich so sympathisch. Es nimmt einen sanft an die Hand, und wenn man sich ernsthaft auf die Lektüre einlässt, kann man daraus für sich durchaus kraftvolle Impulse ziehen. Ich jedenfalls habe die 7-Tage-Reise zu mir SELBST durchlebt, und bin in die Rolle von Lena geschlüpft. Geschadet hat es nicht, im Gegenteil!

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Veröffentlicht am 11.11.2025

Authentisch, informativ, herzlich und humorvoll

Before I met Supergirl
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Ich habe gerne dieses Buch von Rea Garvey gelesen. Normalerweise habe ich es nicht so mit Biographien, die letzten, die ich las, waren durchweg trocken, diese hier jedoch nicht! Ich mag den ...

Ich habe gerne dieses Buch von Rea Garvey gelesen. Normalerweise habe ich es nicht so mit Biographien, die letzten, die ich las, waren durchweg trocken, diese hier jedoch nicht! Ich mag den irischen Musiker und Songwriter sehr gerne, kenne ihn noch aus der Zeit als Frontmann der Band Reamonn. Mittlerweile ist er hier in Deutschland ja sehr präsent, so sehe ich ihn gerne in der Jury von „The Voice of Germany“, ich mag seinen trockenen, verschmitzten Humor und sein ehrliches Naturell. Da er in der Öffentlichkeit immer sehr nahbar, offen und einfach natürlich und herzlich herüberkommt, war ich nun gespannt, was er in „Before I met Supergirl“ von sich und seinem Leben wohl so Preis geben möge. Und das ist jede Menge! Und so offen erzählt, als säße er einem gegenüber und berichte ganz vertraut von seinem bewegten Leben, den Hochs- und Tiefs, den Licht- und Schattenseiten als Heranwachsender und Musiker. Dabei ist der Erzählstil locker, flüssig, und immer wieder auch mit einer Prise Humor versetzt. Garvey wurde 1973 als Sohn eines Polizisten und einer Lehrerin geboren, er wuchs mit insgesamt sieben Schwestern in Tralee auf. Während sein Vater sogar eine Karriere in Irland bis hin zum Polizeipräsidenten machte, blieb seine Mutter Zuhause und kümmerte sich um die Kinder. Rea war weiß Gott kein Waisenkind, obschon er sich so Einiges in seinen „Flegeljahren“ geleistet hat – Alkoholexzesse mit einigen schwerwiegenderen Folgen beispielsweise – hat seine Familie ihm immer Rückhalt gegeben. Seine Familie prägte ihn stark, wie er selbst sagt, auch wenn sein Elternhaus streng war, war man in entscheidenden Momenten immer für ihn da. Das Lesen seines Buches habe ich ein wenig wie eine Reise empfunden, es zeichnet die Entwicklung von Rea auf allen Ebenen auf, sowohl künstlerisch als auch als Mensch. Garvey hebt in seinem Buch auch die Dinge hervor, die er aus den einzelnen Stationen, Episoden und Erlebnissen für sich persönlich als Lektion für das weitere Leben mitgenommen hat. Das Buch beginnt mit sowohl einem englischen Vorwort als auch einem solchen Abschluss zum Dank. Insgesamt habe ich es als ein interessantes, sehr menschliches Buch empfunden, herzlich und lebendig, dennoch mit Tiefe durchzogen, so, wie ich es auch leise erhofft hatte – ein sympathisches Lesewerk von einem sympathischen Menschen!

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Veröffentlicht am 01.11.2025

Wie zwei alte Kassettenbänder dein ganzes Leben verändern können

Großmutters Geheimnis
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“Großmutters Geheimnis“ vom dänischen Autor Benjamin Koppel hat mir insgesamt betrachtet gut gefallen, mich emotional bewegt und dabei gefühlsmäßig durch eine Berg- und Talfahrt geführt. Da war auf den ...

“Großmutters Geheimnis“ vom dänischen Autor Benjamin Koppel hat mir insgesamt betrachtet gut gefallen, mich emotional bewegt und dabei gefühlsmäßig durch eine Berg- und Talfahrt geführt. Da war auf den 488 Seiten alles dabei – Begeisterung, Bestürzung, Fragezeichen, zum Abschluss des Buches leichte Enttäuschung über das Ende. Erzählt wird auf zwei sich abwechselnden Zeitebenen, Gegenwart und Vergangenheit. Stilistisch für mich geschickt gemacht vom Autor, von Seite zu Seite wurde der Roman für mich immer spannender durch sich zusammenfügende einzelne Puzzleteile zum großen Ganzen. Wir schreiben zum einen das Jahr 2015. Musiker Alexander lebt mit seiner Partnerin Gry in Kopenhagen. Unerfüllt blieb bislang ein Kinderwunsch, daher unterzieht sich Gry einer Fertilitätsbehandlung in einer Spezialklinik. Alexanders Mutter Lillian, einst erfolgreiche Sängerin, verhält sich im Privatleben ebenso divenhaft wie einst auf der Bühne. Mischt sich in das Privatleben ihres Sohnes ein, Intimsphäre und Empathie scheinen Fremdworte für sie zu sein, körperlich wie emotional war sie so gut wie nie präsent in Alexanders Kindheit. Sein alkoholkranker Vater Knud hat nur am Rande einer eher unglückliche Randfigur gespielt. Alexander ist zwar als Musiker mit einer Band erfolgreich, dennoch nicht wirklich zufrieden mit seinem Leben. Dies äußert sich durch Angstzustände, Depressionen, Selbstzweifel und Schuldgefühle, die er durch Konsum von Alkohol und Drogen versucht zu ersticken. Dann findet er überraschend bei einer Aufräumaktion im Haus seiner Mutter besprochene Bänder seiner ihm bis dahin unbekannten Großmutter Ruth. Und mit diesem Fund wird der Leser dann in die Vergangenheit katapultiert, der Inhalt der Bänder hat später tiefgreifende Folgen auf die gesamte Familiendynamik. Die Bänder wirken wie eine große Lebensbeichte, auf ihnen berichtet die Großmutter über ihr bewegtes Leben, angefangen von einer behüteten Kindheit in einer Musikerfamilie, über ihre Ausbildung zur Opernsängerin bis hin zur Deportation in das von den Nazis errichtete Ghetto Theresienstadt , wo ihr nur die Liebe zur Musik die Kraft gibt zu überleben. Die Musik ist die gemeinsame Sprache, die „Tonart“, die Alexander und sie verbindet. Immer mehr Geheimnisse werden sukzessive gelüftet durch Ruths Erzählungen, Alexander besucht sie sogar noch in New York, wo sie mit stolzen 96 Jahren in einem jüdischen Pflegeheim lebt. Als Leserin wurde ich mitgenommen auf die Reise des Erkennens und Verstehens, umso enttäuschter war ich dann allerdings vom Ende, wo es sich der Autor für meine Begriffe dann etwas zu einfach macht, da hätte ich mehr Leidenschaft erwartet. Dennoch hat das Buch mir durchaus gefallen, es hat meine Neugierde und die Spannung auf den ersten dreihundert Seiten sehr hoch gehalten, und auch den Blick zugewandt auf eine dunkle Seite Deutscher Geschichte. Für unrealistisch habe ich es allerdings befunden, dass alte Traumata, die sich über Generationen hinweg weitervererben, nur durch das Hören von zwei Kassetten auflösen. Sicherlich ist die Aufarbeitung der Familiengeschichte ein erster Schritt in die richtige Richtung auf dem Weg zur eigenen Heilung. Dass sich allerdings so schnell nahezu alle Probleme auf einmal lösen scheinen, war für mich schlichtweg realitätsfern. Daher ein Stern weniger von mir.

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