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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2025

Unentschlossen

Ruf der Leere
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Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen und mir dafür unvernünftigerweise eine kleine Nachtschicht eingelegt. Es hat mich schnell gepackt und nicht mehr losgelassen. Mein Tipp: Lest besser nicht ...


Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen und mir dafür unvernünftigerweise eine kleine Nachtschicht eingelegt. Es hat mich schnell gepackt und nicht mehr losgelassen. Mein Tipp: Lest besser nicht den Klappentext. Er macht zwar neugierig, verrät aber meiner Meinung nach schon zu viel.

Der Roman stellt viele ethische Fragen, mit denen man sich während des Lesens immer wieder auseinandersetzen muss. Genau das mag ich sehr, weil die Geschichte dadurch lange nachhallt.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart treffen sich Freunde in einer abgelegenen Hütte, feiern eine Party, bis eine weitere Person auftaucht… Dazwischen stehen Kapitel aus der Vergangenheit, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt sind. Nach und nach setzt sich das Bild zusammen. Man erfährt die Geschichten der einzelnen Figuren, versteht die Dynamiken innerhalb der Freundesgruppe und erkennt, warum die Ereignisse in der Hütte ihren Lauf nehmen. Dieser Aufbau hat mir sehr gefallen, weil er einen unglaublichen Sog erzeugt und Zusammenhänge langsam freilegt.

Ab einem bestimmten Punkt wird die Handlung sehr abgefahren, und ich war mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Der große Plot Twist hat mich eher zwiegespalten zurückgelassen. Das Ende hingegen fand ich wieder richtig gelungen und stimmig, es hat für mich vieles aufgefangen. 3,5/5 Sterne

Veröffentlicht am 12.11.2025

Zwischen Verlust und Neubeginn

Lass uns noch bleiben
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Das Buch „Lass uns noch bleiben“ von Saskia Luka erzählt die Geschichte von Anna, die versucht, nach dem plötzlichen Verschwinden ihrer Freundin Vinka wieder Halt zu finden. Anna hat einen kleinen Pflanzenladen ...

Das Buch „Lass uns noch bleiben“ von Saskia Luka erzählt die Geschichte von Anna, die versucht, nach dem plötzlichen Verschwinden ihrer Freundin Vinka wieder Halt zu finden. Anna hat einen kleinen Pflanzenladen und malt nebenbei. Ihr Leben ist gerade ziemlich durcheinander, weil Vinka einfach verschwunden ist, ohne eine Erklärung, ohne ein Lebenszeichen. Anna ist ziemlich verloren, findet aber unerwartete Unterstützung bei Henning, dem freundlichen Buchhändler nebenan. Außerdem lässt sie sich langsam auf ihren neuen Mitbewohner Alex ein, der ihr Leben ganz schön auf den Kopf stellt und sie aus ihrem Schneckenhaus lockt.

Die Geschichte ist einfühlsam und ruhig erzählt. Es geht um das Verlassenwerden, um Schmerz und ums langsame Heilen. Trotzdem fehlte mir manchmal etwas Tiefe. Die vielen Erinnerungen an Vinka haben mich auf Dauer etwas gelangweilt, während die Handlung in der Gegenwart etwas zu kurz kam.

Sprachlich ist das Buch sehr gelungen. Saskia Luka hat ein großes Talent für Sprache. Manche Sätze sind wirklich schön und fast poetisch. Dadurch bekommt das Buch einen besonderen Klang.

Insgesamt ist es eine nette, gefühlvolle Geschichte, die man gut lesen kann, besonders wenn man Bücher über Verlust und Neubeginn mag. Mir hat aber das gewisse Etwas gefehlt, das einen wirklich mitreißt. 3,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 10.11.2025

Gutes Buch mit teilweise fragwürdigem Frauenbild

Lázár
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„Lázár“ ist ein spannender und atmosphärisch dichter Roman, der vor allem durch seine Sprache und die psychologische Tiefe überzeugt. Die Geschichte zieht einen schnell hinein, sie ist geheimnisvoll, düster ...

„Lázár“ ist ein spannender und atmosphärisch dichter Roman, der vor allem durch seine Sprache und die psychologische Tiefe überzeugt. Die Geschichte zieht einen schnell hinein, sie ist geheimnisvoll, düster und gleichzeitig fein beobachtet. Der Autor hat ein gutes Gespür für Stimmungen und dafür, wie widersprüchlich Menschen sein können.

Trotz all dieser Stärken hat mich beim Lesen etwas gestört: das Frauenbild in dem Buch. Manche Szenen wirken überholt oder einfach unreflektiert. Besonders schwierig fand ich, dass ein Mann fälschlicherweise einer Vergewaltigung beschuldigt wird. So etwas ist ein heikles Thema, das hier ohne wirkliche Notwendigkeit eingebaut wurde und leicht falsche Vorstellungen bestärken kann. Für die Handlung wäre das gar nicht nötig gewesen.

Vielleicht liegt das daran, dass der Autor noch sehr jung ist und manche Dinge unbewusst übernimmt. Dabei merkt man eigentlich, wie klug und sprachlich stark er ist. „Lázár“ zeigt viel Talent und Tiefe, aber auch, dass zu einem wirklich reifen Roman mehr gehört als eine gute Sprache, nämlich auch Verantwortung für das, was man erzählt. 3,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 27.08.2025

Atmosphärisch stark

Schattengrünes Tal
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Kristina Hauff entführt ihre Leserinnen und Leser in ihrem dritten Buch „Schattengrünes Tal“ in den Schwarzwald. Schon der Schauplatz vermittelt eine bedrückende Atmosphäre, die von Beginn an spürbar ist.

Eine ...

Kristina Hauff entführt ihre Leserinnen und Leser in ihrem dritten Buch „Schattengrünes Tal“ in den Schwarzwald. Schon der Schauplatz vermittelt eine bedrückende Atmosphäre, die von Beginn an spürbar ist.

Eine Fremde checkt in ein Hotel, das seine besten Jahre lange hinter sich hat, ein. Die Frau hat wahrscheinlich etwas Schlimmes erlebt, gleichzeitig entsteht der Eindruck, dass sie ein Geheimnis verbirgt. Hauff entwickelt daraus ein Kammerspiel, das von subtiler Spannung lebt. Nach und nach bröckelt die Fassade der Figuren, und die düstere Stimmung des Schwarzwalds verstärkt das Gefühl, dass ein großes Unglück bevorsteht.

Besonders stark gelingt der Autorin die Gestaltung der Atmosphäre: Die Spannung baut sich leise, fast unmerklich auf, bis man unweigerlich in den Bann gezogen wird. Das Ende fällt im Vergleich etwas ab, es wirkt hastig erzählt und kann mit dem sorgfältigen Aufbau nicht ganz mithalten. Dennoch schmälert dieser Punkt das Lesevergnügen nicht entscheidend.

Fazit: Schattengrünes Tal ist ein psychologisch dichtes, atmosphärisch starkes Buch, das Fans von subtiler Spannung und dunklen Stimmungen begeistern dürfte. Ich habe nun auch Lust die anderen Romane von Kristina Hauff kennenzulernen. 3,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 09.04.2025

Mitreißend

Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?
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Das Ende war unnötig, das Bich hätte ein paar Kapitel früher enden sollen. Ansonsten hatte ich wie immer viel Spaß und es war spannend und unvorhersehbar. Allerdings etwas weniger nervenaufreibend als ...

Das Ende war unnötig, das Bich hätte ein paar Kapitel früher enden sollen. Ansonsten hatte ich wie immer viel Spaß und es war spannend und unvorhersehbar. Allerdings etwas weniger nervenaufreibend als die Housemaid Reihe.

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