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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2025

ein Thriller, der packt, verwirrt und trotzdem einen kleinen Haken lässt

Der Nachbar
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Der Nachbar ist einer dieser Thriller, die einen sofort in den Bann ziehen, ohne sich lange warmzulaufen. Fitzek wirft einen direkt in Sarahs beklemmende Welt, und genau dieses unmittelbare Gefühl von ...



Der Nachbar ist einer dieser Thriller, die einen sofort in den Bann ziehen, ohne sich lange warmzulaufen. Fitzek wirft einen direkt in Sarahs beklemmende Welt, und genau dieses unmittelbare Gefühl von Bedrohung war für mich der stärkste Einstieg, den er seit Längerem geschrieben hat. Diese leisen Verschiebungen im Alltag – eine Sache fehlt, eine andere ist plötzlich erledigt – wirken banal, und gerade deshalb so unheimlich. Man spürt sofort: Hier stimmt etwas nicht, und Sarah vielleicht noch weniger.

Sarah selbst ist eine Figur, zu der man eine unerwartet starke Nähe entwickelt. Ihre Angst, ihre Vergangenheit, ihre verletzbare Stärke – das alles ist so glaubwürdig gezeichnet, dass man jedes Zögern, jede überstürzte Reaktion, jede Panik nachvollziehen kann. Gerade wenn man bedenkt, was sie bereits hinter sich hat: Eine Kindheit, die Narben hinterlässt, und einen Ehemann, der sich als skrupelloser Killer entpuppt. Fitzek zeigt hier eine Frau, die eigentlich längst genug erlebt hat – und trotzdem mitten in den nächsten Albtraum rutscht.

Was mir besonders gefallen hat, ist die Art, wie Fitzek mit Verdächtigungen spielt. Kaum glaubt man, einer Figur vertrauen zu können, stellt sich die Situation im nächsten Moment vollkommen anders dar. Das ist ein klassischer Fitzek-Move, aber hier wirkt er besonders raffiniert. Ich bin mehrmals fest davon ausgegangen, jetzt wüsste ich endlich, in welche Richtung alles läuft – nur um im nächsten Kapitel wieder komplett umdenken zu müssen. Dieses ständige Infragestellen hält die Spannung konsequent hoch.

Und ja: Simon Jäger hat einen tollen Job geleistet. Seine Stimme trägt die Geschichte, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Eine dieser seltenen Hörbuchleistungen, bei denen man denkt: Bitte sprich weiter, ich bin noch nicht fertig mit Zittern.

Trotz all der Stärken gibt es auch einen Punkt, an dem das Buch mich nicht ganz bekommen hat. Gegen Ende verliert die Geschichte etwas an Kraft. Mir fehlte dieser eine große Moment, der sonst so typisch für Fitzek ist – der Wendepunkt, der einem den Atem nimmt und noch einmal alles kippt. Das Finale ist solide, aber für mich nicht ganz auf dem Niveau des packenden ersten Teils.

Fazit:
Ein absolut fesselnder Thriller, atmosphärisch dicht, emotional nah und voller falscher Fährten. Nicht der heftigste Fitzek, aber definitiv einer, der einen bis zum Schluss beschäftigt. Für mich klare 4 Sterne – und eine uneingeschränkte Empfehlung für alle, die Nervenkitzel ohne unnötige Effekthascherei schätzen.

Veröffentlicht am 20.11.2025

klug, warmherzig und mit genau dem richtigen Funken Chaos

Novel Haven - Match of Fate
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Match of Fate hat mich bereits nach wenigen Seiten abgeholt, und zwar nicht mit übertriebenem Drama, sondern mit einer ehrlichen, überraschend reifen Dynamik. Das Buch wirkt leicht, ohne belanglos zu ...



Match of Fate hat mich bereits nach wenigen Seiten abgeholt, und zwar nicht mit übertriebenem Drama, sondern mit einer ehrlichen, überraschend reifen Dynamik. Das Buch wirkt leicht, ohne belanglos zu sein, und emotional, ohne kitschig zu werden – eine Balance, die man so nicht oft findet.

Nataly war für mich sofort ein Charakter, den man gern begleitet: ein bisschen chaotisch, ein bisschen zu gutmütig, ein bisschen zu schnell verliebt – aber auf eine Weise, die sehr menschlich wirkt. Und obwohl ich persönlich ihre Taylor-Swift-Begeisterung nicht teile, habe ich ihre Leidenschaft für Dinge, die sie glücklich machen, sehr gemocht. Sie ist eine Figur, die sich selbst im Weg steht, aber nie auf eine frustrierende Art.

Dylan dagegen hat mich überrascht. Er ist nicht der typische „schweigsame Gamer mit dunkler Vergangenheit“, sondern ein Mann, der sich bewusst zurücknimmt, weil er Dinge durchdenkt, bevor er handelt. Diese ruhige Tiefe war für mich tatsächlich das stärkste Element des Buches. Sein Grumpy-Charakter ist nicht überzeichnet, sondern von einer Gelassenheit getragen, die man selten so glaubwürdig liest.

Die Dynamik zwischen den beiden funktioniert von Anfang an, und zwar nicht nur durch prickelnde Szenen oder Witz, sondern durch klare Kommunikation. Dass zwei Figuren in einer Romance konsequent miteinander reden, statt sich in Missverständnissen zu verlieren, sollte selbstverständlich sein – ist es aber leider selten. Genau das macht ihre Beziehung so angenehm nachvollziehbar.

Besonders gelungen fand ich die Gaming-Elemente. Nichts wirkt gekünstelt, nichts nur fürs Flair hineingedrückt. Die Livestream-Szene bietet nicht nur Humor, sondern legt den Grundstein für alles, was folgt. Und der Fake-Dating-Plot funktioniert hier tatsächlich einmal, weil beide Figuren genug Persönlichkeit mitbringen, um ihn zu tragen.

Nicht ganz so stark war für mich das Setting. London bleibt eher Kulisse als Atmosphäre. Ich hätte mir manchmal etwas mehr Tiefe oder Greifbarkeit der Stadt gewünscht. Die Isle of Wight hingegen war wunderbar lebendig – entspannt, fast weichgezeichnet, genau der Kontrast, den diese Geschichte gebraucht hat.

Die Nebenfiguren runden das Ganze ab, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Man spürt, dass sie wichtig für die Hauptfiguren sind, nicht einfach nur Deko. Und ja – Jack bleibt ein gutes Beispiel dafür, wen man im echten Leben bitte großzügig umgeht.

Mein Highlight: die kleinen Details. Die Gaming-Zitate, der subtile Humor, das Gefühl, als würde man zwei Menschen dabei beobachten, wie sie ganz leise aus ihrer Komfortzone herauswachsen. Das wirkt authentisch – und genau das macht dieses Buch so charmant.

Veröffentlicht am 20.11.2025

berührend, gut erzählt und überraschend ernsthaft

Mornings in Boston - The Stories We Tell
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Mornings in Boston hat mich schneller mitgenommen, als ich erwartet hatte. Anna Lane erzählt hier keine leichte Morgenshow-Romanze, sondern eine Geschichte, die trotz ihrer Warmherzigkeit Tiefe hat. ...



Mornings in Boston hat mich schneller mitgenommen, als ich erwartet hatte. Anna Lane erzählt hier keine leichte Morgenshow-Romanze, sondern eine Geschichte, die trotz ihrer Warmherzigkeit Tiefe hat. Genau diese Mischung aus Leichtigkeit und Schmerz hat mich überzeugt.

Penelope war für mich sofort greifbar. Ihre Trauer, ihre Unsicherheit, ihr Versuch, irgendwo wieder festen Boden zu finden – das alles wirkte authentisch, ohne je schwer zu werden. Und wie sie in dieser Fernsehwelt landet, in der alles nach außen perfekt wirkt, während innen alles wankt, hat mich sofort neugierig gemacht.

Connor brauchte etwas länger. Anfangs war er mir zu sehr der klassische Grumpy-Moderator, der die Rolle ein bisschen zu routiniert bedient. Aber je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr zeigte sich, was hinter seiner kontrollierten Art steckt. Und dann funktionierte die Dynamik zwischen ihm und Penelope plötzlich richtig gut: nicht überdramatisch, sondern nachvollziehbar und leise intensiv.

Der Schreibstil ist klar, modern und auf den Punkt. Die Dialoge sitzen, ohne gewollt witzig klingen zu wollen, und die emotionalen Momente wirken ehrlich. Besonders stark fand ich, wie die Autorin mit Trauer und Schuld umgeht – nicht überzogen, sondern so, dass man die Figuren versteht, ohne sie bemitleiden zu müssen.

Meine einzige wirkliche Kritik: Boston selbst bleibt erstaunlich blass. Das Fernsehstudio lebt, die Figuren leben – doch die Stadt könnte mehr Raum bekommen. Das hätte der Geschichte noch mehr Atmosphäre gegeben.

Trotzdem: Mornings in Boston ist ein warmes, gut erzähltes Buch mit zwei Figuren, die sich langsam, glaubwürdig und berührend aufeinander zubewegen. Kein Kitsch, kein unnötiges Drama – einfach eine schöne, erwachsene Romance mit Tiefe.

Eine klare Empfehlung für alle, die ruhige Emotionen, starke Charaktere und ein bisschen TV-Show-Glitzer mögen.

Veröffentlicht am 19.11.2025

liebs

See you Soon
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„See You Soon“ hat mich auf eine Weise überrascht, mit der ich gar nicht gerechnet hatte. Dark Military Romance ist gerade in aller Munde – und vielleicht war es genau deshalb so erfrischend, eine Geschichte ...

„See You Soon“ hat mich auf eine Weise überrascht, mit der ich gar nicht gerechnet hatte. Dark Military Romance ist gerade in aller Munde – und vielleicht war es genau deshalb so erfrischend, eine Geschichte zu lesen, die nicht versucht, den Trend zu kopieren, sondern ihren ganz eigenen Rhythmus findet.

Ari hat mich sofort für sich gewonnen. Eine Frau, die sich bewusst in ein Umfeld begibt, das Härte und Mut erfordert, und dabei trotzdem ihre Verletzlichkeit behält – das wirkte auf mich faszinierend echt. Ihre innere Haltung, ihre Stärke, aber auch ihre Zweifel haben mich oft länger beschäftigt, als ich es erwartet hätte. Als sie auf Danny trifft – zuerst an einem Ort, der eigentlich gar nichts Dramatisches verspricht, und später unter Bedingungen, die kaum gegensätzlicher sein könnten – entsteht eine Dynamik, die mich sofort gepackt hat. Die Verbindung der beiden ist nicht laut oder aufdringlich, sondern entwickelt sich in einer Intensität, die gerade deshalb unter die Haut geht.

Lexie Axelsons Schreibstil war für mich ein echtes Highlight. Flüssig, klar, aber mit feinen emotionalen Zwischentönen, die man nicht überall findet. Ich war schneller in der Geschichte drin, als mir lieb war, und irgendwann habe ich gemerkt, dass ich dauernd “nur noch ein Kapitel” lesen wollte. Genau dieser Sog macht für mich eine gute Military Romance aus.

Jetzt bin ich äußerst gespannt auf Band 2. Denn die Art, wie ihre Geschichte hier endet, lässt einen definitiv nicht kalt – und vor allem nicht los.

Veröffentlicht am 09.11.2025

tolles Finale

Powerless - Der Thron
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Es gibt Bücher, die einen sofort wieder in ihre Welt ziehen – Powerless – Der Thron war für mich genau so ein Fall. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich wieder in Ilya, an Paedyns Seite, und ...

Es gibt Bücher, die einen sofort wieder in ihre Welt ziehen – Powerless – Der Thron war für mich genau so ein Fall. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich wieder in Ilya, an Paedyns Seite, und habe mit ihr jede Entscheidung, jeden Zweifel und jedes Opfer miterlebt.

Lauren Roberts schafft es erneut, dieses besondere Gefühl zwischen Macht, Pflicht und Sehnsucht einzufangen – und das mit einer Sprache, die poetisch klingt, ohne überladen zu wirken. Ich liebe, wie bildhaft sie schreibt; man sieht die Szenen förmlich vor sich, spürt die Spannung in jedem Wort.

Paedyn ist und bleibt für mich eine starke, mutige Protagonistin – nicht perfekt, aber echt. Sie kämpft für das, woran sie glaubt, auch wenn sie dabei ihr Herz riskiert. Und dann ist da natürlich Kai. Leidenschaftlich, loyal, aber manchmal auch ein wenig zu sehr im Bann seiner Gefühle. Es war intensiv, den beiden zu folgen – manchmal fast zu intensiv. Eine Spur mehr Distanz hätte der Dynamik guttun können, aber die Emotionen waren spürbar und ehrlich.

Was mich besonders überzeugt hat, war die Tiefe hinter der Handlung: Verrat, Macht, Wahrheit, Opferbereitschaft – alles greift ineinander und sorgt für ein Finale, das sowohl schmerzt als auch zufriedenstellt. Trotz einiger Längen blieb ich emotional investiert. Ich wollte wissen, wer Paedyn am Ende wirklich ist – für ihr Reich, aber auch für sich selbst.

Powerless – Der Thron ist ein Abschluss, der Kraft hat, auch wenn nicht jede Szene perfekt sitzt. Es ist ein Buch, das nachhallt – mit Momenten, die man am liebsten sofort noch einmal lesen würde.