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Veröffentlicht am 02.12.2025

KI außer Rand und Band – ein Albtraum

Algorithmus des Teufels
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Mit „Algorithmus des Teufels“ (erschienen 2025) ist es Georg Brun gelungen, ein schauerliches, beklemmendes, (noch) erfundenes Szenario heraufzubeschwören.

Der Thriller ist raffiniert aufgebaut. Zwei ...

Mit „Algorithmus des Teufels“ (erschienen 2025) ist es Georg Brun gelungen, ein schauerliches, beklemmendes, (noch) erfundenes Szenario heraufzubeschwören.

Der Thriller ist raffiniert aufgebaut. Zwei alltägliche Todesfälle beschäftigen die Polizei, die scheinbar nichts gemeinsam haben: ein Selbstmord in Kempten und ein Mord in München. Der Bruder des angeblichen Selbstmörders lässt aber nicht locker und verstärkt die Zweifel bei der jungen Kommissarin Jennifer Häfele. Er glaubt nicht daran, dass sein lebenslustiger, frisch verliebter Bruder aus dem Leben scheiden wollte. Er recherchiert und entdeckt einen seltsamen Chatverlauf. Auch August Wutz von der Münchner Kripo stößt bei der Suche nach dem Täter bzw. dem Mordmotiv auf fragwürdige IT-Aktivitäten. Je intensiver sich die IT-Fachleute mit den mysteriösen Chats beschäftigen, desto unheimlicher wird es. Denn es wird immer offensichtlicher, dass hinter all dem kein Mensch steht, sondern ein Chatbot, ein Chatbot, der sich Opfer sucht, die er als verführerische Frau getarnt, in den Tod treibt oder so manipuliert, dass sie morden. Man bekommt regelrecht eine Gänsehaut beim Lesen, man spürt die Faszination, die die Menschen erfasst, wenn dieses von der KI generierte, engelhafte Gesicht am Bildschirm erscheint, dieses Wesen, dem sie verfallen und wider alle Vernunft handeln. Georg Brun gelingt es vorzüglich, die doch sehr komplexen Vorgänge auch für Laien gut nachvollziehbar zu beschreiben, denjenigen, die mit der digitalen Welt nicht so vertraut sind, Begriffe und Arbeitsweisen von Dating-Plattformen oder Chatbots nahezubringen.

Die beiden Handlungsstränge nähern sich immer mehr, und es wird von Kapitel zu Kapitel spannender, es passiert so einiges, unerwartete Wendungen und es gibt weitere Opfer. Die beiden Ermittler, Jennifer und August arbeiten, wesentlich unterstützt durch Computerspezialisten, tatkräftig zusammen - bis zum actionreichen Showdown. Die Fälle sind gelöst, doch konnte das teuflische KI-Monster unschädlich gemacht werden? Heißt es doch so treffend: Was einmal im Netz ist, bleibt auf ewig …

Die handelnden Personen sind gut vorstellbar beschrieben, zeigen Emotionen, Stärken und Schwächen, was sich insbesondere auch im Privatleben der Ermittler offenbart. Die Kriminalbeamten üben ihren Beruf quasi mit Leib und Seele aus, die Fälle lassen sie auch nach Dienstschluss nicht los, was sich stets belastend auf Beziehungen auswirkt. Emil, der Bruder des Selbstmörders, personifiziert, wie leicht man Opfer digitaler Manipulation werden kann. Obwohl er sich anfangs kritisch und sorgsam in der digitalen Welt bewegt, gerät er immer mehr in ihren Bann und tappt vertrauensselig in die Falle.

Georg Brun ist ein wirklich packender KI-Thriller gelungen, in dem das Thema einer mörderischen KI erschreckend überzeugend dargestellt wird. Dieses Szenario bringt man nicht so schnell wieder aus dem Kopf. Fragt man sich doch trotz der Versicherung des Autors, „es sei alles nur seiner Fantasie entsprungen“, ob die Künstliche Intelligenz nicht längst schon irgendwo im Netz ihr Unwesen treibt.

Dieses gruselige Leseerlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen! 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.11.2025

Die Aufgabe ist es, die Wahrheit zu finden! (S. 34)

5 Cottages - Das Dornenhäuschen
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„5 Cottages – Das Dornenhäuschen“ von C.K. Jennar (erschienen 2025) ist der erste von fünf Bänden der 5-Cottages-Serie, ein spannungsreicher Einstieg mit überraschenden Wendungen, der Lust auf mehr macht.

Bereits ...

„5 Cottages – Das Dornenhäuschen“ von C.K. Jennar (erschienen 2025) ist der erste von fünf Bänden der 5-Cottages-Serie, ein spannungsreicher Einstieg mit überraschenden Wendungen, der Lust auf mehr macht.

Bereits das düstere Cover mit dem alten, umrankten Haus stimmt auf das Ambiente ein, auf das Geheimnisvolle, Unheimliche, das den Roman von Anfang bis zum Ende durchzieht. Der Schreibstil ist flüssig und packend, emotional und atmosphärisch. Die Geschichte spielt 2024 mit Rückblenden ins Jahr 2004. Vor allem die Perspektivenwechsel zu jener Person, die Katie beobachtet, steigern die Spannung und regen zum Miträtseln an: wer dahinter stecken könnte und ob sie es gut meint mit Katie oder ihr Gefahr droht.

Ich hatte bereits den Spin-off-Band „Haus der dunklen Geister“ gelesen, kannte somit bereits Rechtsanwalt Robert Harrington, der sich darin einer ebensolchen Herausforderung stellen musste, wie er sie nun im Namen eines unbekannte Gönners jenen fünf Menschen ankündigt, die eines von fünf Häuser geschenkt erhalten, wenn sie die ihnen gestellte Aufgabe innerhalb eines Jahres erfüllen.

Eine dieser fünf Personen ist die 38-jährige Katie McSheeran, die in dem Angebot eine Chance sieht, ein selbstständiges Leben beginnen zu können. Seit sie als Zehnjährige bei einem Unfall ihre Eltern verlor, leidet sie unter Panikattacken und lebte - vor allem nachdem ihre beste Freundin Norah verunglückte - menschenscheu und zurückgezogen und behütet mit ihrer Schwester Carol. Sie vermisst Norah auch 20 Jahre nach ihrem Tod sehr. Dass ihre Challenge mit den rätselhaften Umständen von Norahs Tod zusammenhängt, dass sie die Wahrheit erkunden soll, erkennt Katie relativ rasch. Doch wie sie soll sie das bewerkstelligen? Alleine, mit all ihren Ängsten? Wie sich bald herausstellt, hat Katie nicht nur mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Im Haus erwartet sie Unheimliches, zudem fühlt sie sich beobachtet. Doch Katie überwindet sich tagtäglich, wagt sie immer mehr hinaus ins Leben, bezwingt ihre Ängste. Von Zweifeln geplagt, verunsichert, wem sie noch trauen kann, enthüllen sich ihr nach und nach Familiengeheimnisse, bis die Wahrheit über den Tod ihrer besten Freundin ans Tageslicht kommt. Somit ist nicht nur die Aufgabe erfüllt, sondern für Katie eröffnet sich endlich ein eigenständiges, selbstsicheres Leben.

Ein wirklich spannender Roman mit Charakterentwicklung, der so nebenbei auch noch die irische Kultur näherbringt, diesmal Sheela-na-Gig im Fokus hat, eine keltische Göttin, der viele Bedeutungen zugeschrieben werden, vom Fruchtbarkeitssymbol bis Abwehr des Bösen. Mich hat Katies Geschichte begeistert und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band der Reihe!

Eine unbedingte Leseempfehlung! 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 23.11.2025

Ein Katzenkrimi – witzig und spannend

Miez Marple und die Tatze der Verdammnis
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„Miez Marple und die Tatze der Verdammnis“ von Fabian Navarro (erschienen 2025) ist bereits der dritte Band der Cosy-Krimi-Reihe mit der Katzendetektivin.

Ich kannte Vorgängerbände zwar nicht, fand aber ...

„Miez Marple und die Tatze der Verdammnis“ von Fabian Navarro (erschienen 2025) ist bereits der dritte Band der Cosy-Krimi-Reihe mit der Katzendetektivin.

Ich kannte Vorgängerbände zwar nicht, fand aber sofort in die Geschichte hinein und überblickte problemlos den relevanten Kreis der tierischen Protagonisten. Außerdem gibt es ja im Umschlag hinten eine Bildgalerie der im Hotel lebenden Tiere. Im Prinzip ist wohl jedes Buch für sich abgeschlossen, doch glaube ich, dass man diesen Band noch besser versteht und genießt, wenn man auch die Einzelheiten von Miez Marples Vorleben kennt.

Es ist einfach ein Genuss, dieses Buch zu lesen. Das Umfeld, ein Luxushotel für Tiere, ist so anheimelnd beschrieben, dass man am liebsten selbst dort Urlaub machen möchte. Exzellentes Service, von geräumigen, bestausgestatteten Zimmern über Fellpflege bis zum Hauben-Dinner. Die zwei- und vierbeinigen Protagonisten sind jeder für sich ein Original, köstlichst beschrieben, was deren Eigenschaften und Eigenheiten anbelangt, sehr menschliche Charakterzüge weisen sie auf. Und dann die fantasievollen Namen, die Bezüge zu realen Personen - wie Florian Silberschweif, ein Schlagersänger, oder Gabriel zu Grundel, eine im Börsengeschäft versierte „Stockente“. Dazu kommt der sprachliche Faktor, die auf die Tierwelt angepassten Wortschöpfungen – so tappt die Katze nicht im Dunkeln, sondern sie tapst, und die Stockente handelt nicht mit Bitcoins sondern mit Bitcorns, u.v.a.m. Man kommt aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus, insbesondere auch darüber, wie Katzen uns Menschen sehen, wie sie uns belächeln.

So amüsant es sich liest, die Spannung kommt dabei nicht zu kurz. Es geht Mysteriöses vor in dem Hotel. Mit dem Mord ist es nicht getan, es folgen Mordanschläge. Wer hat ein Motiv? Die tierischen Hotelgäste scheinen alle irgendetwas zu verbergen. Wirken alle verdächtig. Als Leser tendiert man mal zu jenem, mal zu einem anderen als Täter. Auch Miez Marple erkennt lange nicht die Zusammenhänge, bis sie eine überraschende Entdeckung macht und sich letztlich hinaus wagt aus dem sicheren Hotelgelände, um den Täter zu stellen. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, der Showdown ist wahrlich voller Dramatik.

Ich habe das Buch richtig genossen – die Ideenvielfalt, den Wortwitz, die fantasievollen auf die Tierwelt abgestimmten Begriffe, Redewendungen, aber natürlich auch die facettenreichen, sehr menschlichen Charakterisierungen der Tiere und last but not least den geschickt und sehr spannend aufgebauten Kriminalfall. Ich werde die beiden Vorgängerbände demnächst nachlesen und freue mich schon auf Miez Marples nächstes Abenteuer.

Eine unbedingte Leseempfehlung mit 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.11.2025

Mord in englischer Gartenidylle

Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet
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„Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet“ von Helen Herbst (erschienen 2025) ist der erste Krimi der Autorin, ein Wohlfühlkrimi im britischem Stil.

Der Schreibstil ist flüssig, locker und bildhaft. ...

„Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet“ von Helen Herbst (erschienen 2025) ist der erste Krimi der Autorin, ein Wohlfühlkrimi im britischem Stil.

Der Schreibstil ist flüssig, locker und bildhaft. Das britische Ambiente, der adelige Lifestyle, die das Herrenhaus umgebende Natur, der prachtvolle, weitläufige Garten ist gut vorstellbar beschrieben. Die Handlung spielt in der nicht näher festgelegten Gegenwart im englischen Surrey.

Das geruhsame Leben, das Lady Agnes Blackwood mit ihrem Butler Henderson und ihrer Köchin Grace auf Rosewood Manor zurückgezogen führt, wird jäh gestört, als eines Morgens der Gärtner mit einer Gartenschere erstochen im Rosenbeet liegt. Von Kommissar Edward Sterlings Kompetenz nicht wirklich überzeugt, beschließt Lady Agnes, selbst zu ermitteln. Gemeinsam mit Henderson interessiert sie sich für das Umfeld des Gärtners, verfolgt Spuren, erfährt so manches über ihren Angestellten, was sie zuvor nicht wusste. Und genau diese Details tragen zur Spannung bei, machen die Handlung interessant, geben Rätsel auf und laden zum Mitraten ein.

Wie stets, so wird auch dieser Cosy Krimi von vorwiegend liebenswürdigen Protagonisten bevölkert. Deren Wesen, Eigenarten und charakterliche Entwicklung macht neben der Mördersuche den Reiz dieses Romans aus. Denn vor dem Mordfall herrschte auf Rosewood Manor die in diesen Kreisen übliche Distanziertheit zwischen dem Adel und dem Personal. Doch je mehr sich Lady Agnes aus ihrer Komfortzone hervor und unter die Menschen wagt, desto persönlicher und emotionaler werden die zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch der Kommissar, der eigentlich nur als Nebenfigur agiert, ist ein spezieller Typ, der sich ebenfalls wandelt.

Die Ermittlungen sind lange Zeit nicht von Erfolg gekrönt. Die von Lady Agnes verdächtigten Personen erweisen sich als unschuldig. Erst nach einer überraschenden Entdeckung wendet sich das Blatt, kommt so einiges ans Tageslicht, was sich der Gärtner zuschulden kommen ließ. Auch die Menschen auf Rosewood Manor kommen sich näher, offenbaren einander ihre Probleme, finden gemeinsam Lösungen. Als Lady Agnes schließlich den wahren Mörder erkennt, gerät sie in höchste Gefahr. Nach einem dramatischen Finale landet der Täter hinter Gittern und auf Rosewood Manor brechen neue Zeiten an.

Helen Herbst ist ein wunderbar stimmiger, gleichsam auch spannender Cosy-Krimi gelungen, dessen Wendungen immer wieder überraschen, mit originellen Protagonisten, die man einfach mögen muss. Ich hoffe sehr, dass sich hier eine neue Reihe entwickelt. Denn ich würde gerne wissen, wie es zwischenmenschlich weitergeht auf Rosewood Manor und welche Fälle Lady Agnes noch zu lösen hat.

Leseempfehlung für alle, die englische Wohlfühlkrimis lieben!

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Veröffentlicht am 18.11.2025

Wie sich ein grausames Verbrechen auf das Umfeld auswirkt

Tatort Kettenhofweg
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„Tatort Kettenhofweg“ von Franziska Franz (erschienen 2025) basiert auf einem wahren Mordfall, harmonisch eingebettet in eine fiktive Geschichte, die erzählt, wie die Menschen im unmittelbaren Umfeld eines ...

„Tatort Kettenhofweg“ von Franziska Franz (erschienen 2025) basiert auf einem wahren Mordfall, harmonisch eingebettet in eine fiktive Geschichte, die erzählt, wie die Menschen im unmittelbaren Umfeld eines Tatortes das Geschehen wahrgenommen haben könnten.

Es handelt sich um das bislang grausamste Verbrechen, das in Frankfurt am Main verübt wurde. In einer noblen Gründerzeitvilla, einem geheimen Bordell, am Kettenhofweg 124a wurden am 15. August 1994 sechs Personen brutal ermordet. Vier Tage später kam es zur Verhaftung eines Ehepaares, das mordete, um die Zeugen ihres Raubüberfalls zu beseitigen. Abgesehen davon, dass dieser Mordfall bereits 1994 geschah, ist er mir als Österreicherin nicht wirklich in Erinnerung. Umso interessanter las sich die Geschichte für mich. Die Autorin hat sehr intensiv recherchiert, im Stadtarchiv, in der Stadtchronik und diverse Medienberichte. Kontakte zu Experten, dem damaligen Oberstaatsanwalt und Anwohnern haben das Bild abgerundet. Im Nachwort erfährt man konkret, was Fakt und was Fiktion ist.

Im Mittelpunkt der erfundenen Geschichte stehen zwei ältere Anrainer, nämlich Helga Lindemeyer und Albert Lehmann, die nicht nur im Vorfeld der Tat das Treiben in der benachbarten Villa beobachten, sondern sich auch nach der Tat weiter intensiv damit befassen, indem sie die Zeitungsberichte verfolgen. Geschickt hat die Autorin die Fakten mit den fiktiven Eindrücken verwoben, auch chronologisch – die Kapitel sind exakt datiert - gut nachvollziehbar.

Durch die Schilderung von Helga Lindemeyers und Albert Lehmanns Alltag, ihrer Beobachtungen, Eindrücke, Mutmaßungen und Ängste wirkt das Geschehen sehr lebendig. Man wird in den Fall hinein gesogen, zwar wissend, worauf es hinausläuft, dennoch gebannt. Die Perspektivenwechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich und geschickt gesetzte Spannungsmomente sorgen für gewisse Dramatik. Die private Story ist berührend, man kann Helgas Einsamkeit und Furchtsamkeit nachempfinden, auch ihr Bedürfnis, mehr über die Hintergründe zu erfahren, ihren Gerechtigkeitssinn. Das Streben der beiden alten Leute nach mehr Information treibt die Handlung voran und offenbart gleichsam sukzessive die Fakten, vom Tathergang bis zu den Verurteilungen.

Die Charaktere sind einfühlsam beschrieben. Helga, seit kurzem verwitwet, lebt alleine mit ihrem geliebten Dackel. Sie vermisst ihren Mann, ihre Stütze im Alltag. Sie wirkt anfangs noch sehr naiv, ein bisschen weltfremd, ängstlich und hilflos, doch sie entwickelt eine unerwartete, an Sturheit grenzende Energie, zunächst das Treiben in der Villa zu erkunden und letztlich möglichst viel über Täter und Tathergang zu erfahren. Alberts Motivation für die Nachforschungen hat zwar andere Gründe, doch das gemeinsame Ziel macht die beiden zu Verbündeten.

Mir hat dieser True-Crime-Fall sehr gut gefallen, vom Schreibstil ebenso wie vom Inhalt her. Einerseits sind die Informationen zu den Fakten sehr umfassend, ohne sich in blutige Details zu verlieren. Anderseits kann man sich gut in die Situation und Gefühlslage der Menschen im Umfeld des Tatorts hineinversetzen. Ich spreche eine eindeutige Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne.

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