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Veröffentlicht am 07.12.2025

Herausforderungen im Dorfladen

Der Dorfladen - Wie das Schicksal spielt
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Es ist viel passiert bei der Familie Haller aus dem Dingelbacher Dorfladen. Während Frieda nun ihr Glück am Bochumer Schauspielhaus sucht und Ida auf dem Weg zum Abitur ist, steht Herta vor einer ganz ...

Es ist viel passiert bei der Familie Haller aus dem Dingelbacher Dorfladen. Während Frieda nun ihr Glück am Bochumer Schauspielhaus sucht und Ida auf dem Weg zum Abitur ist, steht Herta vor einer ganz anderen Herausforderung. Doch jede der drei Schwestern hat ihre persönlichen Steine, die ihren jeweiligen Weg kreuzen.
Auch bei den anderen Bewohnern Dingelbachs wird es nicht langweilig. Ilse Goldstein muss sich privat als auch beruflich mit vielen Hürden auseinandersetzen und auch der Bürgermeister muss umdenken.

„Der Dorfladen - Wie das Schicksal spielt“ ist der dritte Teil der „Der Dorfladen“-Saga von Anne Jacobs, die bereits mit „Die Tuchvilla“-Reihe und „Das Gutshaus“-Reihe sehr erfolgreich war.
Ich hatte mit den ersten zwei Bänden so meine Probleme, weil ich mir mehr Inhalt über den Dorfladen selber gewünscht habe. Doch jetzt bei dem dritten Teil habe ich mich davon verabschiedet und meine Erwartungen nicht auf den Laden beschränkt sondern auf den ganzen Ort erweitert. Vor diesem Hintergrund hat mir dieses Buch sehr viel Spaß gemacht.
Die drei Haller-Töchter könnten nicht unterschiedlicher sein und so lernt man in diesem Band diese unterschiedlichen Eigenschaften erst so richtig kennen. Das hat mir sehr gut gefallen, da Frieda und Ida der damaligen Zeit selbstbewusst voraus sind, während Herta wiederum das Weltbild der damaligen Zeit erfüllen will.
Spannend fand ich vor allem die Erzählungen über das Leben auf dem Schützhof. Das war ein wirkliches Auf und Ab und ich gebe zu, mit dem Verlauf hätte ich nicht gerechnet.
Auch der Handlungsstrang über Farbikbesitzerin Ilse Goldstein hat mir gefallen. Ich habe ihre Haltung, ihren Bruder betreffend, das ganze Buch über bewundert und wünsche mir bis heute ihre Gelassenheit. Auch sie zählt, wie Ida und Frieda, in die Welt der moderneren Frauen.
Was mir wieder etwas negativ aufgefallen ist, sind die vielen verschiedenen Charaktere, über die berichtet wird. Da gilt für mich eher die Weisheit „Weniger ist mehr“.
Auch das Ende hat mir, vor dem Hintergrund, dass es eine Trilogie sein soll, nicht zugesagt. Es gibt hierbei eine Menge Cliffhanger, sodass ich mir vorstellen könnte, dass es noch einen weiteren Band geben wird.

Alles in allem war dieser Teil für mich der beste Teil und deswegen kann ich allen Fans von Anne Jacobs diese Reihe auch empfehlen. Um diesen Teil jedoch verstehen zu können, empfehle ich die Vorgängerbände auch zu lesen.
Die Leser, die gerne historische Romane lesen und selbstbewusste Frauen in solchen Romanen mögen, sind hier auch absolut richtig!

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Veröffentlicht am 01.12.2025

Die Geschichte hinter dem Ohrwurm

White Christmas – Das Lied der weißen Weihnacht
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Irving Berlin und das Weihnachtsfest sind eng miteinander verbunden. Es hat bereits mehrfach großen Einfluss auf sein Leben genommen und ohne es zu ahnen, wird es ihm auch einmal die Frau seines Lebens ...

Irving Berlin und das Weihnachtsfest sind eng miteinander verbunden. Es hat bereits mehrfach großen Einfluss auf sein Leben genommen und ohne es zu ahnen, wird es ihm auch einmal die Frau seines Lebens schenken. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, den zu nehmen es sich lohnt, denn am Ende trifft er auf die „Weiße Weihnacht“.

„White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht“ von Michelle Marly beschreibt die Liebesgeschichte Irving Berlins und seiner Frau, die bis ins hohe Alter hält. Gleichzeitig beschreibt es aber auch die Entstehungsgeschichte eines der bekanntesten internationalen Weihnachtslieder - „I’m dreaming of a white Christmas“. Hört man diese Zeile, hat man automatisch die Stimme von Bing Crosby im Ohr. Doch die Weichen für den Erfolg des Liedes stellte sein Komponist, Irving Berlin.

Das Buch zeichnet sich bereits durch sein liebevolles Cover im Stil der 1920er/1930er Jahre aus.
Es gibt mehrere zeitliche Handlungsstränge, die zwischen den 20er und den 30er Jahren wechseln, was ich am Anfang irritierend fand, da mir die Zusammenhänge erst später so richtig klar wurden.
Irvings und Ellins Liebe ist durch eine lange Phase des Zögerns gezeichnet. Hier werden wieder einmal die Unterschiede zwischen den einzelnen Reichtumsschichten, aber auch zwischen den Religionen aufgezeigt.
Spannend fand ich dennoch die Konstellation von Ellins Familie, die trotz allem der Meinung war, über alles erhaben zu sein. Ich fand Ellin am Anfang auch sehr selbstbewusst, was mit der Zeit immer mehr kippte und in Unsicherheit aufgrund gesellschaftlicher Normen überging.
Irving dagegen war mir ein bisschen zu farblos und unscheinbar, dennoch ergänzte sich das Paar gut. 
Die Handlung an sich war interessant, aber aufgrund der Zeitsprünge und der ellenlangen Beschreibung der Entwicklung der Liebesgeschichte ein wenig zähflüssig.
Die Geschichte des Liedes ging am Ende zwar ein bisschen unter, aber die Menschen dahin sind dennoch beeindruckend, wenn man sich auch mal außerhalb des Romans informiert.

Fazit: Ein toller historischer Roman, basierend auf wahren Ereignissen. Wer solche Romane mag und vor allem Weihnachten mag, der ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 13.11.2025

Und dann und wann ein weißer Elefant

Sonnenaufgang Nr. 5
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Jonas hat sich dazu entschieden, Stellas Memoiren zu schreiben. Stella ist eine ehemalige Schauspieler, berühmt, zu Hause zwischen Glanz und Glamour - ganz die Diva.
Jonas wiederum lernt bei seinen Recherchen ...

Jonas hat sich dazu entschieden, Stellas Memoiren zu schreiben. Stella ist eine ehemalige Schauspieler, berühmt, zu Hause zwischen Glanz und Glamour - ganz die Diva.
Jonas wiederum lernt bei seinen Recherchen eine ganz andere Stella kennen. Gefangen zwischen diesen Welten, wird er mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

„Sonnenaufgang Nr. 5“ ist ein Roman über das Leben und wurde von Erfolgsautor Carsten Henn geschrieben, der u.a. mit „Der Buchspazierer“ bekannt wurde.
Ja, was will mir der Autor mit diesem Buch nun sagen? Es war schwierig. Ich habe dieses Buch als Hörbuch genossen, gesprochen von Oliver Siebeck. Dessen getragene und ruhige Stimmung passte wunderbar zum Grundtenor dieser Geschichte.
Ich glaube, es sind die Erzählungen über das Leben, die der Autor näherbringend möchte. Wie sehen wir unser Leben? So wie es ist? So wie wir es haben wollen?
Stella ist auf den ersten Blick eine schwierige Person, mit der klarzukommen, man erst einmal lernen muss. Eine Frau, die sich als Diva sieht, als die bejubelte Schauspielerin, die über allem und jedem steht.
Vermutlich sieht es die kleinen Botschaften über das Leben, über die Liebe, über verpasste Gelegenheiten, Reue, Schuld und auch Sühne, die Carsten Henn mit diesem Roman vermitteln möchte. 
Es sind die Gegensätze zwischen der exzentrischen Stella und dem geerdeten Jonas, die sich hier gegenüber stehen. Es sind die Gegensätze einer Frau, die in ihrem Leben nicht nur gute Erfahrungen gemacht hat und einem jungen Mann, dem die Liebe zur Mutter, im übertragenen Sinne, verloren ging.
Es sind aber auch die Charaktere drumherum, wie Nessa oder Bente, die diese Geschichte prägen und sie zu einem tiefgründigen Roman machen.

Alles in allem ist dieser Roman schwere Kost, die man aber verdauen kann, wenn man sich darauf einlässt und auch die Gefühle, die zwischen den Zeilen zu lesen sind, ernst nimmt.
Wer also tiefgründige Romane über das Leben liebt, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 10.11.2025

Die Königin der Liebesromane

Ein gutes Ende
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Der jungen Hedwig Mahler liegt ihre Selbstständigkeit sehr am Herzen. Sie strebt eine Unabhängigkeit von ihrer Mutter an, hofft der Armut entfliehen zu können und findet dabei in ihrer ersten Anstellung ...

Der jungen Hedwig Mahler liegt ihre Selbstständigkeit sehr am Herzen. Sie strebt eine Unabhängigkeit von ihrer Mutter an, hofft der Armut entfliehen zu können und findet dabei in ihrer ersten Anstellung den Weg zur Schriftstellerei. Nach und nach entstehen in ihrem Kopf und auf dem Papier immer neue Geschichten und kürzere Romane.
Als sie den jungen Künstler Fritz Courths kennenlernt, hofft sie auf ein gemeinsames Leben mit einem Gleichgesinnten. Doch Fritz hält nichts von Hedwigs Liebe zur Schriftstellerei.

Wem ist sie nicht ein Begriff - Hedwig Courths-Mahler, die Königin unter den Schnulzenautorinnen der kleinen Heftromane?! - Mit diesem Vorurteil und dem öfteren Gang an ihrem Geburtshaus vorbei bin ich groß geworden. Die bekannte Autorin war mir von jeher ein Begriff, nur wusste ich nie etwas über den Menschen hinter dem bekannten Namen. Clara Bachmanns Roman „Ein gutes Ende“ hat diese Wissenslücke jedoch geschlossen.
Die Autorin beschreibt in ihrem Roman die Jugendjahre und in Teilen rückblickend die Kindheit dieser großen deutschen Autorin. Eingebettet in ihre Geschichte im Osten Deutschlands zwischen Weißenfels, Leipzig und Halle findet das Leben der Hedwig Courths-Mahler statt. Genau dies beschreibt Clara Bachmann.
Wir lernen die junge Hedwig kennen, reifen mit ihr und dürfen in dem Roman entdecken, wie sie ihre Liebe zur Schriftstellerei entdeckt. Anschaulich beschreibt sie die schwierige, aber doch von großer Liebe geprägte Beziehung zwischen Hedwig und Fritz. So manches Mal hätte ich die junge Hedwig geschüttelt und gefragt, ob sie diese Beziehung so wirklich will. Auch wird der Einfluss ihrer Umgebung auf Hedwig deutlich hervorgehoben. So lernt man ihre Mutter kennen und zweifelt so manches Mal an deren Mutterleben, während man im Laufe diese Ansicht des Öfteren mal überdenken kann. Auch die Freundschaften und Herrschaften prägen den Lebenslauf eindrucksvoll.
Der Spannungsbogen, ob ihrer Erfolgsaussichten ist manchmal etwas zu flach und insgesamt fehlte mir doch der Verweis zu ihrer Schreiberei, bedeutet, ich hätte gedacht, dass Textzitate oder Kurztexte ihrer Romane in der Erzählung vorkommen werden. Mir fehlte also etwas der Tiefgang.

Alles in allem ein guter Roman über eine der bedeutendste, deutsche Romanautorin, der den Mensch hinter den Geschichten beschreibt und den Weg dorthin. 
Wer sich für deutsche Schriftstellerei, Liebesromane und starke, weibliche Persönlichkeiten interessiert, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 26.10.2025

Kampf um das Familienerbe

Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee - Roman)
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Clara verbindet ihre schönsten Kindheitserinnerungen mit dem Gutshof Dünenrose, der ihren Großeltern gehörte. Als ihre Mutter bereits verstorben ist und ihr Großvater unter Demenz leidet, wird es ihrem ...

Clara verbindet ihre schönsten Kindheitserinnerungen mit dem Gutshof Dünenrose, der ihren Großeltern gehörte. Als ihre Mutter bereits verstorben ist und ihr Großvater unter Demenz leidet, wird es ihrem Vater zu viel und er verkauft Dünenrose. Für Clara bricht eine Welt zusammen, erst recht, als sie merkt, dass dem Käufer durch seinen ehrgeizigen Onkel, die Hände gebunden sind.

Hanna Holmgren hat mit „Meerträume von Liebe (Gutshof Dünenrose: Ostsee-Roman)“ mal wieder einen Roman zum Loslassen und Entspannen geschaffen.
In diesem Roman entführt sie ihre Leser an die wunderschöne Ostseeküste, sodass so manchem Leser einiges bekannt vorkommen könnte. Da viele Romane von Hanna Holmgren abseits von Deutschland spielen, finde ich diesen Ausflug an die Ostseeküste umso schöner.
Auch die liebevolle und familiäre Atmosphäre, die die Autorin mit Clara, ihrem Großvater und Malte geschaffen hat, überzeugt.
Die wunderschönen bildhaften Beschreibungen sorgen dafür, dass man sich das Anwesen wahrlich vorstellen kann und auch den Duft der Rosen regelrecht spüren kann.
Besonders die Einführungsszene hat mir richtig gut gefallen. Auch wenn sie eher traurig ist, konnte ich sie sehr gut nachspüren.
Auch wenn am Anfang alles schief läuft, gehts am Ende ziemlich schnurgerade gut und das war mir dann doch zu unrealistisch. Ich habe keine Ahnung, wie das mit dem Denkmalschutz in Deutschland funktioniert, jedoch ist es alles sehr allumfassend und doch recht langwierig, was hier komplett anders dargestellt wurde.
Clara und Malte sind sehr sympathische Figuren, aber jeder für sich und erst recht beide zusammen, wirkten auf mich jedoch manchmal etwas traumtänzerisch, wenn nicht sogar ein kleines bisschen weltfremd.

Alles in allem ein schöner Roman zum Abschalten, mit wundervollen Bildern und traumhafter Kulisse, dem aber ein bisschen Realitätsnähe fehlt und der vermutlich auch nicht allzu nachhaltig ist.
Dennoch für alle Fans der beliebten Autorin und für all jene, die gerne Liebesromane lesen, eine Empfehlung.

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