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Veröffentlicht am 19.04.2019

Mias zweite Zauberkraft und ein nilpferdpipigelber Gefühlsanzeiger

Mia Magie und die verrückten Hühner
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Inhalt:
Die 10-jährige Mia weiß noch nicht lange, dass sie eine Hexe ist. Um zu lernen, wie sie mit den neu erworbenen Zauberkräften umgehen soll, schickt ihre Mutter sie zu Tante Polly, die eine Hexe ...

Inhalt:
Die 10-jährige Mia weiß noch nicht lange, dass sie eine Hexe ist. Um zu lernen, wie sie mit den neu erworbenen Zauberkräften umgehen soll, schickt ihre Mutter sie zu Tante Polly, die eine Hexe ist. Tante Polly besitzt aber nicht nur Zauberkräfte, sondern auch einen Gefühlsanzeiger - eine Warze auf der Nase, die je nach Gefühlslage die Farbe ändert. Mia hat auch so einen Gefühlsanzeiger, glücklicherweise aber nur ein Muttermal. Dennoch muss sie lernen damit umzugehen, dass andere ihre Gefühle an der Farbe des Muttermals erkennen können. Besonders schlimm ist es daher für Mia, als sich ihr Muttermal gelb vor Neid verfärbt, weil sie ihre Freundin Emily um deren Familie beneidet. Als Mia dann auch noch verdächtigt wird, eine Diebin zu sein, versucht sie mit Hilfe ihrer Freunde den Diebstahl aufzuklären. Kann sie vielleicht ihre neue Zauberkraft zur Klärung des Falls nutzen?

Meinung:
Nachdem ich vom ersten Band der Reihe bereits hellauf begeistert war, musste ich unbedingt auch Band 2 lesen. Das Cover ist wieder herrlich bunt und man kann schon erahnen, dass Mias zweite Zauberkraft irgendetwas mit Buchstaben oder Worten zu tun haben muss. Der Schreibstil der Autorin ist harmonisch, kindgerecht und gefällt mir unglaublich gut. Die Kapitel sind übersichtlich, die Schrift ist angenehm groß und der Textfluss wird durch zahlreiche Illustrationen aufgelockert. Im Vordergrund dieser Geschichte steht diesmal das Gefühl „Neid“ und die neue Zauberkraft. Mia merkt, dass sie ihren Vater vermisst, der sich nicht um sie kümmert und beneidet Emily um deren Vater, dabei färbt sich ihr Muttermal nilpferdpipigelb vor Neid. Außerdem ruckeln und zuckeln Mias Ohrläppchen, wenn sie jemanden beim Lügen erwischt. Es gelingt ihr, die ausgesprochenen Unwahrheiten dem Lügner im Mund zu verdrehen, sodass ein lustiger Wörtermix entsteht. Abgerundet wird die Geschichte durch ein spannendes Abenteuer, das sie wieder mit ihren Freunden erlebt.

Fazit:
Ich bin ganz verliebt in diese wunderschöne Reihe. Mädchen im Lesealter von 8-10 Jahren werden mit „Mia Magie und die verrückten Hühner“ nicht nur ein lustiges, sondern auch ein fantasiereiches Abenteuer erleben. Band 2 dieser zauberhaften Reihe ist eine lockere Geschichte mit Spannungselementen, die in sich abgeschlossen ist. Die detailreichen und farbenfrohen Illustrationen ergänzen die Geschichte perfekt. Liebend gerne vergebe ich 4,5 von 5 Sternchen und freue mich jetzt schon auf das nächste Abenteuer.

Veröffentlicht am 18.04.2019

Sommerferienspaß mit Tante Rotz

Tante Rotz legt los
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Inhalt:
Während andere Kinder in den Urlaub fahren und einfach nur Spaß haben, sollen die Zwillinge Kassandra und Zacharias ein straff durchorganisiertes Ferienkursprogramm durchziehen – ein Kinder-Beschäftigungs-Stress-pur-Plan. ...

Inhalt:
Während andere Kinder in den Urlaub fahren und einfach nur Spaß haben, sollen die Zwillinge Kassandra und Zacharias ein straff durchorganisiertes Ferienkursprogramm durchziehen – ein Kinder-Beschäftigungs-Stress-pur-Plan. Glücklicherweise sind die Eltern beruflich eingespannt. Frau Wohlleben, die Richterin ist, und Herr Wohlleben, der gerade eine wichtige Vernissage in seiner Kunstgalerie eröffnen will, haben selbst keine Zeit für ihre Kinder, und da alle Nannys und Babysitter auch keine Zeit haben, muss wohl oder übel Tante Rotzinda angerufen werden. Gräfin Rotzinda Manulette Vinzenzia Sonnenrot zu Greiffenklau ist so ganz anders als die Eltern der Zwillinge, ein bunter Wirbelsturm, der im Nu die Herzen von Kassy und Zack erobert. Als dann auch noch kurz vor der Eröffnung der Vernissage ein Bild aus der Galerie gestohlen wird, beginnt für die Zwillinge ein spannendes Ferienabenteuer.

Meinung:
Das Cover ist ein wahrer Hingucker. Die Illustrationen von Larisa Lauber sind wunderschön, allerdings im Buch nicht farbig gestaltet. Der Schreibstil der Autorin ist äußerst erfrischend und die Erzählweise witzig und locker.
Protagonisten dieser Geschichte sind die Zwillinge Kassandra und Zacharias und ihre Tante Rotz, die die beiden bisher noch nicht kannten. Die außergewöhnliche Tante Rotz ist anders als andere Tanten, irgendwie schräg und dennoch verantwortungsvoll. Mit ihr dürfen Kassy und Zack endlich die Erziehungsmethoden der Familie Wohlleben hinterfragen. Tante Rotz hebt alle Verbote und Regeln auf und so erleben die Kinder die besten Ferien aller Zeiten.
Monsieur Renard, die sprechende Fuchsstola, war mein heimlicher Held dieses Buches, seine französischen Weisheiten und spitzen Bemerkungen waren grandios. Allerdings hatte ich etwas Schwierigkeiten bei der Aussprache der französischen Worte, da ich selbst nur die Sprachen Englisch, Latein und Spanisch in der Schule gewählt habe. Wer sich aber für das Hörbuch zu dieser Reihe entscheidet, wird sicherlich begeistert sein. Dank Annette Frier ist das Hörvergnügen einfach unbeschreiblich. Die bekannte Schauspielerin verleiht der Geschichte einen lebhaften Spaßfaktor. Ich freue mich schon auf die nächsten Abenteuer mit Tante Rotz und vermisse jetzt schon ihre Wallefluff-Klamotten, die Obst- und Gemüsehüte, die Klackertäschchen, die Stöckelschuhe und die feinen Handschuhe.

Fazit:
Der Autorin Andrea Schütze ist mit „Tante Rotz legt los“ ein unterhaltsamer Reihenauftakt gelungen. Junge Leser im Alter von 8 - 10 Jahren werden mit Tante Rotz und den Zwillingen Kassy und Zack nicht nur ein lustiges, sondern auch ein fantasiereiches und spannendes Abenteuer erleben. Band 1 ist eine lockere und amüsante Geschichte, die in sich abgeschlossen ist. Trotz klitzekleiner Schwächen hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und kann das Buch wärmstens empfehlen. Von mir gibt es daher 4,5 von 5 Sternchen.

Veröffentlicht am 09.12.2025

Eine charmante, moderne Liebesgeschichte mit einem originellen Twist

Today I’ll Talk to Him (1)
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Inhalt:
Layla ist schüchtern, liebt Sims und hält sich im echten Leben lieber im Hintergrund. Online hingegen hat sie sich unter einer Maske ein kleines Twitch-Imperium aufgebaut, in dem sie ihr digitales ...

Inhalt:
Layla ist schüchtern, liebt Sims und hält sich im echten Leben lieber im Hintergrund. Online hingegen hat sie sich unter einer Maske ein kleines Twitch-Imperium aufgebaut, in dem sie ihr digitales Alter Ego mit ihrem Schwarm Asher verkuppelt. Im wahren Leben hat sie allerdings noch nie ein Wort mit ihm gewechselt. Das möchte sie nun ändern. Mit der Unterstützung ihrer Community ruft Layla die Challenge „Today I’ll Talk to Him“ ins Leben. Doch ausgerechnet Henry, Ashers mürrischer Erzfeind, funkt ihr immer wieder dazwischen und weckt Gefühle, mit denen sie nicht gerechnet hätte.

Meinung:
Ich war überrascht, wie sehr mich diese Geschichte mitgenommen hat, obwohl ich mit Streams und Sims eigentlich gar nichts am Hut habe. Bianca Wege hat es geschafft, eine Geschichte zu schreiben, die sich trotz der nerdigen Elemente nicht auf eine Zielgruppe beschränkt. Im Mittelpunkt stehen die Themen Mut, Selbstfindung und erste Liebe – und die erzählt sie mit viel Herz, Charme und Humor. Layla ist eine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt. Ihre Unsicherheiten, ihre inneren Kämpfe, ihre Versuche, über sich hinauszuwachsen – all das ist so liebevoll und echt beschrieben, dass man sich oft selbst in ihr wiederfindet. Es war schön zu lesen, wie sie langsam auftaut, Vertrauen fasst und ihren Platz in einer neuen Umgebung findet. Besonders ihre Entwicklung gegenüber Henry war wunderbar feinfühlig erzählt. Henry ist ein typischer Grumpy Love Interest – aber einer von der besten Sorte. Hinter seiner mürrischen Art verbirgt sich ein großes Herz, und je mehr man über ihn erfährt, desto mehr versteht man ihn. Die Chemie zwischen ihm und Layla war für mich das emotionale Herzstück des Buches. Ich habe ihre Gespräche geliebt, die stillen Momente zwischen ihnen und auch die Reibung, die alles so lebendig gemacht hat. Die Twitch-Elemente und Sims-Anspielungen waren eine originelle Idee, die frischen Wind in die Geschichte gebracht haben. Auch wenn ich das Spiel nie gespielt habe, konnte ich allem folgen und wurde teilweise sogar neugierig. Die Idee mit der Community-Challenge hat für viel Dynamik und witzige Situationen gesorgt und gleichzeitig Laylas Entwicklung glaubhaft vorangetrieben. Die Nebenfiguren waren lebendig und haben die Welt um Layla wunderbar ergänzt. Ein kleiner Kritikpunkt ist für mich die Vorhersehbarkeit der Handlung. Manche Entwicklungen zeichnen sich früh ab, und auch das Drama am Ende fühlte sich etwas konstruiert an. Dennoch bleibt die Geschichte emotional glaubwürdig, ohne in übertriebene Klischees abzudriften. Ein, zwei tiefere Überraschungen hätten dem Buch gutgetan, aber gestört hat es nicht stark.

Fazit:
„Today I’ll Talk to Him“ von Bianca Wege ist eine charmante, moderne Liebesgeschichte mit einem originellen Twist, liebenswerten Charakteren und einem tollen Mix aus Humor und Emotion. Obwohl ich kein Sims-Fan bin, hat mich das Buch abgeholt und bestens unterhalten. Die leichten Schwächen in der Vorhersehbarkeit fallen kaum ins Gewicht, denn die Figuren, die Atmosphäre und der wunderbar ehrliche Schreibstil machen daraus ein echtes Wohlfühlbuch. Ich vergebe liebend gerne sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„»Ist das jetzt eigentlich …? Also ist das ein Date mit … na ja, Potenzial für mehr oder …?« Ich weiß, dass es unklug ist, das direkt am Anfang zu fragen, weil Henrys Antwort das Potenzial hat, den Abend zu zerstören. Aber ich muss es wissen, bevor ich zulasse, dass ich mich noch mehr in diesen Moment fallen lasse.“ (S. 312)

Veröffentlicht am 09.12.2025

Spannend, überraschend und emotional

Glorious Rivals – Ein Inheritance-Games-Roman
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Eine Familie –
Unzählige Geheimnisse –
Ein Spiel um Millionen

Inhalt:
Das „Grandest Game“ geht in die entscheidende Phase: Die restlichen Spieler auf Hawthorne Island stehen unter enormem Druck, denn ...

Eine Familie –
Unzählige Geheimnisse –
Ein Spiel um Millionen

Inhalt:
Das „Grandest Game“ geht in die entscheidende Phase: Die restlichen Spieler auf Hawthorne Island stehen unter enormem Druck, denn nicht nur Millionen, sondern auch ihre eigenen Geheimnisse und Beziehungen stehen auf dem Spiel. Die Konkurrenz wird härter, die Rätsel komplexer und im Hintergrund ziehen unbekannte Mächte ihre Strippen. Vertrauen ist riskant, jede Entscheidung kann alles verändern.

Meinung:
Schon mit den ersten Seiten war ich wieder mitten in der Welt der Hawthornes – vertraut und gleichzeitig voller neuer Spannungsmomente. Besonders gefallen hat mir, wie der zweite Band noch stärker auf mehrere Perspektiven setzt: Lyra, Grayson, Rohan und Ginny geben dem Geschehen unterschiedliche emotionale Tiefen und motivische Facetten. Gerade Lyra und Grayson – zwischen Anziehung, Loyalität und persönlichen Dämonen – haben mich sehr mitgenommen. Was dieses Buch so besonders macht, ist die Mischung aus psychologischem Spiel, Romantik und emotionalen Abgründen. Gleichzeitig habe ich aber auch gespürt, dass der Fokus etwas weg von den eigentlichen Rätseln geht, was ich einerseits spannend fand (weil es mehr um Charakterentwicklung geht), andererseits aber das typische Miträtseln erschwert. Einige Wendungen fühlten sich dadurch weniger logisch nachvollziehbar an. Das hat mich an ein, zwei Stellen aus dem Lesefluss gerissen. Trotzdem erzeugen die Atmosphäre, die unterschwellige Bedrohung durch externe Kräfte und das Gefühl, dass niemandem zu trauen ist, einen Sog, dem ich mich kaum entziehen konnte. Die Dynamik zwischen den Figuren wirkt reifer, komplexer, manchmal auch tragischer. Und obwohl ich mir bei manchen Nebencharakteren mehr Tiefe gewünscht hätte, war ich am Ende wieder voll investiert – auch emotional.

Fazit:
„Glorious Rivals – Liebe ist ein gefährliches Spiel“ von Jennifer Lynn Barnes bleibt spannend, überraschend und emotional, auch wenn es sich stärker auf Beziehungen als auf Rätsel konzentriert. Die neue Generation an Charakteren überzeugt durch ihre Vielschichtigkeit und der Cliffhanger sorgt für große Vorfreude auf Band 3. Kleine Logiklücken und ein geringerer Rätselanteil trüben das Gesamtbild leicht, aber nicht gravierend. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternchen.

Veröffentlicht am 09.12.2025

Eine gelungene Enemies-to-Lovers-Romance mit medizinischem Setting

Love Sick
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Inhalt:
Grace startet ihre Assistenzarztzeit in der Gynäkologie mit einem schweren Makel, denn noch bevor sie richtig Fuß fassen kann, kursieren hartnäckige Gerüchte über sie. Ihr ohnehin angeknackstes ...

Inhalt:
Grace startet ihre Assistenzarztzeit in der Gynäkologie mit einem schweren Makel, denn noch bevor sie richtig Fuß fassen kann, kursieren hartnäckige Gerüchte über sie. Ihr ohnehin angeknackstes Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen wird dadurch auf eine weitere Probe gestellt. Ausgerechnet Julian, ihr charismatischer Kollege, scheint anfangs das Gerede zu glauben. Doch zwischen Konkurrenzdruck, Klinikstress und dem täglichen Ausnahmezustand auf Station, erkennen Grace und Julian, dass sie vielleicht mehr füreinander sein können als nur Feinde mit Vorurteilen – wenn sie es zulassen.

Meinung:
Der Einstieg fiel mir ehrlich gesagt ziemlich schwer. Zu viele Informationen prasselten zu schnell auf mich ein, und das Krankenhaus-Setting war mir stellenweise etwas zu viel des Guten, insbesondere, wenn man selbst wenig medizinischen Hintergrund hat oder nicht zu den „Hardcore-Grey’s Anatomy-Fans“ gehört. Aber ich bin froh, dass ich dran geblieben bin. Denn nachdem sich der anfängliche Nebel etwas gelichtet hatte, entwickelte sich eine Geschichte, die mit Tiefe, realistischen Figuren und einem starken emotionalen Unterbau punkten konnte. Was mir besonders gefallen hat, war die emotionale Vielschichtigkeit von Grace. Sie ist keine klassische Romance-Heldin, sondern trägt spürbare Altlasten mit sich herum. Ihr Trauma, ihre sozialen Unsicherheiten und die ständige Selbstinfragestellung machen sie greifbar, auch wenn ich mir manchmal gewünscht hätte, dass sie sich selbst ein bisschen mehr Luft zum Atmen gibt. Julian dagegen ist ein absoluter Lichtblick, wenn auch anfangs ein wenig anstrengend mit seiner forcierten Coolness. Im Verlauf zeigt er aber echte Tiefe und vor allem Verständnis. Die Dynamik zwischen Grace und Julian hat mich tatsächlich überzeugt: Es knistert, es kracht, und gleichzeitig bleibt immer ein Grundton von Respekt und gegenseitigem Lernen spürbar. Die Beziehung zwischen Grace und Julian entwickelt sich glaubwürdig und in einem angenehmen Tempo, keine überstürzte Liebe auf den ersten Blick, sondern ein langsames, nachvollziehbares Annähern. Auch wenn die Kommunikation zwischen ihnen nicht immer reibungslos verläuft – und gerade das gelegentliche Schweigen manchmal für unnötige Spannungen sorgt – wirkte ihr Umgang miteinander durchweg authentisch und lebensnah. Was das letzte Drittel angeht, war ich hin- und hergerissen. Einerseits mochte ich, dass Grace‘ innere Kämpfe ernst genommen und nicht einfach beiseite gewischt wurden. Andererseits kam die Wendung zum Happy End für meinen Geschmack zu schnell und zu glatt – fast so, als hätte man es sich ein bisschen zu einfach gemacht, um die Geschichte rund abzuschließen. Schade, denn zuvor hatte das Buch bewiesen, dass es durchaus Raum für Komplexität lässt. Auch einige Nebenfiguren blieben im Hintergrund, obwohl gerade sie das Potenzial gehabt hätten, die Geschichte noch facettenreicher zu machen. Ein großer Pluspunkt ist jedoch das medizinische Setting, das, auch wenn für mich persönlich manchmal zu präsent, absolut authentisch wirkt. Die Autorin weiß, wovon sie spricht, und dieser Insiderblick verleiht der Geschichte eine ganz eigene Intensität. Für Lesende, die sich für Klinikalltag interessieren, ist das sicher ein Highlight.

Fazit:
„Love Sick“ von Deidra Duncan ist eine gelungene Enemies-to-Lovers-Romance mit medizinischem Setting, spannender Charakterentwicklung und einer Prise bittersüßer Realität. Grace und Julian überzeugen durch eine authentische Beziehung, auch wenn manche dramatische Wendung etwas abrupter ausfällt. Der Start ist holprig und das Krankenhausambiente sehr präsent – aber wer durchhält, wird mit einer mitreißenden, ehrlichen Liebesgeschichte belohnt. Ich vergebe 4 von 5 Sternchen,

Lieblingszitate:
„Ewige Liebe ist das, was ich will. Und wenn du das auch willst, weißt du, wo du mich findest.“ (S. 394)
und
„Bevor ich dich kennengelernt habe, war alles nur … still. Dann bist du vorbeigekommen, und plötzlich war da Musik. Wie … ein Liebeslied. Ein Lied, das man immer wieder hören will. Es läuft in Endlosschleife in meinem Kopf, synchron zu deinem Herzschlag.“ (S. 404 f.)
und
„Ja. Ich weiß nicht, wie oft ich dir das noch sagen soll. Du bist mein Zuhause. Mehr brauche ich nicht. Wo du bist, will auch ich sein.“ (S. 407)
und
„Wenn mich jetzt jemand fragen würde, was Glück ist, könnte ich mit absoluter Sicherheit antworten: Glück ist, wenn der Mann meiner Träume mir sagt, dass ich alles bin, was er braucht.“ (S. 407)