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Veröffentlicht am 10.05.2019

Wen kann man noch trauen?

Heute wirst du sterben - The Teacher
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Zum Buch/Klapptext:
Der Direktor einer Eliteschule in Exeter wird erhängt in der Aula aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Doch dann sterben weitere Männer auf grausame Art. DS Imogen Grey und ...

Zum Buch/Klapptext:
Der Direktor einer Eliteschule in Exeter wird erhängt in der Aula aufgefunden. Alles deutet auf Selbstmord hin. Doch dann sterben weitere Männer auf grausame Art. DS Imogen Grey und DS Adrian Miles, die sich erst als neues Team zusammen raufen müssen, finden zunächst keine Verbindung zwischen den Toten. Aber nach und nach kommen die Ermittlerin und ihr Partner einem dunklen Geheimnis aus Korruption, Lügen und Missbrauch auf die Spur, das ein unvorstellbares Grauen offenbart.

Meine Meinung:
Der Schreibstil und die Aufteilung des Buches sind sehr gewöhnungsbedürftig. Gefühlte 50 Personen und Schauplätze lassen einen zunächst verwirren und der Leser stellt sich die Frage: „Über was will die Autorin eigentlich scheiben?“ Ich wollte eigentlich das Buch schon genervt abbrechen. Doch dann hat es mich irgendwie doch gepackt. Obwohl relativ schnell klar ist wer die Morde begeht und die Opfer sich relativ emotionslos ihrem Tod beugen. In diesem Buch scheint niemand das zu sein, was er vorgibt, jeder Protagonist hat seine eigenen Dämonen der Vergangenheit mit denen er kämpft, die Guten wandeln sich zu den Bösen und die Bösen zu den Guten. So fragen sich die Ermittler nicht umsonst: „Wen kann man noch vertrauen?“. Da ich mich nun an den Schreibstil gewöhnt habe, werde ich gleich im Anschluss den zweiten Teil „ The Secret – Er weiß wer du wirklich bist“, der ebenfalls auf meinem SuEb (Stapel ungelesener ebooks) schlummert, lesen.
Diesen Teil würde ich gerne 3,5 Sterne geben, die ich aber auf 3 Sterne abrunde, da mir zu viele Personen am Anfang mitspielen und die Kerngeschichte des Klapptextes erst später an Bedeutung gewann.

Fazit:
Gewöhnungsbedürftiger Thriller der noch ausbaufähig ist, dennoch irgendwann packt

Veröffentlicht am 06.05.2019

Nichts ist wie es scheint

Auris
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Klapptext:
Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe ...

Klapptext:
Die kleinste Abweichung im Klang einer Stimme genügt dem berühmten forensischen Phonetiker Matthias Hegel, um Wahrheit von Lüge zu unterscheiden. Zahlreiche Kriminelle konnten mit seiner Hilfe bereits überführt werden. Hat der Berliner Forensiker nun selbst gelogen? Allzu freimütig scheint sein Geständnis, eine Obdachlose in einem heftigen Streit ermordet zu haben. Die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge, darauf spezialisiert, unschuldig Verurteilte zu rehabilitieren, will unbedingt die Wahrheit herausfinden. Doch als sie zu tief in Hegels Fall gräbt, bringt sie nicht nur sich selbst in größte Gefahr.

Zum Buch/Meine Meinung:
Vorneweg einmal, dieses Buch ist nach einer Idee von Sebastian Fitzek entstanden, was schon einmal den Kauf dieses Buches forciert.
Das Buchcover mit seinem weißen Hintergrund und der roten Schrift mit dem Titel "Auris" wirkt schlicht und dennoch faszinierend.
Schon ab dem ersten Kapitel gibt es Spannung, als man den Phonetiker Matthias Hegel bei einem Einsatz begleitet, in dem er zwei Kindern das Leben rettet. Und das nur, weil er ein paar Sätze des Geiselnehmers gehört hat. Als Phonetiker der akustische Beweisführungen macht, hat er ein gutes geschultes Ohr. Deshalb passt der Titel „AURIS“ was „Ohr“ bedeutet sehr gut. Jula Ansorge, die mit ihren Podcasts auf unschuldig Verurteilte aufmerksam macht, erkennt Widersprüche im Fall Hegel und nimmt sie dessen Fall an. Nebenbei versucht sie ihr eigenes Trauma und den Tod ihres Bruders zu verarbeiten. Geschickt wird zwischen Gegenwart und Vergangenheit gesprungen, was die Geschichte lebendig hält. So erfährt der Leser was Jula passiert ist und weshalb sie daran interessiert ist, genaueres über die Umstände von damals zu erfahren. Doch ist Jula durch ihr Trauma leicht zu manipulieren? Diese Frage stellt sich der Leser am Ende des Buches, das noch mit einigen Überraschungen aufwartet und somit auf den zweiten Teil neugierig macht.
Während mich die Szenen mit dem Protagonisten Matthias Hegel fasziniert haben und ich diese total spannend waren, konnte mich die Hauptprotagonistin Jula Ansorge nicht fesseln. Sie wirkte auf mich teilweise etwas naiv im Umgang mit ihren Vermutungen und kam zu leicht an wichtige Informationen. Sicher, nur so konnte die Geschichte flüssig weiterlaufen aber hier hatte ich oft das Gefühl, es geht mehr um eine nahtlose Erzählung als um einen spannenden Thriller. Ich hatte aufgrund des sehr guten Anfangs etwas mehr erwartet, mir fehlte zwischendrin die wirklich gute fesselnde und spannende Schreibweise. Ich kann es nur so formulieren: „Ein Buch mit Matthias Hegel, wie er seine Fälle bearbeitet und löst in der Schreibweise wie am Anfang würde ich sofort kaufen, während ein Buch über die Podcasterin Jula Ansorge mich nicht groß interessiert.“ Und deshalb tue ich mir mit einer Punkte/Sterne Vergabe nicht leicht, ich bin zweigeteilt, auf der einen Seite würde ich 4 Sterne vergeben, auf der anderen Seite nur 3 Sterne. Da es aber keine 3,5 Sterne gibt werde ich mich auf 3 Sterne festlegen, da der größere Teil mit Jule zu tun hat.

Fazit:
Spannende Geschichte mit einigen Wirrungen, die mich nach dem starken Anfang leider nicht dauerhaft fesseln konnte.

Veröffentlicht am 10.12.2025

Erwartungen nicht erfüllt

Der Nachbar
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Zum Inhalt:
Sarah Wolff lebt seit sechs Wochen mit ihrer Tochter Ruby wieder in Berlin, wo sie sich eine neue berufliche Existenz mit einem Kiosk aufbaut. Nach einem Trauma befindet sie sich in psychologischer ...

Zum Inhalt:
Sarah Wolff lebt seit sechs Wochen mit ihrer Tochter Ruby wieder in Berlin, wo sie sich eine neue berufliche Existenz mit einem Kiosk aufbaut. Nach einem Trauma befindet sie sich in psychologischer Betreuung bei der Mutter ihrer besten Freundin Marion, die sich mit ihrem Ansatz, dass Sarah ihre dunkelsten Fantasien in einem Dunkelbuch aufschreiben soll, Erfolg verspricht. Doch plötzlich passieren merkwürdige Sachen in Sarahs Umfeld. Ein vergessenes Sandwich im Kiosk, ist nicht wie befürchtet dem Schimmel verfallen, sondern spurlos verschwunden. Einkäufe, die sie erst besorgen wollte, befinden sich bereits im Kühlschrank. Plötzlich spielt Sarahs Dunkelbuch eine tödliche Rolle.

Meine Meinung:
Seit langem wollte ich aufgrund der sehr guten Bewertungen mal wieder ein Buch von Sebastian Fitzek lesen. Ein einfacher Schreibstil sorgt für einen flüssigen Lesefluss. Der Anfang beginnt vielversprechend und gleich nach dem Prolog gibt es auch noch einen Rückblick in die Kindheit eines gewissen Simeon. Der Anfang startet stark, aber sobald ich Sarah in Berlin begleitet habe, plätschert es einfach, ohne große emotionale Spannung, dahin, obwohl sehr viel passiert und mit Grausamkeiten fürs Kopfkino nicht gespart wird. Fitzek packt einiges in die Story, was mich zunächst etwas verwirrt und dann zu der Frage kommen lässt: Wie realistisch kann das noch sein? Statt ein Thema zu vertiefen, werden mehrere Baustellen aufgemacht, die zwar am Ende zusammenführen, mich insgesamt aber nicht zufrieden gestellt haben. Ich glaube, weniger wäre hier mehr gewesen.

Fazit:
Kurzweilige Unterhaltung mit einem starken Auftakt, leider keine durchgehende Spannung

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2025

Das Böse ist nach

Safe Space
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Zum Inhalt:
Die junge Psychologin Anna Salomon beginnt ihre Neuanstellung in der sozialtherapeutischen Abteilung der Justizvollzugsanstalt Weyer. Während sie ihre therapeutischen Sitzungen abhält, ahnt ...

Zum Inhalt:
Die junge Psychologin Anna Salomon beginnt ihre Neuanstellung in der sozialtherapeutischen Abteilung der Justizvollzugsanstalt Weyer. Während sie ihre therapeutischen Sitzungen abhält, ahnt niemand, dass Anna ihren eigenen Interessen nachjagt. Verzweifelt versucht sie, einen bestimmten Häftling zu finden, der ihre Fragen zum Verschwinden ihrer Schwester beantworten kann. Doch Anna befindet sich längst im Visier des Bösen.

Meine Meinung:
Das Cover passt mit dem kurzen Titel und dem Stacheldraht, der sich längs durch das Bild zieht, hervorragend zu dem ersten Buch „Happy End“ von Sarah Bestgen.
Ein Erkennungswert ist damit gegeben, jedoch sind die beiden Bücher nicht Bestandteil einer Reihe.
Die Autorin hat ohne Zweifel einen Schreibstil, der die Emotionen der Protagonisten sehr gut vermittelt und eine gewisse Düsternis impliziert. Spannung ist durch die abwechselnde Erzählung von Anna und einem gewissen Leon gegeben. Dazwischen erhält man kurze Einblicke in das Tagebuch von Annas Schwester Sina.
Durch diesen Wechsel erhält man einen Eindruck von Leons Leben, Sinas Gedanken und Wünschen und Annas verzweifeltem Versuch, die Wahrheit hinter Gittern zu erfahren. Eigentlich genug Raum und Akteure, um sich permanent im Kopf damit zu beschäftigen, was passiert ist und wer der Übeltäter sein kann.
Anna lebt ständig in der Angst, dass sie in der Haftanstalt auffliegt, und wirkt deshalb nervös und ängstlich. Mir ist deshalb unverständlich, wie dies nicht den ganzen Psychologen, mit denen sie zusammenarbeitet, auffällt. Die ständige Betonung auf ihre Nervosität und Angst war mir einfach zu viel, hat mich dann nur noch genervt und gefühlt zu viel Raum eingenommen. Ein kühleres Auftreten hätte da besser gewirkt. Als es dann mit kleinen Nachrichten losging, konnte ich bereits ahnen, wer dahintersteckt und ich habe mich gewundert, warum sich Anna nur auf einen Bereich fokussiert. Ich war zwar nicht überrascht, wer Anna etwas Böses will, aber die Autorin setzte noch ein Highlight oben drauf.

Fazit:
Ein gutes Buch, das für mich einige Schwächen beinhaltet, dennoch für Psychothriller-Liebhaber durchaus etwas Besonderes haben kann.

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Veröffentlicht am 10.09.2025

Dramatische Vergangenheit

Die Verlorene
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Zum Inhalt:
Laura fühlte sich, anders als ihre Mutter Ellen, mit ihrer Großmutter Änne verbunden.
Doch ihre Großmutter hat nie viel aus ihrer Vergangenheit erzählt, einzig das sie auf dem Pappelhof in ...

Zum Inhalt:
Laura fühlte sich, anders als ihre Mutter Ellen, mit ihrer Großmutter Änne verbunden.
Doch ihre Großmutter hat nie viel aus ihrer Vergangenheit erzählt, einzig das sie auf dem Pappelhof in Schlesien aufgewachsen ist. Beim Ordnen ihres Nachlasses finden Laura und Ellen ein halbes Bild, auf dessen Rückseite der Name Louise steht, die Frau auf dem Foto sieht ihrer Großmutter sehr ähnlich. Lauras Neugier ist geweckt und sie möchte mehr über den Pappelhof in Schlesien und das Leben ihrer Großmutter wissen. Sie begibt sich auf Spurensuche und findet eine tragische Familiengeschichte, die alles infrage stellt.

Meine Meinung:
Gegenwart und Rückblenden wechseln sich ab. Die Abschnitte sind jedoch nicht gesondert gekennzeichnet oder haben einen größeren Absatz und zunächst dachte ich manchmal, da passt jetzt aber was nicht zusammen, daran musste ich mich zunächst erst gewöhnen.
Der Schreibstil ist bildgewaltig, vor allem was die Beschreibung des Pappelhofes angeht und auch die Geschehnisse auf dem Hof, während und nach dem Krieg. Das Leben war nicht einfach, trotzdem hat die Familie zusammengehalten und ihre Angestellten sowie Zwangsarbeiter gut behandelt. Natürlich gab es auch damals schon ein großes Geheimnis und dies führte auch zu einer Katastrophe mit ungeahnten Folgen.
Die Geschichte ist geprägt von Kriegsgeschehen, Heimatverlust, Traumata und Identitätsfindung, dementsprechend begleitete mich eine melancholische Stimmung, die sich durch das ganze Buch zog. Lauras Neugier und die Suche nach ihrer Herkunft konnte ich nachempfinden und die Vergangenheit auf dem Pappelhof war für mich spannend und bewegend, doch leider fand ich zu den Protagonistinnen keinen richtigen Draht.
Die Auflösung zum Schluss hat mich teilweise überrascht und erschüttert, ungeachtet dessen, konnte ich nicht ganz verstehen, weshalb das Verhältnis zwischen Ellen und Änne in ihrer neuen Heimat nicht besser war. Letztendlich hat mich die Geschichte zwar gut unterhalten aber nicht ganz abgeholt.

Fazit:
Ein Generationenroman mit dramatischen Geheimnissen, der mich bedauerlicherweise nicht ganz abgeholt hat.

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