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Veröffentlicht am 21.02.2018

Wunderbar illustriert und vollgepackt mit interessantem Wissen

Der Eisbär
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Das tolle Cover und der schlichte Titel zogen mich geradezu magisch an. Egal von wo man das Buch anschaut, hat man immer das Gefühl, der Eisbär schaut einem in die Augen. Absolut faszinierend! Aber was ...

Das tolle Cover und der schlichte Titel zogen mich geradezu magisch an. Egal von wo man das Buch anschaut, hat man immer das Gefühl, der Eisbär schaut einem in die Augen. Absolut faszinierend! Aber was versteckt sich hinter dem wunderbaren Cover?

Das Vorsatzpapier zeigt einen schwimmenden Eisbären in einer arktischen Landschaft. Auf der ersten Seite folgt ein Vorwort der Autorin, die erklärt, warum die Eisbären vom Aussterben bedroht sind und dass wir uns für ihren Schutz einsetzen müssen. Dann beginnt das eigentliche Buch. Wir sehen ein Mädchen mit roter Krone, dass zusammen mit seinen Spielzeugfreunden ein Buch liest und zwar genau dieses Buch über Eisbären. Und dann liest sie viele Fakten über die Eisbären und ihr Leben. Sehr schön finde ich auch immer die Vergleiche bei den Größen und Sinnen, die es dem kleinen Zuhörer ermöglichen, eine Vorstellung zu entwickeln.

Die Illustrationen sind ein toller Mix aus beeindruckenden, realitätsnahen Bildern und den niedlichen kindlichen Illustrationen von dem kleinen Mädchen, das eigene Seiten füllt, aber auch immer wieder beim Eisbären auftaucht.

Ein wunderschönes Sachbilderbuch, bei dem die Sachinformationen im Text überwiegen. Das kleine Mädchen bildet den Rahmen und taucht immer wieder in den Bildern auf, der Text ist aber ganz klar der eines Sachbuchs, dass das Wissen für kleine Leser aufbereitet hat und das Bewusstsein schärft, dass diese wunderbaren Tiere bald von unserem Planeten verschwunden sein können.

Das Buch wird offiziell ab 4 Jahren empfohlen. Ich denke allerdings, dass der Text zum Vorlesen eher ab 5 Jahren geeignet ist. Für jüngere Kinder kann man aber frei erzählen, entdecken und sich an den tollen Bildern freuen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein witziges Buch, dass sich wunderbar zum Vorlesen und Kichern eignet

Finger weg von diesem Buch
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Dieses tolle Bilderbuch löste bei meinen beiden Söhne wilde Kicheranfälle, nur unterbrochen mit der Bitte doch bitte bitte weiterzulesen, aus. Es ist ein Buch, in dem sich der Vorleser so richtig austoben ...

Dieses tolle Bilderbuch löste bei meinen beiden Söhne wilde Kicheranfälle, nur unterbrochen mit der Bitte doch bitte bitte weiterzulesen, aus. Es ist ein Buch, in dem sich der Vorleser so richtig austoben kann.

Das langbeinige blaue Monster versucht den Leser mit allen Mitteln zu überzeugen, bloß nicht weiterzulesen. Es redet mit Engelszungen, bittet, bettelt, fleht, droht, aber es hilft alles nichts. Denn durch dieses Verhalten wird unsere Neugier immer weiter angestachelt, weil man wissen möchte, warum man dieses Buch nicht lesen soll. Aber das Ende, und da passiert dann wirklich was, werde ich euch nicht verraten!

Die Illustrationen konzentrieren sich auf das Monster, dass mit uns kommuniziert. Die Texte wurden extrem gut in die Gestaltung integriert. Durch die unterschiedlichen Textgrößen und die sichtbaren Emotionen des Monsters fällt es dem Vorleser sehr leicht, Lautstärke und Ton entsprechend zu wählen. Das Buch ist auch wunderbar für Erwachsene geeignet.

Fazit: Ein witziges Buch, dass sich wunderbar zum Vorlesen und Kichern eignet. Gute-Laune-Garantie!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Eine ungewöhnliche WG

Willibarts Wald
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Willibart ist ein Holzfäller. Er ist groß, hat breite Schultern und einen riesigen Rauschebart. Morgens beginnt er den Tag mit Morgengymnastik und einem guten Frühstück. Eines Tages fällt er von morgens ...

Willibart ist ein Holzfäller. Er ist groß, hat breite Schultern und einen riesigen Rauschebart. Morgens beginnt er den Tag mit Morgengymnastik und einem guten Frühstück. Eines Tages fällt er von morgens bis abends Bäume. Hack-Hacke-Hack schallt es durch den Wald. Als er dann am Abend ins Bett gehen möchte, klopft es an der Tür und ein kleiner wütender Vogel beschwert sich, dass Willibart seinen Baum gefällt hat und er nun kein Nest mehr hat. Willibart bietet ihm seinen Bart als Behausung an. Am nächsten Tag verbrennt er die kleinen Äste und Zweige der Bäume und noch einen Tag später schickt er die Baumstämme den Fluss hinunter zum Holzlager. Als Konsequenz ziehen noch ein Stachelschwein und sein Biber in seinen Bart ein, mit gewissen Nebenwirkungen, wie man sich denken kann. Doch was ist die Lösung für dieses Dilemma?

Eine WG der besonderen Art, die wir hier erleben. Mein kleiner Räuber (4) war ganz verzückt von dem Buch und wollte es gleich nochmal lesen. Er fand es faszinierend, wie die Tiere in den Bart einzogen und welche Probleme sich dadurch für Willibart ergaben. Er war betroffen, dass die Tiere ihr Zuhause verloren haben und hat sich gefreut, dass am Ende für alle eine Lösung gefunden wurde und die 4 dicke Freunde geworden sind. Eine richtig schöne Geschichte, die super zu meinem kleinen Tierfreund passt! Beim Vorlesen gefielen ihm auch die Geräusche, die Duncan Beedie immer wieder eingebaut hat z.B. Tock-Tocke-Tock, Hack-Hacke-Hack oder Klatsch-Klatsche-Klatsch. Diese kleine Stilmittel macht das Vorlesen noch lebendiger.

Für die Illustrationen wurden eher gedeckte Farben verwendet, was sehr gut zum Stil und Thema des Buchs passt. Die Bilder sind ein Mix zwischen großen doppelseitigen Bildern, großen Einzelbildern und auch Szenendarstellungen auf mehreren kleinen Bildern. Duncan Beedie konzentriert sich auf seinen Bildern auf das Wesentliche, transportiert aber durch sie auch mit einen Augenzwinkern die Emotionen der Figuren.

Ein Buch, das Kindern ab 3 Jahren die Folgen des Abholzens von Bäumen zeigt. Natürlich geschieht das nur Ansätzen, damit die jungen Lesern die Folgen auch verstehen und verarbeiten können. Die Tiere verlieren ihr Zuhause und es dauert lange bis ein Baum wieder so groß wird. Passend dazu ist das Buch beim Magellan Verlag, der seine Bilderbücher mit dem Label "Natürlich Magellan" versieht, erschienen, was unter anderem bedeutet, dass Magellan sich für eine umweltverträgliche und nachhaltige Produktion einsetzt. Außerdem lässt Magellan in heimischen Waldgebieten Bäume pflanzen. Ich würde sagen, das Bilderbuch hat den passenden Verlag gefunden!

Fazit: Ein schönes Bilderbuch, dass uns rundum überzeugen konnte!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein sehr schönes Buch über Eifersucht, Missgunst, Vorurteile und Freundschaft!

Kleiner Panda Pai - Ein Freund aus der Fremde
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Panda Pai belauscht von seinem Ast ein Gespräch zwischen den Kaninchen und Dickhornschafen. Sie schwärmen in höchsten Tönen vom Neuzugang im Tierpark: einem großen Panda. Robert heißt er, ein Gehege wurde ...

Panda Pai belauscht von seinem Ast ein Gespräch zwischen den Kaninchen und Dickhornschafen. Sie schwärmen in höchsten Tönen vom Neuzugang im Tierpark: einem großen Panda. Robert heißt er, ein Gehege wurde für ihn umgebaut, das Futter von weither geliefert, einen extra Wärter für ihn abgestellt und dann stand es sogar groß in der Zeitung. Als ob es so besonders wäre groß, schwarz und weiß zu sein.

So kann das nicht weitergehen, also macht sich der kleine Pai auf die Suche nach Verbündeten. Aber egal wohin er kommt, freuen sich die Tiere über den neuen Bewohner und sind sogar schon auf dem Weg zum Willkommensfest. Nur der mies gelaunte Dachs macht nicht mit, aber der will auch nicht von Pai gestört werden. Bleibt nur die Truthenne übrig, die dafür bekannt ist ständig schlecht über andere zu reden. Und diese Truthenne hält dem kleinen Panda unbeabsichtigt den Spiegel vor die Nase. Er ist schließlich auch ein Tier aus einer wildfremden Gegend. Und natürlich würden er und der andere asiatische Exot fest zusammenhalten. Das Verhalten der Truthenne öffnet dem kleinen Panda die Augen und er fragt sich, ob er wirklich so böse und gehässig wie die Truthenne sein möchte?

Der kleine Panda Pai ist richtig eifersüchtig auf den neuen Zoobewohner, der alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und dabei kennt er ihn noch nicht einmal. Die meisten Kinder werden das Gefühl der Eifersucht kennen. Es ist schön, gemeinsam den kleinen Pai auf seinen Weg zu begleiten bis hin zu der Erkenntnis, das Eifersucht und Missgunst kein schöner Charakterzug ist. Und dann freuen wir uns mit Pai, wie er sich den anderen Tieren anschließt und in Robert einen neuen Freund findet. Für Kinder ist es interessant dieses Verhalten von außen zu beobachten ohne selbst Teil der Situation zu sein. Ein Buch gegen Eifersucht, Missgunst und Vorurteilen!

Die Tiere im Buch sind liebevoll gezeichnet. Die Illustrationen sind auf das wesentliche beschränkt und zeigen meist die sprechenden Tiere recht groß. Mein kleiner Räuber liebt die Roten Pandas und insbesondere die Reihe um Panda Pai. Als Mutter hätte ich mir gewünscht, dass der große Panda auch einen etwas exotischeren Namen bekommen hätte wie der kleine Panda Pai. Ich kann "Robert" als Namenswahl nicht so richtig nachvollziehen. Aber den kleinen Räuber stört es nicht weiter.

Fazit: Ein sehr schönes Buch über Eifersucht, Missgunst, Vorurteile und Freundschaft!

Veröffentlicht am 04.02.2018

Kinder brauchen Träume und Erwachsene auch!

Die Nachtschwärmer
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Sobald wir, egal ob jung oder alt, einschlafen, kommt ein Nachtschwärmer zu uns. Er hat einen Koffer dabei und drückt uns ein Fahrkarte für die Hinfahrt und eine für die Rückfahrt in die Hand. Die brauchen ...

Sobald wir, egal ob jung oder alt, einschlafen, kommt ein Nachtschwärmer zu uns. Er hat einen Koffer dabei und drückt uns ein Fahrkarte für die Hinfahrt und eine für die Rückfahrt in die Hand. Die brauchen wir für den Fährmann, der uns über den Zaubersee ins Land der Träume bringt und auch wieder zurück.

Eines Tages tauchen dunkle Schatten auf. Sie wispern, dass niemand Träume braucht. Sie seien total unnötig. Noch dazu laufen die Uhren wie verhext schneller und schneller. Die armen Nachtschwärmer schaffen es gar nicht mehr, alle Tickets zu verteilen. Als Folge sind die Kinder morgens quengelig, wollen abends nicht mehr ins Bett und auch die Erwachsenen sind zerstreut und launisch. Bis einer der Nachtschwärmer eines Tages durch Zufall die Lösung des Problems entdeckt und einen Rat der Nachtschwärmer einberuft.

Hand aufs Herz! Erliegt ihr auch des Öfteren dem Wettlauf mit der Zeit? Morgens klingelt der Wecker. Dann muss alles rasch gehen. Die Kinder müssen pünktlich zur Schule, die Eltern auf Arbeit, dort ein Arzttermin, dann ein Sportkurs, Hausaufgaben und das bisschen Haushalt will auch noch erledigt werden. So manche Schlaflosigkeit lässt sich durch zu viel Stress erklären. Die Schatten übernehmen die Macht. Dabei sind Ruhe und Träume sehr wichtig. Sie regen die Phantasie an und ermöglichen es uns, kreative Ideen und Lösungen zu entwickeln. Träume sind der Beginn von Vielen! Ihr merkt sicher schon, dieses Buch ist recht tiefsinnig und verleitet zum Philosophieren.

Es ist sehr poetisch geschrieben, beinhaltet aber auch eine spannende Geschichte. Die Illustrationen dazu wirken sehr künstlerisch und sind bedingt durch die Nacht recht dunkel gehalten. Einzelne Lichtquellen bringen gelbes und bläuliches Licht ins Bild. Insgesamt alles sehr geheimnisvoll!

Bleibt noch die Frage der Zielgruppe. Das Buch wird vom Verlag ab 5 Jahren empfohlen. Früher macht es, denke ich, auch keinen Sinn. Auch sollte das Kind nicht zu ängstlich sein. Das Buch ist durch seine Sprache und die Gestaltung fast mehr für erwachsene Bilderbuchliebhaber und Träumer oder solche, die das Träumen wieder lernen sollten geeignet. Hinten im Buch sind zwei Tickets zum Kopieren abgebildet. Damit kann man auch ein prima Gute-Nacht-Ritual für Kinder entwickeln oder einfach die Geschichte nachspielen oder eigene Traumgeschichten ausdenken. Eine tolle Ergänzung zum Buch!

Fazit: Kinder brauchen Träume! Und Erwachsene auch! Ein poetisches Bilderbuch über das, was in der Nacht geschieht.