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Veröffentlicht am 05.02.2018

Anbruch einer neuen Ära

Age of Trinity - Silbernes Schweigen
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Eiskalte Mediale trifft auf wilden Gestaltwandler-Alpha - mit dem Auftakt der zweiten Staffel ihrer Psy-Changeling-Reihe geht Nalini Singh back to the beginning.

In diesem Buch folgen wir der Medialen ...

Eiskalte Mediale trifft auf wilden Gestaltwandler-Alpha - mit dem Auftakt der zweiten Staffel ihrer Psy-Changeling-Reihe geht Nalini Singh back to the beginning.

In diesem Buch folgen wir der Medialen Silver Mercant, eiskalte, effiziente Assistentin von Kaleb Krychek und neuerdings Leiterin des Krisennetzwerkes. In ihrer neuen Position trifft sie immer öfter auf den gleichzeitig nervigen wie charmanten Bärengestaltwandler Valentin, der sich in den Kopf gesetzt hat, sie zu erobern. Als ein Anschlag Silver fast das Leben kostet, greift Valentin ein. In Abstimmung mit ihrer Großmutter „kidnappt“ er Silver kurzerhand und bringt sie bei seinem Bärenclan in Sicherheit. In einer Zeit wackligen Friedens zwischen den Rassen erheben sich alte Feinde und neue, fanatische Gegner, um Chaos zu verbreiten. Jetzt ist es an Silver, Ordnung ins Chaos zu bringen und an Valentin, sie zu beschützen. Doch beide haben auch mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen.

Das Grundkonzept (Mediale + Gestaltwandler-Alpha) erinnert sehr an den ersten Gestaltwandler-Roman von Nalini Singh. Doch nach den Ereignissen der ersten Staffel befinden wir uns in einem neuen Setting, lernen neue Charaktere kennen und lernen von neuen Herausforderungen. Eine neue Ära ist angebrochen, nachdem der Rat der Medialen gefallen ist und das Dreigruppenbündnis seine Arbeit aufgenommen hat. Jede der drei Rassen hat mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. Besonders die Menschen suchen nach ihrem Platz in dieser veränderten Welt.

Nalini Singh ist einfach eine fantastische Autorin und eine Göttin in Sachen Paranormal / Romantic Fantasy. Silver und Valentin sind so süß zusammen, ihre Wortgefechte einfach herrlich. Auch wenn Silver anfangs noch völlig gefühllos und unnahbar wirkt, lässt sich Valentin davon nicht beeinflussen und überrascht sie immer wieder mit Geschenken und unerwarteten Besuchen. Er ist nicht der düstere, grüblerische Typ oder der Macho-Alphamann, sondern einfach ein großer knuddliger Teddybär in einer leicht ungehobelten, sexy Verpackung. Er ist immer optimistisch, obwohl das Leben als Alphatier der Bären sicher nicht immer leicht ist. Aber er liebt seinen Clan voller Hingabe. Silver gibt diesem frechen Bären definitiv Kontra und lässt sich von seiner manchmal unorthodoxen Art nicht einschüchtern. Im Gegenteil, im Laufe des Buches merkt man, dass sie sein perfektes Gegenstück ist. Die Dynamik der beiden war sehr fesselnd und einfach toll.

Ein Highlight dieses Buches waren definitiv die Bären und das Leben in der Höhle. Da Silver nach dem Attentatsversuch dort untergebracht wird, erhält man viele Einblicke in die Strukturen und das Alltagsleben bei den StoneWater-Bären. Sie sind so anders als die DarkRiver-Leoparden und die SnowDancer-Wölfe in Amerika. Mit den russischen Wölfen verbindet sie eine gewisse respektvolle Abneigung. Sie sind viel entspannter und teilweise auch chaotischer als andere Gestaltwandler-Gruppen, oft ungehobelt, rüpelhaft, aber immer irgendwie sympathisch. Kurzum, einfach absolut liebenswert. Und voller Potenzial für kommende Bücher in dieser Reihe.

Man muss die vorigen Bände nicht unbedingt gelesen haben, um die Handlung zu verstehen. Aber es gibt dem Leseerlebnis einige Tiefe. Man hat mehr Hintergrundwissen und weniger verwirrt, wenn man die Bücher aus der ersten Staffel gelesen hat. Es war außerdem toll, von bereits bekannten Charakteren aus der ersten Staffel in diesem Buch zu hören oder sie sogar zu treffen (z.B. Lucas Hunter, Ashaya Aleine, Vasic und natürlich Kaleb und Sahara).

Ich hatte zwei kleine Probleme mit der Story, deshalb gab es keine vollen fünf Sterne. Erstens war der Anfang mit den komplett neuen Charakteren, sowie einem neuen Standort mit einer etwas anderen Kultur etwas verwirrend. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich wirklich komplett in die Geschichte hineingefunden habe. Aber dann war ich sehr begeistert. Und zweitens gingen mir einige Entwicklungen am Ende zu schnell. Da hätte ich mir etwas mehr Tiefe und auch Erklärungen gewünscht. Aber vielleicht bekommen wir das ja noch in späteren Bänden der Reihe.

Insgesamt war es ein sehr gelungener Auftrakt zu einer neuen Reihe mit liebenswerten Charakteren, einer faszinierenden Welt und spannenden Entwicklungen. Perfekt für Fans von Nalini Singh oder Romantic Fantasy im Allgemeinen. Ich freue ich jetzt schon auf den nächsten Band.

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  • Spannung
  • Handlung
Veröffentlicht am 14.11.2021

Spiritualität trifft auf Feminismus!

Everyday Magic
1

Ich gebe zu, bei diesem Buch hat mich zuerst das wunderschöne Cover angezogen. Aber auch der Inhalt stellte sich sehr schnell als etwas heraus, das mich interessieren könnte. Besonders, da ich mich in ...

Ich gebe zu, bei diesem Buch hat mich zuerst das wunderschöne Cover angezogen. Aber auch der Inhalt stellte sich sehr schnell als etwas heraus, das mich interessieren könnte. Besonders, da ich mich in letzter Zeit etwas mehr mit witchcraft und allerlei Dingen beschäftigt habe, die zu Spiritualität zählen. Und genau dafür liefert „Everyday Magic“ die perfekte Einführung.
Behandelt werden Themen wie Kristalle, das Räuchern, Astrologie, Mond- und Zyklusphasen, Aromatherapie, Kräuter und einiges mehr. Dabei ist das Ganze flüssig geschrieben und die zwei AutorInnen liefern unterschiedliche Betrachtungsweisen für die einzelnen Themen. Da merkt man, dass sie unterschiedliche Hintergründe und auch unterschiedliche Wissensstände im Bezug auf Spiritualität haben. Unterhaltsame Anekdoten machen die Themen außerdem greifbarer und lockern die „Theorie“ auf. So lässt sich das Buch trotz seiner großen Wissensfülle relativ schnell lesen.
Die Themen Spiritualität, ätherische Öle, Kristalle und all sowas sind gerade ja ziemlich im Trend und gelten fast schon als Teil eines gewissen Selfcare- und Wellness-Kults. Dieses Buch leiert die dazugehörigen Elemente jedoch nicht einfach runter, sondern betrachtet sie kritisch und hinterfragt einige oft gesehene Praktiken und den pseudo-spirituellen Lifestyle, den man auf Social Media häufiger zu sehen bekommt. Dabei werden Dinge miteinbezogen wie kulturelle Aneignung, Nachhaltigkeit und ganz präsent auch Feminismus. Das fand ich persönlich toll und führte dazu, dass ich selbst einige meiner Verhaltensweisen differenzierter betrachte. Außerdem fühlte ich während des Lesens sehr oft ein Gefühl von Empowerment.
Allerdings haben nicht alle Themen und damit nicht alle Kapitel gleich stark mit mir resoniert. Zum Beispiel ist Astrologie nicht wirklich mein Thema, weshalb mich dieses Kapitel eher weniger interessiert hat. Das trübte in dem Moment etwas die Leseerfahrung, ist aber eine Sache meiner persönlichen Präferenz.
Insgesamt habe ich aus „Everyday Magic“ aber viel mitgenommen, allen voran ein gewisses Empowerment und Lust darauf, mich tiefergehend mit Spiritualität, Hexenkunst und Magie in meinem Alltag zu beschäftigen und mir eigene Rituale im Alltag zu schaffen. Und dazu werde ich sicherlich auch immer mal wieder auf dieses Buch zurückkommen, um manche Übungen umzusetzen oder auch die weiterführenden Quellen zu nutzen.
Wer sich also nur im Entferntesten für Spiritualität, Feminismus und empowernde Weiblichkeit interessiert, sollte sich dieses Buch zumindest mal anschauen.
Leseempfehlung!

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  • Cover
Veröffentlicht am 09.06.2018

Von Bikern & Sündern

Hades' Hangmen - Styx
1

Anführer einer Bikergang trifft auf geflohenes Sektenmitglied - und findet in ihr seine große Liebe.

Vor Jahren hat River "Styx" Nash das Mädchen mit den Wolfsaugen zum ersten und letzten Mal gesehen. ...

Anführer einer Bikergang trifft auf geflohenes Sektenmitglied - und findet in ihr seine große Liebe.

Vor Jahren hat River "Styx" Nash das Mädchen mit den Wolfsaugen zum ersten und letzten Mal gesehen. Und konnte sie seitdem nie vergessen, denn sie ist eine der wenigen Menschen, mit denen der knallharte "Stumme Hangman" reden konnte. Als die schwer verletzte Fremde vor seiner Haustür allerdings die Augen öffnet, erkennt er in ihr seine Unbekannte wieder. Eigentlich hat er mit rivalisierenden Gangs und einem Verräter in den eigenen Reihen schon genug Probleme. Doch er kann sich seiner Anziehung zu Mae nicht entziehen. Und auch Mae kommt nicht gegen ihre Gefühle für den faszinierenden Styx an, obwohl ihre Vergangenheit ihr keine Ruhe lässt. Können zwei scheinbar so unterschiedliche Menschen alle Hindernisse überwinden und zusammen glücklich werden?

Tillie Cole war für mich eine neue Autorin, aber das Konzept der Geschichte (ehemaliges Sektenmitglied trifft auf Bikergang) und auch ihr fesselnder Schreibstil haben mich neugierig gemacht. Außerdem wird sowohl aus Mae's als auch aus Styx' Sicht geschrieben, was ich persönlich bei Liebesromanen sehr mag. So bekommt man eigentlich auch einen guten Einblick in den männlichen Protagonisten. Und besonders in dieser Geschichte war das auch notwendig, denn Styx ist die meiste Zeit stumm. Er kommuniziert hauptsächlich über Zeichensprache, nur wenn er mit Mae allein ist, kann er mit ihr sprechen. Auch diese Repräsentation einer Behinderung und der Umgang eines knallharten Bikers fand ich sehr interessant.

Da hören für mich die positiven Punkte aber leider schon auf. Auch wenn Mae als Protagonisten bei ihrer Flucht und kurz darauf in der neuen Situation bei den Bikern noch stark und komplex wirkt, verfliegt dieser Eindruck besonders in ihren Interaktionen mit Styx immer mehr. Sie wird anhänglich und geradezu abhängig und lässt sich jeden Mist von ihm gefallen. Außerdem sagt sie zum Anfang und Ende des Buches, wie sehr sie ihre Schwestern vermisst, die sie in der Sekte zurückgelassen hat. Aber während ihrer Zeit bei den Hangman denkt sie eigentlich überhaupt nicht an sie, ihre Gedanken drehen sich nur um Styx.

Wir bekommen zwar seinen Blickwinkel, erfahren aber über seine Vergangenheit und seine Motive fast gar nichts. Das einzig Positive an ihm ist seine Sorge um Mae, obwohl auch die beinahe an Bessesenheit grenzt und hauptsächlich sexueller Natur zu sein scheint. Bis es aber zum ersten Mal zum Sex kommt, leistet er sich so einige unmögliche Aktionen (SPOILER: z.B. schläft er fast mit einer anderen, kurz nachdem er Mae verlassen hat!!!). Und nachdem im zweiten Teil die Leidenschaft gesiegt hat, geht es fast nur noch um Sex. An sich habe ich nichts gegen erotische Liebesgeschichten, aber von dieser Story hatte ich so viel mehr erwartet. Außerdem erschien mir dieser gefühlte Dauersex nach Mae's Misshandlungen in der Sekte einfach unglaubwürdig.

Dann zu den Nebencharakteren: Bis auf Rider werden alle Gangmitglieder nur oberflächlig vorgestellt und selbst bei ihm werden nur einige Punkte angerissen. Von seiner Vergangenheit erfahren wir erst am Ende. Dafür wird immer wieder in den Fokus gerückt, dass er sich in Mae verliebt und mit ihr zusammen sein will. Er legt sich mehrfach mit Styx an, obwohl Mae ihm früh klar macht, dass sie ihn nur als Freund sieht. Aber er will das nicht akzeptieren, was mit der Zeit sehr nervtötend wurde. Auch der "Plot twist" um Rider gegen Ende hat mich jetzt nicht umgehauen.

Wenn es keine Leserunde gewesen wäre, hätte ich dieses Buch wahrscheinlich bei der Hälfte abgebrochen. So musste ich mich durch die oberflächliche Story und die ungesunde Beziehung zwischen Mae und Styx quälen. Deshalb werde ich offensichtlich auch nicht die Folgebände lesen, obwohl ich schon neugierig auf die darin vorkommenden Paarungen wäre. Aber eine solche Enttäuschung wie bei "Hades Hangman - Styx" will ich mir lieber ersparen.

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  • Spannung