Profilbild von Harakiri

Harakiri

Lesejury Star
offline

Harakiri ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Harakiri über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2025

Sophie oder Josephine?

Sophie L.
0

Sophie oder Josephine?
In den Wirren der Nachkriegstage kommt es zu einem verhängnisvollen Todesfall in einem Hotel in Paris.
Viele Jahre später taucht eine verwirrte Frau in dem Hotel auf und behauptet, ...

Sophie oder Josephine?
In den Wirren der Nachkriegstage kommt es zu einem verhängnisvollen Todesfall in einem Hotel in Paris.
Viele Jahre später taucht eine verwirrte Frau in dem Hotel auf und behauptet, sie sei nicht Josephine, sondern Sophie und sie habe Josephine getötet. Was stimmt noch? Die Enkelin der Frau begibt sich nach Paris und versucht, das Geheimnis zu lösen.
Anna O fand ich ganz stark und ich hatte gehofft, dass der Autor an seinen Erfolg anknüpft. Leider ist ihm das – für mich – nicht so ganz gelungen. Über weite Strecken fand ich die Handlung etwas langatmig. Und der Aufbau war auch nicht meins. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit war noch ok, aber dann wird in der Gegenwart noch ein Jahr zurückgeschaut und zusätzlich erscheint noch ein Auftragsmörder in neuen Kapiteln, das war mir dann zu viel hin und her. Olivias Geheimnis wurde groß aufgebauscht und dann lapidar kurz aufgeklärt. Auch die Story mit dem Museum klang irgendwie hölzern und konstruiert.
Das Ende war dann aber gut, hier habe ich mich gut aufgehoben gefühlt. Die Aufklärung war etwas überraschend, was ich immer sehr gerne mag.
Fazit: Sophie L ist ein Buch, das man lesen kann, aber nicht muss.

Veröffentlicht am 08.12.2025

für mich ein eher schwächeres Buch der Autorin

Die weiße Nacht
0

Normalerweise mag ich Bücher von Anne Stern sehr gerne. Dieses hat mich leider nicht so begeistern können. Die Charaktere blieben oberflächlich und ich konnte keine Bindung aufbauen und auch die Dialoge ...

Normalerweise mag ich Bücher von Anne Stern sehr gerne. Dieses hat mich leider nicht so begeistern können. Die Charaktere blieben oberflächlich und ich konnte keine Bindung aufbauen und auch die Dialoge waren eher hölzern und eine Aneinanderreihung der Story, die irgendwie nicht richtig zusammengepasst hat, hat mich auch gestört. Dazu noch – wer ist Gregor? Die Kapitel waren fast noch die interessantesten, aber haben halt nicht zum Buch gepasst. Vermutlich wird hier eine Fortsetzung aufgebaut.

Die Story tröpfelt so vor sich hin und als der Mord geklärt ist, dauert das Buch immer noch an. Man sollte es vielleicht nicht als Krimi ansehen, sondern als Kriegsgeschichte. Denn die Szenen, in denen die Leute hungern und für Essen Schlange stehen, haben mir sehr gut gefallen.

Fazit: die anderen Bücher von Stern sind eindeutig besser.

Veröffentlicht am 27.08.2025

für mich eher ein schwächerer Band

BLUT
0

Was haben ein Skelettfund im Müll, eine Köchin auf einem Fischtrawler und eine streitende Nachbarschaft gemeinsam?
Sie sind in einem Roman von Yrsa Sigurardottir verbunden. Ich schreibe bewusst Roman, ...

Was haben ein Skelettfund im Müll, eine Köchin auf einem Fischtrawler und eine streitende Nachbarschaft gemeinsam?
Sie sind in einem Roman von Yrsa Sigurardottir verbunden. Ich schreibe bewusst Roman, weil ich in dem Buch keinen Thriller entdeckt habe. Normalerweise lese ich Sigurardottirs Bücher sehr gerne, dieses musste ich öfter aus der Hand legen. Das lag nicht daran, dass Sigurdardottir nicht gut schreibt, es lag aber daran, dass bis Seite 250 fast nichts passiert, außer der Skelettfund und die Streitereien der Nachbarn. Auch Gunndis auf dem Fischtrawler war eher zäh beschrieben.

Dennoch lebt das Buch von einem raffiniert aufgebauten Plot, der sich für mich halt zu langsam aufbaut. Überraschende Wendungen und ein Täter, mit dem niemand gerechnet hat, machen das Buch dennoch relativ spannend. Anfangs werden zwei Handlungsstränge nebeneinander geführt, die sich dann nach dem zweiten Leichenfund treffen.
Begeistert hat mich allerdings der Epilog: erstens wird alles aufgeklärt, was in der Romanhandlung erst einmal noch offen bleibt und zweitens musste ich über eine Nebenhandlung schmunzeln.

Sigurdardottirs Charaktere haben alle etwas zu verbergen und dieses Misstrauen habe ich auch beim Lesen empfunden. Wem kann man trauen? Und wer hat Gründe für die Taten? Dadurch, dass das Motiv lange im Dunkeln bleibt, kann man sich gut auf die Handlung einlassen und dem Ende entgegenfiebern.

Fazit: „Blut“ ist ein Stand-alone, gehört keiner Reihe an. Leider hat mich der Roman nicht ganz so gefesselt wie andere Bücher der Autorin. Natürlich ist er immer noch sehr gut zu lesen, aber halt kein Highlight.

Veröffentlicht am 30.07.2025

ich fand Band 1 besser

Wer ins Licht treten will
0

Ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung und auf das Wiedersehen mit Renate und Matthias gefreut und war gespannt, wie es ihnen ergangen ist.
Renate wird auf die Frauenstation versetzt und muss nicht mehr ...

Ich hatte mich sehr auf die Fortsetzung und auf das Wiedersehen mit Renate und Matthias gefreut und war gespannt, wie es ihnen ergangen ist.
Renate wird auf die Frauenstation versetzt und muss nicht mehr unter ihrem alten Vorgesetzten leiden. Der neue lässt ihr mehr Spielraum. Matthias hingegen hat einen Fußballunfall und droht zu verbittern.
Rudi und Goldie kommen aus Amerika zu Besuch und vor allem Goldie wünscht sich eine Versöhnung mit Ella.
Soweit zur Handlung – und mehr passiert eigentlich auch nicht. Der Großteil der Handlung dreht sich um Goldie. Das fand ich teilweise etwas ermüdend. Stand im ersten Band noch Renate und ihre Ausbildung im Vordergrund, so geriet die fast ins Hintertreffen. Sicher, sie behält eine große Rolle, auch in Goldies Verwandlung, aber mir passierte in diesem Band einfach nicht genug Mitreißendes.
Das große Thema Umweltverschmutzung und Vergiftung der Gewässer, wird nur angerissen, hier hätte man viel mehr draus machen und die Story interessanter gestalten können.
Der Schreibstil von Metzenthin war aber wieder sehr flüssig und die Charaktere authentisch und lebendig.
Fazit: mir hat Band 1 besser gefallen

Veröffentlicht am 30.07.2025

Starker Tobak

Schwüre, die wir brechen
0

Bizarre Morde warten auf das Ermittlerteam Nordh und Karhuu: Menschen werden ermordet, das Herz herausgerissen, enthauptet und mit einem Tierkopf vernäht. Die Körper sind bedeckt mit Hieroglyphen. Es dauert ...

Bizarre Morde warten auf das Ermittlerteam Nordh und Karhuu: Menschen werden ermordet, das Herz herausgerissen, enthauptet und mit einem Tierkopf vernäht. Die Körper sind bedeckt mit Hieroglyphen. Es dauert ein wenig, bis ein logischer Zusammenhang erkannt wird, doch dann geraten erste Verdächtige ins Visier der Ermittler.
Starker Tobak? Aber ja. Wie immer bei diesen Autoren. Allein die Vorstellung der angenähten Köpfe ist mehr als gruselig.
Bereits die ersten Seiten fesseln. Ich fand die Story mit der Brücke total gut gemacht. Leider zieht sich später die Handlung etwas zäh in die Länge und ich fand den Schluss sehr verwirrend. Irgendwie erschloss sich mir nicht richtig, wer jetzt wer war (Stichwort Hasenscharte). Einen Handlungsstrang hätte ich z.B. gar nicht gebraucht (Stichwort Charlotte), der nahm mir ein wenig die Spannung und den Lesefluss, weil es so gar nicht gepasst hat.
Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt und spielt teilweise in anderen Zeitebenen, die immer kursiv gedruckt sind.
Wie ein roter Faden zieht sich der Unfall von Nordhs Frau durch die Reihe sowie die Drohungen gegen Svea. Man sollte also den ersten Band aus der Reihe (Tode, die wir sterben) gelesen haben, damit man der Handlung besser folgen kann. Nordh und Karhuu bekommen wieder bröckchenweise Puzzleteile hingeworfen, ich bin jedoch auf die Auflösung gespannt, die ich mir in Band 3 erhoffe.
Fazit: natürlich überaus lesenswert, aber leider kommt das Buch nicht an den Vorgängerband heran.