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Veröffentlicht am 02.05.2018

Ein Buch für Buchliebhaber!

Das Mädchen, das in der Metro las
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Mal wieder ist die liebe Ava (https://avareed.blogspot.de) Schuld. Noch bevor das Buch erschien, machte sie ihre Leser und Leserinnen auf ihrem Buchblog auf das ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Mal wieder ist die liebe Ava (https://avareed.blogspot.de) Schuld. Noch bevor das Buch erschien, machte sie ihre Leser und Leserinnen auf ihrem Buchblog auf das Buch aufmerksam. Ich liebe Bücher über Bücher! Wenn das Buch dann noch in Frankreich spielt, ist es wirklich um mich geschehen! ;) So landete es direkt auf meiner Wunschliste!

Handlungsüberblick:

Jeden Morgen sitzt Juliette in der Metro auf dem Weg zu ihrer eintönigen Arbeit in einem Maklerbüro und beobachtet die Menschen um sich herum, die in ihre Lektüre vertieft sind: Die Dame mit dem Kochbuch, den Insekten-Experten, die junge Frau mit dem Liebesroman, die immer an der selben Stelle im Buch zu weinen beginnt. Als Juliette eines Tages beschließt, zwei Stationen früher auszusteigen, begegnet sie dem kauzigen Soliman, der mit seiner Tochter Zaïde inmitten seiner Bücherstapel lebt. Soliman glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person übermittelt wird, die Macht hat, ein Leben zu verändern. Auserwählte Boten liefern für ihn diese kostbare Fracht aus, an die, die sie nötig haben. Bald wird Juliette zu einer Botin, und zum ersten Mal haben die Bücher einen wirklichen Einfluss, auch auf ihr Schicksal.


Mein Bucheindruck:

Allein schon der Titel und das Cover sind wie gemacht für Bücherliebhaber! Die vielen Bücher, die auf dem Cover abgebildet sind, verströmen Wohlfühlfaktor und laden zum Träumen ein! Der rote Schriftzug hebt sich toll ab und passt auch super zur Thematik, denn das Metro-Zeichen in Paris ist ja ebenfalls rot! Ich war ganz aufgeregt, als ich das Buch in den Händen hielt und konnte schon ahnen, dass das Buch ein kleiner Schatz ist!
Besonders gut gefiel außerdem das vorangestellte Zitat von Jorge Luis Borges »Ich habe mir das Paradies immer als eine Art
Bibliothek vorgestellt.« Das Zitat passt unheimlich toll zu diesem Buchschatz! Man merkt, dass dieses Buch sehr gut durchdacht und liebevoll gestaltet ist! ღ

Mein Leseeindruck:

Schon nach den ersten Seiten war ich in völlig in der Geschichte versunken und hatte das Buch nach nur wenigen Stunden ausgelesen. Die Liebe zu Büchern ist in jeder Zeile spürbar, das gefällt mir unheimlich gut! "Das Mädchen, das in der Metro liest" ist ein Buch für Büchernarren!

Allerdings kommt der typisch französische Charme, den das Buch erwarten lässt, leider etwas zu kurz. Durch das Buch zog sich eine schwermütige Stimmung, die ich nicht erwartet hatte. Während des Lesens habe ich mir oft etwas mehr Leichtigkeit gewünscht. So wurde das Buch für mich zu einer bittersüßen Lektüre.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Das Buch ist unheimlich wortgewaltig und poetisch geschrieben. Es gab viele wundervolle Stellen, die ich mir sofort mit einem Lesezeichen markieren musste. So zum Beispiel:

»Wortschmetterlinge, die in dem überfüllten Metro-Waggon flatterten, bevor sie sich auf Juliettes Fingerspitzen niederließen.« (Seite 14).

»Manche Bücher waren wie stürmische, undressierte Pferde, die mit einem davongaloppierten, während man sich klopfenden Herzens an ihre Mähnen klammerte.« (Seite 100).

Mein Abschlussfazit:

Ein Buch für Buchliebhaber!

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein psychologisches Portät vom gefallenen Adel mit sehr viel Witz

Die Poggenpuhls
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch den Kurs "Fontanes kleine Romane", den ich im dritten Semester an der Universität Potsdam belegte.

Handlungsüberblick:

Fontane ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Aufmerksam wurde ich auf das Buch durch den Kurs "Fontanes kleine Romane", den ich im dritten Semester an der Universität Potsdam belegte.

Handlungsüberblick:

Fontane entlarvt in diesem Buch den langsamen Verfall des Adels. Das Buch ist geprägt von Handlungsarmut, die aber viel Raum für sorgfältige und scharfsinnige Beobachtung lässt.
Der Leser trifft die verarmte Adelsfamilie Poggenpuhl. Mutter Poggenpuhl hat zwei Söhne und drei Töchter, mit den Töchtern lebt sie zusammen in einer Mietswohnung. Der Sohn Leo kommt nun aus dem Kriegsdienst auf Besuch nach Hause, geschildert wird der Alltag und die Erlebnisse der Familie.

Mein Bucheindruck:

Da ich mir für den Kurs nur die Reklam-Ausgabe besorgen sollte, steht der Bucheindruck hier nicht im Vordergrund. Die Reklamausgabe ist klein, handlich, günstig und neutral gestaltet.

Mein Leseeindruck:

In dem Kurs "Fontanes kleine Romane" lasen wir "Grete Minde", "Schach von Wuthenow", "Unterm Birnbaum", "Stine" und schließlich als letztes auch "Die Poggenpuhls". Zu allen anderen Romanen fiel es mir schwer, beim Lesen einen Zugang zu finden. Meist ergab sich dieser erst in der nachfolgenden Diskussion im Kurs. Dies war bei den Poggenpuhls ganz anders. Ich war schon auf den ersten Seiten völlig fasziniert von der Erzählweise des Autors.
Es fiel mir leicht, mich in die damaligen Zeit zurückzuversetzen und mich in die Familienmitglieder einzufühlen.
Dass diese schon lange vergangene Zeit plötzlich zum Greifen nah vor mir stand, war einfach großartig!

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Fontane selbst sagte: "Das Buch hat keinen Inhalt. Das Wie muss für das Was eintreten." Und genau das machte das Buch für mich so spannend!
Fontane entwirft ein psychologisches Porträt, das durch die Handlungsarmut viel Platz für Beschreibungen lässt. Die Handlungsarmut unterstreicht nur noch die Ereignislosigkeit und Bedeutungslosigkeit des adligen Lebens. Die Zeit der großen Ereignisse ist für den Adel vorbei. In den Poggenpuhls schreibt Fontane mit großem Witz und sehr vielen versteckten Botschaften. Der Verfall des Adels wird nirgends ausgesprochen, findet sich aber in vielen Beschreibungen wieder. Wie zum Beispiel in der Aussicht aus dem Fenster, die auf der einen Seite Fabriken und auf der anderen Seite den Friedhof bereit hält. Oder dem Bild von dem Familienvorbild, das immer von der Wand fällt.
Ich musste bei der Lektüre oft schmunzeln und fand die Schilderungsweise einfach genial!

Mein Lieblingszitat:

"Therese schien von allerhand kleinen Künsten eigentlich nur die eine, sich in einem Schaukelstuhl gefällig zu wiegen, gelernt zu haben."

Mein Abschlussfazit:

Ein großartiger Zeit- und Standesroman, bei dem die Handlungsarmut eine sorgfältige und scharfsinnige Beobachtung für ein psychologisches Porträt zulässt.

Veröffentlicht am 12.10.2022

Bindungsängste und die Hoffnung, diese mit jemandem gemeinsam zu überwinden.

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Mir hatten die bisher von Beth O'Leary erschienenen Bücher gefallen, daher fragte ich »Up to date« beim Bloggerportal als Rezensionsexemplar an und freute mich sehr, ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Mir hatten die bisher von Beth O'Leary erschienenen Bücher gefallen, daher fragte ich »Up to date« beim Bloggerportal als Rezensionsexemplar an und freute mich sehr, als ich es im Briefkasten fand.

Handlungsüberblick:

»Up to date« erzählt auf mehreren Zeitebenen über drei Frauen, die alle am Valentinstag von Joseph Carter versetzt werden. Warum warten die erfolgreiche Geschäftsfrau Siobhan, die naturverbundene Miranda und die schüchterne Buchliebhaberin Jane vergebens auf ihr Date? Und welcher der Drei gehört heute Josephs Herz?

Mein Bucheindruck:

Ich mag es sehr, dass man gleich auf den ersten Blick erkennt, dass es sich um ein weiteres Buch von Beth O'Leary handelt, da das Cover-Design den bereits erschienenen Büchern ähnelt.

Mein Leseeindruck:

Ich hatte von dem Buch etwas anderes erwartet.
Zunächst hatte ich mir von »Up to date« mehr Witz versprochen, wie es bei den ersten veröffentlichten Büchern von Beth O'Leary der Fall war. Allerdings hätte ich diese Erwartungshaltung ablegen können, denn es ließ sich ja bereits bei den bereits veröffentlichten Büchern eine klare Entwicklung erkennen, während "Love to share" und "Time to love" noch witzige Wohlfühlbücher waren, wurde "Drive me crazy" schon sehr viel ernster. "Up to date" ist nun noch einmal tiefgründiger.
Außerdem hatte der Klappentext mich denken lassen, dass sich die drei Frauen begegnen und sich gemeinsam gegen den Mann verbünden würden und es zu witzigen Verwicklungen kommen würde. Dies geschieht jedoch nicht, weil es mitunter verschiedene Zeitebenen sind.
Einen Großteil der Lektüre über war ich verwirrt, weil ich nicht verstand, wie genau die Geschichten der drei Frauen zusammenhingen und nicht wusste, was ich von Joseph Carter halten sollte. Er blieb bis zu den letzten Seiten ungreifbar und erst ganz am Ende gab es eine Auflösung.
Am besten hat mir der Epilog gefallen, der aus Josephs Perspektive erzählt ist und ihn etwas greifbarer und vor allem sehr viel sympathischer machte. Ich bedauerte etwas, dass nicht der ganze Roman so einen Wohlfühlmoment bei mir erzeugt hatte wie der Epilog. Tatsächlich zieht sich durch den Roman eine Schwere, die nichts für schwache Gemüter ist. Ich mochte diese bittere Süße, hätte mir aber noch mehr im Buch verteilte Wohlfühlmomente als Gegenpol gewünscht.

Die Frauen lernt man im Verlaufe des Buches sehr viel besser kennen als Joseph. Besonders mit Siobhan konnte ich mich gut identifizieren. Ihre Ängste vor einer tiefen Bindung konnte ich nur zu gut nachfühlen, daher stammen auch die meisten meiner Lieblingsstellen aus den Seiten, die von ihr erzählen.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Der Schreibstil ist flüssig. Allerdings habe ich den Wohlfühlzauber, der "Love to share" und "Time to love" innewohnte, in diesem Buch vermisst. Die Erzählstimmen heben sich bei den verschiedenen Figuren leider auch nicht so sehr voneinander ab, wie es bei "Love to share" der Fall war, was vor allem daran liegt, dass nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird.

Mein Abschlussfazit:

»Up to date« ist ein ernstes Buch über Verlust, Bindungsängste und die Hoffnung, diese mit jemandem gemeinsam zu überwinden.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Schnelle Beats über eine Frau, dessen heimlicher Geliebter kurz nach einem Streit bei einem Verkehrsunfall stirbt.

Verheizte Herzen
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Die Bücher, die ich bisher von Sarah Crossan gelesen habe, begeisterten mich sehr. Ich liebe ihre Beatpoesie. Aus diesem Grund wollte ich natürlich unbedingt ihr ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Die Bücher, die ich bisher von Sarah Crossan gelesen habe, begeisterten mich sehr. Ich liebe ihre Beatpoesie. Aus diesem Grund wollte ich natürlich unbedingt ihr neues Buch lesen und war super dankbar, dass mir Kiepenheuer & Witsch ein Rezensionsexemplar genehmigten.

Handlungsüberblick:

Der Roman ist in schnellen Beats geschrieben und erzählt die Geschichte von der Anwältin, Mutter und Ehefrau Ana, dessen heimlicher Geliebter kurz nach einem Streit bei einem Verkehrsunfall stirbt. Ana hatte sich immer mehr von der Affäre erhofft und erfährt von Connors Tod ausgerechnet von seiner Frau Rebecca, in der Rolle der Testamentsvollstreckerin. Um mit ihrer Trauer nicht allein zu sein, sucht sie schon bald auch im Privaten die Nähe zu Rebecca, bis es an Besessenheit grenzt und Ana ihre eigene Familie vernachlässigt. Dabei stellt sich Ana unaufhörlich Fragen: War Rebecca wirklich so unerträglich, wie Connor immer behauptet hat? Hatte er überhaupt vor, sie irgendwann zu verlassen? Und vor allem: Wie kann sie sich und ihm jemals verzeihen?

Mein Bucheindruck:

Mir gefällt, dass das Originalcover beibehalten wurde, hätte mir aber gewünscht, dass der deutsche Titel näher am Originaltitel geblieben wäre. Durch die Titeländerung lassen sich die Bienen auf dem Cover nicht mehr gut erklären. Im Englischen lautet der Titel "Here is the Beehive", also wörtlich übersetzt "Hier ist der Bienenstock/Bienenkorb". Der Originaltitel verweist auf ein Kinderlied, in dem es um einen Bienenstock geht und Bienen, die sich zunächst in ihm verstecken; ein Lied, das die Kinder von Ana im Buch auch singen. Der Originaltitel kehrt also in Verbindung mit dem Cover eines Aspekt des Buches nach außen, der bei der deutschen Ausgabe verloren geht.


Mein Leseeindruck:

Dass das Buch ein eher ernstes Thema behandelt, verrät ja schon der Klappentext, trotzdem hatte ich wenigstens zum Ende hin etwas Optimismus erwartet, aber die deprimierte Grundstimmung riss bis zum Ende nicht ab.

Die Protagonistin blieb mir leider bis zum Ende unsympatisch. Es fiel mir schwer, mich in sie einzufühlen und ihre Reaktionen konnte ich nur schwer nachvollziehen. Ich erwischte mich immer wieder bei dem Gedanken, dass ich an ihrer anders gehandelt hätte. Allerdings war ich natürlich noch nie in einer ähnlichen Situation.

Insgesamt war ich etwas enttäuscht von »Verheizte Herzen«, sagte mir aber auch, dass ich bisher vor allem Jugendbücher von Sarah Crossan gelesen und geliebt hatte. Vielleicht war ich einfach noch nicht die richtige Zielgruppe. Meiner Meinung nach entsprechen verheiratete oder geschiedene Frauen ab 40 vermutlich eher der Zielgruppe, als eine 29-jährige noch ledige Studentin. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch Frauen, die sich mit dem Thema des Buches und der Protagonistin stärker identifizieren können, besser gefallen würde.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Ich flog nur so durch die schnellen Beats von Sarah Crossan und las »Verheizte Herzen« innerhalb eines Tages aus. Ich mag die Sarah Crossan eigene Beat-Poesie, trotzdem habe ich anders als bei ihren vorhergehenden Büchern weniger Textstellen markiert und fand den Schreibstil weniger kreativ. Die einzige Markierung war der Neologismus "Freitagsfuror" auf Seite 33. Allerdings habe ich mich auch gefragt, ob das vielleicht auch an der Übersetzung lag. Als Französischstudentin weiß ich, dass Poesie zu übersetzen wirklich nicht einfach ist.

Mein Abschlussfazit:

»Verheizte Herzen« erzählt in schnellen Beats die Geschichte einer Frau, dessen heimlicher Geliebter kurz nach einem Streit bei einem Verkehrsunfall stirbt.

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Ein Buch voll Parisflair für Zwischendurch.

Love Paris Dance
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Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ich bin durch eine Leserunde bei Lovelybooks auf das Buch aufmerksam geworden. Bücher, die in Paris spielen, machen mich immer neugieirg, also musste ich mich natürlich ...

Wie ich auf das Buch aufmerksam wurde:

Ich bin durch eine Leserunde bei Lovelybooks auf das Buch aufmerksam geworden. Bücher, die in Paris spielen, machen mich immer neugieirg, also musste ich mich natürlich für die Leserunde bewerben. Nochmal ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle dafür, dass ich dabei sein durfte.

Handlungsüberblick:

Mia möchte Profitänzerin werden und ist auf dem Weg zu dem Ferienprogramm des Pariser Balletts. Der Sommer verspricht unvergesslich zu werden, nicht nur, weil auch ihre Erzfeindin mit dabei ist, sondern auch, weil Mia in Paris noch ein Familiengeheimnis lüften will und schon bald den süßen Louis kennenlernt...

Mein Bucheindruck:

So schön, wie ich den Bucheinband mit dem Buchschnittschutz am Anfang fand, während des Lesens fand ich ihn leider ziemlich hinderlich. Es ließ sich nicht gut als Lesezeichen nutzen und auch nicht gut zur Seite wegklappen. Im Laufe des Lektüre hat er bei mir leider unschöne Knicke bekommen. Ansonsten ist das Cover sehr passend zum Inhalt des Buches gestaltet. Durch die Silhouette der Tänzerin, die das I im Titel formt und die Silhouette des Eiffelturms, der das A formt, weiß man sofort, dass es um Paris und Tanz geht.

Mein Leseeindruck:

Ich bin super gut im Buch angekommen, mir hat es sehr gefallen, dass die Handlungs direkt an Fahrt aufnahm und man gleich mittendrin war. Das Erzähltempo ist insgesamt recht flott und passt gut zu der aufregenden Zeit, die Mia erlebt. Das schnelle Erzähltempo sorgte dafür, dass ich nur so durch die Seiten flog und die Spannung bis zum Ende anhielt.

Mia war mir schon von der ersten bis zu letzten Seite sehr sympathisch. Ihre leichte Unsicherheit machte sie sehr menschlich und authentisch. Sie ist alles andere als eine verbissene Tänzerin, voll Konkurrenzdenken, für die nur das Ballett zählt. So viele Bücher und Filme sind schon erschienen, in denen thematisiert wurde, dass man als professionelle Balletttänzerin kein Leben hat und der Leistungsdruck die Tänzerinnen zerfrisst. Vor allem muss ich dabei immer an den Film "Black Swan" mit Natalie Portman denken. Es war schön zu lesen, dass es auch anders geht. Ich fieberte mit Mia mit und freute mich, sie in Paris begleiten zu können. Im Gegensatz dazu blieb mir Louis leider bis kurz vor dem Ende suspekt. Beim Lesen wartete ich fast schon darauf, dass er einen Fehler machen würde. Irgendwie traute ich ihm nicht so recht, er war mir etwas zu perfekt.

Am besten gefiel mir an dem Buch, dass die typischen Pariser Orte in die Geschichte eingeflochten werden, so kommt direkt ein Bisschen Paris-Flair nach Hause! Ich habe ein Jahr in Paris gelebt und vermisse die Stadt noch heute ziemlich oft, daher freut es mich sehr, mit Hilfe des Buches gerade etwas gegen mein Fernweh tun zu können. Außerdem hat es mich gefreut, dass ich trotz meines Auslandsaufenthaltes noch von einen neuen Ort erfahren konnte. Die Promenade plantée kannte ich bisher noch nicht und ich freue mich schon, sie bei meinem nächsten Paris-Besuch zu entdecken.

Mein Eindruck vom Schreibstil:

Das Buch ist nur aus einer Perspektive geschrieben, nämlich aus der von Mia. Somit bleiben Louis Absichten und Gedanken bis zum Ende im Verborgenen. Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, das nur aus einer Perspektive geschrieben wurde, vielleicht fiel es mir deswegen so schwer, Vertrauen zu Louis zu fassen. Durch die Lektüre von »Love Paris Dance« ist mir klar geworden, dass ich lieber Bücher mit zwei Perspektiven lese.

Am Schreibstil hat mir gefallen, dass die Autorin versucht hat, Französische Wörter und Redewendundungen mit in die Dialoge einzubauen. Doch leider gelang ihr das nicht durchweg korrekt. Einige der eingefügten französischen Ausdrücke sind offenbar nicht korrekturgelesen worden. Durch andere Symbole ersetzte Apostrophe (S. 87), falsche Verbkonjugationen (S. 90), fehlende Akzente (S. 90) oder in einer anderen Schriftart eingefügte cédilles [ç] (S. 54) ärgerten mich als Französisch-Studentin. Das hätte im Korrektorrat überarbeitet werden müssen. Für mich ging an diesen Stellen leider einiges an Authentizität verloren, was ich sehr schade fand.

Auch erschien es mir nicht logisch, dass Notre Dame in der Mitte des Buches als durch einen Brand geschädigt beschrieben wurde, obwohl sie bereits am Anfang des Buches ohne die Schäden Erwähnung fand, und der Brand nicht im Laufe der Handlung stattfand. Für mich wäre das Buch in sich schlüssiger gewesen, wenn Notre-Dame beide Male gleich beschrieben worden wäre oder der Brand während Mias Aufenthalt in Paris stattgefunden hätte. So entstand bei mir der Eindruck, dass das Buch im Nachhinein aktueller gestaltet werden sollte und dann die erste Stelle bei der Aktualisierung vergessen wurde. Möglicherweise wollte die Autorin aber nicht am Anfang die perfekte Paris-Idylle kaputt machen.

Mein Abschlussfazit:

Ein Buch voll Parisflair für zwischendurch.

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