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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2018

eine tolle Fortsetzung, die ihre Leser von Anfang bis Ende fesselt und so dafür sorgt, dass man sich den nächsten Band auf keinen Fall entgehen lassen wird

Soul Screamers 3: Halte meine Seele
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Halte meine Seele ist eine sehr gelungene und unterhaltsame Fortsetzung, die mühelos mit ihren beiden Vorgängern mithalten kann, wodurch Rachel Vincent eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass es durchaus ...

Halte meine Seele ist eine sehr gelungene und unterhaltsame Fortsetzung, die mühelos mit ihren beiden Vorgängern mithalten kann, wodurch Rachel Vincent eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass es durchaus möglich ist das Niveau innerhalb einer Serie zu halten und die Mittelteile nicht zwangsläufig schwächer sein müssen. Es macht auch nichts, wenn man die vorangegangenen Ereignisse nicht mehr ganz so gut im Gedächtnis hat, weil die Autorin zu Beginn immer wieder wichtige Informationen und kleine Zusammenfassungen der bedeutendsten Geschehnisse einstreut, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen oder diejenigen zu langweilen, die Rette meine Seele gerade erst gelesen haben.
Kaylee ist nach wie vor eine äußerst sympathische Protagonistin/Erzählerin, die man immer wieder gern auf ihrem Weg durch diverse brenzlige Situationen begleitet und mit der man sich gut identifizieren kann, gerade weil sie auch Fehler hat und eben nicht perfekt ist. So bemerkt sie z.B. nichts von den Schwierigkeiten, in denen Nash steckt, was man ihr jedoch nicht wirklich zum Vorwurf machen kann, da man selbst ebenfalls nichts geahnt hat.

Nash muss im Verlauf der Handlung dagegen leider etwas an Sympathie einbüßen. Er verhält sich, sogar Kaylee gegenüber, manchmal tatsächlich wie ein Arsch und sorgt damit, bis man schließlich den Grund dafür erfährt, vor allem für Verwirrung. Danach ist man einfach nur noch schwer von ihm enttäuscht und kann nicht besonders viel Verständnis für ihn aufbringen. Genau wie Kaylee hat man es nicht durchschaut, bis es letztlich zur Enthüllung kommt, und seine verschiedenen, vorwerfbaren Taten kann man ihm, ob er nun er selbst war oder nicht, nur schwer verzeihen.

Nashs Geheimnisse und deren Konsequenzen stellen ihre Beziehung auf eine harte Bewährungsprobe und am Ende des Buches weiß man nicht, ob sie noch eine Zukunft haben wird oder nicht. Diese Probleme machen ihre Beziehung aber auch glaubwürdiger, weil nun einmal niemand vollkommen ist und es immer Hindernisse zu bewältigen gibt. Wenn sie es aber schaffen diese Hürde zu nehmen, was man nur hoffen kann, schweißt es sie dafür bestimmt noch enger zusammen.

Neben Kaylee und Nash tauchen natürlich auch die diversen Nebencharaktere wieder auf, von denen man einige bereits sehr ins Herz geschlossen hat, andere allerdings eher verabscheut. Sophie ist, sehr zum Leidwesen ihrer Cousine, immer noch ein totales Miststück, das jede Gelegenheit nutzt um Kaylee zu demütigen. Hoffentlich erfährt sie irgendwann in den späteren Bänden einmal, was Kaylee alles für sie getan hat, wie oft sie ihr das Leben gerettet hat, und bereut dann ihr niederträchtiges Verhalten ihr gegenüber.
Sozusagen als kleine Wiedergutmachung lernt man dafür Todd noch ein wenig besser kennen, der trotz seiner Begabung für furchtbar unpassendes Timing – wobei er das zumindest manchmal bestimmt mit Absicht macht – unheimlich charmant ist. Es ist rührend wie sehr er sich um Kaylee sorgt, und deshalb sogar seinen Bruder schlägt, sowie wahrlich Herz zerreißend wie sehr er Addy liebt und was er alles bereit ist für sie zu tun, damit sie für einen kurzen Moment den grausamen Dingen, die Avari ihr antut nur um sie zu quälen, entkommen kann. Wobei er seine Liebe zu ihr dennoch nicht über alles andere stellt, insbesondere wenn seine Familie mit im Spiel ist.

Die Handlung des dritten Bandes wird von der ersten bis zur letzten Seite zunehmend spannender, vor allem weil sich bestimmte Hintergründe erst nach und nach offenbaren. Die Sorge um das Leben einiger Mitschüler, die süchtig nach dem äußerst gefährlichen Frost sind, führt nämlich zu Avari selbst, der immer noch hinter Kaylee her ist, und ist damit noch das geringste ihrer Probleme. Denn natürlich verfolgt der Hellion wieder einen finsteren Plan, den Kaylee und ihre Freunde unbedingt verhindern müssen. Nash ist dabei zudem keine große Hilfe, sondern sabotiert Kaylee sogar noch um seine eigene Involviertheit zu verschleiern anstatt sie zu beschützen, was schließlich sowohl ihn als auch Kaylees Familie in große Gefahr bringt. Zu allem Überfluss hat Kaylee außerdem noch mit neuen Banshee-Problemen zu kämpfen und ist völlig übermüdet, weil sie sich nicht mehr traut zu schlafen seit sie nachts ohne ihren Willen in die Unterwelt gewechselt und in einem Klingenweizenfeld aufgewacht ist. Doch glücklicherweise bekommt Kaylee unerwartete Hilfe aus der Unterwelt, wenn auch, natürlich, nicht ohne Gegenleistung. Alec, Avaris Assistent, möchte nämlich endlich in die Menschenwelt zurückkehren, benötigt dafür allerdings fremde Hilfe. Er scheint eine sehr interessante Figur zu sein, weshalb man ihn gern im nächsten Band wiedersehen würde, den man eigentlich gar nicht früh genug lesen kann. Und das sogar ganz ohne lästigen Cliffhanger.


FAZIT

Mit Halte meine Seele hat Rachel Vincent erneut eine tolle Fortsetzung geschrieben, die ihre Leser von Anfang bis Ende fesselt und so dafür sorgt, dass man sich den nächsten Band auf keinen Fall entgehen lassen wird, denn zum Glück handelt es sich hier einmal nicht um eine Trilogie, sodass man sich noch lange nicht von Kaylee, Nash, Todd und den anderen liebgewonnenen Figuren verabschieden muss.

Veröffentlicht am 05.02.2018

eine tolle, humorvolle Fortsetzung, die die Fans der Reihe genauso begeistern wird wie schon der Vorgänger

Das Mädchen mit dem Flammenherz
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Das Mädchen mit dem Flammenherz ist eine fantastische Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern mindestens genauso zu begeistern vermag wie schon Das Mädchen mit dem Stahlkorsett. Fans ...

Das Mädchen mit dem Flammenherz ist eine fantastische Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern mindestens genauso zu begeistern vermag wie schon Das Mädchen mit dem Stahlkorsett. Fans von Steampunk kommen wieder voll auf ihre Kosten und Kady Cross zeigt, dass ein Mittelteil nicht immer schwächeln muss.
Nicht alle, aber zumindest ein paar wichtige, wissenswerte Informationen aus dem ersten Band werden am Anfang des Buches noch einmal genannt, sodass einem der ansonsten etwas schwierige Einstieg ein wenig erleichtert wird. Es schadet jedoch auch nicht, wenn man die Geschehnisse noch im Hinterkopf hat, da es ein wenig dauert bis sich die Erinnerungslücken langsam wieder füllen.

Im zweiten Teil wird der Schauplatz von London nach New York verlagert, wodurch man nun erfährt, wie es Ende des 19. Jahrhunderts im Big Apple aussah und zuging, was unheimlich interessant ist. Dabei darf man aber natürlich nicht alles auf die Goldwaage legen und für bare Münze nehmen, denn wie es dem Genre entspricht vermischt die Autorin wahre Begebenheiten mit eigenen Ideen und eigentlich viel zu fortschrittlicher Technologie.

Die Geschichte ist wieder sehr fesselnd, wird allerdings nicht mehr direkt in verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt, da Finleys Persönlichkeiten inzwischen miteinander verschmolzen sind, sondern dreht sich größtenteils um Jasper. Griffin, Sam, Emily und Finley, die von seiner Unschuld überzeugt sind, folgten ihm über den Atlantik um ihm zu helfen. Wer tatsächlich hinter Jaspers Entführung steckt und wo er sich befindet, finden sie relativ schnell heraus. Richtig schwierig wird es jedoch erst danach, denn um ihn zu befreien, müssen sie die Verbrecherbande von Reno Dalton infiltrieren, wobei sie sich zunächst nicht einmal wirklich sicher sind, ob Jasper überhaupt gegen seinen Willen festgehalten wird.
Dies ist der Fall und er wäre langst geflohen, wenn Dalton ihm nicht damit gedroht hätte die Menschen zu verletzten bzw. sogar zu töten, die er liebt. Obwohl er sehr gerührt ist, dass seine englischen Freunde ihm nachgereist sind, fühlt er sich nicht wohl dabei, weil er auch sie nicht in Gefahr bringen möchte. Nur leider lässt ihm Dalton keine Wahl, was die Frage aufwirft, warum das Gerät, das Jasper heimlich versteckt hatte, so wichtig für ihn ist. Wozu ist es gut und was hat er schreckliches damit vor?

Obwohl Kady Cross auf einen Ich-Erzähler verzichtet, kann man sich stets gut in die unterschiedlichen Charaktere hineinversetzen und die verschiedenen Blickwinkel ermöglichen es z.B. das Geschehen um Jasper schon zu verfolgen als die Truppe noch nicht zu ihm gestoßen ist. Dadurch weiß man auch von Anfang an, dass er nicht freiwillig bei Dalton bleibt und Finleys wahre Identität nie verraten würde.

Durch die Perspektiven von Griffin und Finley lernt man die Beiden nicht nur noch besser kennen, sondern erfährt so einiges über ihre Gefühle für den jeweils anderen. Im Grunde sind Beide ineinander verliebt, können es zu Beginn aber nicht einmal sich selbst, geschweige denn dem Gegenüber, eingestehen, sodass man nicht wirklich von einer Liebesgeschichte sprechen kann. Es ist trotzdem schön zu beobachten, wie eifersüchtig Griffin auf Jack Dandy ist, der in diesem Teil leider nur ein paar Mal erwähnt wird, jedoch nicht selbst in Erscheinung tritt, wie sie sich manchmal gegenseitig auf die Palme bringen können oder wie Finley ohne Rücksicht auf die Konsequenzen alles stehen und liegen lässt um bei Griffin zu sein, nachdem dieser schwer verletzt wurde.
Jeder von ihnen lernt außerdem viel über sich selbst und dass sie einander vertrauen müssen. Griffin erfährt mehr über seine Fähigkeiten in Bezug auf den Äther, Finley mehr über die dunkle Seite ihrer Persönlichkeit. Sie liebt Gefahr sowie Nervenkitzel und ist Gewalt in einigen Situationen nicht gerade abgeneigt, deshalb ist sie aber noch lange nicht so rücksichtslos und kaltblütig wie Dalton. Finley würde niemals einen unschuldigen Menschen einfach so ermorden nur um irgendetwas zu bekommen, das sie unbedingt haben will. Sie möchte auch auf keinen Fall im Gefängnis landen, was ihr allerdings erst in Handschellen so richtig bewusst wird.

Für ein wenig Romantik sorgen hingegen Sam und Emily, die ihre Gefühle füreinander nur selten mit Worten, dafür hingegen mit, teilweise sehr intim wirkenden, Gesten ausdrücken und manchmal einfach zu beneiden sind.

Da er im Mittelpunkt steht, lernt man Jasper natürlich ebenfalls besser kennen, wodurch man ihn nur noch mehr ins Herz schließt. Wenn es ihn im schlimmsten Fall nur das eigene Leben gekostet hätte, wäre Jasper sofort geflohen anstatt Dalton die Maschine zu beschaffen, doch er würde nie das Leben seiner Familie oder das von Mei aufs Spiel setzen, die der Anführer benutzt um Jasper zu erpressen. Leider wird er ausgerechnet von einer der Personen, die er um jeden Preis zu schützen versucht hat, schließlich verraten und es tut einem in der Seele weh zu sehen, wie diese Tat sein Herz bricht, auch wenn man es kommen sah.

Auf den letzten, noch einmal um einiges spannender werdenden Seiten, wird der Handlungsstrang um Jasper aufgelöst, sodass dieser Band nicht mit einem Cliffhanger endet. Den Abschluss der Reihe wird man sich trotzdem auf keinen Fall entgehen lassen, denn im Verlauf der Handlung wurde bereits angedeutet, dass eine weitere Gefahr im Verborgenen lauert, die es scheinbar auf Griffin abgesehen hat. Diesem Problem werden er und seine Freunde sich dann aber wieder in London stellen – hoffentlich nicht nur zu viert.


FAZIT

Mit Das Mädchen mit dem Flammenherz hat Kady Cross eine tolle, humorvolle Fortsetzung geschrieben, die die Fans der Reihe genauso begeistern wird wie schon der Vorgänger. Vor allem die tiefe Freundschaft zwischen den sympathischen Hauptfiguren, der faszinierende Schauplatz, der ansprechende Schreibstil sowie die spannende Handlung machen das Buch zu einem wahren Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Diese Elemente sorgen auch dafür, dass man möglichst bald erfahren möchte, wie die Geschichte endet und man kann daher nur inständig hoffen, dass der Abschluss der Trilogie in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls auf Deutsch erscheint.

Veröffentlicht am 05.02.2018

der verpiept noch mal absolut geniale Abschluss einer Trilogie, die ihre Leser mit Spannung, viel Humor, noch mehr Romantik und unheimlich sympathischen Figuren immer wieder begeistert hat

Lebe lieber übersinnlich – Tears 'n' Kisses
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Tears’n’Kisses ist eine großartige Fortsetzung zu seinen beiden Vorgängern und der fantastische Abschluss einer Reihe, die einem, nicht zuletzt natürlich auch wegen der außergewöhnlichen Protagonistin, ...

Tears’n’Kisses ist eine großartige Fortsetzung zu seinen beiden Vorgängern und der fantastische Abschluss einer Reihe, die einem, nicht zuletzt natürlich auch wegen der außergewöhnlichen Protagonistin, noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Wenn man die ersten beiden Teile schon vor einer ganzen Weile gelesen und daher ein paar Erinnerungslücken hat, fällt einem der Einstieg vielleicht ein wenig schwer, weil man gewisse Andeutungen nicht mehr zuordnen kann. Dabei muss man eigentlich nur ein bisschen Geduld haben, denn irgendwann wird alles noch einmal erwähnt.
Nichtsdestotrotz ist die Handlung von Anfang an unheimlich fesselnd und Kiersten White gelingt es den Leser sofort wieder in ihren Bann zu ziehen, weshalb man sich nur sehr schwer von der Geschichte loseisen kann.

Im Finale stehen vor allem die unzähligen Paranormalen, von denen man immer wieder neue Arten kennen lernt, im Mittelpunkt. Man erfährt, woher sie ursprünglich stammen und wie sie in unsere Welt gelangt sind. Viele von ihnen möchten nun endlich dorthin zurückkehren, doch dafür benötigen sie die Hilfe von Evie als Leeres Wesen und die Zeit drängt, denn der Moment, ab dem sich das Tor nie wieder öffnen lässt, rückt immer näher.

Dass Evie gar nicht weiß, wie sie dieses Tor öffnen soll und ob sie das überhaupt tun will, da es viel Kraft erfordert und sie ihre eigene Seele kosten könnte, ist dabei allerdings nicht das einzige Problem. Damit alle Paranormalen dieses Mal eine Wahl haben und selbst entscheiden können, ob sie die Erde verlassen wollen oder nicht, müssen nämlich erst einmal die vielen Gefangenen der IBKP befreit werden. Diese arbeitet unter der Kontrolle einer neuen Leiterin jedoch mit dem Dunklen Hof zusammen und will unbedingt verhindern, dass die Paranormalen unsere Welt verlassen um ihre Macht nicht zu verlieren, weshalb Evie nicht nur selbst vor der IBKP fliehen, sondern auch noch Raquel aus deren Fängen befreien muss.

Während alle anderen Paranormalen sich zusammen geschlossen haben, arbeitet der Hof der Unseelie, insbesondere die Dunkle Königin, gegen sie und verfolgt eigene Ziele. Sie wollen zwar auch in ihre Welt zurückkehren, allerdings am liebsten ohne die restlichen Paranormalen und in Begleitung ihrer entführten Menschen, wobei ihnen gar nicht klar ist, wie wenig Zeit ihnen tatsächlich nur noch bleibt. Der Kampf mit der Dunklen Königin fordert sogar einige, äußerst traurige Verluste und macht zudem mehrere Rettungsaktionen erforderlich, die sowohl nervenaufreibend sind als auch viel Zeit kosten. Generell tauchen einfach immer wieder neue Probleme auf, die es vor dem Öffnen des Tores zu lösen gilt, was natürlich für Spannung sorgt, da die Zeit so immer knapper wird.

Daneben spielt aber auch die Liebesgeschichte zwischen Evie und Lend sowie die Entwicklung, die Evie im Verlauf der ganzen Serie macht, weiterhin eine große Rolle. Evie ist nach wie vor eine unbeschreiblich liebenswerte und einzigartige Heldin, die man einfach immer wieder gern auf ihrem Weg begleitet. Ihr Sarkasmus sowie ihre diversen Sprüche sind einfach herrlich und bringen einen ständig zum schmunzeln. Obwohl sie immer wieder von vermeintlichen Freunden enttäuscht oder verletzt wurde, hat sie ihr Vertrauen nicht verloren und ist zudem erstaunlich gut im Vergeben, sodass sie sowohl Jack als auch Reth und sogar Vivian eine zweite Chance gibt.

Man kann sehr gut nachvollziehen, dass sie große Angst vor der bevorstehenden Aufgabe hat und sich lieber aus allem heraushalten und ein normales Leben führen würde. Sie hat es satt, dass alle versuchen sie zu manipulieren oder erwarten, dass Evie einfach macht, was sie wollen, weil sie ja schließlich nur dafür geschaffen wurde. Sie will ihre eigenen Entscheidungen treffen. Lend bestärkt sie darin, macht ihr jedoch auch klar, dass sie dafür nicht zwangsläufig das Gegenteil von dem tun muss, was alle anderen wollen, sondern sich auch selbst dazu entschließen kann den Paranormalen zu helfen, wenn es ihrer Ansicht nach das Richtige ist.

Lend ist sowieso ein Charakter wie man ihn gar nicht besser hätte erfinden können. Es ist für jeden sichtbar, wie viel er für Evie empfindet, was nicht zuletzt auch sein unglaubliches Geburtstagsgeschenk für sie beweist. Durch ihn bzw. seine Beziehung zu Evie wird Tears’n’Kisses zu einem Buch, das romantisch und voller Liebe ist ohne dabei kitschig zu sein.

Sowohl Lend als auch Evie müssen Entscheidungen treffen, die ihr Leben für immer beeinflussen werden, im Grunde muss sich jeder von ihnen für oder gegen die Ewigkeit entscheiden. Evie muss entscheiden, ob sie erstens das Tor überhaupt öffnen will und zweitens, ob sie dann mit allen anderen hindurch geht. Will sie zu dem werden, was ihre Bestimmung ist oder lieber auf der Erde so bleiben wie sie jetzt ist? Lend muss somit auch nicht nur zwischen Evie und seiner Mutter wählen, sondern zwischen einem glücklichen, aber kurzen Leben mit Evie plus ewiger Einsamkeit nachdem sie gestorben ist oder einem ewigen Leben ohne Evie, aber dafür mit fast allen anderen Paranormalen in der Welt, aus der sie stammen und in die auch er gehört.

Als Leser ahnt man von Beginn an, wofür Lend sich entscheiden wird, doch Evie selbst begreift erst wie sehr Lend sie die ganze Zeit über geliebt hat als ihr klar wird, dass sie diejenige ist die mit ihrem Tod Lend verlassen wird und nicht er sie. Glücklicherweise gelingt es der Autorin aber schließlich dieses Ewigkeits-Problem zwischen den Beiden auf eine sehr, sehr schöne Art zu lösen.

Abgesehen von Evie und Lend gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit vielen anderen Figuren. Trotz der vielen schlimmen Dinge, die Reth, Jack und Vivian getan haben, kann man keinen von ihnen richtig hassen, zumal sie teilweise so bemüht sind ihre Fehler wieder gutzumachen.
Reth ist von den Dreien wohl der Charakter, den man meistens am wenigsten wirklich verstehen kann. Man möchte zwar nicht, dass er stirbt, aber besonders gut leiden kann man ihn definitiv auch nicht. Er hilft Evie zwar bei ihren Rettungsaktionen, sorgt aber gleichzeitig für neue Probleme, die Evie unglücklich machen, weil sie sich seiner Meinung nach sonst nicht auf das Wesentliche konzentriert. In gewisser Weise liebt er Evie, aber eben nicht wie sie tatsächlich ist, sondern vielmehr wie sie seiner Vorstellung nach sein wird, sobald sie ihr Schicksal erfüllt hat.

Das Ende selbst ist Kiersten White ebenfalls unglaublich gut gelungen, besser hätte sie es gar nicht schreiben können. Alle offenen Fragen werden zufrieden stellend beantwortet, so erhält z.B. die Frage, woher Evie als Leeres Wesen schließlich ihre eigene Seele hatte, eine wirklich tolle Antwort. Die vielen traurigen Abschiede rühren einen sogar zu Tränen, sodass man das Buch zwar mit einem lachenden, aber eben auch mit einem weinenden Auge beendet.


FAZIT

Tears’n’Kisses ist der verpiept noch mal absolut geniale Abschluss einer Trilogie, die ihre Leser mit Spannung, viel Humor, noch mehr Romantik und unheimlich sympathischen Figuren immer wieder begeistert hat. Fans des Genres, die Evie und Lend nicht kennen, haben wirklich etwas verpasst und sollten das schleunigst ändern!

Veröffentlicht am 05.02.2018

ein sehr gelungener Abschluss zu einer dystopischen Dilogie, die sich Fans des Genres nicht entgehen lassen sollten

Enders
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Mit Enders ist der Autorin Lissa Price ein toller Abschluss zu ihrer Dilogie gelungen, der beinahe alle offen gebliebenen Fragen beantwortet, aber trotzdem noch Raum für ein paar Spekulationen lässt, was ...

Mit Enders ist der Autorin Lissa Price ein toller Abschluss zu ihrer Dilogie gelungen, der beinahe alle offen gebliebenen Fragen beantwortet, aber trotzdem noch Raum für ein paar Spekulationen lässt, was die Zukunft der Charaktere betrifft.
Callie ist nach wie vor eine sehr sympathische Hauptfigur, deren Schicksal einen mitnimmt und die man daher gern auf ihrem beschwerlichen Weg begleitet. Besonderes Interesse weckt jedoch eine neu eingeführte Figur: Hyden. Er behauptet der Sohn des Old Man zu sein und Callie dabei helfen zu wollen seinen Vater zur Strecke zu bringen. Es dauert zwar eine Weile bis man wirklich Vertrauen zu ihm aufgebaut hat, doch wegen seiner sehr liebenswerten Art muss man ihn einfach gern haben. Er hat seine Fehler und Schwächen, was nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, was er alles durchgemacht hat, immerhin hat er ein skrupelloses Monster zum Vater; allerdings auch viele Stärken, was ihn insgesamt sehr authentisch macht. Er setzt sich für andere Starters ein und ist bemüht seine Fehler wieder gutmachen.

Zwischen ihm und Callie entwickelt sich im Verlauf der Handlung langsam eine zarte, glaubwürdige Liebesgeschichte, und man kann gut nachvollziehen, warum die Beiden sich zueinander hingezogen fühlen. Hyden war ihre gegenüber zwar nicht in allen Punkten ganz aufrichtig, empfindet aber sehr viel für sie, deshalb schützt er z.B. auch Tyler und Michael, und hat ausschließlich gute Absichten. Man kann sogar verstehen, dass er ihr gewisse Tatsachen verschwiegen hat, denn die Wahrheit, die natürlich immer irgendwann herauskommt, ist ein Schock für Callie und man kann nur für Hyden hoffen, dass sie ihm eines Tages verzeihen kann und wieder vertrauen wird.

Durch ihren besonderen Neurochip ist es dem Old Man immer noch möglich jederzeit Kontakt zu Callie aufzunehmen, was ihr selbstverständlich gar nicht gefällt. Spätestens nachdem er Reece getötet hat nur um Callie seine Macht zu demonstrieren und sie zu zwingen zu sich zu kommen, ist sie fest entschlossen sich gegen ihn zu wehren und den anderen Starters, die wie sie einen Chip haben, zu helfen.
In ihrem Kampf mit dem Old Man muss sie einige Rückschläge einstecken, da sie auf legalem Weg beispielsweise nicht weit kommt, weil er zu viele mächtige Freunde hat, weshalb sie auch auf Hydens Hilfe und insbesondere sein Wissen angewiesen ist. Sie muss sich erneut von Tyler trennen und zunächst an einem Ort verstecken, an dem man nicht auf ihren Chip zugreifen kann, damit sich niemand einfach ihres Körpers bemächtigt oder in ihrem Kopf eindringt, bis sie einen genauen Plan entwickelt haben. Dabei ist es vielleicht gar nicht nur der Old Man, der mit ihr Kontakt aufnimmt, denn Callie hat mehrfach deutlich die Stimme ihres Vaters vernommen. Lebt er also noch, oder ist das nur ein weiterer fieser Trick um sie zu manipulieren?

Die Handlung des zweiten Teils ist von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Obwohl man glaubte schon alles Schlimme zu kennen, schafft es Lissa Price immer wieder mit unerwarteten Wendungen zu überraschen und zu schockieren. Dazu gehört vor allem die wirklich wahre Identität des Old Man. Kurz vor dem Ende wird zudem das ganze Weltbild von Callie, und damit auch das des Lesers, noch einmal komplett auf den Kopf gestellt als man erfährt, was tatsächlich der Zweck von Prime Destinations war und was Callies Einmischung bewirkt bzw. verhindert hat.

Auch die Enders sorgen erneut für unangenehme Überraschungen, wobei man nicht alle in eine Schublade stecken darf, weil es zum Glück auch noch ein paar wenige, anständige Menschen unter ihnen gibt. Dass sie die Körper von freiwilligen Spendern mieten um sich wieder jung zu fühlen, kann man ja noch nachvollziehen, doch dass sie die Starters wie Sklaven behandeln oder gar Gegenstände und sich geradezu einen Spaß daraus machen sie zu abscheulichen Dingen zu zwingen, ist einfach widerwärtig. Sie haben keinerlei Achtung oder Respekt vor dem Leben der Spender, geschweige denn ihren Gefühlen, und betrachten sie lediglich als wertvolle Ware, die ihrem Vergnügen dient oder ihre Schmutzarbeit erledigen soll. Und das, obwohl sie selbst einmal so jung gewesen sind oder ihre eigenen Kinder und Enkelkinder durch den Krieg verloren haben.

Das Ende selbst ist sehr zufriedenstellend, sodass sich die lange Wartezeit auf das Buch wenigstens gelohnt hat. Ein gewisser Abschnitt der Handlung ist damit in sich abgeschlossen, es wäre aber dennoch interessant zu erfahren wie es nach der letzten Seite weiter geht oder wie Callies Leben ein paar Jahre danach aussieht.


FAZIT

Enders ist ein sehr gelungener Abschluss zu einer dystopischen Dilogie, die sich Fans des Genres nicht entgehen lassen sollten. Die sympathischen Charaktere, gepaart mit einer wirklich spannenden Handlung, machen die Reihe zu einer klaren Empfehlung. Obwohl der zweite Band die Serie abschließt, würde man nur zu gern wissen, wie Callies Leben danach weiter geht. Wenn schon nicht als eigenständiger Roman, dann ja vielleicht irgendwann als Novelle.

Lissa Price hat damit auf jeden Fall bewiesen, dass sie eine tolle Autorin ist, auf deren nächstes Werk man nun schon sehr gespannt ist.

Veröffentlicht am 05.02.2018

ein sehr gelungener und spannender Trilogieauftakt, deren Fortsetzungen man nach dem Lesen des ersten Teils kaum noch erwarten kann

Soul Beach – Frostiges Paradies
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Soul Beach – Frostiges Paradies ist ein großartiger Serienauftakt, mit dem Kate Harrison den Leser in eine Atem beraubende Geschichte entführt, die mit erfrischend neuen Ideen aufwarten und überzeugen ...

Soul Beach – Frostiges Paradies ist ein großartiger Serienauftakt, mit dem Kate Harrison den Leser in eine Atem beraubende Geschichte entführt, die mit erfrischend neuen Ideen aufwarten und überzeugen kann. Gekonnt vermischt die Autorin die Genres Thriller, Krimi sowie Liebesroman miteinander und schafft es sowohl das Thema Trauer ernsthaft zu vermitteln als auch ein paar passende amüsante Szenen einzubauen.
Vor allem die Problematik der Trauer und deren Verarbeitung steht sehr im Mittelpunkt, da es sich bei dem Todesopfer nicht um irgendeine Unbekannte, sondern um Meggie, die Schwester der Hauptfigur, handelt. Obwohl die gesamte Handlung aus der Sicht von Alice geschildert wird, zeigt sich, wie unterschiedlich verschiedene Menschen mit einem solchen Verlust umgehen, denn Alice, ihre Mutter und ihr Vater verarbeiten diesen auf ihre jeweils eigene Weise.

Kate Harrison gelingt es besonders gut die verschiedenen, widerstreitenden Gefühle von Alice in Bezug auf den Tod ihrer Schwester sehr authentisch darzustellen. Auf der einen Seite ist sie natürlich unheimlich bestürzt, neigt sogar dazu Meggie gelegentlich zu glorifizieren und hat große Angst davor irgendwelche Details über sie zu vergessen. Auf der anderen Seite ist sie aber auch genervt von der Situation, was durchaus verständlich ist. Meggie war keine Heilige, sondern hatte ebenso Schwächen und Fehler, und Alice möchte nicht ständig mit ihrer älteren Schwester verglichen werden. Sie will zum Einen nicht, dass die Leute aufhören über Meggie zu sprechen oder sie vergessen, will allerdings zum Anderen auch nicht andauernd angestarrt werden, nur weil sie die kleine Schwester der Nachtigall ist. Für diese Gefühle macht sie sich selbst teilweise Vorwürfe, dabei sind sie einfach menschlich. Der Tod einer geliebten Person ist so schon schwer genug. Wenn das ganze Land dazu noch darüber spekuliert wer der Mörder ist und die Journalisten den eigenen Vorgarten belagern, kann es nur noch umso schlimmer sein.

Als Alice eine E-Mail von ihrer toten Schwester erhält, geht sie, logischerweise, natürlich erst einmal davon aus, dass es sich um einen technischen Fehler oder einen kranken Scherz handelt – wer würde das nicht? Glücklicherweise antwortet sie jedoch trotzdem auf diese Nachricht, denn so erfährt sie, dass sie, so unfassbar es auch sein mag, tatsächlich von ihrer Schwester stammt. Diese befindet sich mit anderen jungen Opfern, deren Todesfälle ungelöst sind, an einem Strandparadies, an dem sie nun die Ewigkeit verbringen wird. Über eine Website kann Alice in die virtuelle Welt von Soul Beach eintauchen, die ihr schon bald wichtiger ist als die Realität, denn nur dort kann sie mit ihrer Schwester zusammen sein, die nun mehr Zeit mit Ali verbringt denn je. Sie kanzelt sich von ihren Freunden ab, vernachlässigt die Schule und lebt nur noch für ihren nächsten Besuch am Strand. Dabei ist es nach einer Weile nicht mehr nur Meggie, die sie an den Soul Beach zieht, sondern noch eine weitere Person, die sich in Alice’s Herz geschlichen hat und ihre Trauer verdrängt, obgleich ihre Liebesgeschichte eigentlich von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist.

Obwohl Ali immer öfter vor der Realität flüchtet, kann sie sie nicht völlig vergessen, da sie fest entschlossen ist herauszufinden, wer ihre Schwester umgebracht hat. Meggie selbst kann sich nicht mehr daran erinnern und während die Polizei vor allem Meggies Freund Tim verdächtigt, ist Alice, im Gegensatz zu ihrer Mutter und der Presse, von seiner Unschuld überzeugt, mehr oder weniger jedenfalls. Doch wer könnte es sonst gewesen sein? Ein verrückter Fan oder jemand, der ihr in irgendeiner Weise nahe gestanden hat?

Sie weiß es zwar nicht mit Bestimmtheit, aber die Aufklärung ihres Todes könnte sowohl für Meggie als auch für alle anderen Gäste am Soul Beach der einzige Weg sein diesen Ort jemals zu verlassen. Allerdings ist es für eine von Meggies Freundinnen dort noch viel wichtiger als für Meggie selbst, weshalb Alice nicht nur den Mörder ihrer Schwester finden, sondern auch den Tod dieser Freundin aufklären will, was alles andere als einfach ist. Glücklicherweise bekommt sie dabei Hilfe von einem Freund, den man für seine liebenswerte Art einfach ins Herz schließen muss.

Die Handlung wird, wie gesagt, aus der Perspektive von Alice erzählt, in die man sich sehr gut hineinversetzen kann und mit der man die ganze Zeit über mitfiebert. Daneben gibt es jedoch noch ein paar kurze Passagen aus der Sicht des wahren Täters, desjenigen, der Meggie ermordet hat. Wer sich dahinter verbirgt, bleibt noch unklar, allerdings helfen diese Szenen dabei eigene Spekulationen über die Identität des Mörders anzustellen. Dies sorgt zusätzlich für Spannung, da man sich um Alice sorgt, weil sie, wenn man mit seinen Vermutungen richtig liegt, Kontakt zu ihm hat, ihn aber nicht zu verdächtigen scheint. Außerdem befindet sie sich ohnehin in großer Gefahr, denn der Täter scheint Gefallen an ihr gefunden zu haben und daher ist es möglicherweise nur eine Frage der Zeit, bis er sich nicht länger unter Kontrolle hat und sie sein nächstes Opfer wird.

Ob man Recht hat oder nicht, erfährt man leider frühestens im nächsten Band, doch dafür werden immerhin ein paar andere Fragen beantwortet und ein ganz bestimmtes Problem gelöst, was einen etwas milder stimmt. Den nächsten Teil wird man sich so jedenfalls auf keinen Fall entgehen lassen!


FAZIT

Soul Beach – Frostiges Paradies ist ein sehr gelungener und spannender Trilogieauftakt, deren Fortsetzungen man nach dem Lesen des ersten Teils kaum noch erwarten kann. Kate Harrisons Idee, in einer virtuellen Welt mit den Toten kommunizieren zu können, ist einzigartig und bietet dadurch eine willkommene Abwechslung.

Alice ist eine sehr sympathische Heldin, deren Gefühle man nachempfinden kann, und deren Geschichte einen definitiv nicht kalt lässt. Genau wie sie möchte man auch als Leser unbedingt erfahren, wer ihre Schwester wirklich getötet hat, weshalb man garantiert auch den zweiten Band zur Hand nehmen wird!