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Veröffentlicht am 06.02.2018

Emery und Dylan funktionieren als Paar perfekt und sorgen für köstliche Unterhaltung - ein absolutes 5-Sterne-Wohlfühlbuch!

Der letzte erste Blick
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Inhalt:
Als Emery nach West Virginia zieht, um dort an der Universität zu studieren, will sie nur eines: Die Vergangenheit und all die Gefühle, die sie damit verbindet hinter sich lassen und den Blick ...

Inhalt:
Als Emery nach West Virginia zieht, um dort an der Universität zu studieren, will sie nur eines: Die Vergangenheit und all die Gefühle, die sie damit verbindet hinter sich lassen und den Blick in die Zukunft richten. Aus diesem Grund erträgt sie auch zähneknirschend, dass sie sich ihr Zimmer im Wohnheim mit einem Jungen namens Mason teilen muss, mit dem sie schon in den ersten Stunden nach ihrer Ankunft aneinander gerät. Doch damit nicht genug, neben der katastrophalen Wohnsituation, macht Dylan, der gutaussehende beste Freund von Mason, die Sache für Emery zunehmend schwieriger, denn in seiner Gegenwart wird Em warm ums Herz. Und obwohl Emery sich verbietet, Dylan näher an sich heran zu lassen, da er ein typischer Good-Boy ist - denn mit denen hat sie doch für immer abgeschlossen - fühlt sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen.

Meinung:
Bei "Der letzte erste Blick" handelt es sich um das erste Buch, das ich aus der Feder von Bianca Iosivoni gelesen habe. Lange habe ich es vor mir her geschoben, denn ich hatte eine Ahnung, was mich hinter den Seiten erwarten würde: Eine typische 0-8-15-Genregeschichte - und lange Zeit stand mir einfach nicht der Sinn danach. Letzte Woche jedoch, sollte sich dies ändern und so schlüpfte ich, mit großen Erwartungen auf eine tolle Liebesgeschichte, zwischen die Seiten.

Nun, was soll ich sagen? Sicherlich, hinter den Buchstaben hat sich eine ganz klassische Genregeschichte verborgen, genau wie es auch zu erwarten war, aber trotz allem konnte "Der letzte erste Blick" mein Herz erobern. Grund dafür waren die verschiedenen Figuren in diesem Roman, die sich perfekt ineinanderfügen und mit denen man die Geschichte rund um Emery und Dylan bloß zu gerne erlebt.
Allen voran natürlich Emrey und Dylan selbst. Da die Geschichte jeweils aus beiden Perspektiven erzählt wird, bekommt man als Leser ein sehr gutes Gefühl für ihre Charakter. Man entdeckt ihre Stärken, ihre Schwächen und Geheimnisse. Was mir besonders an Emery und Dylan gefallen hat: Ihre Figuren sind nicht so sehr mit Klischees behaftet, wie andere Buchfiguren des Genres. Emery ist eine sehr starke und taffe Protagonistin, die weiß was sie will und nicht auf den Mund gefallen ist. Hinter jeder Ecke sucht sie die Herausforderung und gerade diese findet sie dann schließlich in Dylan. Dylan hilft Emery sich zu öffnen, indem er sie immer wieder herausfordert und ihr Streiche spielt, die Emery ihm nur allzu gerne heimzahlt. Dabei ist Dylan kein Bad-Boy, sondern erstaunlich offen und ehrlich, was ihn als Protagonisten sehr authentisch macht. Zuzusehen, was der jeweils eine, für den anderen bedeutet, zuzusehen, wie sich die beiden die verrücktesten Streiche spielen und immer wieder antreiben, macht einfach Spaß und ist zuletzt an vielen Buchstellen auch einfach nur urkomisch. Es kommt demnach nicht selten vor, dass man sich schmunzelnd oder lachend bei den entsprechenden Szenen wiederfindet.

Aber nicht nur Emery und Dylan machen diese Geschichte so toll, es sind auch die vielen Nebenfiguren, die dem Werk seine ganz besondere Atmosphäre verleihen. Bianca Iosivoni erschafft rund um die Hauptfiguren einen sehr familiären Freundeskreis, bestehend aus Elle, Luke, Tate, Trevor, Mason usw. - um nur ein paar genannt zu haben. Jede dieser Figuren hat eine ganz eigene Farbe, und verleiht der Gesamtkomposition einen angenehmen Anstrich. Gerade aus diesem Grund macht es mich doppelt glücklich, dass die Folgebände sich mit Elle und Luke, sowie Tate und Trevor beschäftigten werden. Denn um ehrlich zu sein, nachdem ich die letzte Seite dieses Schmöker gelesen, das letzte Wort voller Verzweiflung aufgesaugt hatte, wollte ich einfach nicht, dass es vorbei ist, dass ich diese wunderbare, gemütliche, lustige und unterhaltsame Welt verlassen muss - wie gut also, dass zwischen mir und dem Abschied noch zwei weitere Werke stehen, auf die ich mich schon unglaublich freue.

Der zusätzlich angenehme Schreibstil der Autorin macht die Geschichte schließlich zu einem sehr kurzweiligen Leseabenteuer, das im Nu verschlungen ist. Einziges Manko: Das Ende des Romans kam letztlich doch etwas schnell und unerwartet, hier wäre eine genauere Aufschlüsselung schön gewesen.

Fazit:
"Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni ist handlungstechnisch ein klassisches New-Adult-Buch, dies mindert jedoch in keinster Wiese das wunderbare Leseerlebnis, das sich hier auf knapp 450 Seiten versteckt. Dieses Erlebnis entsteht hauptsächlich durch die von Frau Iosivoni kreierten Figuren - allen voran durch die Protagonisten der Geschichte: Emerey und Dylan. Die beiden machen einfach Spaß und sorgen dafür, dass man sich als Leser (mehr als einmal) köstlich amüsiert. Doch nicht nur diese beiden, auch die ganze Clique um Em und Dylan herum, kann schnell das Leserherz gewinnen, weshalb ich nun umso gespannter auf die folgenden Geschichten bin und mich freue, dass ich diese gemütliche Buchwelt noch lange nicht verlassen muss. Der erste Band der Firsts-Reihe ist ein absolutes Wohlfühl-Buch und hat sich die 5-Sterne redlich verdient.

Veröffentlicht am 30.01.2018

„Weg bist du noch lange nicht“ist ein kleiner Leckerbissen und im Nu verschlungen

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht
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Als Emma die in schiefer Handschrift verfasste Botschaft las, gefror ihr das Blut in den Adern. Hör auf zu schnüffeln, sonst tue ich dir nächstes Mal wirklich weh. Emma keuchte auf. „Wer ist da?“, schrie ...

Als Emma die in schiefer Handschrift verfasste Botschaft las, gefror ihr das Blut in den Adern. Hör auf zu schnüffeln, sonst tue ich dir nächstes Mal wirklich weh. Emma keuchte auf. „Wer ist da?“, schrie sie. „Zeig dich!“ Aber der Verfasser der Botschaft antwortete nicht.
[S. 200]

Erster Satz:
Wenn man tot ist, fehlen einem hauptsächlich die Kleinigkeiten.

Inhalt:
Emma Paxton hat das glamouröse und aufregende Leben ihrer ermordeten Zwillingsschwester Sutton Mercer angenommen. Nur der oder die Mörderin und ihr neuer Verbündeter und Freund Ethan, wissen von Emmas eigentlicher Identität. Aber wer ist der oder die Mörderin? Emma stellt Nachforschungen an, überprüft Alibis und versucht krampfhaft den Täter zu entlarven, doch ihre Suche ist gefährlich und so muss sie schon bald feststellen, dass jemand sie auf Schritt und tritt beobachtet und wenn sie nicht aufpasst, dann gesellt sich Emma bald zu Sutton. So gut es geht, versucht sie ihre Rolle zu spielen, doch die Angst verfolgt sie auf Schritt und Tritt und so nimmt die Handlung ihren Lauf...

Idee/ Umsetzung:
Bis vor einigen Tagen hattest du ein ganz normales Leben, kein einfaches, gewiss nicht, aber es war DEIN Leben. Doch nun hat sich alles verändert. Erst erreicht dich die glücklichste Nachricht seit langem: Du hast eine Familie, eine Zwillingsschwester, doch dann zerbricht deine Welt mit erneuter und viel grausamerer Macht. Deine Schwester wurde ermordet, du sollst ihren Platz einnehmen und darfst keinem dein Geheimnis verraten, denn der Mörder behält dich im Auge. Immer. Überall.

Idee/ Umsetzung:
Schon bei meiner Rezension zum ersten Band hatte ich erwähnt, wie gut mir die Idee gefällt und wie enttäuscht ich war, dass Sara Shepard so wenig aus dieser herausgeholt hat. Ich wollte also schon fast aufgeben, Emma und Suttons den Rücken kehren, entschied mich dann aber doch anders und diese Entscheidung habe ich nicht bereut. Der zweite Band ist um einiges spannender und konnte mich voll und ganz fesseln und begeistern. Ich hing an jedem Buchstaben, jedem Wort, jedem Satz und wollte nichts sehnlicher, als endlich zu erfahren, wer die oder der grausame Mörder ist, welcher Emma in Angst und Schrecken versetzt. Die Handlung des zweiten Bandes und auch die Umsetzung, schlägt die des ersten Teils um Längen und ist durchaus lesenswert.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Sara Shepard ist leicht, flüssig und passt sich dem Stil ihrer Handlung an, ist demnach auch sehr jugendlich. Die Autorin versteht sich darauf jedes Kapitel spannend enden zu lassen und auch das Ende dieses Teiles, lässt den Leser hungrig zurück. Man muss einfach immer weiter lesen, bis man schließlich die letzte Seite zwischen seinen Fingern hält und enttäuscht innehält.

Charaktere:
Die verschiedenen Figuren sind facettenreich und jede scheint ein dunkles Geheimnis zu verbergen, was der Handlung das nötige Feuer verleiht.

Da wir in der gleichen Position sind, wie Emma, tappen auch wir im Dunklen und schauen den einzelnen Figuren bis vor die Stirn, aber nicht weiter. Jeder könnte die oder der Mörder sein und genau dies macht die Geschichte aus. Zudem bietet Emma, als komplettes Gegenteil ihrer Zwillingsschwester, welche einige „Leichen im Keller“ hatte, eine nette und passende Fläche der Identifikation für den Leser. Da sie aus ärmlichen und schlechten Verhältnissen stammt und ohne Vorahnung in dieses Verbrechen befördert wird, fällt es dem Leser leicht sie direkt ins Leserherz zu schließen und mit ihr auf Mörderjagd zu gehen.

Cover/ Innengestaltung:
Die Cover der ganzen Reihe sprechen für sich. Ich mag sie unglaublich gerne und finde
zudem, dass sie super zum Thema passen. Ich kann es, ehrlich gesagt, gar nicht erwarten, wie sich alle Teile der Reihe in meinem Bücherregal machen.
Im Innenleben von „Lying Game“, werden die einzelnen Abschnitte durch Kapitelzahlen und Überschriften eingeleitet. An dieser Stelle auch ein kleiner Minuspunkt: Neben Emmas Sicht, bekommt der Leser ab und an ein paar Einschübe von ihrer Zwillingsschwester Sutton zu lesen, welche ihre Schwester, als Geist, verfolgt. Leider sind gerade diese Abschnitte sehr schwer zu erkennen und so habe ich recht lange gebraucht, bis ich mich an eben diese Einschübe gewöhnt hatte. Es wäre vielleicht besser gewesen, man hätte diese beiden Ansichten durch eine Leerzeile, eine andere Schriftart oder eine kursive Darstellung voneinander getrennt.


Fazit:
„Weg bist du noch lange nicht“, der zweite Band der Lying Game – Reihe von Sara Shepard, ist ein kleiner Leckerbissen und im Nu verschlungen. Von Seite zu Seite, schlittert man immer tiefer in eine Welt gestrickt aus Lügen, Intrigen und Geheimnissen. Im wahrsten Sinne des Wortes: „Weg bist du noch lange nicht“, denn diese Buchreihe, wird dich solange verfolgen, bis du weißt, wer diese Mörderspielchen spielt – und da ich das noch nicht weiß, verbleibe ich gespannt und auf der Hut. Definitiv eine Mörderjagd wert!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein Buch, das man liebt und zugleich hasst

Die Arena
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Jede Stadt glich einem Organismus, aber sie hatte dem menschlichen Körper etwas voraus: Wenn eine Stadt ein krankes Gehirn hatte, konnte man ihr ein neues einpflanzen.
[S. 117]

It´s a small town, son
and ...

Jede Stadt glich einem Organismus, aber sie hatte dem menschlichen Körper etwas voraus: Wenn eine Stadt ein krankes Gehirn hatte, konnte man ihr ein neues einpflanzen.
[S. 117]

It´s a small town, son
and we all support the team.
[James McMurty]

Erster Satz:
Aus einer Höhe von zweitausend Fuß, wo Claudette Sanders gerade eine Flugstunde nahm, leuchtete die Kleinstadt Chester´s Mill im Morgenlicht, als wäre sie frisch hergestellt und eben erst dorthin verfrachtet worden.

Inhalt:
Chester´s Mill ist eine Kleinstadt. Jeder kennt jeden, jeder unterstützt jeden, jeder hat die gleichen Rechte – zumindest denken das die Bewohner der Stadt, bevor ES passiert. ES ist eine undurchdringbare, durchsichtige Kuppel, welche sich eines Tages über die die Bewohner, die Häuser, den ganzen kleinen Radius von The Mill stülpt und nicht mehr verschwinden will. Die Kuppel, oder auch „The Dome“, wie sie die Bewohner bald nennen werden, sperrt jeden Bürger und alle Besucher der Stadt, welche sich zur besagten Zeit dort aufhielten, ein. Was bleibt ist ein Chaos, der nackte Kampf ums überleben und unzählbare Grausamkeiten. Hat vorher jeder das Team unterstützt, jeder jedem geholfen, gibt es jetzt Krieg. Krieg um die mächtigste Position in The Mill, Krieg um die letzten Lebensmittel, Krieg um den letzten Rest Propan und damit den letzten Rest Energie und Strom, der Krieg ums eigene Leben.

Wie lange wird die Kuppel bleiben? Wer hat den Dome erschaffen? Wie ernst kann man die Visionen nehmen, die einzelne Bürger heimsuchen? Findet es heraus!

Handlung/ Umsetzung:
Aufmerksam geworden durch die Serie zum Buch „Under the Dome“, schlenderte ich in die Buchhandlung und kaufte mir meinen ersten King. Ihr habt richtig gehört, mein erster King! Auch wenn ich vorher noch nie etwas von ihm gelesen hatte, so eilte sein Ruf ihm voraus und löste in mir freudige Erwartungen aus. War Herr King wirklich so grausam, wie alle sagten? Würden mir die gedruckten Buchstaben, einen Schauer über den Rücken jagen lassen? Ich begann zu lesen, um Antworten auf meine Fragen zu finden und wurde mehr als überrascht. Der Autor brachte eine Bombe zum Platzen - eine Bombe des Schreckens. So wurde ich in einen Sog gezogen, aus welchem ich mich nicht mehr befreien konnte. Ich war gefangen, hinter diesen spannenden, mich fassungslos machenden Seiten und rang nach Atem. Hatte ich vorherige, andere „Schocker“, von anderen Autoren, für schlimm gehalten, so brachte Herr King meine vorherigen Bewertungen ins Schwanken. Er eröffnete ein ganz neues Genre, ein wirkliches „Schreckens-Genre“. Nicht nur einmal blieb ich mit Gänsehaut, aufschreiend und nach mehr verlangenden zurück, wenn ich ein Kapitel, aufgrund von Müdigkeit, beenden musste. „Die Arena“, ist ein unglaubliches Werk! Voller Spannung und Überraschungen. Der Autor lässt seinen Lesern keine Zeit Luft zu holen, denn er schmeißt sie von der einen Grausamkeit in die Nächste und nimmt definitiv kein Blatt vor den Mund. Die Idee hinter den Seiten ist einmalig und bietet viel Potential. Potential, welches der Autor bis an seine Grenze ausschöpft. Mir bleibt nicht mehr zu sagen, als: Ich verbeuge mich vor Ihnen, Herr King. Ein wahrliches Meisterwerk!

Schreibstil:
Genau wie seine Idee, ist die Schreibe von Herr King einfach einmalig und umwerfend. Spannend nehmen die Buchstaben ihre Leser mit, ziehen sie tief hinter die Seiten und schaffen eine Buchwelt, in welcher man sich nur allzu gerne verliert. Was den Schreibstil von ihm jedoch so besonders macht, ist in meinen Augen die Tatsache, dass er sich einiges traut. Was ich damit meine? Er nimmt nie ein Blatt vor den Mund. Er schreibt Grausamkeiten nieder, lässt Lieblingscharakter sterben, wie andere sich morgens ihren Kaffee aufbrühen. Er hat demnach keine Angst. Keine Angst, den Leser zu schocken. Genau das macht seine Schreibe aus. Nicht nur einmal saß ich mit aufgerissenen Augen vor seinen Worten, hielt die Luft an und dachte: „Nein, DAS hat er nicht wirklich gerade geschrieben!?“ Müsste ich die Beziehung Autor-Leser und Leser-Autor beschreiben, so würde ich behaupten, dass es sich um eine gewisse Hass-Liebe handelt. Man liebt es, dass er diese Gefühle in einem auslöst und man hasst ihn wiederum dafür, dass eben diese Gefühle in einem ausgelöst werden. Es ist ein stetiges hin und her, doch ich habe jede Bewegung genossen und so wird „Die Arena“, wohl nicht sein einziges Werk in meinem Regal bleiben.

Charaktere:
Da ich keinen Vergleich zu anderen Werken des Autors habe, kann ich nicht wissen, ob es für ihn typisch ist, aber in dieser Lektüre von Stephen King, werden zahlreiche Charaktere angeschnitten und so bekommt die Handlung eine enorme Tiefe. Zudem bekommt der Leser einige Eindrücke und kann die Person finden, mit welcher er sich am Ehesten identifiziert. Jedoch sollte man sich vorher im Klaren sein, dass der Autor was Mord/Totschlag/Unfälle angeht, nicht zimperlich ist und somit die eine oder andere, geliebte Figur, schnell sterben kann.Trotzdem denke ich, ist die Art und Weise, wie er die Handlung durch sehr verschiedene und facettenreiche Figuren transportiert, sehr passend und verleiht der Geschichte ihren zusätzlichen Charme.

Cover/ Innengestaltung:
Zwar finde ich das Cover ganz nett und passend, aber mehr dann auch nicht. Irgendwie hätte ich mir ein ausgefalleneres Bild gewünscht, denn es wird klar, dass es dem Verlag wohl wichtiger war, den Namen des Autors zu betonen, als inhaltliche Elemente spannend und aufreizend, für potentielle Leser, darzustellen. Ich verstehe zwar, warum der Name so sehr hervorgehoben ist, jedoch könnte doch gerade auch bei erfolgreichen Autoren, nur der Inhalt für sich sprechen, oder? Ich finde, dass dieses Buch es nicht nötig hat, Käufer nur durch den Autorennamen zu locken, denn dies hat dieses Werk gar nicht nötigt. Demnach bekommt das Buch in dieser Kategorie einen kleinen Minuspunkt.
Die Innengestaltung ist schlicht. Es gibt einige Überschriften, welche die Kapitel einleiten. Jene Kapitel sind dann nochmals unterteilt, durch Kapitelzahlen.

Fazit:
Ich bin sprachlos, denn selten habe ich einen Autor so sehr gehasst und zugleich geliebt. Ich bin sprachlos, denn selten blieb ich so geschockt hinter Seiten zurück. Ich bin sprachlos, denn schon lange hat mich keine Geschichte, mehr so sehr begeistert. „Die Arena“, war mein erstes Werk von Stephen King und es hat mich nicht nur positiv überrascht, sondern komplett in seinen Bann gezogen. Stephen King ist wahrlich der Meister des Schreckens. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, lässt Charaktere verunglücken, bringt sie um, sperrt sie zu unrecht ein und stellt so einiges mit ihnen an, was den Leser geschockt zurück lässt. Die Handlung überschlägt sich und man kann sich, als Leser, nie genau sicher sein, wie sich die Ereignisse aneinander knüpfen werden. Denn egal was man glaubt zu wissen, der Autor stellt alles auf den Kopf und schlägt nicht nur einmal eine überraschende und grausame Richtung ein. Somit lege ich euch dieses Werk ans Herz und den Rat an die Hand: Seid mutig, traut euch und wenn ihr noch nie, wie ich, etwas von Herr King gelesen habt, so stürzt euch mit ihm in ein Abenteuer, ihr werdet es nicht bereuen. Suchtgefahr!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Der Inhalt, die Idee und das Gesamtpaket von "Dämonen des Lichts" sind jede Abenteuerreise wert!

Dämonen des Lichts
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Wenn Licht zu Schatten wird,
steht das Ende bevor.

Erster Satz:
"Ist das dein Auto?", fragte das Mädchen hinter der Kasse der Tankstelle.

Inhalt:
Willow Fields ist an ihrer Schule eine Außenseiterin. ...

Wenn Licht zu Schatten wird,
steht das Ende bevor.

Erster Satz:
"Ist das dein Auto?", fragte das Mädchen hinter der Kasse der Tankstelle.

Inhalt:
Willow Fields ist an ihrer Schule eine Außenseiterin. Nicht nur ihre hellseherischen Fähigkeiten, auch ihre Liebe zu Autos und ihr, sehr eigenwilliger Modegeschmack, wollen so gar nicht von ihren Mitschülern akzeptiert werden. Doch Willow ist das egal. Sie mag ihr Leben, auch wenn es nicht einfach ist - Denn ihre Mutter ist schwer krank und das Leben im Haus ihrer Tante beschwerlich. Doch dann ändert sich alles: Nina, eine der beliebtesten Schülerinnen an der Ortsschule, will sich von Willow die Zukunft vorhersagen lassen. Aber ein dunkler Schatten lastet auf Nina. Ein Schatten, welcher nun auch Willow verfolgt. Ehe sich das junge Mädchen versieht steckt sie mitten in einem tödlichen Spiel: Zwischen Gut und Böse, Himmel und Hölle. Wobei die Hölle, ein anderes Gewand trägt, als erwartet...
Alex ist ein Einzelgänger und arbeitet für die CIA. Für diese tötet er, im Geheimen, Engel. Denn jene Geschöpfe sind wider jeder Erwartung, nicht leuchtend und schillernd wie alle Menschen glauben, sondern gefährlich. Sie entziehen den Menschen ihre Lebensenergie und nutzen sie aus. Als der junge Engelsmörder jedoch seinen nächsten Auftrag erhält, gerät er ins Taumeln. Er soll ein junges Mädchen töten: Willow Fields.

Und dann änder sich alles...

Idee/ Umsetzung:
Manche Werke klingen zwar interessant und man möchte sie lesen, aber trotzdem schaffen sie es nicht, schon vor dem ersten Buchstaben, ein Feuerwerk der Vorfreude im Leser zu entfachen. "Dämonen des Lichts", war für mich ein solches Buch. Abgesehen davon, dass ich mich an Engelsgeschichten nie so ganz heran traue, hatte ich doch keine großen Erwartungen an die Idee. Aber gerade jenes hat mich die Geschichte, am Ende, lieben lassen. Denn ich wurde vom Inhalt, den Charaktern, der Grundidee und schlicht: dem Gesamtpaket, so sehr überrascht und mitgerissen, dass ich heute mit einem kleinen Schmunzeln an die Geschichte von Willow und Alex zurückdenke. Endlich hat sich eine Autorin getraut, sich von der Grund-Engel-Idee zu lösen. Denn hinter diesen Seiten sind Engel keine Saubermänner. Sie klauen den Menschen ihre Lebensenergie, sind berechnend und hinterhältig, denn sie wollen die Welt besetzen und sich, ausschließlich, von Menschenergie nähren. Statt eines sexy Engels, der sich in die Protagonistin verliebt, haben wir diesmal einen - wie ich fand, sehr, sehr, sehr, attraktiven - Engelsjäger. Somit bekommt das Buch leichten Supernatural - Charakter (eine, meiner Lieblingsserien).
Die Idee ist damit nicht nur neu und erfrischend, sondern hat ihren ganz eigenen und gelungenen Charakter, welcher durch eine gelungene Umsetzung, auch noch die perfekte Abrundung des Gesamtwerkes aufweist.

Schreibstil:
Der Schreibstil von L.A. Weathly reißt mit und ist sehr nachvollziehbar. Man bekommt nicht nur durch verschiedenen Perspektivwechsel einen Einblick in die Gefühlswelt der beiden Protagonisten, sondern auch immer und immer wieder einen kleinen Blick, hinter den Vorhang der bösen Seite. Zudem erlangt man ein besseres Gefühl für die Gedanken und Emotionen von Willow und Alex, was am Ende den Zuspruch für die Beiden stärkt. Denn die Liebesgeschichte des Zweigespanns bahnt sich ganz langsam und gefühlvoll an, so dass man sich am Ende noch mehr für die Beiden freut. Man bekommt dieses wohlige Kribbeln im Bauch, wenn Alex und Willow endlich zueinander drängen. Die Autorin hat es geschafft mich ganz mit ihren Buchstaben zu entführen. Nach und nach zieht sie, mit ganz viel Feingefühl und Verständnis, ihre Geschichte vor dem Leser hoch und erschafft somit eine sehr bildhafte und mitreißende Buchwelt. Mir hat es unglaublich gefallen, dass sich alles Stück für Stück entwickelt und die Liebe, zwischen den Figuren, über längere Zeit wächst. Nicht dieses "Ich kenne dich erst seit zwei Seiten, aber ich muss dir sagen: Du bist die Liebe meines Lebens." Dadurch behält das Werk, trotz seiner fantastischen Elemente, einen sehr reellen Charakter.
Der einzige Kritikpunkt: Wenn sich die Beiden dann endlich kriegen - nicht, dass es nicht absehbar gewesen wäre - neigt L.A. Weatherly manchmal dazu, auf die kitschige Schiene zu gelangen und in ihren Ausführungen, etwas zu übertreiben. Dies kann nach zwanzig Seiten etwas an den Nerven zerren, aber angesichts der anderen, sehr vielen, positiven Aspekte, die Leselaune trotzdem nicht verderben.

Charaktere:
Wie bestimmt schon durchgesickert: Ich bin ein sehr großer Alex-Fan. Ich mag es nämlich sehr, wenn die männlichen Figuren in Büchern einen starken, sexy und verwegenen Charakter haben und sich nicht gleich der Liebe verschreiben und all ihre Wesenszüge verwerfen. Alex ist ein solcher Charakter. Ein knallharter Engelsjäger, der durch die Bekämpfung, seinem ganz eigenen Racheplan verfolgt. Als er dann auf Willow stößt, ist er zwiegespalten, bleibt sich aber trotzdem treu. So verschließt er sich zunächst vor ihr - angesichts seiner Geschichte die wir nach und nach erfahren, aber auch gerechtfertigt. Denn hinter der harten Schale steckt ein weicher Kern, welcher aber im Gegensatz zu vielen anderen Werken, nicht direkt den vorherigen Charakter verwirft und an dessen Stelle tritt. Nein. Alex bleibt weiterhin der coole, mutige und sehr sturköpfige Jäger, der CIA. Kein Wunder also, dass er mein Herz im Sturm erobern konnte.
Aber auch Willow hat mir, als Gegenstück, sehr gut gefallen. Denn auch sie, passt nicht in eine dieser "Jugendbuch-Klischee-Schubladen". Dies ist wohl das Hauptmerkmal von "Dämonen des Lichts": Es lässt sich in keine Schublade stecken und bleibt sich treu.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover war wohl einer der Gründe warum das Werk keine großen Erwartungen in mir ausgelöst hat. Denn egal wie sehr man es auch bestreitet: Das Auge isst mit! "Dämonen des Lichts" sieht nicht besonders einzigartig und besonders aus - wie ich finde - zumindest wenn man nach der Aufmachung urteilt. Zwar ist das Bild "ganz nett", bietet aber doch keine besondere Aussage. Schade! Denn ich denke gerade dadurch, entgeht vielen eine grandiose Geschichte, mit viel Charakter! Ich muss auch gestehen, dass mir die Cover der anderen Ländern nicht zusprechen wirken sie jedoch immerhin interessanter, als die deutsche Version.
Die Innengestaltung ist schlicht: Kapitelzahlen, mit kleinen Schnörkeln, leiten die Abschnitte ein.

Fazit:
Es stimmt: Das Auge isst mit! Gerade das ist ein Problem, wenn es um Bücher geht. Denn wer nicht vorher schon ein kleines Feuerwerk der Vorfreude auf ein Werk empfindet, wird es wohl gar nicht erst auf seinem Radar haben, auf der Suche nach einer guten Geschichte. Bei "Dämonen des Lichts" hatte ich keine großen Erwartungen und gerade jenes hat am Ende dazu geführt, dass ich mich so sehr in diesem Werk verlieren konnte. Denn auch wenn es nicht so scheint: Der Inhalt, die Idee und das Gesamtpaket von "Dämonen des Lichts", ist jede Abenteuerreise wert! L.A. Weatherly hat hier ein ganz besonderes Buch geschaffen, welches sich besonders dadurch auszeichnet, dass es in keine Schublade passt. Die Grundidde reißt sich grob vom Genre ab, die Liebesgeschichte scheint, trotz fantastischer Elemente, wie aus dem Leben gegriffen, der Schreibstil baut ganz sanft und mit Umblick, die Buchwelt vor den Augen des Lesers auf. Und auch wenn die Autorin, gegen Ende, in einigen Ausführungen etwas kitschig wird, so bin ich doch Eins geworden mit dem Buch. Es ist immer wieder schön, wenn man wenig erwartet und viel bekommt - wie in dieser Lektüre. Schade und traurig ist es nur: Wenn ein Buch dann nicht jene Beachtung bekommt, welche es eigentlich, durch einen gelungenen Inhalt, verdient hätte.
Deshalb: Manchmal lohnt es sich von Sachen zu kosten, die eventuell nicht so schmackhaft aussehen wie die Konkurrenz, auf dem großen, gedeckten Tisch. Denn ab und an, entpuppen sich gerade jene Bücherspeisen, als überraschender Festschmaus.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Fühlt euch verzaubert und nehmt euch vor dem Natternkopf in Acht.

Tintenwelt 2. Tintenblut
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"Ist es nicht seltsam, wie viel dicker ein Buch wird, wenn man es mehrmals liest? [...] Als würde jedes Mal etwas zwischen den Seiten kleben bleiben. Gefühle, Gedanken, Geräusche, Gerüche... Und wenn du ...

"Ist es nicht seltsam, wie viel dicker ein Buch wird, wenn man es mehrmals liest? [...] Als würde jedes Mal etwas zwischen den Seiten kleben bleiben. Gefühle, Gedanken, Geräusche, Gerüche... Und wenn du dann nach vielen Jahren wieder in dem Buch blätterst, entdeckst du dich selbst darin, etwas jünger, etwas anders, als hätte das Buch dich aufbewahrt, wie eine gepresste Blüte, fremd und vertraut zugleich."
[S. 59 f.]

ACHTUNG! 2. Band - Könnte ohne Vorwissen, der ersten Bände, SPOILER enthalten!

Erster Satz:
Es dämmerte, und Orpheus war immer noch nicht da.

Inhalt:
Capricorn ist besiegt und Meggie und ihre Familie endlich wieder vereint. Das gewünschte Happy End ist eingetreten, doch leider nicht für Staubfinger, dessen Körper, das Feuer zum Tanzen bringen kann.
Er sehnt sich nach seiner Geschichte, nach seiner Welt, nach seinem früheren Leben und den Flammen. So streift er, zusammen mit Farid und Gwin durchs Land, auf der Suche nach einer talentierten Zauberzunge, welche ihn zwischen seine eigenen Buchstaben zurücklesen kann. Und tatsächlich, ihm gelingt wonach sein Herz sich so sehr sehnt: Er kehrt zurück in die Tintenwelt! Nicht ahnend, dass Farid und Gwin die gelesen Worte in der Realität zurücklassen und dem Jungen schon ein alter, schrecklicher Bekannter auflauert, der nach Rache verlangt: Basta! Und er besitzt seinen eigenen Rückfahrschein, nämlich das letzte Exemplar von "Tintenherz". Um Staubfinger zu warnen, sucht Farid nach Meggie und die Beiden fassen einen Plan: Sie wollen dem berühmten Feuerspucker folgen. Schließlich ist Meggie auch eine Zauberzunge und wünscht sich nichts mehr, als einmal die Feen und den Weglosen Wald, mit eigenen Augen zu entdecken...

Doch das Abenteuer hat gerade erst begonnen und das letzte, schreckliche Wort, ist noch lange nicht geschrieben.

Idee/ Umsetzug:
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da nahm sich ein kleines Mädchen vor, die Tintenwelt nie wieder zu verlassen. Trotz aller Bemühungen und Wünsche, schaffte sie es jedoch lange Zeit nicht, zu Staubfinger und all den anderen Figuren zurückzukehren. Bis zu einem kalten, stürmischen Tag im Januar, des Jahres 2013. Jenes kleine Mädchen war ich, vor ca. 11 Jahren. Ich weiß noch ganz genau, wie mich "Tintenherz" damals verzauberte. Es übte eine unfassbare Magie auf mich aus, die bis heute noch anhält. Denn auch bei meinem re-read im letzten Jahr, fühlte ich mich direkt in den Zustand meiner Kindertage zurückversetzt. Lange war es mein Anliegen, auch endlich die anderen Teile zu entdecken um herauszufinden, wie es mit meinen Lieblingsfiguren weitergeht. Doch trotz aller Ziele schaffte ich es, bis vor ein paar Wochen nicht, das Lesen auch in die Tat umzusetzen. Heute kann ich stolz und glücklich berichten, dass Cornelia Funke mich zurück in ihre Geschichte geführt hat. Auch wenn ich "Tintenblut" nicht so sehr inhaliert habe, wie "Tintenherz", so war es doch rasch verschlungen. Denn diesmal mal darf der Leser die Realität verlassen und wie Meggie und Co., selbst in die Tintenwelt eintauchen um den Weglosen Wald, all die Feen, Glasmänner und weitere, zauberhafte Wesen zu entdecken. Die Idee von Corenlia Funke ist erneut magisch! Die Umsetzung jedoch nicht so nahtlos, wie beim ersten Band. Zwar ist die Buchwelt zum Greifen nah und eine gewisse Grundatmosphäre und Spannung vorhanden, jedoch wird gerade jene Spannung immer und immer wieder, durch sehr langatmige Passagen unterbrochen. Frau Funke neigt teilweise zu unnötigen und langgezogenen Abschnitten, die den Lesefluss eher behindern. Eigentlich müsste man jetzt annehmen, dass dann wenigstens die Tintenwelt greifbarer wird, doch leider ist dies auch nur teilweise der Fall. Oftmals hatte ich das Gefühl, dass besonders Wesen und wichtige Elemente zu wenig beschrieben wurden. Besonders deshalb, weil der Leser die Geschichte um "Tintenherz" (von Fenoglio) nicht gelesen hat. Zwar ist dies eher ein kleiner Kritikpunkt, weil es nur wenige Stellen dieser Art gab, aber ab und an, hat es mich dann doch verwirrt (trotz Personenverzeichnis am Ende der Geschichte).

Schreibstil:
Cornelia Funke gehört zu den Autoren, denen man, was ihren Schreibstil betrifft, (grundsätzlich) blind vertrauen kann. Man kann jeden ihrer Buchstaben, jedes ihrer Worte, jeden ihrer Sätze und all ihre Bücher: sehen, hören, schmecken, riechen und fühlen. Denn auf jeder Seite findet sich Magie! Jene Magie, welche die Realität blass und die Buchwelt bunt werden lässt.
Zeit und Raum verschwimmen hinter Staubfinger, Fenoglio, Meggie, Mo und all den anderen Figuren und erschaffen damit eine Welt, in welcher man nicht nur Zuschauer, sondern Teil der Ereignisse ist. Gerade jenes weckt in mir tiefe Bewunderung, der Autorin gegenüber. Denn egal wie oft ich ein Buch von ihr aufschlage, ich kann mich immer ganz hinter ihren Buchstaben verlieren. Nur wenigen Autoren gelingt dies, manche versuchen es über mehrere Bücher und Jahre hinweg und schaffen es doch nie - anders hier! Deshalb bleibt mir nicht mehr zu sagen als: Dieses Werk ist durch seinen Schreibstil, definitiv ein Buch der Extraklasse und gehört in jedem Fall, in jedes Bücherregal!

Charaktere:
Das Schöne an Buchreihen und Trilogien ist ja immer, dass man die Figuren immer besser kennenlernen kann und begleiten darf. In Tintenblut habe ich mich sogar richtig auf Mo, Maggie und besonders auf Staubfinger gefreut.
Doch einige der Charakter haben sich leider zum Schlechten hin entwickelt. So wurde mir Fenoglio, der Schreiber von Tintenherz, immer unsympathischer. Am Ende ging es sogar soweit, dass mir die Bösewichte besser gefallen haben, als er. Seine Taten und Gedanken in der Geschichte, haben mir gar nicht zugesprochen, auch wenn sie, im Kontext gesehen, schon zwischen die Buchstaben passen. Es war also nicht so, dass sich die Entwicklung der Figuren von der Geschichte losgerissen hätte. Aber trotzdem, irgendwie fand ich es dann doch schade, gerade weil man Fenoglio in dem Buch so oft begleitet und er auch eine größere Rolle spielt.
Es gab aber auch Charakter, die sich bei mir noch viel, viel, viel beliebter machen konnten, als sie es für mich ohnehin schon waren. Allen voraus: Staubfinger! Ich weiß nicht wieso, aber ich habe einen richtigen Narren an ihm gefressen. Gerade wegen und für ihn, würde ich mich ja gerne einmal selbst, von Meggie hinter die Seiten lesen lassen. Wie gerne würde ich mir seine Feuershow ansehen und Gwin kennenlernen.
Insgesamt hat die Autorin also auch die Weiterentwicklung ihrer Buchfiguren, sehr gut um- und fortgesetzt. Am Ende musste ich sogar einmal Taschentücher zupfen. Warum? Das wird nicht verraten! Müsst ihr schon selbst herausfinden... ;)

Cover/ Innengestaltung:
Das deutsche Cover ist wikrlich toll und fügt sich natürlich perfekt in das Gesamtbild der Reihe. Ich finde es sehr schön und passend, dass es so märchenhaft und magisch wirkt, durch seine großen, verschnörkelten Buchstaben, aber dies habe ich ja auch schon beim ersten Werk angemerkt. Ich würde sogar diesmal behaupten, dass diese Ausgabe mit am Schönsten ist.
Auch über die Innengestaltung von "Tintenblut", brauche ich keine Kritik zu äußern, denn auch sie ist, wie das erste Werk, schön aufgebaut. Überschriften und passende, ausgewählte Zitate, leiten die Kapitel ein und passende Zeichnungen, schließen die Kapitel wieder. Vielleicht könnte man einwerfen, dass sich einige Zeichnungen wiederholen, aber angesichts der Arbeit, die hinter den Zeichnungen steckt, kein wirklicher Kritikpunkt. Zudem gibt es auch diesmal wieder, einen sehr umfangreichen Anhang mit einem Inhalts - und Personenverzeichnis sowie einer Karte der Tintenwelt.

Fazit:
Liebster Mo! Liebe Resa! Liebster Farid, liebste Meggie und all ihre anderen Figuren der Tintenwelt!

Was macht ihr bloß mit meinem, kleinen Leserherz? Ihr verzaubert es mal süß, mal bitter, mit euren tintenblauen Buchstaben, nehmt es gefangen und reißt es immer und immer tiefer, in eure Welt. Dabei beginnt eure Geschichte wahrlich nicht mit einem "Es war einmal", denn schließlich hält sie mich auch jetzt, im Hier und Jetzt, noch in ihren Klauen. Zwar habe ich eure Reise in die Tintenwelt, bei weitem nicht so sehr inhaliert, wie euren Kampf gegen Capricorn, aber trotzdem war und bin ich ein Teil in eurem Kreis geworden und gerade jenes weiß ich zu schätzen. Denn eure Erschafferin, Frau Cornelia Funke, hat hier eine unglaubliche Abenteuerreise erschaffen. Jeder Buchstabe wird zum Spiel mit den Sinnen und zieht in einen, in einen nicht mehr abzuwendenden Lesebann. Was bleibt, ist die Sehnsucht nach mehr! Mehr Buchstaben, mehr Worten, mehr Abenteuern und mehr Tintenwelt. In diesem Sinne: Ich freue mich sehr darauf, die Reise mit euch, im folgenden und letzten Band, fortzusetzen und hoffe sehr, dass ihr mich genauso so herzlich empfangt, wie auch in "Tintenherz" und "Tintenblut". Ich bin gespannt.

Fühlt euch verzaubert und nehmt euch vor dem Natternkopf in Acht.