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Veröffentlicht am 14.04.2018

Charmante Protagonistin, grauenhafte Übersetzung

Hidden Legacy - Das Erbe der Magie
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Bevor ich zum Inhalt komme, muss ich einfach die Übersetzung und leider sehr mangelhafte Arbeit erwähnen. Hier wurden einfach alle typischen Übersetzungsfehler aufgegriffen, die man eigentlich vermeiden ...

Bevor ich zum Inhalt komme, muss ich einfach die Übersetzung und leider sehr mangelhafte Arbeit erwähnen. Hier wurden einfach alle typischen Übersetzungsfehler aufgegriffen, die man eigentlich vermeiden sollte. Zum einen wurde wohl ins Wortwörtliche übersetzt, was so manche Redewendung sinnfrei erscheinen lässt. Auch sind dadurch natürlich einige Logikfehler enthalten, denn eine doppelte Verneinung und die Verwechselung von ein paar einfachen Worten beim Übersetzen, machten mir das Lesen nicht unbedingt leichter. Hinzu kamen dann noch das Fehlen bestimmter Textpassagen oder Worten, ein paar Wörter, die einfach irgendwo platziert wirkten und fehlende Satzzeichen, die mir dadurch gänzlich den Spaß nahmen. Da ich dies jedoch nicht bewerten kann und auf die Arbeit der Autoren eingehen möchte, versuche ich mich daher von diesem negativen Einfluss etwas zu distanzieren.

Der Einstieg beginnt für den Leser, indem er zunächst an die Hintergründe dieser magischen Welt herangeführt wird, in der Nevada Baylor lebt. In dieser Welt – ähnlich der unseren – wurde in der Vergangenheit ein Serum entdeckt, welches besondere Gaben in den Menschen hervorrufen soll. Mit den Jahren haben diese Fähigkeiten in vielen Familien die Geschichte stark verändert und schon bald entstanden verschiedene Herrscherhäuser, die um Macht und Geld kämpften und Ehen arrangieren, um so neue Fähigkeiten bei den Neugeborenen zu entwickeln und die Macht noch mehr zu steigern. Diese Welt scheint alles andere als eine friedliche zu sein und wer nicht gerade zu einem der oberen Häuser gehört, hat es nicht gerade leicht im Leben. Diese Geschichte legte für mich schon mal eine gute Grundlage und gerade die verschiedenen Magiebegabungen waren für mich faszinierend.

Eine dieser Magiebegabten ist Nevada, die seit dem Tod ihres Vaters die Familiendetektei führt und an ihrem guten Ruf arbeitet. Nevada lebt mit ihren jüngeren Geschwistern, ihrer Großmutter, ihren Cousins und ihrer Mutter in einer umgebauten Lagerhalle. Ihre magische Begabung nutzt sie für ihren Job, jedoch versucht sie diese weitestgehend vor Fremden geheim zu halten. Ich mochte sie als Charakter sehr. Sie ist sehr erwachsen und auf ihren Schultern lastet eine enorme Verantwortung. Sie steht mit beiden Beinen im Leben und ihr Mut, sowie ihre sehr realistisch dargestellte Art haben mir sehr gefallen. Sie ist bei weitem nicht auf den Mund gefallen und versteckt sich hinter einer relativ coolen Fassade und lässt somit auch kaum etwas oder jemanden an sich heran. Bis sie auf Mad Rogan trifft. Sein Charakter war für mich sehr schwierig einzuschätzen. Ich mochte die Art und Weise nicht, wie er dargestellt wurde – protzig und gefühlskalt. Da er aber auch im Laufe der Geschichte viele bessere Charaktereigenschaften erhalten hat, gerissener wurde und mehr Gefühlsregungen hat durchblicken lassen, konnte ich zumindest mein anfänglich eher schlechtes Bild von ihm etwas bessern. Dennoch waren für mich die Emotionen nicht so greifbar, wie ich es vermutet hatte und ich habe beim Lesen nicht unbedingt das Gefühl von Herzklopfen verspürt, sobald er ins Spiel kam.

Der Schreibstil war relativ flüssig zu lesen und durch die gute Mischung von packender Action, einer Prise Humor und viel Charm seitens Nevada, konnte mich die Geschichte dann auch irgendwo packen. Allerdings ist da noch jede Menge verschenktes Potential und demnach gibt es zwar eine Empfehlung, aber dennoch einen Stern abzug.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Düster, kitschig, aber Spannend

Sonnenblut
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Da der Klappentext so einiges an Spannung verspricht, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme für diese Geschichte.

Jedoch fiel mir gerade der Einstieg sehr schwer, da der Schreibstil definitiv sehr ...

Da der Klappentext so einiges an Spannung verspricht, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme für diese Geschichte.

Jedoch fiel mir gerade der Einstieg sehr schwer, da der Schreibstil definitiv sehr gewöhnungsbedürftig ist. Nach etwa einem Drittel der Geschichte hatte ich mich aber daran gewöhnt und konnte kaum die Finger vom Buch lassen. Warum?

Alles Charaktere sind wunderbar durchdacht und fügen sich in ein unglaublich bildhaft beschriebenes und einzigartiges Setting ein. Trotz eher düsterer Szenen herrscht eine nicht allzu bedrückende Stimmung, was sehr angenehm war.

Der Schattenwandler Dameo, der an Hexe Alysea gebunden wird, ist ein sehr interessanter Charakter. Er hat einen unglaublich ausgeprägten Beschützerinstinkt, ist aber auch durch viele Ängste geprägt. Alysea hingegen ist der perfekte Gegenpart. Sie ist sehr mutig und zeigt einen Kampfgeist, der mir sehr gut gefiel. Nachdem sich beide richtig kennengelernt haben, lernen sie schnell, sich gegenseitig zu unterstützen und irgendwann auch lieben. Aber auch alle anderen Charaktere haben viele Eigenschaften, die sie einfach nur sympatisch machen und einen das Lesen genießen lassen.

Die Spannungskurve fand ich von der Autorin sehr gut gelegt und auch die vielen kleinen Rätsel, die es immer wieder zu lösen galt, hatten es mir besonders angetan. Einzig die Kampfszenen waren mir persönlich etwas zu sehr in die Länge gezogen, aber das tat der Geschichte an sich ja keinen großen Abbruch.

Fazit: Romantisch, düster, spannend, komplex. Mit dieser Geschichte hat mich die Autorin abgeholt, in eine Welt, wie ich sie so noch nicht kannte, und deren Idee wirklich gut umgesetzt wurde. Jetzt bin ich natürlich gespannt auf Band zweit und empfehle diesen hier sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Trotz kleiner Mängel eine traumhafte Geschichte

Sturmprinz
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Dieses Märchen war wirklich traumhaft schön und wirkt sogar jetzt noch bei mir nach.

Die Einleitung in die Geschichte startete kurzzeitig etwas holprig, aber dann konnte mich die Stroy einfach nicht mehr ...

Dieses Märchen war wirklich traumhaft schön und wirkt sogar jetzt noch bei mir nach.

Die Einleitung in die Geschichte startete kurzzeitig etwas holprig, aber dann konnte mich die Stroy einfach nicht mehr loslassen. Man spürt bereits von Anfang an dieses spezielle Knistern zwischen Liam und Elodie. Sophia musste sich natürlich immer wieder dazwischendrängen.

Dazwischendrängen in dem Sinne, dass es dann plötzlich eine Art Bruch in der Geschichte gab und die Stimmung mittendrin umschlug und ich dachte, dass sie jetzt eine komplett andere Wendung einnimmt. Nur um dann festzustellen, dass sie dann doch wieder ihrem eigentlichen Handlungsstrang folgt, dem man zu Beginn vermutet hatte. Ich verstehe nicht genau, was dies sollte, da es nicht wirklich zum Ende des Buches aufgelöst wurde. Weder der Verbleib von Sophia, noch, wie sich bestimmte Dinge entwickeln, wurde noch aufgelöst, was ich sehr schade fand. Des Weiteren taucht zum Ende plötzlich eine Freundin von Elodie auf, deren Namen ich im ganzen Buch zuvor nicht einmal gesehen habe. Warum also plötzlich eine Freundin herbeizaubern?

Die Charaktere waren (außer Sophia) alle sehr sympatisch und gut ausgearbeitet. Besonders Milas und die beiden Jungs haben es mir angetan, weil sie wirklich interessante Charakterzüge aufweisen. Liam ist sehr mysteriös, ließ aber auch mein Herz für viele Momente kurz aussetzen, um daraufhin noch schneller für ihn zu schlagen. Man merkt also, Emotionen kamen eins zu eins bei mir an und wurden wirklich traumhaft von der Autorin erzählt. Ich bin begeistert, wie viel Spannung und Gefühle auf so wenigen Seiten vermittelt wurden und wären diese kleinen Ungereimtheiten nicht, wäre es eine komplett durch und durch runde Geschichte mit einem außergewöhnlichem Setting und der gewissen Prise an märchenhafter Romantik.

Fazit: Sturmprinz ist eine Geschichte mit kleinen Fehlern, aber einem sehr bildgewaltigen Schreibstil, der alle Gefühle und das Setting ganz besonders miterleben lässt. Und auch wenn man den Ausgang der Geschichte relativ schnell ahnt, ist es dennoch schön den Weg dorthin mit Elodie zu erleben. Wer Märchen liebt, dem wird dieses gefallen.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Poetisch aber ausbaufähig

Kernstaub
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Kernstaub ist eine Geschichte, an der ich noch lange nach dem Lesen in Gedanken hängen bleiben werde...

Der Schreibstil der Autorin hat mich schon fasziniert. Gerade zu Beginn musste ich mich jedoch erst ...

Kernstaub ist eine Geschichte, an der ich noch lange nach dem Lesen in Gedanken hängen bleiben werde...

Der Schreibstil der Autorin hat mich schon fasziniert. Gerade zu Beginn musste ich mich jedoch erst einmal daran gewöhnen. Zog sich für mich der Anfang noch in die Länge, so konnte ich bald meine Augen kaum vom Buch lassen. Marie Grashoff schreibt unglaublich bildgewaltig und träumerisch. Sie ist ein Poet. Ihre Sätze sind sehr verschachtelt und voller Details, die leider die Geschichte an so manchen Stellen unnötig in die Länge gezogen haben. Die verschachtelten Sätze machten mir das Lesen zwar nicht unbedingt leichter, jedoch ließen sie mich oft innehalten und nochmal genauer über das Gelesene nachdenken. Irgendwann wurde es mir aber zu viel, da es den Lesefluss enorm störte.

Konkret befinden wir uns in Kernstaub zwischen Vergangenheit und Zukunft. Mara ist ein sehr schüchternes, an manchen Stellen allerdings auch nerviges Mädchen, welches relativ unbekümmert lebt. Doch sie ist ein weitaus größeres Wesen in einem viel größerem Komplex im Universum.

Stück für Stück enthüllt die Autorin die Vergangenheit der Personen und zeigt dem Leser so, warum jeder der Charaktere so geworden ist. Jeder einzelne ist sehr gut durchdacht und fügen sich in die Geschichte ein.

Die Grundstimmung im Buch ist eher düster und lässt einem beim Lesen eine gewisse Schwere spüren. Durch die vielen Perspektivwechsel und Zeitsprünge, fühlte es sich immer wieder wie Rätselraten an, was die Dynamik oft unterbrach und somit auch die Spannung beim Lesen. Das System der Seelen war recht kompliziert. Hat man es erstmal begriffen, ist ein klar definierter roter Faden erkennbar.

Fazit: Kernstaub ist definitiv keine Geschichte für zwischendurch. Sie folgt einer gewissen eigenen Struktur und Dynamik und weist durch die vielen Ideen der Autorin ein großes Potential auf. Marie Graßhoff hat sich ausprobiert, verschiedene Einflüsse miteinander kombiniert und eine Welt geschaffen, die ihresgleichen sucht. Für mich war es definitiv interessant, aber durchaus noch ausbaufähig. Demnach die Bewertung von dreieinhalb Sternen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Wenig Dystopie, dafür greifbare Gefühle

Delirium
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Ich mochte die Idee hinter der Geschichte. Die Liebe als Krankheit zu sehen und alles andere, was die Amor deliria nervosa hervorruft, zu entfernen, war wirklich gut.

Ab dem 18. Lebensjahr werden in diesem ...

Ich mochte die Idee hinter der Geschichte. Die Liebe als Krankheit zu sehen und alles andere, was die Amor deliria nervosa hervorruft, zu entfernen, war wirklich gut.

Ab dem 18. Lebensjahr werden in diesem dystopischen Amerika die Menschen dagegen immunisiert. Die 17 jährige Lena ist eine davon. Sobald ihr Eingriff erfolgt ist, soll sie den ihr zugeteilten Partner bekommen, der je nach Charakter und Interessen zu ihr passt.

Doch dann lernt Lena Alex kennen und lernt eine andere Seite an ihrem bekannten System kennen. Sie sieht immer mehr hinter der Fassade und fängt langsam an, viele Entscheidungen der Regierung in Frage zu stellen.

Der Aufbau der Geschichte war gut gewählt.

Allerdings habe ich knapp 100 Seiten benötigt, um überhaupt erst mit der Geschichte warm zu werden. Viele Situationen, Gespräche und Beschreibungen zogen sich einfach unnötig in die Länge. Und gerade der Part, der das Ganze als Dystopie kennzeichnen sollte, kam mir doch etwas zu kurz. Das lag natürlich daran, dass das Augenmerk etwas zu sehr auf die Liebesbeziehung zwischen Alex und Lena gelegt wurde. Es war zwar wunderbar umgesetzt und die Emotionen und vor allem Lenas Ängste waren greifbar, aber hier hätte ich es mir etwas dezenter gewünscht.

Ich mag die rebellische Seite von Alex. Er erzeugt zum ersten mal Gefühle in Lena, die sie zuerst nicht zuzuordnen weiß, ja sogar angst davor hat.

Lena war mir zu Beginn einfach zu blass. Sie war eine von Vielen und ihre beste Freundin wesentlich interessanter in ihrer Art. Das änderte sich aber irgendwann Gott sei Dank, sodass ich mit Freude dem weiteren Verlauf gefolgt bin. Da das Buch aus ihrer Sicht geschrieben wurde, war es ab einem bestimmten Punkt auch alles andere als langweilig. Man lernte, wie sie, neue Dinge kennen, es kamen viele überraschende Wendungen auf und auch ihre Emotionen wurden so greifbarer.

Zu Beginn eines jeden Kapitels wurden Auszüge aus dem Buch Psst, sowie anderen, von der Regierung genehmigten, Schriften genannt, welche die Ideologie wiederspiegeln, nach der ein Großteil dieser Gesellschaft lebt. Das waren die Hinweise, mit denen man als Leser arbeiten musste, wenn man etwas mehr aus der Welt erfahren wollte.

Fazit: Das kleine, intelligente, verschüchterte Mädchen zu begleiten, welches nach und nach das System kritisiert, war eine besondere Erfahrung für mich. Und auch, wenn ich mir mehr vom dystopischen Teil gewünscht hätte, so war das Buch zum Ende hin doch fesselnd genug, sodass ich Band 2 bald weiterlesen möchte.