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Veröffentlicht am 09.02.2018

Wie ein Buch durch sein Erfolgsrezept beim Finden des Glückes helfen kann

Kirschen im Schnee
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Klappentext
„Das weltbeste Rezept für Kirschkuchen – viel mehr ist GiGi von ihrer Mutter nicht geblieben. Sie erinnert sich nicht mal an sie, deswegen ist sie froh, dass ihre ältere Schwester DiDi in jeder ...

Klappentext
„Das weltbeste Rezept für Kirschkuchen – viel mehr ist GiGi von ihrer Mutter nicht geblieben. Sie erinnert sich nicht mal an sie, deswegen ist sie froh, dass ihre ältere Schwester DiDi in jeder Lebenslage weiß, was Ma gemacht hätte. Doch seit sie an der neuen Schule ist, kommen GiGi immer wieder Zweifel, ob DiDi wirklich das Erfolgsrezept fürs Leben hat. Und überhaupt, ist sie nicht langsam alt genug, selbst die Zutaten für ihr Glück zu bestimmen? Welche Rolle dabei ausgerechnet Kirschgrütze, ein berühmter Sternenforscher und ein rosaroter Lippenstift spielen, konnte ja keiner ahnen …“

Gestaltung
Mit seiner Aufmachung, die an ein amerikanisches Diner erinnert, überzeugt „Kirschen im Schnee“ in voller Linie. Durch die Blau- und Beigetöne sticht der wirklich lecker aussehende Pfannkuchenberg in der Mitte des Covers deutlich hervor und macht so nicht nur Hunger auf gutes Essen, sondern auch auf eine gute Geschichte. Diese findet man in Kat Yehs Jugendromandebüt auf jeden Fall! Der gepunktete Rahmen sowie der Titel heben sich dabei in schönem Spotlack vom Rest des Covers ab.

Meine Meinung
„Kirschen im Schnee“ ist eines dieser Bücher von denen man als Leser einfach nur umgehauen wird. Von der ersten Seite an war mir die Protagonistin GiGi sympathisch. Mit ihrer unglaublich liebenswürdig realistischen Art reißt sie den Leser mit sich auf ihrem Weg ihres eigenen Glückes Schmied zu sein. Dass dabei die ein oder andere schwer zu meisternde Situation vorprogrammiert ist, bleibt natürlich nicht aus.

GiGi, die mit vollem Namen Galileo Galilei heißt, lebt bei ihrer Schwester Delta Dawn, kurz DiDi. Diese ist Friseurin und möchte für ihre Schwester nur das Beste: eine teure Privatschule und gute Noten, alles, damit GiGi es später einmal besser hat. GiGi ist dem Erfolgsrezept ihrer Schwester lange Zeit gefolgt, doch mit dem neuen Schulwechsel beschließt sie, ihr eigenes Erfolgsrezept umzusetzen.

Mit ihrem Charme gewinnt sie nicht nur an ihrer neuen Schule echte Freunde für sich, sondern sie verzaubert auch den Leser. „Kirschen im Schnee“ ist dem Kinderbuch-Genre zugeordnet, da GiGi 12 Jahre alt ist. Doch dieses Alter merkt man ihr keineswegs an. Sie treibt die Geschichte an, hinterfragt das Leben und ist klug sowie witzig. Ihre Sicht, aus der man die Geschichte in der Ich-Perspektive erfährt, mochte ich sehr gerne, weil sie einerseits so realistisch sowie ehrlich und andererseits aber auch so schön nachdenklich ist. Nimmt man noch den Schreibstil der Autorin hinzu, der sich so leicht lesen ließ und dennoch eine unglaubliche Tiefe aufweist, ist es leicht nachvollziehbar, warum dieses Buch so wunderschön ist.

Dieses Buch spricht Themen an wie familiärer Zusammenhalt, die Suche und das Finden des eigenen Glücks, das Alleinsein, Freundschaft und so vieles mehr! Teilweise sind zwischen den Zeilen kleine, lebensnahe Botschaften versteckt, die auch dem Leser dabei helfen können, seinen Alltag zu meistern. Oft findet man einfach nur Stellen, die einen umhauen, da man einfach nur in vollem Umfang zustimmen kann und denkt „Ja, genau so ist es!“. Nichtsdestotrotz werden auch Probleme angesprochen, die jeder aus seinem Alltag kennt und auch solche, die weitaus schwerwiegender sind.

„Kirschen im Schnee“ spiegelt das Leben wieder in all seinen Facetten: es gibt glückliche Momente, Enttäuschungen, Wünsche, Sehnsucht, Trauer, Wut. Ich konnte mich so häufig selber wiederfinden in den verschiedenen Szenen. Ich habe mit GiGi geweint, gelacht und wurde durch ihre Geschichte tief bewegt. Dadurch, dass sie (dem Wunsch ihrer Schwester entsprechend) immer viel gelernt hat, hatte sie nie viele Freunde. Deswegen macht sie sich auf ihrer neuen Schule auf die Suche nach tiefer Freundschaft, dem, was sie für „Normalsein“ empfindet und dem Glück. Diese Sehnsucht von GiGi war für den Leser so greifbar und so präsent, dass man ihr alle Daumen gedrückt hat, damit alles klappt.

Allerdings sieht sich das junge Mädchen auch mit Rückschlägen oder Enttäuschungen konfrontiert. GiGis Traurigkeit und Kummer in diesen Momenten waren immer so nachvollziehbar, dass man sich als Leser beinah so fühlte, als sei es der eigene Schmerz. „Kirschen im Schnee“ versteht sich ausgezeichnet darauf, den Leser emotional zu packen und trotz der Bedeutsamkeit und Ernsthaftigkeit der Themen den gewissen Witz zu behalten, den es braucht, um auf voller Linie zu begeistern und einen Leserausch auszulösen.

Zwischen den Kapiteln gibt es zudem noch sehr liebenswürdig geschriebene, persönliche Rezepte, die immer perfekt zu den verschiedenen Situationen passen, in denen sich GiGi gerade befindet. Die Rezepte sind typisch amerikanisch. Manche sind voller Zucker und super süß, andere sind eher herzhaft. Auch durch die andere Schriftart grenzen sich die Rezepte vom Inhalt des Buches ab, da die Schrift eher handgeschrieben aussieht.

Es bleibt nur noch eins zu sagen: Begleitet GiGi auf der Suche nach ihrem Glück, ihr werdet es nicht bereuen! Und vielleicht helfen sie und ihre Sichtweise euch dabei, euer eigenes Erfolgsrezept zu finden. Und wenn nicht das, dann doch wenigstens ein paar schöne Stunden in der Welt der Galileo Galilei.

Fazit
Berührend, echt, lebensnah. Einfach wundervoll. Ein Schreibstil voller Tiefe, eine sympathische Protagonistin und eine Handlung, die berührt. Das ist es was Kat Yehs Roman ausmacht. Es steckt voller Emotionen und spricht dabei auf der Suche nach dem Glück so viele verschiedene Themen an, die jeden Menschen einmal bewegt haben. Als Leser findet man sich und sein Leben hier zwischen den Seiten wieder. Zudem bleibt auch der Humor nicht auf der Strecke und kleine Rezepte frischen das Ganze sogar noch etwas auf. „Kirschen im Schnee“ ist ein Buch bei dem es mir so schwer wie noch nie fiel, meine Begeisterung in Worte zu fassen, weil es mich so umgehauen hat. Daher bleibt nur eins zu sagen: selber lesen und begeistern lassen!
Sehr gute 5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Tiefgründiges Werk, das zum Nachdenken anregt und voller Humor ist

Halbe Helden
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Klappentext
„So ganz kann Dane sich nicht erklären, wie er da hineingeraten ist: Gerade ging er noch (überwiegend) friedlich und unbescholten zur Schule, jetzt hat er einen Aufpasserjob. Dumm nur, dass ...

Klappentext
„So ganz kann Dane sich nicht erklären, wie er da hineingeraten ist: Gerade ging er noch (überwiegend) friedlich und unbescholten zur Schule, jetzt hat er einen Aufpasserjob. Dumm nur, dass Billy D., ein neuer Schüler mit Downsyndrom, nicht will, dass man auf ihn aufpasst – viel lieber ist ihm, wenn Dane ihm beibringt, wie man sich prügelt, oder wenn er ihm hilft, seinen Dad zu finden. Der hat Billy nämlich einen Atlas mit geheimnisvollen Hinweisen hinterlassen, und Billy ist überzeugt, dass sie ihn am Ende zu seinem Vater bringen werden. Dane kann den Ärger förmlich riechen, der ihm blüht, wenn er Billy einmal quer durchs Land kutschiert, aber dessen Enthusiasmus hat er wenig entgegenzusetzen. Wo ihr Weg sie schließlich hinführt, hat keiner von ihnen geahnt …“

Gestaltung
Von der Optik her sieht „Halbe Helden“ aus, als würde es aus Pappkarton bestehen. Der Titel ist ganz unauffällig auf das T-Shirt gedruckt, sodass es aussieht als würde er wirklich auf das Shirt gehören und nicht der Titel des gesamten Buches sein. Ich finde, dass das Cover eher wie ein typisches „Jungscover“ aussieht. Also eines, das vermutlich eher das männliche Geschlecht anspricht. Dennoch mag ich es gerne, da es hervorsticht und so anders wirkt. Gerade die Pappkarton-Optik gefällt mir. Und noch viel cooler finde ich die kleinen Details wie den T-Shirt-Titel oder das in den Stempeln versteckte Verlagslogo.

Meine Meinung
Mit „Halbe Helden“ habe ich seit langem endlich einmal wieder ein Werk in den Händen gehalten, das nicht aus der Sicht eines Mädchens geschrieben wurde und in dem es keine wirkliche Liebesgeschichte gibt. Dieser Roman sorgt wirklich für frischen Wind! Auch die Thematik hat mir wirklich sehr gut gefallen, denn in „Halbe Helden“ geht es um Freundschaft, um Entwicklung, um Akzeptanz, um Behinderung und um so vieles mehr!

Die Protagonisten der Geschichte sind Dane und Billy. Zwei Jungs, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch dasselbe Schicksal teilen. Dane ist aggressiv, schlecht gelaunt, egoistisch und hat generell ein Bad Boy Image. Billy hingegen ist sehr liebenswert und hat mich oftmals zum Schmunzeln gebracht. Doch er hat allerdings auch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, denn Billy hat das Downsyndrom. Doch beide haben eine ähnliche Familiengeschichte: beide kennen ihren Vater nicht und ihre Mütter reden nicht darüber. Diese Gemeinsamkeit schweißt die beiden zusammen.

Die beiden Figuren lernen sich schnell kennen, doch bis ein zartes Band zwischen ihnen entsteht, dauert es. Diese Entwicklung der Verbindung zwischen den beiden ist es auch, welche den Hauptteil der Handlung ausmacht. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich zunächst, dass es sich bei „Halbe Helden“ um eine Art Road Trip à la „Tschick“ handeln. Aber die Suche bzw. Reise von Dane und Billy nimmt nur einen kleineren Teil der Handlung ein.

Das hat mich sehr überrascht, immerhin hatte ich mit etwas anderem gerechnet. Aber letztendlich muss ich sagen, dass ich wirklich begeistert davon bin, wie die Handlung aufgebaut wurde. Dadurch, dass die Reise einen geringeren Anteil der Geschichte einnimmt, wurde der Fokus auf die Figuren, ihre Entwicklungen und vor allem auch die langsam entstehende Freundschaft gelenkt. Und wow! Es war einfach nur schön, mit zu verfolgen wie Dane und Billy miteinander umgehen und sich langsam annähern.

Dane ist zunächst eher abwehrend und ablehnend Billy gegenüber, denn er ist ein Einzelkämpfer und braucht keine Freunde. Doch Billy sucht seine Nähe und durch Billys sympathische Art hat er Dane schnell für sich gewinnen können. Durch seine Aggressivität ist Dane leicht reizbar, sodass er oftmals in Prügeleien verwickelt ist. Doch durch Billy macht Dane eine unglaubliche Entwicklung durch. Ich fand es einfach erstaunlich zu erfahren, wie diese beiden Figuren sich gegenseitig beeinflussen, helfen und sich so auch weiter entwickeln. Vor allem Dane macht eine unglaubliche Wandlung durch.

Die Figuren in „Halbe Helden“ haben mich generell sehr beeindruckt, denn es sind keine 0815-Figuren, wie man sie aus Romanen kennt. Diese Protagonisten sind echte Menschen. Sie sind so lebensnah und realistisch, dass ich das Gefühl hatte, sie könnten jederzeit neben mir auftauchen und mit mir reden. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und jeder sticht durch irgendeine Besonderheit hervor: Billy durch sein Downsyndrom, Dane durch seine aggressive Art und Seely, das Mädchen, das ihnen bei der Suche nach Billys Vater hilft, durch ihr nicht für ein Mädchen typisches Äußeres. So glaubwürdige Protagonisten habe ich lange nicht mehr erlebt!

Besonders berührend war für mich auch der Aspekt, dass Dane ganz normal mit Billy umgeht. Für ihn ist es egal, ob sein Freund das Downsyndrom hat oder nicht. Und genau diese Einstellung erwartet Dane auch von den Mitschülern sowie Mitmenschen. Billy soll wie jeder andere Mensch auch behandelt werden. Dadurch, dass die Autorin dieses Thema anschneidet, verdeutlicht sie im Roman sehr schön, dass man Menschen, die anders sind in egal welcher Weise, nicht gemobbt, geärgert, mit Vorurteilen versehen oder unterschätzt werden sollten. Die Figur des Dane zeigt sehr schön, wie die Alternative aussieht.

„Halbe Helden“ ist warmherzig und auch sehr humorvoll erzählt. Vor allem durch Billy gibt es immer wieder lustige Momente, die die ernste Thematik umspielen und so noch mehr strahlen lassen. Es werden so viele Themen angesprochen und es gibt in diesem Roman so vieles zu entdecken, dass es den Rahmen dieser Rezension sprengen würde, würde ich alles aufzählen. Aber gerade die Kombination aus Humor und Themen, die zum Nachdenken anregen, gepaart mit glaubwürdigen, durch ihre Besonderheit hervorstechenden Protagonisten hat mir einfach unglaublich gut gefallen!

Fazit
„Halbe Helden“ ist ein Roman, den man nicht so schnell wieder vergisst, denn er bringt frischen Wind mit. Es geht in Erin Jade Langes Werk nicht um die in Jugendromanen sonst so typischen Themen wie z.B. Liebe, sondern es geht um so vieles mehr. Freundschaft, Behinderung, der Umgang mit dem Anders sein, Aggressionen, die eigene Identität. Dies und noch so vieles mehr sind die Themen, die in „Halbe Helden“ aufgegriffen und humorvoll sowie nachdenklich erzählt werden. Die Figuren sind dabei so besonders auf ihre ganz eigene Art und Weise, da sie durch ihre Glaubwürdigkeit hervorstechen. Sie entwickeln sich weiter, werden vor unterschiedliche Probleme gestellt, streiten sich, versöhnen sich und sind somit einfach nur wie reale Menschen.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Hat mir besser gefallen als der erste Band!

The Sleeping Prince - Tödlicher Fluch
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Klappentext
„Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden Prinzen nach vielen Jahrhunderten wieder zum Leben erweckt. Nun bringt er Krieg und Zerstörung ...

Klappentext
„Das Land ist in Aufruhr. Die Königin hat eine alte Legende entfesselt und den gefährlichen Schlafenden Prinzen nach vielen Jahrhunderten wieder zum Leben erweckt. Nun bringt er Krieg und Zerstörung zu den Menschen von Tregellian. Die junge Apothekerstochter Errin versucht verzweifelt, sich in diesen gefährlichen Zeiten über Wasser zu halten. Doch seit ihr Bruder Lief verschwunden ist, muss sie sich alleine um ihre kranke Mutter kümmern. Über die Runden kommt sie nur, weil sie verbotene Kräutertränke braut, die sie heimlich verkauft.

Als Soldaten sie und ihre Mutter aus ihrem Dorf vertreiben, gibt es nur einen, an den sich Errin wenden kann: den mysteriösen Silas. Ein junger Mann, der tödliche Gifte bei ihr kauft, aber nie verrät, wozu er sie verwendet. Silas verspricht, Errin zu helfen. Doch als ihr vermeintlicher Retter spurlos verschwindet, muss Errin eine Entscheidung treffen, die das Schicksal des Reiches verändern wird ...“

Gestaltung
Ich finde das Cover richtig schön, denn es sieht sehr besonders aus. Mir gefiel schon das Cover des ersten Bandes und auch dieses ist wieder in ähnlichem Stil gehalten. So passen die Bücher der Reihe auch gut zueinander. Ich mag vor allem, dass das Mädchen im Glas in der Flüssigkeit schwimmt und dass es von Blumen und verschiedenen Ranken umgeben ist. Zudem gefällt mir der direkte Blick des Mädchens in die Augen des Betrachters sehr gut. Auch kommt das Glas vor dem blauen Hintergrund sehr gut zur Geltung, denn es scheint geradezu von hinten angeleuchtet zu werden. Ich bin begeistert!

Meine Meinung
Nachdem ich den ersten Band „Goddess of Poison“ schon aufgrund der Handlung richtig gerne gelesen habe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Da wir es in „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch” mit einer anderen Protagonistin zu tun bekommen, war ich gleich doppelt neugierig, denn mit Twylla – der Protagonistin des ersten Bandes – hatte ich kleinere Probleme. Mit Errin erging es mir nun viel besser. Ich mochte sie auf Anhieb und fand es auch richtig toll, dass Autorin Melinda Sailsbury die Protagonistin vom ersten zum zweiten Band wechselt.

So beginnt in diesem Band die Geschichte aus der Sicht von Errin und die Handlungsfäden werden erst nach und nach zusammengeführt. Dabei gibt es auch immer wieder Querverweise oder Verbindungen zu Figuren aus dem ersten Band und so macht das Lesen einfach großen Spaß. Hinzu kommt noch der Schreibstil von Autorin Melinda Sailsbury, welcher für große Spannung sorgt. Die Autorin schafft es, dass ich gute und tiefgründige Einblicke in die Innenwelt der Figuren erhalte und diese so auch gut verstehen kann. Dabei fand ich es spannend, dass es immer wieder kleine Rückblenden gab, durch die ich Errin noch besser kennen lernen und so auch viel leichter nachvollziehen konnte, wieso sie so handelt oder solche Gefühle hat.

Dabei habe ich durch den Protagonistenwechsel die Geschichte viel angenehmer empfunden, denn mit Errin kam ich beim Lesen einfach besser klar. Ich hatte zu ihr einen besseren Zugang und hatte auch den Eindruck, dass sie reflektierter handelt als Twylla, denn Errins Entscheidungen waren nachvollziehbar und alles andere als kopflos (wie es bei Twylla manchmal der Fall war). Errins männlicher Counterpart Silas hat mir auch sehr gut gefallen, denn hinter seine Fassade konnte ich nicht ganz so schnell blicken. Ähnlich wie im ersten Band ist die männliche Hauptfigur also wieder von Geheimnissen umgeben, aber das hat meine Neugier und meinen inneren Drang, mehr über Silas herauszufinden, geweckt. So konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.

Sehr gefallen hat mir auch die düstere Atmosphäre des Buches. Es ist eine Kombination aus Fantasy und Dystopie-Feeling, denn die Welt, in welcher „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ spielt, ist unheilvoll und bedrohlich. Dabei wird dies dann durch die Handlung und all die Geheimnisse mit einer Art Märchenflair verbunden, wodurch das Lesen einfach nur Spaß macht und dem Buch ein ganz besonderes Feeling verliehen wird, das mir so in anderen Büchern noch nicht begegnet ist. Nach dieser Fortsetzung kann ich es gar nicht mehr abwarten, den finalen Band der Trilogie in den Händen zu halten, denn ich bin neugierig, was Melinda Sailsbury sich für uns Leser als nächstes ausgedacht hat!

Fazit
„The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ ist eine ganz besondere Fortsetzung, die vor allem durch den Wechsel der Protagonisten und die damit einhergehende enorme Steigerung der Neugier beim Leser hervorsticht. In diesem Band geht es mit Errin um eine neue Protagonistin, die ich persönlich lieber mochte als Twylla und zu der ich einen besseren Zugang erhalten habe. Ihr männliches Pendant Silas hat wieder für große Geheimnisse gesorgt und meine Neugier entfacht, aber auch Verbindungen und Querverweise zum ersten Band sowie die fesselnde Handlung sorgen für immense Spannung durch die ich „The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch“ nur schwer aus den Händen legen konnte.
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Goddess of Poison – Tödliche Berührung
2. The Sleeping Prince – Tödlicher Fluch
3. The Scarecrow Queen (nur auf englisch)

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein pures Überraschungspaket: realistisch, packend, berührend und Nervenkitzel pur!

Gated - Die letzten 12 Tage
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Klappentext
„Bis vor Kurzem glaubte die siebzehnjährige Lyla, die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der sie mit ihrer Familie lebt, bewahre sie vor dem Bösen in der Welt und dem bevorstehenden Weltuntergang. ...

Klappentext
„Bis vor Kurzem glaubte die siebzehnjährige Lyla, die Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, in der sie mit ihrer Familie lebt, bewahre sie vor dem Bösen in der Welt und dem bevorstehenden Weltuntergang. Dann trifft sie Cody, einen Jungen von außerhalb, und stellt fest, dass sie in Wahrheit in einem perfiden Unterdrückungssystem gefangen ist. Doch Lylas Versuch, gegen Pioneer, den ebenso charismatischen wie gefährlichen Führer der Gemeinschaft, zu rebellieren, führt zum Kampf …“

Gestaltung
Ich liebe dieses Cover! Die Farben sind so schön warm und erinnern mich an einen Sonnenauf- oder untergang oder an einen eventuellen Brand im Hintergrund. Das Mädchen wird von dem Licht angestrahlt, sodass man nur ihren Schattenumriss sieht. Schön finde ich auch, dass die farbliche Gestaltung unter dem Schutzumschlag auch perfekt zum Cover passt. Ich finde, das Cover versprüht schon gewisse Weltuntergangsstimmung.

Meine Meinung
Zunächst habe ich mir nur das Cover angesehen und habe irgendwie sofort an eine Dystopie denken müssen. Mit dieser Erwartung habe ich dann den Klappentext gelesen und erlebte die erste Überraschung. Gewisserweise traf meine Erwartung einerseits zu, Endzeitstimmung, Apokalypse und das bevorstehende Ende der Welt sind Themen dieses Buches. Allerdings spielt die Handlung nicht in der Zukunft, sondern in unserem Hier und Jetzt, sodass es keine unterdrückerische Regierung, keine Widerstandskämpfer und ähnliche dystopische Aspekte gibt.

Allerdings gibt es da Protagonistin Lyla. Sie ist der Antrieb des ganzen Romans. Nach dem Verschwinden ihrer Schwester lebt sie mit ihren Eltern und einigen anderen Familien in einer Siedlung in der Prärie. Anführer ist ein Mann, den alle nur Pioneer nennen. Die Gemeinschaft erinnert wirklich sehr an Sekten und von ihrem Lebensstil her an die Amish. Diese Nähe zur Realität hat mir besonders gut gefallen. „Gated“ greift die Spannung von Dystopien auf ohne eine Dystopie zu sein. Es ist wirklich realistisch und hat mir die Gänsehaut auf die Arme getrieben!

Lyla, aus deren Sicht der Leser die Geschehnisse in der Ich-Perspektive erlebt, ist meiner Meinung nach eine besondere Heldin. Sie lebt seit sie klein ist in der Gemeinde, schaut wie alle anderen zu Pioneer auf und kennt kein anderes Leben und dennoch regen sich in ihr Zweifel. Zwiegespalten zwischen ihrem Wunsch, sich an ihre Freunde und Pioneers Erwartungen anzupassen und ihren Bedenken, versucht sie zunächst ihre Weltsicht sowie ihren Glauben an Pioneer aufrecht zu erhalten. Doch im Laufe der Geschichte wird ihr immer bewusster, dass das blinde Vertrauen in Pioneer und das Leben in Mandrodage Meadows auf Lügen geruht hat. Als einzige aus der gesamten Gemeinde hinterfragt sie seine Regeln, die Lebensart und auch das (laut Pioneer) bevorstehende Ende der Welt.

Lyla entwickelt sich so von einem unsicheren Mädchen, das alle als das schwächste Glied in der Gemeinschaft sehen, zu einer starken Heldin, die als Einzige die bestehenden Missstände erkennt. Sie kämpft für ihre Freiheit (und die Freiheit ihrer Freunde) und das, obwohl sich alle, die sie liebt, gegen sie stellen und ihr Misstrauen. Nicht zuletzt durch Cody, der eine wichtige Rolle in ihrem Erkenntnisprozess spielt, schafft sie es schließlich, sich gegen Pioneer zu stellen und zu erkennen, dass er alle nur manipuliert hat.

Aber nicht nur Lyla ist ein wundervoll ausgestalteter Charakter, auch Cody, ihr Versprochener Will oder ihre beste Freundin Marie sind vielschichtige Figuren, die dem Leser ans Herz wachsen, weil sie tiefgründig sind und es bei ihnen einfach so viele Charakterzüge und Geheimnisse zu entdecken gibt. Vor allem der Anführer Pioneer, als Lylas Gegenspieler, hat mir oftmals eine Gänsehaut über die Arme gejagt. Seine Manipulationen der Bürger sind wirklich greifbar, sodass man als Leser manchmal einfach den Atem anhält und nicht fassen kann, wie die Bürger nicht hinter seine Fassade blicken können. Auf der anderen Seite aber merkt man aber einfach, dass man selbst ihm auch vertrauen würde (trotz des Bewusstseins um seine Machenschaften), sodass ein bedrückendes Gefühl entsteht.

Packend war auch die Weltuntergangsstimmung, die die ganze Zeit über herrschte. Die Geschichte beginnt eher seicht und ruhig, doch mit einem Ereignis schlägt alles um. In dem Moment ist die Panik der Protagonisten beinah greifbar. Vor allem das Finale ließ mein Herz vor Aufregung schneller schlagen und mich gebannt an den Seiten kleben. Der Spannungsbogen schießt im letzten Drittel von „Gated“ einfach so sehr in die Höhe, dass es kaum auszuhalten ist vor Dramatik und Action.

Einziger Kritikpunkt, den ich habe, ist, dass Lyla beim großen Showdown etwas sehr dummes tut, von dem ich mir sicher bin, dass die Autorin Lyla dies nur hat tun lassen, damit es zu einer Verfolgungsjagt kommt. Natürlich sollte so die Spannung nur noch mehr gesteigert werden, allerdings wirkte das auf mich ein wenig erzwungen. Über diese kleine Kritik kann ich allerdings leicht hinwegsehen, weil es wirklich meckern auf hohem Niveau ist.

Fazit
„Gated“ ist ein Buch, das mich vollends begeistern konnte! Hier stimmt einfach alles von der ersten bis zur letzten Seite. Es gibt eine starke, glaubwürdige, liebenswerte Protagonistin, die aus ihrer Welt auszubrechen versucht. Die gesamte Atmosphäre des Buches lässt den Leser einfach den Atem anhalten. Dieses Buch hat mich wirklich überrascht, da es (ohne eine Dystopie zu sein) alles in sich vereint, was Dystopie-Fans das Herz höher schlagen lässt! Ein Feuerwerk an Realitätsnähe, Action, Nervenkitzel und Spannung!
5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Abschluss, der mich wehmütig zurücklässt!

Finstermoos - Bedenke das Ende
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Klappentext
„Basti, Valentin, Nic und Mascha wurden von ihrem unbekannten Verfolger in einen Bunker gelockt und dort eingeschlossen – kurz bevor er mit Beton verfüllt werden soll. Erst in letzter Minute ...

Klappentext
„Basti, Valentin, Nic und Mascha wurden von ihrem unbekannten Verfolger in einen Bunker gelockt und dort eingeschlossen – kurz bevor er mit Beton verfüllt werden soll. Erst in letzter Minute kann Luzie ihre Freunde befreien, doch noch immer haben sie keine Ahnung, wer ihnen so entschlossen nach dem Leben trachtet. An Verdächtigen mangelt es nicht, denn das Dickicht aus Lügen und Geheimnissen in Finstermoos ist beinahe undurchdringlich. Obwohl sich die Schlinge um ihren Hals immer weiter zuzieht, sind die fünf entschlossen, die Vergangenheit nicht ruhen zu lassen. Doch wem trauen sie wirklich zu, die Wahrheit bis zur letzten Konsequenz bewahren zu wollen?“

Gestaltung
Auf dem Cover sieht man dieses Mal Kirchtürme und wieder die von den Covern der drei Vorgänger gewohnten Berge im Hintergrund. Dieses Mal ist alles in grün gehalten. Ich mag nach wie vor die Gestaltung der Buchrücken am meisten, da die vier Bände nebeneinandergestellt das Bild einer Seilbahn ergeben. Auch das Feeling des Buches ist toll, da die schwarzen Silhouetten mit Spotlack erhoben sind. Fühlt sich klasse an!

Meine Meinung
Endlich der letzte Band der Finstermoos-Reihe. Finale, woho! Genauso spannend wie ein Fußballweltmeisterschaftsmatch (wenn nicht sogar spannender) präsentiert sich dieser Abschlussband in seinem bereits gewohnten, angenehm zu lesenden Schreibstil. Ich konnte Finstermoos kaum aus der Hand legen, da ich so neugierig darauf war, wie nun die ganzen Fäden zusammen gezogen werden würden und wie es ausgeht. Was ist mit Maschas Mutter passiert? Was hat es mit der Babyleiche auf sich? Wer steckt hinter den ganzen mysteriösen Vorfällen in Finstermoos?

Dieses Finale war wirklich klasse! Ich wusste bis ganz zum Schluss nicht, wer hinter den Unfällen, den Gefahren und den ganzen anderen Vorfällen steckt. Ehrlich gesagt hatte ich nicht einmal die leiseste Ahnung und das will schon etwas heißen! Normalerweise errate oder erkenne ich recht schnell, wie sich etwas entwickeln würde bzw. wer hinter allem steckt, aber hier war ich wirklich komplett ahnungslos. Das ist ein tolles Gefühl, da es am Ende einfach nur noch so spannend ist, dass die Seiten vor sich hinfliegen. Fingernägel-kau-Gefahr aufgrund der grandiosen Spannung!

„Finstermoos“ zu lesen ist für mich mit einem Gefühl des „nach Hause Kommens“ verbunden. Schon allein die Figuren wiederzu“treffen“ hat mein Herz erwärmt. Basti, Val, Luzie, Mascha, Nic. Sie alle sind wie gute Freunde, von denen ich nun leider Abschied nehmen muss, was mich ein wenig traurig stimmt. Andererseits ist es auch ein angenehm warmes Gefühl, da mir die Geschichte insgesamt sehr gut gefallen hat.

Doch dieser Band war definitiv am besten. Alle Fragezeichen über meinem Kopf haben sich aufgelöst. Endlich gab es dieses uns Lesern wohlbekannte „Ahaa!“-Erlebnis und nun bin ich zufrieden über die Auflösung. Es wurde noch ein letztes Mal dramatisch, aber auch gefühlsergreifend und spannend!
Ich kann diese Reihe wirklich nur jedem Jugendthriller-Leser ans Herz legen. Die Bände lassen sich rasend schnell lesen und wenn man einmal in die Finstermoos-Welt eingetaucht ist, kann man nicht mehr aufhören.

Fazit
„Finstermoos – Bedenke das Ende“ stellt das Finale der Jugendthriller Reihe von Janet Clark dar. Die Geheimnisse werden hier endlich gelüftet, wobei ich bis zum Schluss nicht einmal annähernd geahnt habe, wer hinter allem steckt und seine Finger im Spiel hat. Ich wurde überrascht, an die Seiten gefesselt und konnte das Buch nur schlecht aus der Hand legen. Was wünscht sich ein Leserherz mehr?
5 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Finstermoos 01 – Aller Frevel Anfang
2. Finstermoos 02 – Am schmalen Grat
3. Finstermoos 03 – Im Angesicht der Toten
4. Finstermoos 04 – Bedenke das Ende