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Veröffentlicht am 09.02.2018

Ich bin verwirrt trotz der angenehmen Rasanz der Szenen

Mind Games
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Klappentext
„Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, ...

Klappentext
„Die Welt, in der du lebst, existiert nur in deinem Kopf – doch was, wenn jemand mit deinen Gedanken spielt? In Lunas Leben ist jeder online: virtueller Unterricht, Dates und Sport als Avatar, sogar das Parlament tagt digital. Nur Luna bleibt offline. Sie ist eine Verweigerin, seit ihre Mutter vor Jahren in einem Online-Spiel starb. Umso überraschter ist Luna, als sie von der mächtigen Firma PareCo zu einem Einstufungstest eingeladen wird – und einen der begehrten Programmierer-Jobs erhält. Warum hat die Firma so ein großes Interesse an ihr? Als Luna den begabten Hacker Gecko kennenlernt, beginnt sie die von PareCo erschaffene Welt immer mehr zu hinterfragen. Doch dann ist Gecko auf einmal verschwunden, und Luna kann sich nicht mehr an ihn erinnern …“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut! Ich kann zwar überhaupt nicht erkennen, was genau das Bild eigentlich darstellen soll (mich erinnert es an eines dieser Muster, die man sieht, wenn man durch ein Kaleidoskop schaut). Ich mag es jedoch sehr. Vor allem dass die lila Flecken glitzern finde ich sehr schön. Auch die Farbtöne passen super zusammen. Das Lila sticht vor dem Grün-Türkis super heraus und der in der Covermitte befindliche Titel kommt so auch sehr gut zur Geltung, da er von dem Muster umrahmt wird.

Meine Meinung
„Mind Games“ ist eine Mischung aus Dystopie und Science Fiction Roman. Die Dystopieelemente haben mich jedoch überrascht, da ich zwar erwartet hatte, dass dieser Roman in dem Genre anzuordnen ist, allerdings war es hier so ganz anders aufgebaut und strukturiert als ich zunächst gedacht hätte. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war ich der Meinung, dass es sich um eine Dystopie handeln würde, doch nach dem Start der Lektüre habe ich schnell meine Meinung geändert und mich damit abgefunden, dass es sich um einen Science Fiction Roman handeln würde. Doch nach einigen Seiten wurde dann schnell klar, dass sich doch auch Zukunftselemente finden lassen (unter anderem geht es hier um die Auswirkungen des Dritten Weltkrieges).

Die Welt in der Protagonistin Luna lebt ist dabei erschreckend real. Virtuelle Welten und Computerprogramme samt den für unsere Welt typischen Hackern sind an der Tagesordnung. Somit orientiert sich die Autorin an der uns umgebenden, zunehmenden Technologisierung. Dies lässt den Roman erschreckend real und beängstigend erscheinen, da man manche technische Errungenschaft von Lunas Welt jetzt schon in unserer Zeit kennt und als zukünftig beschreibt. Somit fragt man sich als Leser automatisch „Werden wir auch eines Tages so enden wie Luna und ihre Freunde?“. Da Lunas Welt jedoch nicht sehr angenehm ist, wünscht man sich dies natürlich nicht, was sehr beklemmende Gefühle beim Lesen auslöst.

In diesem Zusammenhang muss ich aber auch sagen, dass mir manches in „Mind Games“ recht kompliziert vorgekommen ist. Ich bin ein großer Fan von Teri Terrys Slated(bzw. Gelöscht)-Trilogie und wenn ich einen Vergleich zwischen beiden Werken ziehe, fällt mir auf, dass bei der Gelöscht-Reihe alles viel greifbarer war. Dort wurde zwar nie erklärt worauf die Zukunftswelt fußt (auf einem Krieg? Naturkatastrophen?), was in „Mind Games“ zwar passiert, aber dafür ist dieser Roman auch viel komplizierter. Es gibt viele Organisationen und Unternehmen mit seltsamen Namen (z.B. PareCo), die mysteriöse Dinge zu planen scheinen, die sie dann doch nicht planen. Als Leser vermutet man die wildesten Zusammenhänge, die sich dann doch nicht bestätigen.

„Mind Games“ ist streckenweise sehr spannend und rasant, aber vor allem das Ende war überraschend und schockierend. Es gab einige erschreckende, die Leser plättende Enthüllungen. Allerdings hatte ich mehr erwartet, da ich gehofft hatte, nach dem Ende des Romans endlich „klarer zu sehen“. Die virtuellen Welten, Implantate und und und. Der Sinn hinter allem hat sich mir nicht erschlossen. Ein zusammenfassender Schwenk, welcher dem Leser noch einmal alle wichtigen Aspekte klar vor Augen führt, wäre sicherlich nicht schlecht gewesen.

Fazit
Mit „Mind Games“ hat Teri Terry wieder eine sehr spannende Dystopie geschrieben, welche dieses Mal sogar mit Science Fiction Elementen versehen ist. Für mich waren die virtuellen Welten und die ganzen seltsamen Unternehmen teilweise sehr komplex und ich hätte mir am Ende einen Überblick über alles gewünscht, damit ich als Leser die Chance habe, die Zukunftswelt in ihrem vollen Umfang greifen zu können. Dafür war sie aber sehr realistisch und nah an unserer Welt orientiert, welches die Handlung um einiges realer und erschreckender hat wirken lassen.
Ganz knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (wobei die Autorin vermutlich doch an einer Fortsetzung schreiben wird)

Veröffentlicht am 09.02.2018

Schöne Geschichte über das Anderssein mit humorvoller Erzählerin

Mein Leben, mal eben
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Klappentext
„Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller ...

Klappentext
„Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller Wut und Witz ihre »Memoiren« in die Tastatur: Über MaMi und Matrix, ihre Mütter; über ihren Rocker-Vater; und über Lore, die neu in der Klasse ist. Außerdem soll Anouk einen Songtext für Moritz schreiben, der aber leider auch dieses Unnormal-Gen hat ... Nikola Huppertz hat in diesem Jugendbuch eine hinreißende Hommage an das Anderssein verfasst – und eine anrührend starke und zugleich zarte Protagonistin geschaffen, deren Stimme man nicht vergessen wird.“

Gestaltung
ich finde das Cover sehr gelungen, denn ich mag die Farben richtig gerne. Der dunkle Hintergrund passt super zu den bunten Farben der Origamikolibiris. Zudem strahlt der gelbe Titel vor dem Hintergrund nahezu, was ich auch richtig schön finde. Zudem gefällt mir, dass das Cover zum Stil des anderen Buches der "Just Me"-Reihe passt! Ich hoffe, dass weitere Titel in dieser Reihe folgen werden und dass sie dann ähnlich gestaltet sind.

Meine Meinung
Autorin Nikola Huppertz hat bereits mehrere Kinderbücher verfasst. Mit "Mein Leben mal eben" hat sie nun ein Buch geschrieben, das sich mit dem Erwachsen-werden und dem Umbruch zwischen Kindheit und Jugend befasst. Protagonistin Anouk fühlt sich nicht normal. Sie hat den Eindruck, dass sie anders als ihre Klassenkameraden ist. Als dann das neue Mädchen Lore in ihre Klasse kommt, beschließt Anouk: ihr Leben wird sich nun ändern. Sie wird normal. Sie möchte sich mit Lore anfreunden. Gleichzeitig ist da aber auch noch Moritz, der Anouk von kleinauf kennt und der um ihre Macken (oder eher um das, was Anouk denkt, was ihre Macken sind) weiß.

Somit befasst sich "Mein Leben mal eben" auch mit der großen Frage, wann man normal ist und ob es so etwas wie "Normalsein" überhaupt gibt. Diese Thematik hat mir sehr gut gefallen, denn ich denke, dass jeder Teenager sich mindestens einmal im Leben mit diesem Thema beschäftigt. Gerade das Anderssein ist ein großer, wichtiger Bereich im Leben, der viel mit Akzeptanz von anderen und Akzeptanz von sich selber zu tun hat. Dass „Mein Leben mal eben“ dieses aufgreift und facettenreich verarbeitet, hat mir richtig gut gefallen. Ich wurde zum Nachdenken angeregt und habe verschiedene Blickwinkel auf das Thema entdecken können.

Gerade für junge Leser finde ich das super gemacht, denn so befassen sie sich mit diesem Thema. Dabei wird es jedoch nicht langweilig, denn Anouks Geschichte ist ziemlich lebhaft und genauso bunt wie die Kolibiris auf dem Cover. Es gibt viel zu entdecken und auch einiges zu Lachen. Die jungen Leser bekommen also nicht einfach nur eine Geschichte, über die sie nachdenken können, sondern vielmehr passiert dies ganz nebenbei und wie von alleine, während sie Anouks unterhaltsame Geschichte verfolgen.

Die Sprache des Buches ist dabei locker-leicht und unterhaltsam. Erzählt wird „Mein Leben mal eben“ aus der Ich-Perspektive von Anouk. Ihre Gedanken und Beschreibungen haben mich oftmals zum leisen Auflachen oder Schmunzeln gebracht, denn sie ist wirklich witzig. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm zu lesen, denn die Sätze sind nicht allzulang aber auch nicht zu kurz und abgehakt. So kann man die Geschichte richtig schnell lesen und wird dabei gut unterhalten von Anouks lustigen Kommentaren.

Die Geschichte rund um Anouks Selbstfindung hat mir gut gefallen, auch wenn sie mich nicht zu 100% mitreißen konnte, da mir zwischendurch doch etwas die Spannung gefehlt hat. Die Figuren waren alle sehr verschieden und vor allem auch anders als die normalen, bisher aus Jugendbüchern bekannten Charaktere. Anouk mit ihrer Heavy Metal Vorliebe, ihre lesbischen Mütter oder Anouks Freund Moritz sind Figuren, die hervorstechen.

Fazit
„Mein Leben mal eben“ ist eine nette Geschichte über das Anderssein und das Finden zu sich selbst in einem Alter, das alles andere als leicht ist. Zwischen Kindheit und Erwachsensein gibt es vieles, das auf junge Menschen einströmt und das Buch von Nikola Huppertz erzählt dabei auf humorvolle Weise, wie so ein unnormal-normales Leben ablaufen kann. Protagonistin Anouk ist dabei ziemlich cool und kann vor allem mit ihrem Humor punkten auch wenn mir manchmal etwas die Spannung in der Geschichte gefehlt hat.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 09.02.2018

Eine Geschichte, die mein Herz gestohlen hat, auch wenn sie einen kleinen Kritikpunkt aufweist

Mein Herz wird dich finden
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Inhalt
Mias Freund Jacob starb vor 400 Tagen bei einem Autounfall. Seine Familie entschied sich dafür, seine Organe zu spenden. Deshalb kann Noah nun Leben, während Mia das Gefühl hat, dass ihr Leben gemeinsam ...

Inhalt
Mias Freund Jacob starb vor 400 Tagen bei einem Autounfall. Seine Familie entschied sich dafür, seine Organe zu spenden. Deshalb kann Noah nun Leben, während Mia das Gefühl hat, dass ihr Leben gemeinsam mit Jacob aufgehört hat zu existieren. Als sie dann jedoch Noah begegnet und Zeit mit ihm verbringt, beginnt sie langsam neuen Lebensmut zu schöpfen. Auch Noah fühlt sich in Mias Gegenwart wohl und hat das Gefühl, endlich er selbst sein zu können. Dabei ahnt er jedoch nicht, dass es kein Zufall war, dass er Mia begegnet ist. Er ahnt nicht, dass Mia ihn gezielt gesucht hat, da er Jacobs Herz bekommen hat. Hin und hergerissen zwischen ihren Gefühlen für Noah und den Geheimnissen, die sie ihm gegenüber bewahrt, steht Mia nun vor einem großen Problem: sagt sie Noah die Wahrheit?

Gestaltung
Ich finde das Cover wirkt sehr verträumt und romantisch. Das große Herz in der Mitte, das aus verschiedenen Elementen wie beispielsweise kleinen Zahnrädern besteht, sieht superschön aus und passt hervorragend zur Geschichte. Mir gefällt jedoch am besten, dass die gelben und orangenen Farben in Natura metallic schimmern. Vor dem weißen Hintergrund wirken sie so strahlend hell und kommen richtig gut zur Geltung. Auch der Farbverlauf von hell nach dunkel sieht sehr schön aus. Dieses Cover gehört definitiv mit zu meinen Lieblingen!

Meine Meinung
Der Beginn der Geschichte hat mich direkt an die Seiten gefesselt, denn man erlebt Jacobs Unfall aus Mias Sicht, die den Leser als Ich-Erzählerin durch die Geschichte führt, mit. Danach folgt ein Zeitsprung von 400 Tagen, die seit Jacobs Tod vergangen sind und in denen Mia jeden einzelnen Tag zählt. Sie trauert um ihren Freund und versucht Kontakt zu den Empfängern von Jacobs Organspende Kontakt aufzunehmen, um mit ihrer Trauer umzugehen. Mit allen Organempfängern hat sie ein Gespräch, außer mit einem. Der Empfänger von Jacobs Herz antwortet nicht auf ihren Brief.

So beginnt „Mein Herz wird dich finden“ damit, wie Mia sich auf den Weg macht, den Empfänger des Herzens, Noah, aufzusuchen. Sie möchte ihn nur sehen und mit ihrer Trauer abschließen. Doch das Schicksal scheint es anders mit ihr zu meinen, denn Noah und sie reden miteinander. Dabei spüren sie eine gewisse Anziehung zueinander. So kommt es, wie es kommen muss: sie treffen sich immer wieder, auch wenn Mia zunächst versucht hat, dagegen anzukämpfen, denn es ist nicht erlaubt, dass sich Empfänger und Angehöriger eines Spenders treffen, wenn eine Partei nicht damit einverstanden ist.

Mia ist zwischen unterschiedlichen Gefühlen gefangen. Die stärkste Emotion ist ihre Trauer um Jacob, aber es kommen auch Gefühle der Schuld hinzu, weil sie sich zu Noah hingezogen fühlt. Jessi Kirby hat es sehr gut geschafft, Mias Gefühlswelt darzustellen und sie für den Leser vor allem durch ihre Gedanken ehrfahrbar gemacht. Ihre Trauer wirkte sehr real und auch ihr Verhalten war so, wie ich es mir bei einem Trauernden vorstelle und erwarten würde. Was mir jedoch ein wenig zu viel war, waren Mias „Stimmungsschwankungen“. Sie war sehr wechselhaft. Im einen Moment ist sie so glücklich mit Noah, denkt an ihn oder den Moment und dann, wie aus dem nichts, durchläuft sie eine 180° Wendung und zieht sich wieder zurück. Ich kann nachvollziehen, dass das an Mias Trauer und ihren Gefühlen für Jacob liegt, aber wenn ich bedenke, dass Mias Hin und Her gut 80% der Handlung ausmachte, war mir das ein paar Mal zu oft, dass sie sich wieder von Noah zurückzog.

Noah und auch Mias Familie waren mir sehr sympathisch. Mias Schwester und Oma sind sehr aufgeweckte und lustige Figuren, die für Mia alles tun und die ihr dabei helfen wollen, wieder zum Leben zurückzufinden. Noah wirkte auf mich manchmal wie ein kleiner Hund, den ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Er ist lebensfroh und sein Lebensmotto, dass jeder Tag der beste werden kann, hat mich sehr beeindruckt. Dass er es schafft, dass Mia aus ihrer Apathie heraustritt, ist nicht verwunderlich, da er auch mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat. Noah und Mias Familie haben mir mein Herz gestohlen!

Die Handlung ist durchzogen von kleinen Hoffnungsschimmern, in denen Mia immer weiter nach vorne blickt. Auch finden sich wirklich romantische Momente zwischen Noah und Mia, in denen ich mir ihr Beisammensein bildlich vorstellen konnte und die aufgrund der Erlebnisse der beiden wirklich etwas ganz besonderes sind. Es finden sich aber ebenso auch sehr dramatische Ereignisse, die vor allem das Ende durchziehen. Der Handlungsverlauf hat mir sehr gut gefallen, da sich diese unterschiedlichen Szenen immer abwechselten und stets eine hohe Spannung boten. Es wurde nie langweilig und vor allem wurde ich durch die Romantik sehr berührt.

Als ich anfing „Mein Herz wird dich finden“ zu lesen, hat mich der Schreibstil der Autorin sofort in den Bann der Geschichte gesogen. Jessi Kirby fängt mit ihren Worten die Atmosphäre der verschiedenen Situationen hervorragend ein, sodass sie für mich geradezu spürbar war. Dabei schafft die Autorin es sowohl dramatische als auch romantische Situationen so wirken zu lassen, als würden sie mir selber passieren. Ich hatte teilweise wirklich den Eindruck, als würden Bilder vor meinen Augen entstehen durch die ich die Geschehnisse und auch die unterschiedlichen Handlungsorte direkt vor mir sah. Jessi Kirby versteht sich ausgezeichnet darauf die verschiedenen Orte, allen voran Orte am/im Meer wie Küsten, Klippen, Höhlen oder Strände, so real und bildreich zu beschreiben, dass ich mich fühlte, als wäre ich selber dort. Toll inszeniert und passend ausgewählt waren auch die Zitate zu Beginn eines jeden Kapitels, die sich alle mit der Herzthematik auseinandersetzten und manchmal auch das Thema der Organspende genauer beleuchteten.

Bezüglich des Endes hat mich eigentlich auch nur ein Punkt gestört. Die ganze Geschichte dreht sich um die Frage, ob Mia Noah die Wahrheit sagt und um die Frage, wie Noah auf dieses Geständnis reagiert. Dieser Moment, auf den ich also gespannt hinbangte und um den Mias Gedanken konstant kreisen, geschieht auf den letzten Seiten und wird anschließend mit einem Fingerschnippen der Autorin gelöst. Es wurde auf maximal zwei Seiten abgehandelt. Das, worauf ich die ganze Zeit gewartet habe, wurde mir am Ende zu kurz aufgegriffen und nicht richtig "ausdiskutiert" zwischen den Figuren. Die Gedanken und Gefühle von Noah kamen nicht richtig rüber und wurden auch nicht richtig erklärt. Das war mir zu dürftig und kurz. Das klärende Gespräch fehlt. Uns Lesern wurde einfach nur ein Happy End präsentiert.

Fazit
Jessi Kirbys „Mein Herz wird dich finden“ hat mein Herz zum Schmelzen gebracht! Supersüße, romantische Momente zwischen den Protagonisten Noah und Mia haben mir immer wieder ein Lächeln auf die Lippen getrieben. Aber auch die sympathischen Nebenfiguren und der Wechsel zwischen romantischen und dramatischen Szenen haben mich das Buch sehr genießen lassen. Besonders beeindruckt hat mich jedoch der Schreibstil der Autorin. Ich habe es geliebt, wie Jessi Kirby es geschafft hat, die sommerlichen Orte und die dortige Atmosphäre direkt vor meinen Augen entstehen zu lassen. Einziger Wermutstropfen: Das worum es die ganze Zeit in Mias Gedanken ging und ihr innerlicher Konflikt, das worauf ich als Leser die ganze Zeit hin gefiebert habe, wird auf nicht mal 10 Seiten ganz am Ende abgehakt.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein typisches Hoover-Buch voller Emotionalität und Authentizität

Maybe Someday
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Klappentext
„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat ...

Klappentext
„Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie - hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen - vergeblich.“

Gestaltung
Das Cover gefällt mir ehrlich gesagt nicht wirklich. Gut finde ich, dass der Hintergrund weiß ist und auch dass die Farben mädchenhaft sind bzw. denen der anderen Colleen Hoover Büchern ähneln, da „Maybe Someday“ so sehr gut zu den anderen Ausgaben passt. Nicht so schön finde ich hingegen das Mädchengesicht hinter dem Titel. Zum einen kann man das Gesicht so nicht wirklich erkennen und zum anderen erschwert die helle Haut des Mädchens vor dem weißen Hintergrund das Lesen des Titels.

Meine Meinung
Colleen Hoovers Bücher sind bei jungen Mädchen und Frauen bekannt wie ein bunter Hund, denn sie sind sehr beliebt. Kein Wunder! Immerhin schafft die Autorin es wie keine andere Autorin im Young Adult Genre, die Gefühle der Protagonisten so authentisch zu beschreiben. Dabei sind die Situationen, in denen sich die Charaktere in ihren Büchern befinden, immer so lebensnah, dass man sich super mit ihnen identifizieren kann. Auch dieses Mal hat Colleen Hoover wieder ein wunderschönes Werk geschaffen, das den Leser in ein emotionales Chaos stürzt.

Erzählt wird „Maybe someday“ abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten. Dies wären zum einen die junge Sydney und zum anderen ihr Nachbar der Gitarrist Ridge. Der Perspektivwechsel hat in dieser Geschichte dafür gesorgt, dass ich in die Gefühlswelten beider Figuren eintauchen konnte und so auch die Gedanken von beiden nachvollziehen konnte. Die Erzählweisen haben sich dabei voneinander abgehoben, sodass für mich immer gut zu erkennen war, wer nun gerade erzählt. Ich konnte mich hier auch sehr gut in den männlichen Protagonisten hineinfühlen und seine Sicht verstehen. Teilweise hat mich Ridge sogar noch etwas mehr berührt als Sydney.

Sydney’s Freund hat sie betrogen, ausgerechnet mit ihrer besten Freundin! Natürlich empfindet sie zunächst Wut und Trauer. Sie zieht zu ihrem Nachbarn Ridge, der in einer Schreibblockade steckt. Gemeinsam schreiben sie Songs und kommen sich dabei näher. Doch Ridge hat seit einigen Jahren eine Freundin: seine große Liebe Maggie, die er nicht verlassen möchte, trotz seiner aufkeimenden Gefühle für Sydney. Den Zwiespalt der Gefühle, in welchem Ridge steckt, hat Colleen Hoover für mich sehr realistisch dargestellt. Ich habe mich oftmals dabei erwischt, wie ich so sehr mit Ridge mitgefühlt habe, dass es sich für mich anfühlte, als würde mein Herz zerreißen.

Besonders schön fand ich auch, dass die Figuren sehr authentisch erschienen. Sie waren in ihrer Achterbahn der Gefühle gefangen, haben aber dennoch große Stärke bewiesen, von der wir Leser etwas lernen können, denn Ridge und Sydney sind stets ehrlich zueinander gewesen. Sie haben ihre Gefühle nicht geleugnet, wie es in so vielen anderen Romanen der Fall gewesen wäre. Nein, Ridge und Sydney haben sie offen gezeigt. Das fand ich sehr bewundernswert und ehrlich.

Ein besonderes Goodie waren die Songs, die nicht nur die Gefühle der Protagonisten gut widergespiegelt haben, sondern die auch sehr poetisch und gefühlvoll waren. Diese Songs kann man sich auch anhören, was für mich ein Highlight dargestellt hat, da die Musik die Atmosphäre des Buches nur noch mehr untermauert hat. Es hat mir sehr gefallen, dass ich die Songtexte nicht nur lesen und mir selber vorstellen musste, wie die Musik dazu klingt, sondern dass ich die Songs auch in echt anhören konnte.

Ein kleines Problem, das ich beim Lesen von „Maybe Someday“ hatte, waren meine Gefühle. Ich war emotional so in der Geschichte drin, dass ich zwiegespalten war hinsichtlich des Liebesdreiecks. Es hat mir das Herz gebrochen, denn ich habe gelesen, wie liebevoll Ridge und Maggie miteinander waren. Auch wenn ich ebenso die Beziehung zwischen Sydney und Ridge mochte, weil die Chemie zwischen ihnen gestimmt hat, so habe ich mich einfach auch in dem Zwiespalt von Ridge verloren. Die Romantik war einfach nur süß, liebenswert und sehr realistisch, vor allem weil spürbar war, dass die Beziehung zwischen Sydney und Ridge etwas ganz Besonderes war. Aber dass Colleen Hoover mir dann zuvor Maggie so sympathisch gemacht hat, das war einfach…gemein. Immer wenn Sydney und Ridge zusammen waren, musste ich an Maggie denken und daran, wie unfair es ihr gegenüber ist. Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte nur einen kurzen Blick auf Maggie geworfen und dann die Bindung von Sydney und Ridge erlebt oder Maggie erst am Ende der Geschichte kennen gelernt.

Fazit
Colleen Hoover hat mit „Maybe Someday“ wieder ein sehr emotionales, tiefberührendes und absolut authentisches Werk geschaffen, das meine Gefühlswelt in ein tiefes Chaos gestürzt hat. Die Perspektivwechsel haben mich den Figuren so nah gebracht, sodass ich ihre Gefühle direkt gespürt habe. Die Romantik war einfach nur hinreißend und besonders die herzzerreißenden Songs, die man sich auch anhören kann, haben mir gefallen. Allerdings war ich emotional so mit Ridges Freundin Maggie verbunden, dass ich die Beziehung zwischen ihm und Sydney nicht genießen konnte, weil ich immer Mitleid mit Maggie hatte und mich aufgeregt habe, dass Ridge sich ihr gegenüber unfair verhält.
Sehr gute 4 von 5 Punkten.

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Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Wäre da nur nicht die Protagonistin…

Marienkäfertage
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Klappentext
„Endlose helle Tage, Sonnenlicht, das flirrend durch Baumkronen fällt, kaltes Seewasser und frische Zimtbrötchen – so war ihr Sommer, jedes Jahr. Jetzt sind das alles nur noch Erinnerungen ...

Klappentext
„Endlose helle Tage, Sonnenlicht, das flirrend durch Baumkronen fällt, kaltes Seewasser und frische Zimtbrötchen – so war ihr Sommer, jedes Jahr. Jetzt sind das alles nur noch Erinnerungen an eine Zeit, als sie Elin und noch nicht Lykke war. Doch was heißt das überhaupt – Lykke sein? Und wie passt dieser fremde Junge in ihr neues Leben, Rasmus, der ihr Angst macht, den sie aber auch ein kleines bisschen mag? Während sie sich vorsichtig an ihre neuen Gewissheiten herantastet, erkennt sie eines: Das Glück ist vielleicht ein scheuer Gast, aber es liegt an uns, ob wir ihm die Tür öffnen.“

Gestaltung
Genauso einzigartig wie die Gestaltung aller Bücher aus dem Hause des Magellan Verlages, so sticht auch „Marienkäfertage“ durch seine Besonderheit heraus. Das Cover ist komplett in Orange-Gelb-Tönen gehalten, wodurch es sehr sommerlich aussieht. Zudem wirkt es ein wenig „vintage“, da es aussieht wie ein Foto oder eine Momentaufnahme eines Mädchens, das gerade losrennt und hinter sich Luftballons herzieht. Sehr schön finde ich hieran, dass man einen Bezug zur Handlung herziehen kann. Das Mädchen kann als die Protagonistin Elin alias Lykke gesehen werden, die vor einer für sie schockierenden Nachricht davon läuft, während die Luftballons ihre Kindheit symbolisieren, die sie dabei hinter sich herzieht und zu der sie zurückblickt. Auch die vielen kleinen Marienkäfer, die vor allem im Buch zu finden sind, sind wirklich sehr süß und gefallen mir ausgesprochen gut.

Meine Meinung
Ich habe eine kleine Weile gebraucht, bis ich so richtig in der Geschichte von „Marienkäfertage“ angekommen bin. Aber nach der ersten Orientierung und Eingewöhnung war ich nicht nur von dem wundervollen Schreibstil verzaubert, sondern auch von der Geschichte selber.

Die Protagonistin Elin erzählt die Handlung aus ihrer Sicht, aber in der Gegenwartsform in der 3. Person. So ist man als Leser einerseits Teil der Geschichte, weil man einen Einblick in ihre Gedanken erhält, aber man ist dennoch auch etwas distanzierter durch diese „Sie“-Perspektive. Sprachlich gefiel mir „Marienkäfertage“ wirklich sehr gut, da es poetisch ist und tiefgründig. Man muss zwischen den Zeilen lesen und wenn man dies tut, lässt sich so vieles entdecken. Bereits nach den erstsen Seiten war für mich klar, dass ich den Schreibstil der Autorin Uticha Marmon sehr gerne mag.

Allerdings muss man dieses Buch auch wirklich sehr aufmerksam lesen, weil man sonst kleine Andeutungen oder auch wichtige Hinweise schnell überliest. Deswegen brauchte ich für dieses Buch auch ein wenig länger, weil ich so genau gelesen habe (denn ich wollte einfach nicht eine einzige Zeile verpassen!). Es regt zum Nachdenken an, man muss auf die kleinen Indizien achten und zudem ist es ist auch sehr emotional.

Inhaltlich befasst sich Uticha Marmons Jugendbuchroman mit dem Thema der Adoption. Ich hatte zuvor noch kein Buch über diese Thematik gelesen und fand diese Thematik daher sehr spannend. Sie wurde auch wirklich realistisch in „Marienkäfertage“ verarbeitet. Denn die Protagonistin erfährt, dass sie adoptiert ist und dies stürzt sie in ein tiefes Gefühlschaos, welches konstant für den Leser greifbar war. Im Verlauf der Handlung trifft sie dann später auf ihren Bruder Rasmus, was für weitere emotionale Unsicherheiten und Ausbrüche gesorgt hat.

Mit dem Auftauchen von Rasmus stellte ich schnell fest, dass meine Gefühle und Sympathien mehr bei ihm lagen statt bei Elin. Ich habe mehr mit ihm gelitten und war viel mehr von seinem Schicksal berührt. Dies lag aber auch nicht zuletzt daran, dass ich mit Elin nur schwer warm werden konnte. Es fiel mir manchmal schwer, ihre Reaktionen oder Handlungsweisen nachzuvollziehen und ab und an erschien sie mir auch recht zickig oder festgefahren in ihren Ansichten bzw. bockig (wie ein kleines Kind statt einer Jugendlichen). Elin war mir dann nicht so sympathisch wie Rasmus.

Das Ende von „Marienkäfertage“ war offen, sowas hatte ich schon länger nicht mehr. So blieben bei mir noch ein paar Fragen offen, auf die ich gerne die Antworten gewusst hätte. Aber andererseits ist so ein offenes Ende ja auch sehr spannend, denn so kann man seiner eigenen Fantasie noch freien Lauf lassen. Ich jedenfalls bin ein wenig zwiegespalten über das Ende. Es passte perfekt zur Geschichte, aber ich wüsste einfach so gerne mehr!

Fazit
Mit „Marienkäfertage“ hat Uticha Marmon einen wunderschönen Jugendroman zur Thematik der Adoption verfasst, der dieses Thema sehr realistisch und greifbar darstellt. Der Leser erlebt die Gefühlsebene der Protagonistin Elin und ihres Brudesrs Rasmus wirklich hautnah mit. Allerdings hat Elin für mich persönlich manchmal nicht ganz nachvollziehbar gehandelt und sie wirkte recht zickig, wodurch sie an Sympathiepunkten verloren hat. Für mich war es beim Lesen häufig so, dass mir Rasmus, sein Schicksal und seine Gefühle einfach viel näher gingen als Elins.
4 von 5 Sternen!

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Einzelband