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Veröffentlicht am 09.02.2018

Konstruiert, unreal und eher ein Märchen statt einer realen Geschichte

Mitternachtsclowns
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Klappentext
„Lexi ist eine waschechte New Yorkerin. Nie hätte sie gedacht, einmal jenseits der 42. Straße zu leben. Aber nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ist sie völlig mittellos. Ihr bleibt nichts ...

Klappentext
„Lexi ist eine waschechte New Yorkerin. Nie hätte sie gedacht, einmal jenseits der 42. Straße zu leben. Aber nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters ist sie völlig mittellos. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen, die die Familie vor Jahren verließ und deren letzter bekannter Aufenthaltsort ein kleiner Wanderzirkus irgendwo im Süden der USA ist. Dort angekommen, findet Lexi zwar nicht ihre Mutter aber wenigstens einen Job und eine Unterkunft. Doch die Show mit ihren schillernden Artisten, Clowns und Feuerschluckern und den exotischen Tieren fasziniert sie. Wenn da nur nicht der beißende Liebeskummer wäre, den Lexi aus New York mitgebracht hat ...“

Gestaltung
Ich liebe dieses Cover! Den Hintergrund in Form des dunklen Sternenhimmels, der nach hinten heller wird, finde ich grandios. So wirkt es fast, als würde ganz hinten im Bild so langsam die Sonne aufgehen nach einer langen (Zirkus-)Nacht. Auch das Zirkuszelt im Bildvordergrund finde ich sehr schön und dass die Mondsichel oben rechts über dem Titel, dessen Schriftart ich sehr gerne mag, steht, ist schön! Ein absolut gelungenes Cover.

Meine Meinung
Der Klappentext vergleicht „Mitternachtsclowns“ mit „Wasser für die Elefanten“. Hiervon kenne ich leider nur die Filmversion, die ich aber sehr gerne mochte. Gekoppelt mit diesem wunderschönen Cover und meiner Vorliebe für die Atmosphäre beim Zirkus, war schnell klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Die Anfangssituation dieses Romans fand ich recht typisch für ein solches „Zirkusabenteuer“, welches den Leser erwartet: die Protagonistin Lexi kommt aus armen Verhältnissen, hat in diesem Fall nicht nur kein Geld, sondern auch kein Zuhause und gelangt im Handlungsverlauf zum Zirkus.

Zu Beginn gab es einen Wechsel zwischen verschiedenen Zeiten. Die Vergangenheit und Gegenwart Lexis wechseln sich ab. Hier war für mich kein roter Faden, nach dem die Vergangenheitsabschnitte geordnet sind, erkennbar. So war es als Einstieg zunächst etwas schwierig sich in der Geschichte zurechtzufinden. Aber ich habe mich schnell an diesen Erzählstil gewöhnt und irgendwann wird auch das Geheimnis um Lexis Vergangenheit gelüftet. Dadurch dass aus der Ich-Perspektive von Lexi erzählt wird, war es auch angenehm ihren Erlebnissen in Gegenwart sowie Vergangenheit zu folgen. Auch der lockere Schreibstil von J.J. Howard mit den tollen Zirkusbeschreibungen hat dazu beigetragen, dass es angenehm war „Mitternachtsclowns“ zu lesen und den Figuren zu folgen.

Dass Protagonistin Lexi zum Zirkus gelangt, geschieht jedoch nicht einfach so. Ihr Vater stirbt und ein Anwalt sagt ihr, ihre Mutter arbeite im Zirkus. Dass ein 17jähriges Mädchen komplett ohne Aufsicht und ohne sonstige Bezüge zu Behörde komplett auf sich alleine gestellt ist und auf die Suche nach ihrer Mutter geschickt wird, fand ich sehr unrealistisch. Es gibt kein Jugendamt, das sich um sie kümmert, stattdessen soll sie selber die Mutter suchen, was normalerweise Aufgabe des Anwaltes ist.

Aber es ist nicht nur unrealistisch, dass Lexi ohne Behördenaufsicht davon kommt, auch als sie im Zirkus ankommt, reißt der Strick der Unglaubwürdigkeit nicht ab. Sie findet prompt einen Job als Wahrsagerin, ist als solche absolut gefragt, da ihr die Leute das Zelt einrennen und natürlich findet sie auch viele neue Freunde. Nicht zuletzt sollten auch die vielen (gutaussehenden) Jungen, die ihr nun nachlaufen, nicht unerwähnt bleiben. So dümpelt dann die Geschichte vor sich hin. Lexi geht es gut, der Grund, weshalb sie zum Zirkus ging, rückt in den Hintergrund und alles wird ihr in den Schoß gespielt.

Ich habe mir irgendwann beim Lesen den Anspruch an ein gewisses Maß an Realitätssinn abgeschrieben. Dafür ist die Geschichte einfach viel zu konstruiert, übertrieben und märchenhaft. Sie wirkt gar nicht real und sie wirkt auch nicht so, also ob sie auch dem Leser selbst passieren könnte. Vor allem das Ende war mehr einem Märchen zuzuordnen statt einer realistischen Geschichte. Ich mag Happy Ends gerne, ja, keine Frage! Aber ein Happy End in dem Maße wie es bei „Mitternachtsclowns“ auftrat, war doch etwas übertrieben. Ich hätte mir hier gewünscht, dass es zumindest ein oder zwei Figuren gibt, bei denen alles ein wenig tragischer und nicht perfekt endet. Das hätte dem Roman wenigstens etwas an Authentizität gegeben. Auch eine tiefere Botschaft hinter der Handlung konnte ich nicht entdecken, noch nicht einmal am Ende des Romans.

Die Handlung dümpelte wirklich größtenteils vor sich hin und es mangelte definitiv an Tempo. Zudem blieben auch die Figuren oberflächlich, sodass ich das Gefühl hatte, sie gar nicht richtig kennen zu lernen. Bis zum Schluss fiel es mir schwer, Lexi oder die anderen Figuren richtig einzuschätzen.

Fazit
„Mitternachtsclowns“ eignet sich sehr gut als kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Allerdings sollte man nicht zu viel erwarten. Die Handlung wirkt sehr konstruiert sowie unrealistisch und die Figuren bleiben oberflächlich. Das Ende ist schon so viel Happy End, sodass „Mitternachtsclowns“ in Kombination mit der nicht sehr realen Handlung wie ein Märchen wirkt. Nichtsdestotrotz ließ sich die Geschichte sehr schnell lesen, da der Schreibstil locker leicht ist. Dieser Roman eignet sich also eher für etwas Kurzes zwischendurch.
Ganz knappe 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 09.02.2018

Eine Geschichte über Träume, Erinnerungen, Gespenster und andere Mythen

Memory. Stadt der Träume
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Klappentext:
Jude Finney hat eine besondere Fähigkeit: Er kann die Träume der Toten sehen. Auf dem Highgate Cemetery, in einer Welt zwischen Realität und Traum, begegnet er der geheimnisvollen Story, ...


Klappentext:
Jude Finney hat eine besondere Fähigkeit: Er kann die Träume der Toten sehen. Auf dem Highgate Cemetery, in einer Welt zwischen Realität und Traum, begegnet er der geheimnisvollen Story, einem Mädchen, das tausend Geschichten kennt, aber sich an seine eigene nicht erinnern kann. Jude ahnt, dass Story noch lebt, irgendwo in den Straßen von London. Und dass es höchste Zeit wird, sie zu finden.

Gestaltung:
Die gebundene Ausgabe hat vorne auf dem Cover Silberapplikationen am schwarzen Tor, was meiner Meinung nach sehr edel aussieht. Leider jedoch zieht sich diese Verzierung nicht über das ganze Buch (sprich Buchrücken und der hintere Buchdeckel sind ohne), was ich ein bisschen Schade finde, da es nun so aussieht, als wäre etwas vergessen worden. Das Motiv finde ich jedoch gut gewählt, es wirkt mystisch und geheimnisvoll mit dem Nebel und das Tor könnte vom Highgate Friedhof stammen und den Leser in die Geschichte einlassen.

Meine Meinung:
Christoph Marzis Geschichte um Jude und Story ist interessant und abwechslungsreich gestaltet. Es geht um ein Thema, das nicht allzu häufig in Büchern anzutreffen ist: Geister, Friedhöfe und Kizunes (Füchse aus japanischen Legenden).

Gut gefallen hat mir der wunderschöne, bildreiche Schreibstil, an den man sich erst gewöhnen muss, was aber recht schnell geht. Der Erzähler ist in der dritten Person gehalten und in der ersten Person. Dies variiert je nachdem, ob Erinnerungen dargeboten werden oder eben Erzählungen. Wenn man sich an diesen Wechsel bzw. diesen Misch gewöhnt hat, ist schnell zu erkennen wann was erzählt wird.

Auch gut gefallen hat mir, dass die Figuren so schön ausgestaltet waren. Story/Penny war mir supersympathisch mit ihrer doch traurigen Geschichte und dann der Protagonist Jude, der sich langsam in sie verliebt. Er ist ein mutiger junger Mann, der sich auf dem Friedhof wohler fühlt als unter Menschen, was man ja auch nicht alle Tage erlebt. Die Beziehung zwischen diesen beiden Figuren hat sich ganz seicht entwickelt und dennoch hat man immer die starke Verbindung der beiden gespürt, was ich sehr gerne mochte. Es musste nicht, wie in so vielen anderen Büchern, offen geschwärmt werden, wie toll der andere doch ist, sondern diese Botschaft schwang einfach immer unterschwellig mit.

Mir fiel es schwer, in die Geschichte reinzukommen, ich brauchte dafür wirklich sehr viele Seiten und konnte mich irgendwie nicht sofort in die Story reinfinden und reinsinken lassen. Das lag vielleicht vor allem auch daran, dass es viele Gespräche und viel Gerede gab, bis überhaupt endlich mal etwas Interessantes passiert ist. Aber nachdem dann endlich irgendwas Spannendes geschehen ist, ging es sofort wieder dazu über, dass viel geredet wird.

So kam es dann auch, dass das Ende meiner Meinung nach viel zu kurz und knapp gehalten war. Es war wirklich ein spannendes und den Leser vor allem atemlos haltendes Ende, aber dadurch, dass vorher so viel Energie darauf verwendet wurde, miteinander zu reden, erschien es beim Lesen so, als wären nicht mehr genügend Seiten übrig, das Ende, das eigentlich das Spannendste am ganzen Roman war, auszubreiten. Nachdem wirklich das ganze Buch auf dieses Ende hin gearbeitet wurde, kam das Ende einfach zu schnell, im Vergleich zur langen Hinführung.

Fazit:
Die Geschichte um Jude, ein Junge der Geister sehen kann, und Story, ein mysteriöses Mädchen von dem zu Beginn nicht klar ist, was genau sie ist, ist ein mysteriöses, packendes Abenteuer mit einem wunderschönen Schreibstil und toll ausgestalteten Charakteren. Negativ waren jedoch die vielen Gespräche, durch die so manch ein Handlungsstrang einfach zu kurz kam und nicht genügend ausgebaut wurde. So wurde auch das Potenzial des Endes nicht voll ausgenutzt und war viel zu kurz im Vergleich zu den vorherigen Redeanteilen und der dann doch sehr lang erscheinenden Hinführung zum Ende.

3 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Macht neugierig auf „Verdorbenes Blut“

Mein böses Blut
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Klappentext
„Jeff dachte immer, dass er ein Teenager ist wie jeder andere. Doch an seinem 16. Geburtstag erfährt er das Unglaubliche: Er ist ein Klon des Serienkillers Jeffrey Dahmer! Und es gibt weitere ...

Klappentext
„Jeff dachte immer, dass er ein Teenager ist wie jeder andere. Doch an seinem 16. Geburtstag erfährt er das Unglaubliche: Er ist ein Klon des Serienkillers Jeffrey Dahmer! Und es gibt weitere jugendliche Klone. Im Rahmen eines streng geheimen Regierungsprojekts, unter der Beobachtung von Wissenschaftlern, durften manche von ihnen wohlbehütet aufwachsen, andere erlebten dagegen die Kindheit ihres Originals. Nun sind einige von ihnen ausgebrochen. Gemeinsam mit dem Polizisten Castillo, der die entflohenen Jugendlichen wieder einfangen soll, jagt Jeff den Killern quer durch die USA hinterher …“

Gestaltung
Das Cover von „Mein böses Blut“ wurde farblich auf die Erwachsenen-Ausgabe „Verdorbenes Blut“ abgestimmt: grau, weiß, schwarz und ein dunkles Blutrot. Diese Farben passen meiner Meinung nach hervorragend zusammen und stimmen sehr gut auf das Buch ein. Ansonsten wurde das Cover eher schlicht gehalten, da es nur aus dem Titel besteht, der vor einem kleinen trockenen Ast in der linken unteren Bildecke steht.

Meine Meinung
Geoffrey Girards „Mein böses Blut“ ist die Version für Jugendliche von seinem Thriller „Verdorbenes Blut“, welchen ich jedoch nicht kenne. Dies hat aber keinerlei Auswirkungen auf die Geschichte und das Verständnis von „Mein böses Blut“, denn hier wird dieselbe Geschichte erzählt, nur in etwas entschärfter Version sowie aus der Perspektive eines Jugendlichen.

Aufmerksam geworden bin ich auf „Mein böses Blut“ durch den Klappentext. Dieser beschreibt eine wirklich außergewöhnlich und neuartig klingende Handlung. Jugendliche wurden bei einem geheimen Projekt der Regierung geklont. Doch sie sind keine normalen Klone, sondern die von (Serien-)Mördern. Sie lebten in einer therapeutischen Einrichtung, bis sie aus eben dieser geflohen sind. Protagonist Jeff versucht nun zusammen mit dem Polizisten und Ex-Militär namens Shawn Castillo die Jugendlichen wieder einzufangen.

Erzählt wird „Mein böses Blut“ aus der Ich-Perspektive von Jeff. Das Besondere dabei ist, dass Jeff rückblickend seine Erlebnisse schildert, das bedeutet er berichtet in der Vergangenheitsform. Dabei erzählt er dem Leser, was zu ihm gesagt wurde. Dieser Verzicht auf die direkte Rede erscheint zunächst etwas ungewöhnlich und das ist es auch! Manchmal hat mich diese Tatsache beim Lesen etwas von den Geschehnissen der Handlung abgelenkt, da es sich einfach nicht so flüssig hat lesen lassen.

Lustig fand ich auch den Einstieg in das Buch, denn Jeff ist der Klon des Serienmörders Jeffrey Dahmer. Und ich für meinen Teil wusste vor der Lektüre dieses Romans nicht, wer das ist. Aber auch Jeff ging es so! Unverblümt gibt er zu, dass auch er zunächst Suchmaschine Google um Rat bitten musste.

Das nötige Faktenwissen über die diversen Mörder liefert der Roman direkt mit, sodass man nicht extra Google bemühen muss. So leidet an manchen Stellen zwar etwas die Atmosphäre bestimmter Szenen, da zunächst kleine Erläuterungen nötig sind, aber die Art zu Erzählen macht dies wieder wett. Für meinen Geschmack hätte die Handlung an manch einer Stelle zwar ein wenig mehr Action oder Dramatik vertragen können, aber dennoch habe ich mich konstant gut unterhalten gefühlt.

Die von Jeff (bzw. Autor Geoffrey Girard) verwendete Sprache ist sehr jugendlich. Worte wie „krass“ oder auch die eher kürzeren Sätze sind nah an den heutigen Jugendlichen und ihrer im Alltag verwendeten Sprache. Ich kam damit gut klar und fand, dass sich „Mein böses Blut“ sehr angenehm und flüssig hat lesen lassen.

Fazit
Die Jugendversion des Erwachsenenthrillers „Verdorbenes Blut“ umfasst eine neuartige, spannende Idee, die mir gut gefallen hat. „Mein böses Blut“ ist auch ohne Kenntnisse von „Verdorbenes Blut“ lesbar und verständlich, da dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt wird. Dass hierbei jedoch auf die direkte Rede verzichtet wurde, hat mich oftmals bei meinem Lesefluss gestört. Auch hätte die Handlung für meinen Geschmack etwas spannungsgeladener sein können. Jedoch bin ich dennoch neugierig geworden, auf die Erwachsenen-Version.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
„Mein böses Blut“ ist die Geschichte aus der Sicht des Jugendlichen Jeff, während „Verdorbenes Blut“ dieselbe Handlung thematisiert, allerdings eher für erwachsene Leser gedacht ist.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Schade um das verschenkte Potenzial der Story

Magonia
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Klappentext
„Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt ...

Klappentext
„Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft ...

Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen tiefen Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder, dem Reich über den Wolken. Dort ist sie das erste Mal in ihrem Leben nicht mehr krank, sondern stark und magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen …“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr verträumt, romantisch und schön. Die Feder, die sich in viele kleine Vögel auflöst, kommt vor dem dunkelblauen Hintergrund hervorragend zur Geltung. Der bergige Horizont am unteren Buchrand verleiht dem Covermotiv dabei Tiefe. Ich finde die Idee der Feder sehr gelungen, da sie die Geschichte gut wiederspiegelt und mein Blick in der Buchhandlung sofort von diesem Cover angezogen wurde. Es ist mal etwas Neues und hebt sich von den anderen Büchern ab.

Meine Meinung
Besonders reizvoll war an diesem Buch für mich der im Klappentext angedeutete Kampf zwischen der Erde und dem Fantasy-Reich Magonia. Leider hat es für mich hier ein wenig an der Umsetzung gehapert, wodurch mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat, wie es möglich gewesen wäre, denn die Geschichte hat durchaus Potenzial. „Magonia“ beginnt mit dem alltäglichen Leben von Protagonistin Aza, die an einer geheimnisvolle Lungenkrankheit leidet und daher ihr Leben lang ein Außenseiter war. Sie wird als Kämpferin dargestellt, die dem Leben mit Sarkasmus begegnet.

Bald schon findet sie sich jedoch im phantastischen Reich Magonia wieder. Hier war mir persönlich der Cut, den die Autorin durch den plötzlichen Ortswechsel in der Handlung hatte, zu plötzlich. Magonia blieb mir zu wirr und konfus, denn vieles war schwer nachvollziehbar und hätte für mich von der Autorin genauer beschrieben werden müssen, damit man dieses neue Reich gänzlich begreifen kann. Ich bewegte mich schließlich zuvor seitenlang in unserer normalen Welt und auf einmal fand ich mich zusammen mit Aza an einem völlig fremden Ort wieder. Hier hatte ich gedacht, dass ich zusammen mit Aza Magonia erkunden und kennen lernen würde, aber vieles blieb mir einfach zu unverständlich und oberflächlich.

Was ich auch etwas schade fand war, dass zwischen Aza und Jason unbedingt eine Liebesgeschichte entfacht werden musste. Mir gefiel Jason als bester Freund, der immer an Azas Seite war und stets für sie da war, sehr gut. Dass sich dann jedoch tiefere Gefühle zwischen den beiden entwickelten, fand ich persönlich nicht so gut. Es war mir irgendwie zu viel, denn mit Magonia, Azas neuen Fähigkeiten, die sie in dieser zauberhaften Welt bekommt, und ihrer Rolle als Heldin, die das Schicksal aller in den Händen hält, gab es schon genügend offene Fäden mit denen ich beschäftigt war.

Jedoch war mir Jason, wie gerade schon angedeutet, sehr sympathisch. Er ist ein bester Freund wie er im Buche steht und wie man ihn sich wünscht. Eigentlich war er sogar mein Highlight im Buch, da er loyal sowie treu und ein starker Charakter ist. Ganz im Gegensatz zu Aza, die auf mich einen eher wehleidigen Eindruck machte und die sich sehr wenig zutraute. Selbst in Magonia mit ihren neuen Fähigkeiten blieb sie ein scheues Reh. Durch ihre Perspektive, und manchmal auch durch die von Jason, wird „Magonia“ erzählt, wodurch stets eine gute Einsicht in die Figuren ermöglicht wird. Gleichzeitig kam ich gut mit dem Schreibstil der Autorin klar, welcher sich gerade zu Beginn des Buches durch eher kürzere Sätze auszeichnete.

Fazit
Die Geschichte von „Magonia“ hat durchaus Potenzial, doch leider schöpft die Autorin dieses nicht völlig aus. Die Fantasywelt blieb für mich leider zu blass, da sie zu wenig erklärt wurde und sie so kaum greifbar war. Auch fehlte mir bei der Protagonistin etwas die Charakterentwicklung. Jedoch fand ich Azas besten Freund Jason sehr sympathisch und stark (auch wenn die aufkeimenden Gefühle zwischen den beiden für meinen Geschmack nicht auch noch hätten sein müssen).
3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Magonia
2. Aerie (bereits auf Englisch erschienen)

Veröffentlicht am 09.02.2018

Hat viel Potenzial, weist aber auch Durststrecken auf, die das Lesen erschweren

Léon & Claire
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Klappentext
„Sie nennen sich selbst die Kämpfer der Schatten und haben der Stadt den Rücken gekehrt. Vom hellen Licht sind sie in das Reich der Dunkelheit hinabgestiegen, in die Katakomben tief unter Paris. ...

Klappentext
„Sie nennen sich selbst die Kämpfer der Schatten und haben der Stadt den Rücken gekehrt. Vom hellen Licht sind sie in das Reich der Dunkelheit hinabgestiegen, in die Katakomben tief unter Paris. Unter ihnen lebt Léon, der magische Fähigkeiten besitzt. Er allein weiß um die Macht des Meisters der Finsternis, dessen Ziel es ist, Paris zu vernichten. Als Léon eines Tages der schönen Claire das Leben rettet, ist es um sie beide geschehen. Léon nimmt Claire mit in seine düstere Welt; Licht und Schatten verbinden sich. Doch das Glück der beiden ist nicht nur dem attraktiven Adrien ein Dorn im Auge, der schon lange in Claire verliebt ist, sondern vor allem dem Meister der Finsternis selbst, der seine ganz eigenen Pläne mit Léon hat. Schon bald werden die beiden Liebenden zum Spielball dunkler Mächte.“

Gestaltung
Das Cover wirkt auf mich sehr geheimnisvoll, was mir richtig gut gefällt. Dies wird vor allem durch den Kreis mit dem Eiffelturm und den schwarzen Hintergrund, der aussieht wie ein Nachthimmel, erzeugt. So ist das Cover schlicht und gleichzeitig sorgt es dafür, dass ich nachdenke, was die Kreise wohl zu bedeuten haben. Diese Kombination finde ich sehr interessant und sie sorgt für Aufmerksamkeit. Zudem wirkt es auf mich romantisch, was zum Buch passt, in dem es um ein Liebespaar geht.

Meine Meinung
Auf das Buch aufmerksam bin ich zunächst durch das Cover und dann durch den grandios klingenden Klappentext geworden. „Léon & Claire: Er trat aus den Schatten“ klang nach einem coolen Fantasyabenteuer, das aufgrund des angedeuteten Krieges von Gut und Böse sicherlich auch von actionreichen Momenten nur so wimmeln würde. Leider muss ich sagen, dass das Buch diese Erwartung nicht so ganz getroffen hat. Zum einen wies die Handlung für mich einige Durststrecken auf und zum anderen konnte mich auch der Bösewicht der Geschichte nicht so ganz mitreißen.

Die Geschichte spielt in Paris und auch wenn ich selber noch nicht in dieser Stadt war, übt sie dennoch schon als Handlungsort einen immensen Reiz aus. Die düsteren Katakomben passen super zum geheimnisvollen Léon und das Buch hat insgesamt viel Pariser-Flair vermittelt. Leider wurden aber auch immer wieder einige Passagen eingestreut, in denen viel Historisches über Paris erzählt wurde. Dies störte meinen Lesefluss etwas, da es nichts zum Vorankommen der Handlung beitrug und auch sonst eher dafür sorgte, dass sich das Lesen wie ein langwieriger Prozess anfühlte.

Der im Klappentext angedeutete Meister der Finsternis kam für mich auch nicht besonders deutlich hervor. Ich hatte einfach erwartet, dass er als omnipräsente Bedrohung über der Handlung schweben würde, dass er mir eine Gänsehaut auf die Arme treiben würde, dass er alle in Angst und Schrecken versetzen würde. Leider wurde diese Wirkung bei mir nicht wirklich erreicht. Abgesehen davon konnte die Geschichte aber durchaus Spannungshochs erzeugen, in denen ich neugierig war, wie es mit Protagonistin Claire und Léon weiter gehen würde. Gerade das Geheimnis, das Léon umgibt, hat mich sehr neugierig gemacht und mich das Buch gebannt zu Ende lesen lassen. Das Ende sorgt dann dafür, dass man unbedingt erfahren möchte, wie es weiter geht.

Claire ist erst 15 Jahre alt und dementsprechend naiv. Sie handelt oft ohne vorher nachzudenken und das sorgte durchaus ab und an dafür, dass ich meine Stirn runzelte. Gleichzeitig ist sie aber auch eine sehr entschlossene, mutige Person, die bereit ist, für das, was ihr am Herzen liegt, zu kämpfen. Ihr männlicher Counterpart Léon gefiel mir dafür ganz gut. Er war geheimnisvoll und hat dafür gesorgt, dass man mehr über ihn erfahren wollte. Er lebt in einer Welt, verborgen hinter der unseren und ist in einen (magischen) Kampf verwickelt, der vor vielen Augen verborgen ist. Dadurch, dass er auf Claire trifft, wird sie unweigerlich mit in seine Welt hineingezogen…


Fazit
„Léon & Claire: Er trat aus den Schatten“ hat viel Potenzial, gerade in Anbetracht der wirklich tollen Grundidee des Buches. Leider wird dies nicht gänzlich ausgeschöpft. Die eingeschobenen historischen Passagen über den Handlungsort Paros waren für mich eher ermüdend und haben nicht zur Handlung beigetragen. Das Böse war auch nicht so bedrohlich und greifbar, wie ich es mir gewünscht hätte. Dafür kann aber vor allem das packende Ende überzeugen.
3 von 5 Sternen!