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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2018

Richtig gut

Sturmfeuer
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Vor der Hochseeinsel Helgoland wird der zweijährlich stattfindende Opti-Cup ausgesegelt. Das Wetter ist sensationell gut, ebenso wie die Stimmung. Bis die Segler, alles Kinder im Schnitt von 10 Jahren, ...

Vor der Hochseeinsel Helgoland wird der zweijährlich stattfindende Opti-Cup ausgesegelt. Das Wetter ist sensationell gut, ebenso wie die Stimmung. Bis die Segler, alles Kinder im Schnitt von 10 Jahren, in den Hafen einlaufen. Einer von ihnen fehlt: Nils Michelsen. Die Polizisten Anna, Paul und Saskia machen sich mit den Halundern auf die Suche. Doch Nils bleibt spurlos verschwunden. Als wenig später Nils Vater tödlich von den Klippen des Oberlandes stürzt haben die drei Polizisten alle Hände voll zu tun. Denn es sollen noch mehr mysteriöse Dinge geschehen....


Tim Erzberg hat sich mit dieser Fortsetzung von "Hell-Go-Land" noch ein Stück fester in der Reihe der Krimiautoren etabliert. "Sturmfeuer" ist extrem spannend, ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Einerseits haben wir die  Handlung in der heutigen Zeit, andererseit  haben wir einen Handlungsstrang kurz vor der großen Bombardierung im Zweiten Weltkrieg. Beide Handlungen laufen auf ein unglaubliches Finale hin. Gerade der Handlungsstrang der Vergangenheit zeigt, wie gut der Autor recherchiert hat. Denn es ist Tatsache und hat sich bis auf die persönlichen Geschichten genau so zugetragen. Aber auch in der liebevollen Beschreibung Helgolands merkt man, daß sich der Autor dort auskennt. Man sieht die Insel vor sich mit all ihren Besonderheiten. All die erwähnten Orte gibt es wirklich und ich bekam richtig Lust, diese wunderschöne Insel wieder einmal zu besuchen. Dies alles beschreibt Tim Erzberg mit einem absolut lesenswerten Schreibstil. Und auch die Charaktere vermittelt er sehr gut. Vor allem Anna und ihren steten Kampf gegen ihre Migräne hat er nachvollziehbar dargestellt. Ebenso wie Paul, der noch immer an seine Familie denkt und Saskia, die noch neu in der Polizeistation ist und versucht, sich ihren Platz zu erobern. 


Ein rundum gelungener Krimi, den ich auf jeden Fall empfehlen kann!

Veröffentlicht am 12.03.2018

Allgäuer Spritztour

Spritztour
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Eike Hansen, Leiter des Kemptener K1, und seine Lebensgefährtin Resi, Gerichtsmedizinerin, machen sich bei schönstem Wetter auf den Weg zum Tegelberg. Sie wollen einen schönen und  romantischen Tag dort ...

Eike Hansen, Leiter des Kemptener K1, und seine Lebensgefährtin Resi, Gerichtsmedizinerin, machen sich bei schönstem Wetter auf den Weg zum Tegelberg. Sie wollen einen schönen und  romantischen Tag dort verbringen. Wie es an solchen Tagen ist, sind sowohl Parkplatz als auch Seilbahn überfüllt, so daß ein Mann zwar unangenehm auffällt,  jedoch nicht sonderlich zur Kenntnis genommen wird. Und genau dieser setzt sich in der Gondel zwischen Fenster und Resi, sein Gewicht lastet immer schwerer an ihrer Schulter. Als Eike und Resi aussteigen, fällt der Mann tot vom Sitz. Und schon haben Eike, Resi, Haffmeyer und Hanna einen neuen Fall zu klären, denn dem Mann wurde Gift injiziert. Doch nicht jedem gefällt es, daß die K1 nun in der Vergangenheit des Toten wühlt. Ihre Ermittlungen werden gebremst und auch Eikes Vergangenheit bzw. die seines Vaters spielen nun eine Rolle.


Jürgen Seibold hat nun den sechsten Fall für das K1 geschrieben. Und noch immer brennt ein Spannungsfeuer. Denn auch hier ist es wieder so, daß die Handlung von Beginn bis Ende ihre Spannung beibehält, man als Leser immer wieder auf der falschen Fährte landet und weiter rätseln muß. Jürgen Seibold schreibt dabei einfach richtig gut locker und vernachlässigt auch eine Prise Humor nicht, die vor allem durch das liebenswerte Schlitzohr Kater Ignaz hochgehalten wird. Der kleine Kerl hat einfach Charakter und ist eine Bereicherung für die Serie! So wie alle Akteure ebenso. Da sind Haffmeyer und Hanna mit ihre ausgefallenen Hobbys, Resi, die hier auch mal ihre Eifersucht zeigt und die Krallen ausfährt und das eigentliche Nordlicht Eike, der sich ein Stück Heimat in seinem Herzen bewahrt hat. Sie alle sind absolut liebenswert und gehören für mich zu einem Lesejahr dazu. Was mir persönlich auch sehr viel Spaß beim Lesen bereitet, sind die wunderschönen Beschreibungen der Landschaft und der Dörfer rund um Kempten. Da bekommt man Lust, die Gegend selbst einmal zu erkunden!


Dieses Buch hat einfach alles, was ein guter Regionalkrimi haben soll: Spannung, Humor, Herz und Landschaft! 

Veröffentlicht am 06.03.2018

Schwarzer Humor

Die Königin von Lankwitz
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Irene und Bea lernen sich im Gefängnis kennen. Irene hat ihren Mann absichtlich überfahren, Bea sitzt unschuldig ein. Als sie gemeinsam entlassen werden, stehen sie vor dem Nichts, wohnen zusammen in Beas ...

Irene und Bea lernen sich im Gefängnis kennen. Irene hat ihren Mann absichtlich überfahren, Bea sitzt unschuldig ein. Als sie gemeinsam entlassen werden, stehen sie vor dem Nichts, wohnen zusammen in Beas Wohnung und entwickeln eine Geschäftsidee. Rache nehmen an Männern. DieGeschäfte laufen gut, doch dann taucht Konkurrenz auf. Bea und Irene müssen handeln... 

Hier herrscht wirklich rabenschwarzer Humor. Und der ist richtig gut! Er gleitet nicht in Klamauk ab, ist aber trotzdem zum Tränen lachen komisch und skurril. Der Schreibst ist einfach gehalten, was es sehr leicht macht, dies Buch zwischendurch zu lesen. Auch die Geschichte selbst liest sich schnell, ist anspruchslos aber macht einfach Spaß. Genau das richtige um einfach einmal den ganzen Alltagsstreß abzuschalten! 

Veröffentlicht am 17.02.2018

Wunderschön

Die amerikanische Prinzessin
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Als Allene Tew am 13. April 1927 im New Yorker Hafen an Bord der Mauretania geht, läßt sie ihr bisheriges Leben hinter sich. Sie hatte alles erreicht, was sie sich als junges ...

Als Allene Tew am 13. April 1927 im New Yorker Hafen an Bord der Mauretania geht, läßt sie ihr bisheriges Leben hinter sich. Sie hatte alles erreicht, was sie sich als junges Landmädchen erträumt hatte. Wohlstand, Ansehen, Mutterglück und die Liebe ihres Lebens. Doch dies hat sie fast alles auch wieder verloren. Für die Boulevardpresse war Allene nur noch "Die reichste und traurigste Witwe der Stadt". Doch nun bricht sie auf in ein neues Leben. Europa wird ihre zweite Heimat, dort wird sie eine wahrhaftige Prinzessin, eine russische Gräfin und nicht zuletzt die Patentante von Königin Beatrix. 

"Die amerikanische Prinzessin" von Annejet van der Zijl reflektiert ein bewegendes und aufwühlendes Leben. Auch und vor allem wohl wegen des geschichtlichen Hintergrundes ist das Buch sehr lohnend zu lesen. Man erlebt den Wirtschaftsboom, die Revolution und den Krieg in sehr anschaulicher Art und Weise an der Seite einer sehr mutigen Frau. Man kann den Charakter der Allene für ihren Mut nur bewundern. Man bekommt Ehrfurcht vor diesem Mut und der Zielstrebigkeit, die in dieser Person stecken. Annejet van der Zijl hat einen bewundernswert guten Schreibstil, der hier sowohl die geschichtlichen Hintergründe bis ins kleinste Detail erläutert und anschaulich macht, als auch die Charaktere und ihre Lebensumstände gekonnt einfängt.

"Die amerikanische Prinzessin" von Annejet van der Zijl - ein Buch, welches unbedingt gelesen werden sollte! Selbst das wunderschöne Cover lädt zum Zugreifen ein!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Absolutes Lieblingsbuch

Hafenkino
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Steffi von Wolff beschreibt in ihrem Buch "Hafenkino - Mein Mann seine Alte und ich" das Leben als Ehefrau eines passionierten Seglers. Dumm, wenn man vor der Ehe mit Segeln nichts zu tun hatte. Sie beschreibt ...

Steffi von Wolff beschreibt in ihrem Buch "Hafenkino - Mein Mann seine Alte und ich" das Leben als Ehefrau eines passionierten Seglers. Dumm, wenn man vor der Ehe mit Segeln nichts zu tun hatte. Sie beschreibt das ganz alltägliche Leben mit seinen schönen und weniger schönen Seiten und nimmt sich selbst ordentlich auf die Schippe. So beschreibt sie die Schwierigkeiten überhaupt auf das Boot zu kommen und noch schwieriger: Wie kommt man wieder runter? Sie beschreibt auf absolut herrliche und humorvolle Art das Hafenleben (immer diese Gastlieger), verregnete Wochenenden an Bord und frostige Wochenenden in der Winterhalle. Denn: ein passionierter Segler kann auch im tiefsten Winter nicht ohne sein Boot leben. All dies wird in kurzen Kapiteln, die als Kolumnen in der Segelzeitschrift "Yacht" erschienen sind, auf absolut humorvolle Art beschrieben. Dieses Buch macht richtig viel Spaß, allerdings finde ich, sollte man ein gewisses Faible für Segelboote mitbringen, sonst könnte man über den ein oder anderen Fachbegriff stolpern.