Ruby und Bane
STAYDas Cover von „STAY“ sieht unglaublich schön aus. Der Schriftzug mit den beiden Gesichter auf dem weißen Hintergrund ist auf jeden Fall ein richtiger Hingucker.
Ruby ist Schauspieler und versucht die ...
Das Cover von „STAY“ sieht unglaublich schön aus. Der Schriftzug mit den beiden Gesichter auf dem weißen Hintergrund ist auf jeden Fall ein richtiger Hingucker.
Ruby ist Schauspieler und versucht die nächste große Rolle am Broadway zu ergattern. Den Abend bevor ein weiteres Casting ansteht, verbringt sie mit ihrer guten Freundin Amie auf einer großen Veranstaltung. Dort begegnet sie einem mysteriösen Mann, der sie spontan küsst. Der Kuss ist heiß und prickelnd, aber die nachfolgende Grippe bereitet Ruby keine Freude. Sie verpatzt ihr Vorsprechen und dann stellt sich auch noch heraus, dass ihr Mietvertrag gekündigt wurde. Da kommt ihr das Angebot Haus-und Tiersitterin zu spielen gerade recht, allerdings ist der Hausbesitzer kein anderer als der Typ von der Party, der ihr die Grippe verpasst hat.
Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Ruby ist eine durchaus interessante Protagonistin, die versucht ihren eigenen Weg zu gehen. Ihre inneren Monologe über das Aussehen und Verhalten von der gehobenen Gesellschaft war wirklich witzig zu lesen und ich musste immer wieder bei ihren Vergleichen schmunzeln. Je mehr Seiten vergingen, desto unsympathischer wurde sie aber. Ihre ständige Nörgelei war unerträglich und ihr Verhalten war kindisch und stellenweise nicht nachvollziehbar.
Bancroft dagegen war mir durchweg sympathisch, auch wenn sein Verhalten manchmal ins Extreme gefallen ist. Als er Ruby verbietet sich mit Williams zu treffen, konnte ich einfach nur die Augen verdrehen. Er hat das Herz auf jeden Fall am rechten Fleck, aber seine Ausdrucksweise muss er noch verändern. Rubys Verhalten darauf war aber einfach nur lächerlich und erinnerte mich an eine 13-jährige Göre.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker. Man kommt ohne Verständnisschwierigkeiten durch das Buch. Allerdings gab es manchmal Widersprüchlichkeiten. Als Ruby eine bleibe sucht, kann sie nicht bei ihrer Freundin schlafen, weil ihr Freund etwas dagegen hat. Später scheint das aber kein Problem mehr darzustellen, weil ihr Freund eh nie bei ihr übernachtet. Solche Plotholes sind etwas ärgerlich, aber letztlich störte es nicht den Lesefluss.
Das Buch wird hauptsächlich aus Sicht von Ruby erzählt, aber auch Bane hat immer wieder ein Kapitel mit seiner Sichtweise. Ich hätte gerne noch mehr Kapitel aus seiner Sicht gehabt, weil ich manchmal die Nase voll hatte von Ruby. Bane kommt meiner Meinung nach eindeutig zu kurz, sein POV hat mir auf jeden Fall besser gefallen. Die erotischen Szenen trafen auch nicht ganz meinen Geschmack, weil sie etwas übertrieben waren.
Das war jetzt viel Kritik, deshalb möchte ich auch noch die positiven Aspekte nennen. Der Handlungsverlauf ist nicht überraschend, dennoch hat mir die Entwicklung der Liebesbeziehung gut gefallen. Es war nicht zu überstürzt und man spürte die Chemie zwischen den beiden Figuren. Auch der Grundstein der Geschichte war witzig und Tiny und Francesca sind sogar mir ans Herz gewachsen. Ich hatte auf jeden Fall Spaß beim lesen, obwohl mir die Protagonistin manchmal auf die Nerven ging.
Fazit: Ein guter Auftakt in die neue Reihe von Helena Hunting. Das Buch hat zwar durchaus seine Schwächen, dennoch fühlte ich mich gut unterhalten. Es ist eine schöne, aufregende und lustige Liebesgeschichte für zwischendurch.