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Veröffentlicht am 16.05.2018

Eine Liebe für die Ewigkeit..?

SOFIAN Der Sarazene
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"Jetzt bittet er dich um Vergebung, Federica. Er tut dies, weil er seine Seele an dich gebunden hat. Jetzt ist es an dir, ihm zu vergeben und zu folgen."

In Federicas Leben passiert für gewöhnlich nichts ...

"Jetzt bittet er dich um Vergebung, Federica. Er tut dies, weil er seine Seele an dich gebunden hat. Jetzt ist es an dir, ihm zu vergeben und zu folgen."

In Federicas Leben passiert für gewöhnlich nichts unvorhergesehenes. Seit dem Tod ihrer Eltern lebt sie allein in dem Haus außerhalb der Zivilisation, wie ihre beste Freundin Maria sagen würde, und führt ein Dasein ohne Arbeit und jegliche Verpflichtungen, außer der, sich mit Maria gelegentlich zu treffen und das Theater zu besuchen. Eines Abends bemerkt sie auf dem Weg zu einem jener Treffen einen Angler im Fluss, den sie passiert, barfuß steht er dort - mitten im Winter. Federica begegnet ihm von da an häufiger und er nähert sich ihr einmal sogar, was für Fede schreckliche Albträume zur Folge hat. In diesen Träumen wird ihr Dorf von Sarazenen überfallen, doch sie bleibt verschont, dank des Anglers mit dem blauen Turban und den umbrafarbenen Augen. Erst spät versteht sie, dass sein Schicksal eng mit ihrem verwoben ist.. bis sie vor einer folgenschweren Wahl steht.

Das Buch beginnt zunächst nicht mit der eigentlichen Erzählung, sondern mit einer Einleitung in der die Geschichte der Sarazenen für alle, die mit dem Begriff bis dato nichts nichts anfangen konnten, erläutert wird. Trotz des Hinweises der Autorin, dass die Geschichte auch ohne dieses Vorwissen zu verstehen sei, empfand ich die Infos als durchaus hilfreich, vorallem da ich ebenfalls zu denen zählte, die nicht wussten, was genau Sarazenen eigentlich waren und taten.

Die darauffolgende Hauptstory ist in drei Zeitabschnitte geteilt. Sie beginnt 2012 in Piemont mit der Sicht eines auktorialen Erzählers auf Federica, die ihrem gewohnten Alltag nachgeht, bis sie Sofian den Sarazenen trifft, oder vielmehr sein Abbild. Der zweite Abschnitt spielt im Jahre 933 im selben Teil von Piemont und ist bis auf wenige Ausnahmen aus Sicht auf Sofian geschrieben. Dieser Teil gefiel mir am besten, der junge Sarazene ist mir dadurch sehr ans Herz gewachsen. Im Nachhinein wird klar, dass der Teil in der Vergangenheit zugleich als Träume von Federica verstanden werden können.
Im letzten Teil, der wieder in der Gegenwart 2012 spielt, erfährt man mehr über Federicas Verarbeitung ihrer Begegnungen mit Sofian und ihrer Träume.

Die Schreibweise des Buches ist teilweise kompliziert und fast schon poetisch. Sie entspricht nicht dem gängigen Slang sondern wirkt eher altmodisch. Ich persönlich musste mich beim Lesen konzentrieren, um die Sätze nicht nur zu überfliegen, sondern wirklich zu lesen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten hatte ich mich bald an den Stil gewöhnt und fand, dass er gerade zum in der Vergangenheit liegenden Teil sehr gut passte.
Etwas, was mich in den gegenwärtigen Abschnitten jedoch etwas störte, war, dass Nebensätze oder kurze Satzteile öfter durch Punkte abgeschnitten wurden, wo für mein Empfinden ein Komma den Lesefluss besser erhalten hätte. Das in Kombination mit dem komplizierteren Schreibstil sorgte dafür, dass mir die Passagen in der Moderne über Federica nicht so gut gefielen.

Im Buch treten nur wenige verschiedene Charaktere zutage, das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Sofian und Fede.
Federica führt ein einsames Leben in ihrem Elternhaus - allerdings ohne ihre Eltern, die vor einigen Jahren bei einem Autounfall starben. Sie hat es aufgrund der Lebensversicherung ihrer Eltern nicht nötig zu arbeiten, was sie für mich nicht gerade sympathisch macht. Doch sie macht auf mich keinen allzu faulen Eindruck und dass keine Freundschaft ihre Trauerphase überstanden hat, erweicht mich dann doch ein wenig. Marias Rückhalt und Erfahrung helfen der jungen Frau nach dieser schweren Zeit. Die Begegnung mit Sofian reißt Fedes sonst so sorgloses Leben komplett ein und lässt sie verwirrt und verängstigt zurück, bis sie anfängt, nach Antworten zu suchen. Jedoch konnte sie mich nicht komplett überzeugen, ganz warm wurde ich mit ihr leider nicht. Anders mit Sofian:
Im Jahre 933 verfolgt man ihn mit einer Gruppe von Sarazenen, die ihrem blutigen Handwerk nachgehen, indem sie Dörfer plündern, Einwohner ermorden und Frauen schänden. Doch Sofian hegt Zweifel und ist nicht glücklich damit. So sieht er es als Zeichen, als er bei einem Raubzug ein junges Mädchen findet und verschont, nur um sie später mit sich zu nehmen. Er riskiert sein Leben, indem er sich von seiner Gruppe entfernt, und doch bemüht er sich rührend um das junge Mädchen, was in seiner Gegenwart zunehmend auftaut. Seine Entschlossenheit, sich gut um sie zu kümmern, nachdem sie Heim und Familie durch die Seinen verlor, sorgte dafür, dass ich innerhalb kürzester Zeit voll und ganz von ihm überzeugt war.

Das Ende der Geschichte war für mich nicht schwer zu akzeptieren. Menschen, die nur realistische Romane lesen, würden Feredica vermutlich als verrückt abstempeln, wie auch der alte Signor Bortignon aus ihrem Dorf. Doch wenn man sich auf das Übernatürliche, den Zauber des Buches einlässt, macht am Ende alles Sinn.

Mein Fazit:
Das Buch hat meiner Meinung nach einen sehr starken Mittelteil, der mich auch voll und ganz überzeugen konnte. Aber da ich eher der moderne Leser bin, der die Umgangssprache einem geschwollenen Schreibstil vorzieht, hatte ich meine Schwierigkeiten beim Lesen. Dennoch mochte ich die Geschichte um Federica und Sofian, auch wenn ich anfangs nicht damit rechnete.
Auch die hilfreiche Einleitung ist positiv anzumerken. Ich als eingefleischter New Adult- und "Romantasy"-Leser bin vermutlich einfach nicht Teil der Zielgruppe, doch dieses Buch findet garantiert seine Fans!
Ich gebe gut gemeinte 3 von 5 Sternen, da mir die Geschichte trotz Einschränkungen gut gefiel.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Going for the Offside

Going for the Goal
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"Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Manchmal muss man im Leben ein Risiko eingehen."

Inhalt:
Jillian Nichols ist eine aufstrebende Sportagentin. Sie kämpft hart, hat sie es als junge Frau doch ...

"Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Manchmal muss man im Leben ein Risiko eingehen."

Inhalt:
Jillian Nichols ist eine aufstrebende Sportagentin. Sie kämpft hart, hat sie es als junge Frau doch nicht leicht in der Branche. Doch es läuft gut für sie, bis eines Tages unerwartet Nick "The Punisher" Salinger, ein erfolgreiher Eishockeyspieler der NHL, ihr Büro stürmt und damit ihre Welt auf den Kopf stellt. Denn die beiden trafen sich bereits einmal zu einer Zeit, in der Jillian noch als Praktikantin für eine andere Agentur unterwegs war. Wie bei ihrer ersten Begegnung knisterte es gewaltig zwischen ihnen, doch Jillian muss ihre Gefühle unterdrücken, da ein professionelles Arbeitsverhältnis für sie an erster Stelle steht. Wird sie es schaffen, Arbeit und Privates zu trennen, um ihre Karriere nicht zu gefährden?

Schreibstil, Charaktere und Aufbau:
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Nick und Jillian geschrieben. Allerdings war es teilweise schwer nachzuvollziehen, wer gerade erzählt, da nicht aus der Ich-Perspektive geredet wird, sondern von einem sogenannten allwissenden Erzähler. Wenn also Nick und Jillian gemeinsam auftreten, war es manchmal nicht sofort ersichtlich, über wen gerade primär berichtet wurde. Eine kurze Überschrift beim Kapitelanfang/Perspektivenwechsel wäre da hilfreich gewesen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich ich die Geschichte einfach nicht reingefunden habe, da ich mich schlecht in die Charaktere hineindenken konnte.
Doch im Großen und Ganzen ließ sich das Buch flüssig lesen.

Jillian Nichols ist ein vollkommener Workaholic. Sie arbeitet rund um die Uhr und bearbeitet selbst nachts die Probleme ihrer Klienten. Als Frau hat sie es natürlich besonders schwer unter ihren männlichen Agentenkollegen, vorallem da ihr ärgster Konkurrent ihr am laufenden Band Klienten wegschnappt. Doch sie ist mir zu verkniffen und verspannt. Zwar taut sie im Laufe des Buches auf und wird sorgloser, doch insgesamt bin ich mir ihr nicht warm geworden.
Nick Salinger hingegen ist ein Hitzkopf. Er lässt sich weder auf noch neben dem Eis etwas bieten und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zu Beginn der Geschichte wirkt er muffelig und wie ein typischer Schläger. Erst später wird klar, dass er sich einfach um Gerechtigkeit bemüht. Wie auch Jillian ist er mir nicht wirklich ans Herz gewachsen, die einzigen, die mir sympathisch waren, sind Nicks Bruder Ben und Jamie, eine Klientin von Jillian. Die beiden Protagonisten waren mir irgendwie zu platt. Es gab von beiden nur zwei Gesichter, entweder den Geschäftsmodus oder die knisternde Leidenschaft, wenn sie zusammen waren. Mir fehlte da mehr "normales" Zwischenmenschliches, das Teilhaben an den Gedanken der Personen, das durch die Erzählperspektive zu kurz kam.

Die Story war für mich auch irgendwie nicht das wahre. Ich mag Eishockey, aber dass es im Grunde nur darum ging, den Vertrag bei der eigenen Mannschaft verlängern zu lassen, war mir nicht genug. Zwar war der Weg dorthin steinig und hatte einige Zwischenstationen, aber keine die mich wirklich gefesselt oder überrascht hätte. Gegen Ende des Buches wird es dann etwas spannender, und ich habe mich sogar über das Ende gefreut.
Aber ehrlich gesagt war ich auch froh, als ich das Buch fertig gelesen hatte. Meine Motivation vom Beginn hielt nicht lange, und das bisschen Aufregung am Ende hat das auch nicht wieder wett gemacht. Schade eigentlich, denn ich glaube, dass man aus dieser Idee durchaus was hätte machen können.

Fazit:
Die Charaktere hatten mir zu wenig Tiefe, und die Geschichte zog sich längere Zeit ohne große Spannungsphasen. Die Erzählperspektive war für mich außerdem nicht ganz passend und leider konnte ich nicht wirklich in das Buch hineinfinden. Es fehlte einfach das gewisse Etwas. Leider nicht meine Geschichte, aber es gibt sicherlich genug Fans.

Veröffentlicht am 13.03.2018

Sei mutig und do epic, Alter.

Bright Side
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"Lass nicht die Gegenwart für das Unbekannte der Zukunft im Stich. Man übersieht, umgeht, verschiebt viel Glück auf eine Jahre in der Zukunft liegende Zeit, die vielleicht nie komt. Warte nicht ab und ...

"Lass nicht die Gegenwart für das Unbekannte der Zukunft im Stich. Man übersieht, umgeht, verschiebt viel Glück auf eine Jahre in der Zukunft liegende Zeit, die vielleicht nie komt. Warte nicht ab und verpass den Moment wegen eines Morgens ohne Garantie."

Inhalt:
Kate "Bright Side" Sedgwick ist ein lebensfroher und fröhlicher Mensch. Nicht umsonst gab ihr bester Freund Gus ihr diesen Spitznamen. Denn trotz schwieriger Jahre hat Kate nie aufgehört die Dinge optimistisch zu sehen und strahlt pure Zufriedenheit aus. Gleichzeitig steht sie der Liebe skeptisch gegenüber, sodass es gewiss nicht zu ihrem Plan gehört, sich auf dem College zu verlieben. Aber als sie Keller trifft, bemerken beide, dass sie nicht nur Freunde sein können, auch wenn sie beide ihr Päckchen zu tragen haben und diese Geheimnisse am Ende entscheiden können, ob Herzen gebrochen werden..

Charaktere:
Kate ist ein Charakter, der mich beeindruckt hat. Sie ist immer gut drauf und begegnet allem mit einer großen Portion Ironie und Witz, mit ihrer herzlichen, offenen Art schaffst sie es, jeden zu entwaffnen, sodass man sie einfach gernhaben muss. Mir gefallen die selbstbewussten, schlagfertigen weiblichen Charaktere in Büchern, und Kate ist definitiv einer davon. Im Laufe der Geschichte offenbaren sich viele Geheimnisse über ihre Vergangenheit, die ihre warme und lebensfrohe Ausstrahlung und Denkensweise nur umso bewundernswerter machen. Kate ist es wichtig, den Moment zu leben und das Hier und Jetzt zu genießen, ihr fließt Spontanität durch die Adern, die auch auf ihre Freunde abfärbt. Sie lockt andere aus der Reserve und lehrt sie, Spaß zu haben, solange man die Gelegenheit dazu hat.
Keller ist der männliche Gegenpart zu Kate. Er jobbt in einem Cafe, das in der Nähe des College-Campus' gelegen ist und ist der typische charmante, gutaussehende Kerl, dem alle Frauen zu Füßen liegen, doch da macht er sich nicht viel draus. Weil er (unfreiwillig) daran arbeitet, in die Fußstapfen seiner Mutter zu treten, und seine Zukunft bereits komplett durchgeplant ist, ist er in der Hinsicht das komplette Gegenteil von Kate. Doch auch Keller hat ein Geheimnis und verbringt jedes zweite Wochenende in Chicago. Der Grund kann nur eine Freundin sein, gkaubt Kate.. Oder?
Auch die Nebenfiguren haben alle eine eigenen Geschichte, sei es nun Clayton, Kates erste Bekannschaft am College oder ihr bester Freund Gus, zu dem sie eine sehr spezielle und innige Beziehung hat. Jede ist mit Liebe geschaffen, allergings wirken einige krampfhaft mit Hintergrund beladen, dazu komme ich jetzt.
Ich bin normalerweise kein Mensch, der ein Problem mit Klischees in Büchern hat, im Gegenteil. Jede noch so oft aufgewärmte Thematik kann mich immer wieser begeistern. Jetzt kommt das große ABER: Nahezu jede der Figuren hatte irgendwelche Probleme. Die Zahl derer, die keine haben, kann man an einer Hand abzählen und was mir noch viel mehr aufstößt, ist, dass das Schicksal einer der Figuren nach der ersten Erwähnung kaum noch Beachtung findet. Es wirkt, als sei es diesem Charakter nur zugeschrieben worden um auch wirklich jedes Klischee eines Teenie-Liebesromans abzudecken, so böse das jetzt auch klingen mag. Ich mochte die Charakterauswahl, jedoch hätten zwei oder drei vielleicht eine unkompliziertere Vergangenheit vertragen können, da das Hauptaugenmerk ja sowieso auf den Protagonisten liegt (hust Überraschung hust).

Schreibstil und Aufbau:
Die Geschichte ist sowohl aus der Sicht von Kate und Keller geschrieben, am Anfang dominiert Kates Part, am Ende Kellers. Gerade der Teil von Kate ist amüsant zu lesen, ihre impulsiven Gedanken und Handlungen bringen einen zum Lachen und die Geständnisse über ihre Vergangenheit lassen einen das Geschehene in einem anderen Licht sehen. Doch auch Kate hat in ihrem Rucksack für meinen Geschmack ein Gewicht zu viel, als dass es noch wirklich realistisch wirkt.
Das Buch beginnt wie eine typische Liebesgeschichte, langsam und zart, doch gerade ab der Mitte des Buches häufen sich die dramatischen Beichten und man hat das Gefühl, fast nur noch von Katastrophen umgeben zu sein. Zum Glück wird das ganze durch Kates Frohsinn, witzige Dialoge und einige positive Ereignisse etwas gemildert. Mit dem Ende bin ich zufrieden, auch wenn ich ehrlich gesagt befürchtet hatte, dass die Autorin meinen Erwartungen auch kurz vor Schluss noch einmal über den Haufen werfen würde.

Fazit:
In diesem Buch kommen alle Thematiken zusammen, die auch jeweils allein eine ganze Buchreihe hätte füllen können: Depressionen, Essstörungen, Alkohol- und Drogenprobleme, unheilbare Krankheiten, Schwangerschaft, Homophobie, früher Tod, Liebeskummer, auf der einen Seite Eltern, die einem die eigene Karriere aufzwingen wollen, auf der anderen Seite Eltern, die sich wiederum überhaupt nicht kümmern, häusliche Gewalt, und wenn es noch ein Thema gibt, was gern mal in Young Adult-/Liebesromanen aufgegriffen wird, dann hat auch das bestimmt irgendwo in diesem Buch Anwendung gefunden und es ist mir lediglich gerade entfallen. Das Schlimme ist wie gesagt, dass einige dieser Dinge nur am Rande der Geschichte erwähnt werden, meiner Meinung nach keinen entscheidenden Teil zur Geschichte beitragen und somit einfach überflüssing sind. Es wirkt, als wären sie nur der Vollstängigkeit der Klischees halber eingebaut worden.
JEDOCH hat mich dieses Buch mehrmals zum Weinen gebracht und die Idee hinter der Story gefällt mir wirklich gut, wie ebenfalls bereits erwähnt, stört mich nur die Vielzahl an Klischees, und nicht dass sie generell da sind. Irgendwann fragte ich mich nur noch, was nun als nächstes für eine Katastrophe aufkommen könnte, und das finde ich wirklich schade, denn die Grundgeschichte hätte definitiv Pozential gehabt.

Ich wurde zwiegespalten zurückgelassen, einerseits berührt mich die Geschichte zutiefst, andererseits ist sie für meinen Geschmack zu schicksalsbeladen. Irgendwie habe ich das Bedürfnis ihr sowohl fünf als auch nur einen Stern zu geben, viele werden meine Meinung nicht teilen oder meine Argumentation nicht nachvollziehen können, dessen bin ich mir sicher.
Erwartet habe ich einen "normalen" Young Adult Roman mit typischen Problemen junger Leute im College-Alter, bekommen habe ich viel mehr.. zu viel.
Die Vielzahl an positiven Rezensionen zeigt es: Dieses Buch hat viele begeisterte Leser. Eine Hälfte von mir gehört dazu, die andere nicht. Ich dachte von mir selbst immer, nicht kritisch bei Büchern zu sein.. nun, wieder etwas über mich selbst gelernt.
Für meinen Geschmack wäre in diesem Fall weniger definitiv mehr gewesen! Aber die Botschaft des Buches sollte jeder beherzigen, nämlich den Moment zu genießen und zu leben, als wäre es der letzte.

Veröffentlicht am 16.02.2018

Highway to Skogahammar

Highway to heaven
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"Die Zukunft wird nie so, wie wir uns das vorgestellt haben."

Inhalt:
Anette hatte früher Ziele für ihre Zukunft, die gar nicht so unrealistisch scheinen: einen Motorradführerschein haben, ein eigenes ...

"Die Zukunft wird nie so, wie wir uns das vorgestellt haben."

Inhalt:
Anette hatte früher Ziele für ihre Zukunft, die gar nicht so unrealistisch scheinen: einen Motorradführerschein haben, ein eigenes Haus besitzen und für sich selbst sorgen. Umgesetzt wurde davon nichts und als ihre Tochter Emma dann auch noch auszieht, muss Anette feststellen, dass ihr Leben eine neue Richtung braucht. Sie bucht Motorradfahrstunden, stürzt sich auf ein Projekt, das im Vorfeld zum scheitern verurteilt scheint, und dann sind da auch noch die Probleme mit den Männern..


Ich habe "Ein Buchladen zum Verlieben" bereits (ungelesen) in meinem Regal stehen und habe erst im nachhinein festgestellt, dass "Highway to Heaven" von der selben Autorin ist, sonst hätte ich es mir wohl früher zugelegt. Die Geschichte von Anette versprach angesichts des Klappentextes lustig zu werden, allerdings hatte ich zu Beginn so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Vielleicht liegt es an der Tatsache, dass ich einfach zu weit von der Vorstellung entfernt bin, eine 38-Jährige, alleinerziehende Mutter zu sein, die an der Kasse des dorfeigenen Supermarktes ein trostloses Dasein fristet, vielleicht war ich auch zu halbherzig dabei.. nachdem ich mich allerdings in das Buch reingefunden habe, hatte ich es sehr schnell verschlungen. Aus Anettes Sicht wird die Geschichte mit viel Witz erzählt, als besonders erfrischend empfand ich ihre zynische beste Freundin Pia, die zu jeder Situation einen passenden Kommentar findet.
Anette hingegen, zu Beginn des Buches verzweifelt wegen des Auszugs ihrer Tochter Emma, hat später ordentlich an ihren Gefühlen zu knabbern und versucht mit zahlreichen Mitteln sich von ihrem Kummer abzulenken. Vielleicht kann man das nur nachvollziehen, wenn man selbt Kinder hat, aber ihre Methoden schienen mir zeitweise etwas zu sehr typisch Midlife-Crisis zu sein. Allemal war es sehr unterhaltsam, ihre Entwicklung zu verfolgen, es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr tatsächliche Leben manchmal vom Plan abweichen kann.

Kurz und Knapp:
Unterhaltsam, aber ich würde es kein zweites Mal lesen.
Wahrscheinlich bin ich einfach nicht die angesprochene Zielgruppe, wobei ich damit nicht sagen will, dass keiner unter 30 dieses Buch lesen sollte. Aber für mich gehört es bei solchen Romanen dazu, sich in die Hauptperson hineinversetzen zu können, und das könnte ich vielleicht bei Anettes Tochter Emma, nicht jedoch bei Anette.
Dennoch ein gutes Buch!

Veröffentlicht am 22.04.2023

Hatte mehr erwartet

Stealing Infinity
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Stealing Infinity hatte bei mir hohe Erwartungen geweckt. Das wunderschöne Äußere des Buches ließ mich hoffen, die Geschichte würde mithalten können, zumal das Buch ja schon vor Erscheinen unglaublich ...

Stealing Infinity hatte bei mir hohe Erwartungen geweckt. Das wunderschöne Äußere des Buches ließ mich hoffen, die Geschichte würde mithalten können, zumal das Buch ja schon vor Erscheinen unglaublich gehyped und beworben wurde. Leider muss ich sagen, dass ich persönlich mit der Story nicht allzu viel anfangen konnte.

Im Normalfall mag ich Geheimnisse und Mysterien. Alle wollen doch Spannung in ihren Leseerlebnissen, vor allem im Bereich Fantasy. Hier jedoch muss ich sagen, dass die Lesenden für meinen Geschmack zu lange an der Nase herum geführt wurde. Man wurde über so vieles im Dunkeln gelassen, alle tun ganz geheimnisvoll und niemand wollte der Protagonistin reinen Wein einschenken. Ich rätsel gern, wirklich. Aber hier hat es mich zunehmend genervt, dass ich keinen Plan hatte, wohin es gehen wird.

Das Setting war recht düster und nicht so atmosphärisch, wie ich es mir erhofft hatte. Die Academy, an die Natasha gesteckt wird, entpuppte sich nicht als ein Ort, an dem ich gern Zeit verbringen würde, sondern einer, den ich null Komma null einschätzen konnte. Das fand ich sehr schade, weil ich im Grunde Internatsgeschichten echt gern habe.

Natasha badete das halbe Buch über in Selbstmitleid. Ich verstehe, dass ihre Situation schwer war, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass alle wie brütende Hühner auf ihren Geheimnissen hockten. Aber die starke, mutige Protagonistin, die ich erwartet hatte, bekam ich wenn überhaupt erst recht spät im Laufe der Geschichte.

Mein Fazit:
Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht von der Story, wenngleich ich erstaunlicherweise trotzdem gern wüsste, wie es weitergeht. Der Schreibstil war gut lesbar, ich kam locker durch das Geschehen und auch die Kapitellänge war in Ordnung. Das Äußere des Buches ist der helle Wahnsinn, ich liebe einfach alles daran. Aber das rettet die Bewertung nur auf 2,5 von 5 Sternen, wo nur ganze Sterne möglich sind auf 3.