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Veröffentlicht am 25.02.2018

Grandioses Kinderbuch für Groß und Klein

Bitte nicht öffnen 1: Bissig!
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Was bei diesem Buch zuallererst ins Auge sticht, ist die originelle Covergestaltung: Es sieht wie ein Paket aus, im Bucheinband ist jedoch ein Loch ausgestanzt, aus dem einem ein riesiges Auge entgegenguckt. ...

Was bei diesem Buch zuallererst ins Auge sticht, ist die originelle Covergestaltung: Es sieht wie ein Paket aus, im Bucheinband ist jedoch ein Loch ausgestanzt, aus dem einem ein riesiges Auge entgegenguckt. Schlägt man das Buch auf, erscheint ein Yeti in Plüschform – wirklich entzückend gemacht!

Im kleinen, langweiligen Städtchen Boring bekommt der Junge Nemo eines Tages ein seltsames Paket zugestellt, adressiert „An Niemand! Wo der Pfeffer wächst, am Arsch der Welt“. Der erste Gedanke, das Paket wieder bei der Post zu retournieren, wird jedoch sehr bald verworfen, als Nemo und sein bester Freund Fred darin Bewegungen registrieren. Als sie das Paket öffnen, ist die anfängliche Enttäuschung groß, als es nur einen Yeti aus Plüsch enthält. Zeitgleich kommt es im ganzen Ort plötzlich zu einem Wintereinbruch, und das mitten im Sommer! Als dann auch noch der kleine Yeti zum Leben erwacht und zu allem Überfluss auch noch ständig zu wachsen scheint, ist guter Rat teuer, denn wie versteckt man einen Yeti in der Größe eines Erwachsenen vor seiner Umgebung? Gibt es einen Zusammenhang zwischen ihm und den unnatürlichen Wetterkapriolen?

Endlich einmal ein wirklich tolles Kinderbuch, bei dem alles richtig gemacht wird! Die Geschichte ist kindgerecht gemacht, ist spannend und zugleich unglaublich lustig geschrieben. Die beiden Freunde Nemo und Fred und auch ihre Freundin Oda haben das Herz am rechten Fleck, jeder von ihnen hat nebenbei auch noch mit den typischen Problemen Heranwachsender zu kämpfen, was sie sehr sympathisch macht. Auch der anfangs noch kleine aber doch recht rasch wachsende Yeti besticht durch seine entzückende und unbeholfene Art und seinen lustigen Ansagen in holprigem Deutsch. Das Ganze wird zusätzlich mit Bildern toll umgesetzt, hier zeigt der Illustrator Fréderic Bertrand sehr viel Liebe zum Detail.

Einzig das Ende des Buches fand ich persönlich ein wenig unbefriedigend, aber in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um den ersten Band einer –hoffentlich! – ganzen Reihe von Büchern handelt, nehme ich an, dass nicht gleich im ersten Band „das ganze Pulver verschossen wird“ und die Autorin Charlotte Habersack die Spannung über dieses Buch hinaus aufrecht erhalten will, eine durchaus legitime Art, die kleinen (und nicht nur diese!) Leser auch für weitere Bände zu „ködern“…

Veröffentlicht am 24.02.2018

Unglaubliche Spannung ab der ersten Seite

Mooresschwärze: Thriller
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Der 12jährige Bruder der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz starb durch die Hand eines Kinderschänders, als diese im Teenageralter war. Seinen bislang ungesühnten Tod konnte sie bis heute nicht verkraften, ...

Der 12jährige Bruder der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz starb durch die Hand eines Kinderschänders, als diese im Teenageralter war. Seinen bislang ungesühnten Tod konnte sie bis heute nicht verkraften, und wurde daher zu einer der Besten ihres Faches, um möglichst vielen Opfern eine Stimme zu geben und die Täter ihrer gerechten Strafe zuzuführen. So wird sie auch mit der Obduktion einer jungen Frau beauftragt, die im Moor ertränkt worden ist. Doch bevor es dazu kommt, verschwindet die Leiche auf Transport in die Pathologie. Als sie sich mit dem ermittelnden Kriminalkommissar Florian Kessler auf die Suche danach begibt, wird neuerlich eine junge Frau ermordet aufgefunden. Ein Zusammenhang zwischen den Mordfällen ist rasch hergestellt, da die jungen Frauen ähnliche Tattoos aufweisen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn es ist nur eine Frage der Zeit bis der Täter wieder zuschlägt, und erneut eine Frau ermordet aufgefunden wird.

Ein unglaublich spannender Thriller, der recht ungewöhnlich aus der Sicht eines Mordopfers beginnt, die gerade getötet wird. Die Geschichte nimmt einen bereits auf der ersten Seite gefangen und lässt einen bis zum Schluss nicht mehr los, geschickt werden die verschiedensten Fährten gelegt, sodass man die längste Zeit im Dunkeln tappt, wer hinter der Mordserie stecken könnte: denn immer dann, wenn man meint, der Lösung nahe zu sein, nimmt die Handlung eine unerwartete Wendung. Das Handlungstempo steigert sich von Kapitel zu Kapitel, bis sich die Ereignisse in einem fulminanten Showdown nahezu überschlagen.

Zudem verfügt die Autorin Catherine Shepherd über profundes Wissen zum Maya-Kult, welches sie in die Geschichte einfließen lässt, ohne jemals oberlehrerhaft zu wirken. Auch scheinen von ihr die Örtlichkeiten rund um Köln sehr gut recherchiert worden zu sein.

Die Protagonisten Julia Schwarz und Florian Kessler wirken authentisch und hinterlassen beim Leser einen sympathischen Eindruck. Auch der ständige Perspektivenwechsel verleiht der Erzählung zusätzlichen Reiz
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Da dieses Buch den gelungenen Auftakt zu einer ganzen Serie dieses Ermittlungsteams bildet, bin ich schon sehr gespannt auf ihre weiteren Fälle. Für mich ist dieses Buch eines der besten Thriller, die ich in der letzten Zeit gelesen habe, denn die Spannung eines Buches konstant auf so hohem Niveau halten zu können, ist eine echte Kunst! Aus diesem Grunde gibt’s von mir dafür eine klare Leseempfehlung für alle Thrillerfans!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Schräg, schräger, Scary Harry!

Scary Harry (Band 6) - Hals- und Knochenbruch
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Inhalt:
Otto, dessen Eltern im berüchtigten Jenseits-Gefängnis „Qualcatraz“ festgehalten werden, möchte diese von dort befreien und erhält dabei Unterstützung von irdischer Seite in Form seiner Freundin ...

Inhalt:
Otto, dessen Eltern im berüchtigten Jenseits-Gefängnis „Qualcatraz“ festgehalten werden, möchte diese von dort befreien und erhält dabei Unterstützung von irdischer Seite in Form seiner Freundin Emily, seinem Onkel Archibald und dessen Frau Sharon, sowie von seinen Freunden aus dem Jenseits, dem Sensenmann Scary Harry, der aus dem Jenseits verbannten Fledermaus Vincent sowie einigen anderen recht skurrilen Figuren. Als ob dies für einen 11 jährigen Jungen nicht schon genug Probleme wären, muss er sich auch noch mit dem nervtötenden Freund von Emily herumschlagen, oder einem offenbar irren Dr. Seymore, der sich damit brüstet, ein Mittel zum ewigen Leben gefunden zu haben, jedoch seither deswegen verfolgt wird. Die Geschichte führt über die verschneite Bergwelt Österreichs bis hin zu der düstere Welt des Qualcatraz.

Handlung:
Auch im sechsten Band dieser wirklich witzigen Scary Harry Reihe, begegnet man in gewohnter Form Situationskomik, gruselig-schrägen Figuren und immens witzigen Dialogen. Die Geschichte beginnt bereits sehr turbulent, schafft es aber trotzdem, gegen Ende hin noch rasant an Fahrt aufzunehmen. Für Nervenkitzel wird ebenso gesorgt wie für Gruselmomente, etliche Stellen sorgen jedoch auch für herzhaftes Lachen unter der Leserschaft.

Charaktere:
Viele Figuren, etwa die entzückende Fledermaus Vincent mit ihren aberwitzigen Kommentaren oder der schräge Scary Harry sind bereits aus den vorherigen Bänden bekannt, man entdeckt an ihnen jedoch neue, unbekannt romantische Seiten, die einen diese Charaktere noch fester ins Herz schließen lässt. Aber auch neue Figuren wie der in österreichischer Mundart parlierende Landgraf von Ochsenreuth, der bereits vor vielen Jahrzehnten -selbst unbemerkt- das Zeitliche gesegnet hatte, finden in dieser Geschichte Einzug.

Schreibstil:
Ein nicht nur für Kinder sehr angenehm zu lesender Stil, der mit einem Feuerwerk an Pointen aufwartet. Auch der vorhandene Wortwitz ist unübertroffen und sorgt für Heiterkeit! Besser kann ein Kinderbuch wahrscheinlich nicht geschrieben werden!

Cover:
Das Cover ist in gewohnter Weise von Fréderic Bertrand recht farbenfroh und schrill gestaltet und bietet einem bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die rasante Geschichte, die einen im Inneren des Buches erwartet.

Autorin:
Sonja Kaiblinger wurde 1985 in Krems geboren. Nach einer abwechslungsreichen beruflichen Laufbahn lebt sie derzeit in der Nähe von Wien.

Illustrationen
Nicht nur das Cover, sondern auch die vielen Illustrationen im Inneren des Werkes lockern den Text zusätzlich auf und sind perfekt auf die Geschichte abgestimmt. Die Figuren tragen dabei eindeutig die Handschrift Fréderic Bertrands und können ihm eindeutig zugeordnet werden.

Meinung:
Auch wenn diese Geschichte für sich steht, und man in groben Zügen über die Vorgeschichte informiert wird, empfiehlt es sich zwecks besseren Verständnisses der Geschichte trotzdem, davor die bisherigen Werke dieser Reihe gelesen zu haben, da man ansonsten durch die Fülle an verschiedenen Charakteren ein wenig den Überblick verlieren könnte.

Fazit:
Eine Kinderbuchreihe, die nicht nur in ihrer Fan-Gemeinde bereits Kultstatus erreicht hat, die sich nicht nur durch Wortwitz sondern auch durch einen nicht nur für ein Kinderbuch tollen Schreibstil auszeichnet! Zudem kommen Spannung und Gruselfaktor nicht zu kurz, und letztlich sind auch die tollen Illustrationen mit ein Grund, dass selbst erklärte Nicht-gerne-Leser zu eifrigen Leseratten mutieren können! Band Sieben dieser turbulenten Reihe wird daher bereits jetzt schon sehnsüchtig erwartet!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Ein gelungenes Kinderbuch, das zu Recht die Bezeichnung "Kinderkrimi" trägt

Rocky, die Gangster und ich oder wie Mathe mir das Leben rettete (echt jetzt!)
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Inhalt:
Felix, der in Mathematik keine große Leuchte ist, muss nach einer misslungenen Klassenarbeit um seine Versetzung bangen. Durch Zufall lernt er in einem Tierheim Rocky kennen, einen ehemaligen ...

Inhalt:
Felix, der in Mathematik keine große Leuchte ist, muss nach einer misslungenen Klassenarbeit um seine Versetzung bangen. Durch Zufall lernt er in einem Tierheim Rocky kennen, einen ehemaligen Polizeihund, der dort einige Zeit untergebracht worden ist, nachdem er durch eine jährliche Spürhund-Prüfung gefallen war, und freundet sich mit diesem an. Bei einem gemeinsamen Spaziergang geraten die beiden in die Fänge zweier Gangster, können sie diesen entkommen?

Handlung:
Felix hat sehr unter seinem fiesen Mathelehrer, Herrn Teufel, zu leiden, der keine Gelegenheit auslässt, Felix mit seinen schlechten Leistungen vor der gesamten Klasse bloß zu stellen und niederzumachen. Nicht viel besser ergeht es Rocky, der bei seiner jährlichen Prüfung als Spürhund kläglich versagt und schließlich im Tierheim landet. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals lernen sich die beiden kennen, als Felix im Tierheim mithilft. Sie freunden sich rasch an. Auf einer ihrer Spaziergänge, bricht der Polizeihund in Rocky durch und er nimmt die Fährte zweier Gangster auf, worauf er Felix in eine brenzlige Lage bringt, als sie von den Verbrechern entdeckt und gefangen gehalten werden.

Schreibstil:
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive des Jungen und aus jener des Hundes erzählt. Dabei wird auch ein wenig mit der Sprache gespielt: während man beim Kind klare, strukturierte Gedankengänge erkennt und die Sätze ausformuliert werden, wirken die Sätze des Hundes ein wenig konfus und hektisch, sind abgehackt und kurz – wie man es sich eben von einem hechelnden, in Alarmbereitschaft versetzten Hund erwarten würde, dem seine Gedanken einfach ohne jegliche Struktur ins Gehirn schießen. Zugegebenermaßen für ein Kind vielleicht ein wenig schwer zu lesen, trotzdem eine sehr gelungene sprachliche Darstellung. Die Geschichte ist unglaublich spannend geschrieben, sodass man sie in kürzester Zeit gelesen hat, weil man einfach wissen will, wie die beiden es schaffen, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien.

Charaktere:
Die Hauptfiguren sind Felix und Rocky, beide werden sehr sympathisch dargestellt. Zum einen Felix, der seine liebe Not mit seinem aufsässigen Mathematiklehrer mit dem bezeichnenden Namen „Teufel“ hat, zum anderen der treu ergebene Hund Rocky, der einfach nur sein jeweiliges Herrchen glücklich sehen und ihm alles Recht machen will. Ihre Freundschaft und die gemeinsame Sorge um einander, lässt beide über sich hinauswachsen und zu Helden werden.
Im krassen Gegensatz zu den beiden, stehen auf der einen Seite die beiden Gangster, die in ihrem Tun besonders brutal und skrupellos erscheinen, sodass man ihnen alles Böse zutraut und auf der anderen Seite , wie bereits erwähnt, der fiese Lehrer Teufel, der keine Gelegenheit auslässt, um Felix niederzumachen.

Cover:
Das Cover wirkt recht poppig, ist kindgerecht und witzig gestaltet, sodass es unter Garantie auffällt, wenn es in der Buchhandlung steht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich aufgrund des Covers ein eher kindlicheres Buch erwartet und nicht mit so viel Spannung gerechnet hätte....

Autor:
Nach mehrjähriger Arbeit auf dem „Schulschiff Deutschland“ studierte Fritz Fassbinder Nachrichtentechnik, danach widmete er sich mehreren Projekten und Entwicklungstätigkeiten für eine Spacelab-Mission der ESA. Heute arbeitet er für das Innenministerium im Polizeiumfeld und ließ sich davon auch zu seinem ersten Kinderbuch mit Krimihandlung inspirieren.

Illustrationen:
Die am Beginn jeden Kapitels zu findenden Illustrationen stammen allesamt von Sonja Kurzbach, die nach ihrer Ausbildung zu Mediengestalterin nun in Berlin lebt und dort als freie Illustratorin arbeitet.

Meinung:
Ein toll geschriebenes Kinderbuch, das die Freundschaft zwischen Tier und Mensch hervorhebt und zeigt wie wertvoll ein echter Freund ist, auf den man sich hundertprozentig verlassen kann. Der kleine Einblick in die Gedankenwelt eines Hundes ist sehr originell und gut gemacht, man könnte fast auf die Idee kommen, dass ein Hund manchmal durchaus so „tickt“ und sich so äußern würde, wenn er könnte! Man hat nie den Eindruck, dass der Hund übertrieben vermenschlicht dargestellt wird, manchmal sind bei ihm auch niedere Triebe vorrangig und die Gedankenwelt des Hundes kreist dann eben primär um das Fressen oder das nächste Leckerli!

Persönliche Kritikpunkte:
Wie bereits oben angesprochen, könnte der teilweise recht abgehackte Stil der, vorherrscht, wenn aus der Perspektive des Hundes erzählt wird, eher kleineren Lesern Probleme bereiten. Bereits größere Kinder bzw. fortgeschrittene Leser werden jedoch gerade an dieser Darstellungsform ihre Freude haben und zum Schmunzeln gebracht werden.

Fazit:
Ein wirklich gelungenes, gut geschriebenes, spannendes aber auch entzückendes Kinderbuch, das die Bezeichnung „Kinderkrimi“ zu Recht trägt!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Eine bezaubernde Katzengeschichte mit Herz

Darcy - Der Glückskater als Retter in der Not
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Inhalt:
Dies ist der sechste Band der Kurzromanreihe rund um den Glückskater Darcy, der seine Familie während eines Urlaubs verlor, und dessen größter Wunsch es ist, wieder mit seiner Familie vereint zu ...

Inhalt:
Dies ist der sechste Band der Kurzromanreihe rund um den Glückskater Darcy, der seine Familie während eines Urlaubs verlor, und dessen größter Wunsch es ist, wieder mit seiner Familie vereint zu werden. In jedem der Bücher wird eine Station auf dieser abenteuerlichen Reise näher beleuchtet. So auch in Band sechs, in dem Darcy auf die Café-Besitzerin Briony im südenglischen Dorf Little Nymfield trifft, die sich durch die Eröffnung eines zweiten Cafés im Dorf an den Rand ihrer finanziellen Existenz gedrängt fühlt. Wird es die beherzte Briony mit Hilfe des Katers trotzdem schaffen, sich gegen die aalglatt agierenden Inhaber des Konkurrenzlokals zur Wehr zu setzen?

Handlung:
Obwohl der Kater eigentlich im Mittelpunkt dieser Buchreihe steht, hält sich dieser während des Geschehens eher vornehm im Hintergrund und greift nur sehr subtil in die Geschehnisse ein. Hauptakteurin wird dadurch die Lokalinhaberin Briony, die seit Jahren schon zusammen mit ihrer Freundin Kiki das Lokal betreibt. Ihre Torten und Scones sind seit längerem weithin bekannt, und doch scheint ihr das neue Lokal mit seinen findigen Verkaufsmethoden den Rang abzulaufen. Hier ist guter Rat teuer!

Schreibstil:
Gesine Schulz schafft durch ihren wunderbar bildhaften Schreibstil eine unheimlich angenehme Atmosphäre, sodass man beim Lesen die frischgebackenen, duftenden Scones zu riechen meint. Man wähnt sich richtiggehend als Cafe-Besucher vor Ort, so gut ist alles beschrieben.

Charaktere:
Briony, ihres Zeichens Inhaberin des kleinen Cafés in Little Nymfield besticht durch ihre ehrliche und erfrischende Art, sodass man sie sofort ins Herz schließen muss. Selbst an den finanziellen Ruin gedrängt, hat sie trotzdem noch ein offenes Ohr für Menschen in Not und selbst eine ihr unbekannte, verletzte Katze wird von ihr gesundgepflegt, und sie kümmert sich für deren tierärztliche Versorgung. Ihre Gegenspieler, ihre ehemalige, schon damals verhasste Schulkameradin Nicole und deren nicht minder mit allen Wassern gewaschene Ehemann Desmond stehen im extremen Kontrast zu Briony. Aber obwohl Nicole und Desmond keine Gemeinheit gegenüber Briony scheuen und sie mit allen Mitteln versuchen, diese finanziell zu ruinieren, lässt sich Briony nicht auf ihr Niveau herab, sondern geht geradlinig ihren Weg.

Cover:
Eine den Leser wachsam beobachtende dreifärbige Glückskatze vor einem malerischen englischen Cottage gibt bereits erste Hinweise auf den Inhalt des Buches und setzt dabei den Stil der vorherigen Bände der Buchreihe fort, sodass man auf den ersten Blick erkennt, dass es sich hierbei um eine weitere Geschichte rund um „Darcy“ handelt.

Autorin:
Gesine Schulz wurde in Niedersachsen geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach ihrer Ausbildung zur Bibliothekarin verbrachte über zehn Jahre in Irland, Manhattan, Berner Oberland, Bogotá und La Paz, wo sie Bibliotheken reorganisierte, in einem Hotel arbeitete und an archäologischen Ausgrabungen teilnahm. Zurück in Essen, verschrieb sie sich jedoch ganz der Schriftstellerei.

Meinung:
Eine sehr angenehm zu lesende und berührende Geschichte über eine Frau, die sich trotz Widrigkeiten nicht davon abbringen lässt, ihren geradlinigen Weg zu gehen und ihr Herz für andere zu öffnen. Der Kater Darcy greift hin und wieder ins Geschehen ein, tut dies aber sehr subtil, sodass die Geschichte trotzdem glaubhaft bleibt. Die Erzählung selbst wird immer wieder mal aus der Sicht des Tieres geschildert, man hat jedoch nie den Eindruck, als würde das Tier in seiner Denkweise bzw seinem Auftreten vermenschlicht werden.
Als Leser fühlt man sich in dieser Geschichte unheimlich wohl, man schließt Briony und natürlich auch Darcy von Anfang an in sein Herz. Die Beschreibung des Lokals mit seinem Bezug zu historischen Details wirken so glaubhaft, dass man am liebsten nach Little Nymfield reisen möchte, um dies zu verifizieren.

Fazit:
Eine bezaubernde Geschichte, die nicht zu dick aufgetragen ist und wirklich Spaß macht zu lesen!