Cover-Bild Leistet Widerstand!
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Westend
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 01.03.2018
  • ISBN: 9783864892004
Jean Feyder

Leistet Widerstand!

Eine andere Welt ist möglich
Widerstand leisten, für eine gerechtere Welt
Jean Feyder war Diplomat und ehemaliger Vertreter Luxemburgs bei der WTO und beobachtet die internationale Politik seit Jahren aus nächster Nähe. Seine Bilanz ist erschütternd: Handelskriege, Umweltzerstörung und die systematische Bevormundung von Entwicklungsländern durch den reichen Norden - die Welt ist aus den Fugen geraten. Feyder unterstützt seit vielen Jahren alternative Ideen, Organisationen und Bürgerinitiativen für eine gerechtere und solidarischere Welt. In seinem neuen Buch weist er nach, wie Konzerne und strukturelle Missstände in Europa, den USA und im Nahen und Mittleren Osten eine wirkliche Veränderung blockieren. Er fordert die Regierungen dazu auf, endlich die Kehrtwende einzuleiten. Denn: Eine andere Welt ist möglich!

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Ein Buch, dessen Inhalte man kennen sollte.

0

„Leistet Widerstand!“ von Jean Feyder habe ich sehr gern gelesen und empfehle das Buch auch weiter. Diese Inhalte sollte jeder kennen.

Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Jean Feyder war Diplomat ...

„Leistet Widerstand!“ von Jean Feyder habe ich sehr gern gelesen und empfehle das Buch auch weiter. Diese Inhalte sollte jeder kennen.

Klappentext beschreibt den Inhalt sehr gut: „Jean Feyder war Diplomat und ehemaliger Vertreter Luxemburgs bei der WTO und beobachtet die internationale Politik seit Jahren aus nächster Nähe. Seine Bilanz ist erschütternd: Handelskriege, Umweltzerstörung und die systematische Bevormundung von Entwicklungsländern durch den reichen Norden - die Welt ist aus den Fugen geraten. Feyder unterstützt seit vielen Jahren alternative Ideen, Organisationen und Bürgerinitiativen für eine gerechtere und solidarischere Welt. In seinem neuen Buch weist er nach, wie Konzerne und strukturelle Missstände in Europa, den USA und im Nahen und Mittleren Osten eine wirkliche Veränderung blockieren. Er fordert die Regierungen dazu auf, endlich die Kehrtwende einzuleiten. Denn: Eine andere Welt ist möglich!“

Rund 240 Seiten sind in 4 Kapitel geordnet: „Neoliberalismus und Ausbeutung der Dritten Welt“ (47 S.), „Aushöhlung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ (47 S.); Krieg, Unterdrückung und Terror“ (43 S.); Eine andere Welt ist möglich (78 S.); Quellen (4 S.); Vorwort 3 S. von Jean Ziegler.

Viele kleinere Unterkapitel, die man u.U. auch zwischen zwei U-Bahn Stationen lesen kann, sichern die Lesefreundlichkeit. Knapper und griffiger Schreibstil, spannende und aufschlussreiche Inhalte sorgten dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Kurz und bündig, aufs Wesentliche konzentriert, erzählt Jean Feyder mitunter schockierende Tatsachen in den o.g. Themenbereichen. Manches ist vllt etwas kurz angesprochen worden, aber der Kern der Sache ist stets dabei. Am Ende steht immer ein Vorschlag, was richtigerweise zu tun wäre, um die Lage zu bessern. Der Ton ist durchwegs sachlich und ruhig.

In jedem Kapitel gibt es Neues und Spannendes zu entdecken, auch wenn man bei diesen Themen kein Neuling ist. Was positiv auffällt: Feyder spricht klare Worte und nennt die Dinge beim Namen. Im ersten Kapitel erzählt er über die Ausbeutung Afrikas, die seit längerer Zeit betrieben wird, u.a. durch europäische Konzerne auf dortigen Märkten, die mit ihren Dumpingpreisen den lokalen Bauern die Lebensgrundlage rauben und somit die wirtschaftliche Lage des Landes ruinieren. Die jungen Menschen ohne jede Perspektive wenden sich infolgedessen an radikal islamistische Milizen oder fliehen nach Europa, was sich ebenfalls als ehe eine suboptimal Lösung herausstellt. Auch von der Umverteilung von Grund und Boden zugunsten der Konzerne, vom Zugang zu Naturressourcen, wie die Einheimischen gezwungen werden, die für sie ungünstigen Verträge zu unterschreiben uvm., ist die Rede.
Im Kap. 2 geht es u.a. um Griechenland und wie die von Troika aufgezwungenen Maßnahmen das Land in eine noch tiefere Krise gestürzt haben. Auch um CETA und ähnliche Vereinbarungen liest man hier und warum diese gut für die Konzerne, Initiatoren dieser Maßnahmen, und viel weniger gut für alle anderen sind. Die Erläuterungen der Luxleaks- Skandale sind auch sehr aufschlussreich, und erzählen u.a. dass die Whistleblower hart bestraft werden, obwohl ihnen per Gesetz Schutz zusteht. Auch wie viele Milliarden Euro an Steuergeldern die Konzerne wie amazon, Apple, Ikea, etc. nicht zahlen und was es für die öffentliche Infrastruktur heißt. Die Glyphosat-Affäre wurde hier auch beleuchtet. Monsanto-Tribunal ist ein aufschlussreiches Unterkapitel, das erzählt, wie man mal versucht hat, den Konzern zur Verantwortung zu ziehen.
Im Kap.3 gibt es u.a. aufschlussreiche Ausführungen zu Palästina, sowie solche zur regen Zusammenarbeit zw. Europa und Israel im Militärbereich.
Im Kap.4 liest man über die möglichen Wege, Massenproduktion von Lebensmitteln zu umgehen und langfristig Eigenständigkeit in der Hinsicht zu erlangen, Stichwort Agroökologie, sowie über die Erfahrungen mancher Länder, die dem Neoliberalismus erfolgreich widerstanden haben.
In einigen seiner Ausführungen geht Feyder mit Daniel Ganser („Illegale Kriege“, 2016) oder auch mit Noam Chomsky (z.B. in „Global Discontents“, 2017) konform. Selbst wenn man die Bücher kennt, was auch eine sehr gute Idee wäre, wenn man verstehen will, was in der Welt passiert und v.a. warum, stellt das Werk von Feyder eine willkommene Ergänzung, eine Art Update dar, denn er erzählt wenig bekannte Dinge, die man den sog. Leitmedien kaum entnehmen kann, z.B. über Kuba und Fidel Castro, über Venezuela und Hugo Chávez, etc. und ihrer Rolle im Widerstand gegen den Neoliberalismus, der uns seit einiges Zeit als alternativlos verkauft wird. Über Stéphane Hessel und sein Werk ist auch sehr schön erzählt worden. Auch über Papst Franziskus, der ein „System der Handelbeziehungen und der Besitzverhältnisse, das strukturell pervers ist“ kritisiert hat, und auch der Meinung ist, dass eine andere Welt möglich ist.
Über die Rolle der Leitmedien verliert Feyder hier und dort auch paar klare Worte, wie unzureichend bis komplett verdreht die Dinge dargestellt wurden.

Zum Autor: „Jean Feyder war Direktor für Entwicklungszusammenarbeit beim Außenministerium in Luxemburg und ständiger Vertreter Luxemburgs bei den vereinten Nationen im Genf. Seit dem Ende seiner diplomatischen Karriere 2012 ist er in viele zivilgesellschaftlichen Organisationen aktiv und schreibt zu den Themen Ernährungsproblematik, Welthandel und Entwicklungspolitik…“

Fazit: Ein Buch, dessen Inhalte man kennen sollte. Es ist ein Werk, das klar und aussagestark die Sachverhalte schildert, dabei aufschlussreich und unterhaltsam ist. Der Autor argumentiert aus seinen beruflichen Erfahrungen heraus. Er genießt mein Vertrauen, auch weil ich dieses Gedankengut aus anderen Quellen, Büchern der von mir tief respektierten Autoren kenne.