Mitreißend bis zur letzten Seite!
Oxford. Rubys größter Traum ist es, eines Tages dort zu studieren - sie kämpft hart dafür, um dieses Ziel zu erreichen. Ihr oberstes Gebot: nicht auffallen. Als sie mitten in eine Szene tappt, die sie ...
Oxford. Rubys größter Traum ist es, eines Tages dort zu studieren - sie kämpft hart dafür, um dieses Ziel zu erreichen. Ihr oberstes Gebot: nicht auffallen. Als sie mitten in eine Szene tappt, die sie nicht hätte sehen dürfen, ist ihr Mauerblümchendasein schlagartig vorbei. James Beaufort, der einflussreichste und gutaussehendste Typ der Schule, weiß nun, dass es sie gibt. Mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln will er verhindern, dass sie diese eine Sache ausplaudert. Dabei kommen die beiden sich näher als beabsichtigt...
Ich habe eine Weile gebraucht, bis in ich die Geschichte hineingefunden habe. "Save Me" beginnt ruhig, da wir anfangs erst in die Szenerie eingeführt werden und alle wichtigen Charaktere kennenlernen. Durch die zwei Perspektiven - sowohl Ruby als auch James kommen zu Wort - bekommt man einen guten Einblick in die Gedankenwelt beider Protagonisten. Zu Beginn beschränkt sich der Dialog zwischen ihnen hauptsächlich auf Streitgespräche - James verkörpert gänzlich das, was Ruby so sehr ablehnt. Gerade zu Beginn konnte ich mir absolut nicht vorstellen, dass sich die beiden jemals näherkommen würden.
In Rubys Leben spielt Ordnung, Geregeltheit und Kontrolle eine große Rolle - sie plant ihre Tage klar durch mit Hilfe eines Bullet Journals, das sie überall mit hin nimmt. Ihre Familie nimmt einen wichtigen Part in ihrem Leben ein - harmonische Familienszenen kommen hier nicht zu kurz. Es ist wirklich schön, endlich einmal von einer nicht absolut verkorksten Familie zu lesen, die nicht nur die Blutsverwandtschaft zusammenhält. Hier hilft jeder jedem - gemeinsames Kochen und Spieleabende sind keine Seltenheit im Hause Bell.
Im krassen Gegensatz dazu die hoch angesehene Familie Beaufort. James und seine Zwillingsschwester Lydia stehen unter der strengen Fuchtel des Vaters - alle wichtigen Entscheidungen wurden schon vor langer Zeit für sie gefällt. James' Ausgleich ist das Lacrossespielen, der Sport, in dem er total aufgeht und bei dem er für eine Weile alles vergessen kann. Mir persönlich ist diese Sportart noch nie in einem New Adult Buch untergekommen - eine schöne Abwechslung zu all den Rugby- oder Footballspielern! Alistair ist James' bester Freund und der einzige, den ich aus seiner Jungsclique halbwegs leiden konnte. Alle anderen blieben relativ oberflächlich und wirkten vor allem auch sehr unsympathisch aufgrund ihrer Handlungen.
Gerade weil Ruby und James anfangs so gegensätzlich waren und so gar nicht miteinander harmonierten, nimmt man als Leser Veränderungen sehr gut wahr. Ruby lässt nicht wie viele andere weibliche Vertreter dieses Genres alles auf sich sitzen - kriselt es zwischen den beiden oder hat James sie verletzt, will sie eine Erklärung für sein unmögliches Verhalten. Sie lässt sich nicht mit Halbwahrheiten abspeisen und erst recht nicht an der Nase herumführen. Ruby weiß, was sie will, und das zeigt sie ihm auch. Und obwohl sie so oft aneinander gerieten - langsam aber doch schlichen sie sich ins Herz des jeweils anderen...
Positiv hervorzuheben ist auch das Cover - wir befinden uns in der Upper Class von England, Gold, Glitzer und Geld gibt es hier in Hülle und Fülle, daher ist die Umschlagsgestaltung absolut gelungen! Die gesamte Reihe wird wohl einen absoluten Eyecatcher im Bücherregal bilden...!
Fazit:
Mit "Save Me" ist Mona Kasten der perfekte Auftakt für ihre neue New Adult Reihe gelungen. Gerade, weil sich die Geschichte über drei Bände erstreckt, fängt Band 1 sehr ruhig an - was an sich absolut nicht schlecht ist! Dennoch habe ich eine Weile gebraucht, um mit den Charakteren warm zu werden - letztendlich habe ich aber dennoch ein wenig Luft der Reichen und Schönen schnuppern können... Hinter den Kulissen der englischen High Society geht es ordentlich rund - gerade zum Schluss hin zog Mona Kasten so einige Asse aus dem Ärmel! Wie in bisher allen Büchern, die ich von Mona Kasten gelesen habe, empfand ich ihren Schreibstil auch hier als sehr rund und angenehm. Es macht einfach Spaß, in ihre Geschichten einzutauchen. Vielleicht auch deshalb, weil Mona es mit "Save Me" geschafft hat, dass ich alle möglichen Gefühlsregungen durchlebe. Sie konnte mich an die Charaktere binden - selten habe ich mich so ehrlich mit Protagonisten gefreut, wenn sie Glück empfunden haben. Waren sie happy, war ich es aus. Waren sie zu Tode betrübt, war ich es auch.
Kurz gesagt: Ich ordne "Save Me" in die Kategorie BUCHTIPP ein und vergebe 4/5 Bücherbärlis!