Dona MacLeod hatte sich, nachdem sie sich vor Jahren mit ihren Eltern überworfen hatte, ein neues Leben in London geschaffen. Zusammen mit ihrer Freundin Amy, betrieb sie ein gut gehendes Restaurant, doch leider wurde ihnen die Lokalität vom Vermieter wieder gekündigt. Nun, einen Tag nach dem Abschied, den Dona, Amy und ihre Kollegen mit reichlich Alkohol begossen haben, bekommt Dona einen Anruf von ihrem Ex-Verlobten Gordon, der, genau wie ihre Familie auch, in Schottland lebt. Gordon hat schlechte Nachrichten für sie.
Donas Eltern wurden ertrunken aufgefunden; wie sich das angebliche Bootsunglück zugetragen hat, ist ein einziges Rätsel für die Polizei, die in alle Richtungen ermittelt.
Dona ist am Boden zerstört, vor allem, weil ihr so die Chance verwehrt wurde, sich zu Lebzeiten jemals wieder mit ihren Eltern auszusöhnen. Nach dem Tod ihres Bruders, hatte Donas Vater versucht, sie in ein Leben zu drängen, das sie nicht wollte- als Ehefrau von Gordon sollte sie später die Whisky-Destillerie ihres Vaters übernehmen, die sich seit vielen Jahren schon im Familienbesitz befindet. Doch Dona wollte sich ihr zukünftiges Leben nicht vorschreiben lassen und so kam es zum Bruch innerhalb der Familie.
Dona reist zusammen mit Amy zurück in die Heimat um der Beerdigung beizuwohnen und an der Testamentseröffnung teilzunehmen, wo sie nicht nur Gordon wieder trifft, der immer noch an ihr interessiert zu sein scheint. Auch der Mann, dem laut Testament nun die Hälfte der Whisky-Destillerie gehört, ist unverschämt attraktiv. Doch Dona fürchtet, dass Alister ein übles Spiel mit ihr treiben könnte, da Gordon kein gutes Blatt an ihm lässt…
Portree in den 1920er Jahren:
Die junge und attraktive Waise Mairie hat das große Glück, dass sich nach dem Tod der Eltern, reiche Verwandte ihrer an nehmen, so dass sie nicht mehr bis zur Volljährigkeit in dem von Nonnen geführten Waisenhaus ausharren muss.
Hals über Kopf verliebt sie sich in ihren Cousin Glen, doch diese Liebe ist von Beginn an zum Scheitern verurteilt, da Glen bereits bald heiraten wird. Doch Glen versucht sie stattdessen mit seinem besten Freund Gavin zu verkuppeln, obwohl dieser doch eigentlich Glens missgünstige Schwester heiraten soll. Doch Gavin, der sofort von Mairie angetan ist, hat keinerlei Interesse an Glens Schwester, so dass diese eine gemeine Intrige spinnt. Schließlich bringt sie Mairies Tante dazu, dass diese ihre Nichte an einen anderen Ort bringt, wo Mairie zukünftig leben soll. Obwohl Mairie von der Freundlichkeit ihres neuen Vormundes sehr eingenommen ist, trauert sie noch ihrem alten Leben in Portree und Glen hinterher, der mittlerweile verheiratet ist.
Doch es ist Gavin, der Mairie schließlich in ihrem neuen Heim aufsucht und sie bittet, seine Frau zu werden. Mairie lässt sich darauf ein, nicht ahnend, was das Schicksal für sie und ihren Mann in Zukunft noch bereithalten wird…
Da ich leider kein Faible für Neuseelandromane habe, hatte ich bislang auch noch keinen Laura Walden Roman gelesen, obwohl mir viele Bekannte diese Romane bereits wärmstens ans Herz gelegt hatten.
Der aktuelle Roman der Autorin spielt jedoch zu großen Teilen in Schottland und so konnte ich diesmal nicht widerstehen, „Das Versteck am Ende der Klippen“ lesen zu wollen. Zumal ich Romane liebe, in denen dunkle Familiengeheimnisse gelüftet werden.
Der Roman wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen erfährt man, welches Schicksal der Großmutter der Heldin aus der Gegenwart, vor vielen Jahrzehnten widerfuhr und zum anderen wird man als Leser Zeuge, welchen Schwierigkeiten Mairies Enkelin in der Gegenwart ausgesetzt ist. Beide Geschichten sind angefüllt mit dramatischen Wendungen, so dass keinesfalls Langeweile beim Lesen aufkommt und auch, weil man unbedingt erfahren möchte, wer diverse Morde begangen hat (in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit), bleibt man bis zum Ende gebannt am Ball.
Jedoch mochte ich für den neuen Unterhaltungsroman von Laura Walden nicht mehr als 3 von 5 Punkten vergeben, weil es doch gewisse Kritikpunkte gibt, die mich beim Lesen etwas gestört haben.
Zwar sind die Geschichten der beiden Frauen an Dramatik nicht zu überbieten, doch konnte mich deren Schicksal leider nicht in dem Maße berühren, wie ich es mir erhofft hatte, da sowohl Dona, als auch Mairie sehr egoistisch, teils auch sehr überdreht und zickig agieren, so dass ich sie nicht wirklich sympathisch fand. Den übrigen Akteuren im Buch fehlte es dafür meiner Meinung nach an Substanz bzw. Ecken und Kanten. Sie sind entweder hoffnungslos gut oder abgrundtief böse gestrickt und wirken daher sehr stereotyp in ihren Handlungen.
Was ich auch etwas befremdlich fand, war, dass die Romanfiguren, also sämtliche Akteure, so sprunghaft reagieren. Von einem Moment auf den anderen, ändern sie ihre gefassten Meinungen und das fast grundlos, oder aber im Falle von Mairies Ehemann, entwickeln sie sich praktisch von jetzt auf hier von einem schüchternen, ruhigen Mann zu einem Psychopathen. Und gerade diese Entwicklung wird so abrupt vollzogen, dass man sie als Leser irgendwie nicht nachvollziehen kann.
Und das größte Manko an diesem Roman, waren Ausdruck und Schreibstil der Autorin. So leid es mir auch tut das erwähnen zu müssen, weil ich mir vorstellen kann, wie viel Herzblut ein Autor in sein „Baby“ steckt, aber ich fand einfach, dass sich sämtliche Romanakteure leider nicht so ausdrücken, wie man es anhand ihrer gesellschaftlichen Stellung erwarten könnte. Ihre Ausdrucksweise ist dafür viel zu einfach, zu umgangssprachlich und lässig geraten. Besonders im Romanteil, der in der Vergangenheit spielt, fällt das negativ auf.
Kurz gefasst: Unterhaltsamer Unterhaltungsschmöker, jedoch mit etwas Luft nach oben…