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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2018

Gelungenes Debut -macht definitiv Lust auf mehr Geschichten aus der Feder der Autorin

K.O. durch Meister
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Das Musik eher eine brotlose Kunst ist, davon weiß der Kölner Markus Meister ein Lied zu singen. Mit seiner Band hält er sich mehr schlecht als recht über Wasser und es herrscht mal wieder Ebbe in der ...

Das Musik eher eine brotlose Kunst ist, davon weiß der Kölner Markus Meister ein Lied zu singen. Mit seiner Band hält er sich mehr schlecht als recht über Wasser und es herrscht mal wieder Ebbe in der Kasse. Da kommt ihm ein Auftrag eines alten Freundes genau zur Zeiten Zeit ins Haus geflattert - er soll wegen Sabotage bei einer Baufirma ermitteln. Als es dann auch noch einen Toten gibt, ist Markus' Eifer angestachelt und sein Ermittlermodus auf volle Fahrt voraus eingestellt...


Ich bin immer total neugierig, wenn es um das Lesen von Debutromanen geht. Und hier präsentiert der Gmeiner-Verlag ein echtes Sahnestückchen. Die Autorin hat mit Markus Meister einen tollen Charakter aufs Papier gezaubert, der sehr echt und unverfälscht wirkt. Ein Kerl, wie er direkt um die Straßenecke wohnen könnte, und genau solche Ecken und Kanten hat er auch. Nichts ist glatt gebügelt, alles wirkt authentisch. Seine Ermittlungen sind mitunter unkonventionell und manchmal richtig frech, bringen ihn aber am Ende zum gewünschten Ergebnis. Die Nebencharaktere und ihre Schauplätze sind ebenso sehr lebensnah gestaltet, wirken greifbar und lassen so ein tolles Gesamtbild entstehen, das durch kölsche Lebensart und rheinische Frohnaturen noch belebt wird. Ein toller Regio-Krimi, der ohne blutrünstige Szenen und Gemetzel auskommt. Geschickt werden viele Spuren gelegt und ich tappe diesen falschen Fährten gerne hinterher, nur um an Ende festzustellen, dass der Täter...aber les selbst, wie es ausgeht. Denn dieser Roman ist eine tolle Entdeckung auf dem Krimi-Markt.


Fazit: ein gelungenes Debut, das definitiv Lust auf mehr Geschichten aus der Feder der Autorin macht

Veröffentlicht am 15.03.2018

Eine ganz besondere Zeitreise

Wenn Martha tanzt
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New York der Gegenwart - ein ganz besonderes Tagebuch soll bei Sothebys versteigert werden. Es enthält nicht nur Notizen einer jungen Frau, die den zweiten Weltkrieg erlebt und überlebt hat, sondern auch ...

New York der Gegenwart - ein ganz besonderes Tagebuch soll bei Sothebys versteigert werden. Es enthält nicht nur Notizen einer jungen Frau, die den zweiten Weltkrieg erlebt und überlebt hat, sondern auch bisher unbekannte Zeichnung von Künstlern der damaligen Zeit. Ein ungewöhnliches und aufregendes Zeitdokument, dass es so noch nicht gegeben hat, gibt den Einblick in eine uns unbekannte Welt frei...


Toll Sallers Debut verdient meinen Respekt, denn selten hat mich ein Erstling so sehr berührt und gefesselt, wie dieser Roman. Mit seinem ungewöhnlichen Schreibstil hält er mich in dieser Zeitreise gefangen und ich bin fasziniert von der Atmosphäre, die während des Lesens entsteht. Es wirkt, als habe Saller Martha persönlich gekannt und ihr Tagebuch intensiv gelesen, denn seine Schilderungen sind sehr plastisch und zeugen von intensiver Recherche.
Martha bekommt ein Gesicht und wirkt so sehr lebensnah und so kann ich ihrem Lebensweg sehr gut folgen.
Der gelungene Mix aus Kunst, Drama und Lebensgeschichte entführt mich in die Zeit der Weimarer Republik und gibt mir einen vielseitigen Einblick in das Geschehen von damals. Die Zeitstränge werden geschickt miteinander verwebt und so wird das Geflecht aus Zeitreise, Lebensgeschichte und Fiktion so kraftvoll erzählt, dass ich kaum aufhören kann zu lesen. Es ist sicherlich vorteilhaft, wenn man die Geschichte des Weimarer Bauhauses kennt bzw. sich vorher etwas damit befasst, denn ansonsten fällt es schwer, sich mit den Gegebenheiten zurecht zu finden und die Namen wie Klee, Kandinsky und anderen Bauhaus-Künstlern sortieren zu können.
Ein klitzekleines Manko weist das Buch dennoch auf - die Ereignisse von 9/11 erscheinen mit hier fehl am Platz und hätten meiner Meinung nicht im Buch erscheinen müssen. Das bisher entstandene Bild wird dadurch ein wenig entstellt und verzerrt, ansonsten ist das Buch ein echter Knaller.


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 13.03.2018

Witziger und unterhaltsamer Krimi

Tödlicher Bienenstich (Ein Pippa-Bolle-Krimi 7)
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Öfter mal was Neues - Getreu diesem Motto reist Pippa in den Rheingau und hütet ab sofort dort ein fleißiges Bienenvölkchen. Es könnte alles so schön sein, wenn, ja wenn da nicht der schnöde Mammon regieren ...

Öfter mal was Neues - Getreu diesem Motto reist Pippa in den Rheingau und hütet ab sofort dort ein fleißiges Bienenvölkchen. Es könnte alles so schön sein, wenn, ja wenn da nicht der schnöde Mammon regieren würde und in Form von einer Biotechnologie-Firma die beschauliche Ruhe stört. Als dann auch noch ein Bienenstich tödlich endet ist klar - hier muss Pippa einschreiten....


Der neue Fall von Pippa überzeugt durch Spannung, tolle Charaktere und viel Ideenreichtum. Wer eine seichte Tour entlang des Rheins erwartet, der wird hier eines Besseren belehrt und findet sich schnell in einem guten, soliden Krimi wieder, der auf der einen Seite mit viel
Wissen über die örtlichen Gegebenheiten punktet, auf der anderen Seite mit einer tollen Handlung überzeugt, die mit viel Humor gespickt ist. Dabei kommt die Spannung definitiv nicht zu kurz und man verliert sich komplett im Fall, taucht ein in die vielen geschickten Wendungen und ertappt sich ständig dabei, dass man eigentlich aufhören müsste zu lesen, weil die Alltagspflicht ruft, aber Pippas Fall einfach stärker ist und nach der Auflösung förmlich schreit.
Eine gelungenen Fortsetzung der Pippa-Reihe, die auch der Neueinsteiger ohne Vorkenntnisse sehr gut lesen kann.


Herzlichen dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 10.03.2018

Einfühlsame Geschichte, die mit französischem Flair verzaubert

Die Kamelien-Insel
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Sylvias leben scheint perfekt - ein toller Mann an ihrer Seite, Erfolg im Job als Unternehmensberaterin und eine schicke Wohnung in der bevorzugten Wohngegend Münchens. Ihr Leben gleicht einer Geschichte ...

Sylvias leben scheint perfekt - ein toller Mann an ihrer Seite, Erfolg im Job als Unternehmensberaterin und eine schicke Wohnung in der bevorzugten Wohngegend Münchens. Ihr Leben gleicht einer Geschichte aus einem Hochglanzmagazin und sie merkt nicht, dass sie wie eine Marionette darin an Fäden zappelt, die sie lenken. Eine unerwartete Erbschaft in der Bretagne will Sylvia zuerst nicht annehmen - es soll alles verkauft werden. Doch irgendwie ist auch Sylvias Neugier geweckt und sie fährt auf die Kamelieninsel, um zu sehen, was ihre Tante ihr da hinterlassen hat......


Taba Bach hat mit ihrem Buch "Die Kamelieninsel" tatsächlich Kopfkino bei mir hervorgezaubert. Die Bilder von Sylvia, die sich von der gehetzten und fremdgesteuerten Soceity-Lady zur starken Frau mit Herz und Gefühl verwandelt, sind wirklich schön dargestellt. Anfangs noch ein wenig unnahbar und fast schon kalt, entwickelt sich Sylvia immer mehr zu einer Frau mit eigener, liebenswerter Persönlichkeit. Sie erkennt, dass es noch viel wichtigere Dinge im Leben gibt, als Geldgier und Macht - nämlich Freundschaft, Vertrauen und Liebe, die frei von allen Vorbehalten, Zwängen oder Gegenleistungen ist.
Die Geschichte um die Erbschaft, die Kameliengärtnerei und ihre Angestellten ist farbenfroh und sehr lebendig beschrieben und so fällt es mir leicht, mich auf dieses wunderschöne Fleckchen Erde wegzuträumen. Die Charaktere sind vielseitig angelegt und so findet man auch in diesem Buch liebenswerte Menschen, die das Herz berühren genauso wie schmierige und windige Typen.
Die plastischen Schilderungen der Insel, der Landschaft und der örtlichen Gegebenheiten verzaubern mich mit französischem Flair und lassen mich so in die einfühlsame Geschichte eintauchen. Es bleiben viele Fragen offen, die neugierig auf den kommenden zweiten Teil des Buches machen.


Herzlichen dank an den Verlag, der mir dieses Rezi-Exemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Dieses Buch ist der beste Beweis - Liebe geht durch den Magen :-)

Der Duft von Rosmarin und Schokolade
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Maylis ist einsam, denn seit der Trennung von ihrem untreuen Gatten gleicht ihr leben einem leeren Kühlschrank. Einziger Lichtblick sind die Kunden, die jeden Tag in den Feinkostladen kommen, in dem Maylis ...

Maylis ist einsam, denn seit der Trennung von ihrem untreuen Gatten gleicht ihr leben einem leeren Kühlschrank. Einziger Lichtblick sind die Kunden, die jeden Tag in den Feinkostladen kommen, in dem Maylis arbeitet. Und dann taucht eines Tages Paul im Laden auf und Maylis fragt sich, ob sie dieses leckere Schnittchen kosten soll....


Das Cover allein macht schon Lust auf dieses wundervolle Buch und so bin ich gerne Tanja Schlies Einladung gefolgt und durch die offene Ladentür eingetreten. Und dann stehe ich mitten im Laden, genieße die wundervolle Düfte und Aromen, habe Teil an den Kundengesprächen und trete ein in eine zauberhafte Wellt, in die mich der wundervolle sanfte Schreibstil entführt. Tanja Schlie hat mit ihrem Roman eine kleine farbenfrohe und sehr lebendige Geschichte erschaffen, in der es darum geht, dass der Genuss im Leben niemals zu kurz kommen darf. Die Charaktere sind toll skizziert und es fällt mir leicht, mich sofort mit Maylis zu identifizieren. Ich begleite sie gerne durch alle Höhen und Tiefen ihres Alltags und lerne sie so richtig gut kennen. Auch Paul macht es mir leicht, an seinem Leben teilzuhaben und so lernt nicht nur maylis ihn besser kennen, sondenr auch ich. Es ist schön zu sehen, wie sich die Geschichte entwickelt und daraus eine Liebesbeziehung entsteht die von gegenseitigem Respekt und Zuwendung zeugt.
Ein Buch, das der beste Beweis dafür ist, das Liebe eben doch durch den Magen geht.