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Veröffentlicht am 15.06.2018

Ein schauriges Familiengeheimnis

Der Mitternachtsgarten
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Die junge Engländerin Lucy reist in die Toskana, um dort eine Anstellung als Haushälterin in einem großen Herrenhaus anzunehmen. Sie ist auf der Flucht vor ihrer jüngsten Vergangenheit, einer fürchterlichen, ...

Die junge Engländerin Lucy reist in die Toskana, um dort eine Anstellung als Haushälterin in einem großen Herrenhaus anzunehmen. Sie ist auf der Flucht vor ihrer jüngsten Vergangenheit, einer fürchterlichen, persönlichen Katastrophe.
Im abgeschiedenen Castillo Barbarossa angekommen, wird sie von der Assistentin ihrer Arbeitgeberin in ihre Aufgaben eingewiesen und darauf hingewiesen, dass sie diverse Grenzen im Haus nicht zu übertreten hat. Das und die Tatsache, dass ihre Arbeitgeberin, die ehemalige Hollywood-Schauspielerin Vivien Lockhart sich im Haus vor Allen zu verstecken scheint, wirkt sehr mysteriös auf Lucy.
Während Lucy ihrer Arbeit im Castillo Barbarossa nachgeht, scheint dessen Vergangenheit sie von Tag zu Tag immer mehr einzuholen, sowie auch ihre eigene Vergangenheit, vor der sie geflüchtet war.
Gleichzeitig erfährt der Leser in einem zweiten Erzählstrang mehr über Vivien Lockhart und wie es dazu gekommen ist, dass sie jetzt so abgeschottet vom Rest der Welt in dem italienischen Herrenhaus lebt. Vivien hatte es nie leicht im Leben. Als junges Mädchen flüchtete sie vor ihrem lieblosen Vater und schafft es, über weniger ruhmreiche Wege, den Sprung nach Hollywood zu schaffen. Als sie sich nach einer persönlichen Lebenskrise in stationärer Behandlung befindet, lernt sie den attraktiven Arzt Giovanni kennen. Beide verlieben sich und verlassen Amerika, um in der Toskana im Castillo Barbarossa, einem Familienerbe, zu leben. Aber sie gehen nicht daheim. Immer an der Seite des Paares: Giovannis Schwester Isabella. Vivien hat lange versucht, die Anerkennung ihrer Schwägerin zu gewinnen, aber das Gegenteil war der Fall. Die Kluft zwischen Beiden wurde immer größer und gipfelte schlussendlich in einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes.
Lange war dem Leser nicht klar, was das dunkle Geheimnis war, welches auf dem Castillo lastet. Die Geschichte entwickelt durch beide Erzählstränge über 95 % des Buches eine ungeheurere Spannung. Als Leser spinnt man sich währenddessen viele verschiedene Möglichkeiten zusammen, eine fürchterlicher als die Andere. Die tatsächliche Wahrheit überstieg jede meiner Vorstellungen an Wahnsinn und Abscheulichkeit.
Ich habe diese spannenden 95 % des Buches wirklich verschlungen und den spannenden und ausführlichen Schreibstil der Autorin genossen. Aber nachdem das Geheimnis dann aufgedeckt war, fiel der Spannungsbogen für mich abrupt ab. Die Geschichte war noch nicht zuende, es gab noch einiges zu klären für die handelnden Personen. Aber das plätschernde nur so dahin und verschwand in übertrieben ausgeschmückten Gefühlsduseleien von Lucy. Das war dann am Ende eines wirklich tollen Buches ein kleiner Dämpfer für den ich leider einen Punkt abziehen muss.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Andeutungen verliefen im Sande

Lavendelstürme
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Das Leben von Saskia Wagner ist gerade nicht leicht. Ihr Job als Journalistin wurde ihr gekündigt und sie realisiert, dass die Beziehung zu ihrem Freund nicht so ist, wie es sein sollte. Sie ist nicht ...

Das Leben von Saskia Wagner ist gerade nicht leicht. Ihr Job als Journalistin wurde ihr gekündigt und sie realisiert, dass die Beziehung zu ihrem Freund nicht so ist, wie es sein sollte. Sie ist nicht mehr bereit, als persönliche Haushälterin für ihren Freund zu fungieren und packt deshalb eines Tages ihre Sachen und flüchtet zu ihrer Freundin. Dort fällt ihr ein Prospekt in die Hände, welches ein idyllisches Weingut in der Provence zeigt. Dort wird eine Aushilfe für die Saison gesucht. Saskia überlegt nicht lange und bewirbt sich auf die Stelle und hat Glück, denn sie wird eingestellt. Doch ihre Ankunft in der Provence läuft anders als gedacht, denn die Menschen, die ihr begegnen, reagieren erschrocken und abweisend auf sie. Auch ihre neuen Arbeitgeber reagieren ablehnend. Saskia kann sich darauf keinen Reim machen...! Dennoch fühlt sie sich zu ihrem Arbeitgeber Jean-Luc Rougeon hingezogen und auch ihn scheint die neue, schöne Angestellte doch nicht ganz kalt zu lassen. Aber nicht jeder ist von dieser aufkeimenden Romanze begeistert. Jean-Lucs Cousine und der Bruder seiner verstorbenen Frau wollen diese Verbindung mit allen Mitteln unterbinden. Und konfrontieren Saskia mit der Vergangenheit der Familie Rougeon, welche Saskia zutiefst schockieren und sie an Jean-Lucs Beweggründen seiner Zuneigung zu ihr zweifeln lassen.
Dies war mein zweite Buch von Margot S. Baumann und ich habe das Lesen wieder sehr genossen. Auch dieses Buch war eine locker, leichte Lektüre für Zwischendurch, die Fernweh aufkommen lässt. Sehr bildhaft waren die Schauplätze des Buches beschrieben und machten Lust auf Urlaub und ein kühles Glas Wein mit Blick über die Weinberge.
Leider muss ich in der Bewertung für dieses Buch aber dennoch ein Pünktchen abziehen. Es wurden gelegentlich eventuelle Entwicklungen im Verlauf der Geschichte angedeutet, die dann aber nicht weiter verfolgt wurden, sondern irgendwie im Sande verliefen. Das machte die Geschichte nicht ganz rund und man fragt sich am Ende des Buches: Was war eigentlich damit! So etwas finde ich sehr schade. Aber dennoch freue ich mich schon auf das nächste Buch von Margot S. Baumann.

Veröffentlicht am 14.03.2018

Leider nicht ganz rund

Im Spiegel ferner Tage
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Der Leser lernt in diesem Buch zwei junge Frau kennen.
Alice lebt im Jahr 1932, wohnt noch bei ihren Eltern, geht aber in einem Büro als Sekretärin arbeiten, um ihren Eltern finanziell unter die Arme zu ...

Der Leser lernt in diesem Buch zwei junge Frau kennen.
Alice lebt im Jahr 1932, wohnt noch bei ihren Eltern, geht aber in einem Büro als Sekretärin arbeiten, um ihren Eltern finanziell unter die Arme zu greifen. Sie verliebt sich in einen verheirateten Mann und wird von ihm schwanger. Da dies zur damaligen Zeit noch als große Schande galt, beschließt Alices Mutter, Alice für die Dauer der Schwangerschaft fortzuschicken. Sie schickt Alice auf ein altes Gut in einem einsames Tal, wo sie selbst damals aufgewachsen ist. Die Haushälterin des alten Gutes ist eine alte Bekannte von Alices Mutter und soll sich um Alice kümmern. Kaum, dass Alice auf dem Gut angekommen ist, wird sie mit der düsteren Vergangenheit des Gutes konfrontiert. Sie spürt, dass hier einmal etwas tragisches geschehen sein muss und beginnt, den damaligen Geschehnissen auf den Grund zu gehen.
Während der Leser erlebt, wie Alice beginnt diverse Puzzleteile zusammen zu setzen, darf er in einem zweiten Erzählstrang in die Geschichte der jungen Elizabeth eintauchen. Elizabeth hatte es nicht leicht in ihrem Leben. Sie letzte im Jahre 1898 und ihre vorrangige Aufgabe war es, einem großen Haushalt vorzustehen, an der Seite ihres vermögenden Ehemannes zu strahlen und einen Erben auf die Welt zu bringen. Doch Elizabeth bekommt eine Tochter und alle weiteren Schwangerschaften enden in Fehlgeburten. Elizabeth hatte außerdem den Hang, nach ihren Schwangerschaften an Depressionen zu leiden und wurde deswegen schon auf unterschiedliche Arten behandelt. Zur Zeit der Erzählung ist Elizabeth wieder schwanger...
Beide Geschichten waren glaubhaft und sehr emotional dargestellt. Die Autorin konnte die Ängste und Sorgen, mit denen sich beide jungen Frauen auseinandersetzen mussten, anschaulich schildern. In beiden Geschichten blieb das Ende das ganze Buch über hoffen und man wusste nicht, was das Schicksal für beide Frauen bereit hält.
Dennoch blieben am Ende diesen Buches ein paar wenige Fragen bei mir offen. Die Autorin hatte gelegentlich im Buch eine düstere, unheimlich und übernatürliche Stimmung beschrieben...am Ende scheint die aber lediglich Alices Einbildung entsprungen zu sein, was ich als nicht ganz rund empfinde. Außerdem hatte ich zeitweise Probleme, die Beziehungen und Verbindungen innerhalb der verschiedenen Generationen und handelnden Personen zu verstehen. Ich weiß nicht, ob ich lediglich wichtige Details überlesen habe oder ob die Verbindungen tatsächlich nicht konkret dargelegt worden sind.
Aus diesen zwei Gründen, muss ich leider einen Punkt abziehen, für ein Buch, das mich ansonsten sehr gefesselt und auch berührt hat.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Eine geheimnisvolle Erbschaft

Das Erbe von Carreg Cottage
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Dieses Buch erstreckt sich über zwei verschiedene Zeitepochen, in der Gegenwart und im 7. Jahrhundert.
In der Gegenwart lernt der Leser die 35-jährige Lilian Grey kennen. Diese steht leider völlig mittellos ...

Dieses Buch erstreckt sich über zwei verschiedene Zeitepochen, in der Gegenwart und im 7. Jahrhundert.
In der Gegenwart lernt der Leser die 35-jährige Lilian Grey kennen. Diese steht leider völlig mittellos da, als sie ihr kleines Café schließen muss. Da kommt es ihr fast wie gerufen, dass ihr ein mysteriöser Unbekannter ein Cottage samt Garten auf der walisischen Halbinsel Llyn vererbt. An dieses Erbe ist allerdings die Bedingung geknüpft, dass Lilian das unter Denkmalschutz stehende Cottage wieder für Pilger zugängig macht. Lilian ist begeistert und freut sich auf diese Aufgabe und vor ihrem geistigen Auge nimmt alles schon Gestalt an. Allerdings soll ihr das nicht so leicht gemacht werden. Obwohl sie von den Bewohnern der kleinen Halbinsel viel Hilfe bekommt, spürt sie auch, dass es nicht Jedem recht ist, dass sie jetzt in dem Cottage wohnt und in der Vergangenheit zu wühlen beginnt. Diese und Ihre private Vergangenheit scheinen ihr Steine in den Weg zu legen und Lilian weiß irgendwann nicht mehr, wem sie vertrauen kann.
Im 7. Jahrhundert lernt der Leser Lileas kennen, die Tochter eines großen Druiden. Ihr Vater hat sie die Heilkunst gelehrt. Dies wurde allerdings nicht überall gern gesehen und Lileas Familie wird von römisch-katholischen Priestern hingerichtet. Lileas gelingt aber die Flucht, sie taucht unter und nennt sich fortan Meara. Sie lebt zurückgezogen in einer kleinen Hütte und arbeitet als Heilerin. So lernt sie auch den jungen Mönch Cadeyrn kennen. Dieser befindet sich zusammen mit zwei anderen Mönchen auf der Flucht und ist schwer verletzt. Meara gelingt es, den jungen Mann zu heilen. Nach seiner Genesung zieht er in das nahe gelegene Kloster, allerdings kann er die junge Heilerin nicht vergessen und auch sein Glaube zu Gott ist nicht so, wie es sich für einen guten Mönch gehört. Cadeyrn trifft eine Entscheidung...aber die Schatten der Vergangenheit holen den ehemaligen Mönch und die junge Heilerin eines Tages wieder ein.
Dieses Buch hat mir vor Augen geführt, wie schwer und grausam die Zeit damals gewesen ist und dass das tägliche Leben und Überleben teilweise ein großer Kampf war. Die Autorin hat hier sehr gute Recherchearbeit geleistet und dem Leser das damalige Leben sehr anschaulich nahegebracht.
Dass die zwei Zeitepochen miteinander verwoben sind, war schon sehr zeitig zu erahnen. Allerdings hat sich der rote Faden bis zum Ende des Buches spannend gezogen.
Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen und ich konnte es oft kaum aus der Hand legen. Allerdings haben mir die vielen Personen, gerade in der Vergangenheit, zeitweise wirklich Probleme beim zuordnen und kombinieren bereitet. Es gab wirklich recht viele handelnde Personen, diese hatten schwierige, walisische bzw. keltische Namen. Zum Glück hatte die Autorin das bedacht und ein kleines Personenregister dem Buch hinzugefügt. Ein Blick dahin hat meinen wirren Gedanken das ein oder andere Mal auf die Sprünge helfen können. Es hat aber den Lesefluss ab und an etwas gestört. Dafür muss ich leider ein kleines Pünktchen abziehen.

Veröffentlicht am 22.01.2018

italienisches Urlaubsfeeling pur

Der Himmel über Positano
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Lara ist völlig aus dem Häschen als sie die Einladung ihrer Freundin Celia zu deren italienischen Hochzeit erhält. Außerdem soll Lara Celias Trauzeugin sein. Natürlich macht sich Lara auf den Weg nach ...

Lara ist völlig aus dem Häschen als sie die Einladung ihrer Freundin Celia zu deren italienischen Hochzeit erhält. Außerdem soll Lara Celias Trauzeugin sein. Natürlich macht sich Lara auf den Weg nach Positano und freut sich auf ihre Freundin, die Hochzeit und 4 Wochen Urlaub und Entspannung. Doch die 4 Wochen sollen nicht so entspannt werden, wie Lara annimmt. Das wird klar, als sie gemeinsam mit Celia, ihrem Bruder Romeo und deren Vater ein gemeinsames Essen einnimmt. Zum einen beginnt dort für Lara ein heftiger Urlaubsflirt mit Romeo, aber an dem Abend werden auch die heftigen Spannungen zwischen Romeo und seinem Vater überdeutlich. Niemand weiß, warum es solch einen Zwist zwischen den beiden Männern gibt. Aber mit der Zeit wird klar, dass es sich hier um ein lang und gut gehütetes Familiengeheimnis handeln muss. Die Situation spitzt sich immer weiter zu und droht kurz vor Celias Hochzeit völlig zu eskalieren...
Da ich ein großer Fan von Italien bin und Bücher liebe, die Italien als Schauplatz haben, bin ich auf Margot Baumann und ihre Bücher aufmerksam geworden. Dieses war nun mein erstes Buch, dass ich von ihr gelesen habe. Und ich habe dieses Buch verschlungen. Mir hat der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Es war bildhaft, spannend und flüssig geschrieben.
Ich muss immer die Schauplätze der Bücher googeln und mir Bilder anschauen. Von Positano war ich ganz entzückt. Schon die Beschreibung im Buch hat mich in totales Urlaubsfeeling versetzt und die Fotos im Internet haben das nochmal intensiviert und meinen Wunsch, Positano selbst einmal zu bereisen, noch verstärkt. Margot S. Baumann hat sich hier einen perfekten Schauplatz für diesen Roman ausgewählt, sodass der Leser das Urlaubsfeeling von Lara nachempfinden konnte, aber auch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Romeo besonders romantisch wirkte.
Die Charaktere waren sehr gut und sympathisch ausgearbeitet. Allerdings war die Geschichte zeitweise dann doch etwas vorhersehbar, wofür ich ein kleines Pünktchen abziehen muss. Aber im Großen und Ganzen war ich sehr angetan von diesem Buch und werde die anderen Romane von Margot S. Baumann auf jeden Fall auch lesen.