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Veröffentlicht am 10.06.2019

Süperopa

Süperopa
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Auf der Leipziger Buchmesse stach am Stand der Random House Verlagsgruppe ein Cover samt Aufsteller heraus. Vor strahlendem Gelb zu sehen gab es einen älterer Herren in einem Superheldenkostüm, der einen ...

Auf der Leipziger Buchmesse stach am Stand der Random House Verlagsgruppe ein Cover samt Aufsteller heraus. Vor strahlendem Gelb zu sehen gab es einen älterer Herren in einem Superheldenkostüm, der einen Plastikbecher in die Höhe streckt.

Das war so skurril, dass ich nach einem der Bücher griff und den Klappentext las.

Kenan, der als türkischer Gastarbeiter nach Deutschland kam, ist mittlerweile verwitweter Rentner. So richtig hat er sich nie an seine neue Heimat gewöhnt und so liegt er im Dauerclinch mit seinem Sohn Tan, der alles dafür tut so Deutsch wie möglich zu sein. Dass beide unter einem Dach leben verschärft die Konflikte und die körperlichen Gebrechen machen Kenan auch zu schaffen.

Beim Besuch seines früheren Arbeitgebers infiziert er sich mit einem Virus, welches ihm übernatürliche Kräfte verleiht – er wird zu Süperopa! Doch welche Kräfte hat er, wie zum Teufel beherrscht man sie und was kann man damit alles anstellen?

Es werden allerlei „typisch“ Deutsche und Türkische Klischees bedient, einige ernsthaft angesprochen, andere ins Lächerliche gezogen. Das ist gerade in dem Teil, der sich mit Kenans und Tans Beziehung beschäftigt amüsant, regt aber auch zum Nachdenken an. Es geht viel um Familie, Werte, Herkunft, Werte und das Miteinander.

In Summe haben wir hier einen Familienroman, eine Superheldenstory, eine witzige Kultur- und Gesellschaftskritik vereint in einem Buch von weniger als 350 Seiten.

Leider spoilern das Coverdesign und der Klappentext schon viel zu viel – schade, hier wird viel von der außergewöhnlichen Idee unnötig früh nach außen getragen.

Durch die vielen angerissenen Genres springt die Geschichte ziemlich oft, einiges wird nur angeschnitten und es stellt sich keine Kontinuität ein. Dadurch wirkt die Geschichte an einigen Stellen wie unverhältnismäßig gekürzt, an anderen gibt es Längen. Hier hätten mehr Feingefühl bei der Balance und vielleicht 50-100 Seiten mehr das Potential besser nach vorn gebracht – schade!

Fazit: Dieses Buch ist etwas besonders, eine eigene Kategorie, ein Einzelstück. Leider verhebt es sich an dem Anspruch mehrere Genres miteinander zu verbinden, was schlussendlich eine bessere Wertung verhindert. Für die Originalität trotz einiger Kritikpunkte gibt es 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung. Großer Vorteil: Im Buchhandel ist das Cover kaum zu übersehen.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Cupcake-Zauber

Mami Fee & ich - Der große Cupcake-Zauber
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Es ist, glaube ich, mein drittes Buch der Autorin Sophie Kinsella: Ich habe einen ihrer Romane gelesen, deren Titel ich euch nicht einmal mehr sagen kann. Ich habe ihr Jugendbuch „Schau mir in die Augen, ...

Es ist, glaube ich, mein drittes Buch der Autorin Sophie Kinsella: Ich habe einen ihrer Romane gelesen, deren Titel ich euch nicht einmal mehr sagen kann. Ich habe ihr Jugendbuch „Schau mir in die Augen, Audrey“ gelesen und nun dieses Kinderbuch.

Es ist der Auftakt ihrer ersten Kinderbuchreihe und der Klappentext verspricht mir eine fantasievolle und sehr witzig-chaotische Geschichte. Ich war gespannt, ob Sophie Kinsella mich mit dem dritten Versuch von sich als Autorin überzeugen kann oder ob ich nun aufgebe.

„Mami Fee & ich“ erzählt die Geschichte der eigentlich ganz normalen Familie der 7-jährigen Ella, die aus dem Babybruder, dem Papa und natürlich der Mama besteht. Wie gesagt, eigentlich normal … wäre nicht die Mama eine Fee. Eine chaotische Fee, deren Zaubersprüche ihr regelmäßig um die Ohren fliegen, also sehr oft schief gehen. Ella muss oft eingreifen und helfen – nur gut das sie eine kleine Fee ist ?

Das Cover zum Buch ist sehr witzig, sehr ansprechend gestaltet und zieht mit seinem rosa-gehaltenen Grundton die Mädchen magisch an.

Die Mischung des lustigen Covers, des Titels und des Klappentextes sind genau durch dacht, machen Lust darauf das Buch zu lesen und … man wird nicht enttäuscht. Ich konnte mich auf 110 Seiten beim Lesen köstlich amüsieren und hab viel gelacht. Das ich durch die 110 Seiten schnell durch war, liegt natürlich an der Geschichte. Aber auch an der großen Schrift und den kurzen Sätzen, was gerade für die jungen Leser ein sehr großer Pluspunkt ist. Dazu gibt es viele schöne Zeichnungen, die die Geschichte auflockern und bildlich rüberbringen. Da macht es gleich noch mal soviel Spaß, durch das Buch zu blättern.

Sophie Kinsella schafft es in dem Buch, witzige und unterhaltsame Einfälle mit einer kleinen „Botschaft“ zu verknüpfen. Nämlich das Ehrlichkeit und Freundschaft im Leben sehr wichtig sind.

Aber: Es wäre das erste Buch von Sophie Kinsella, das mir ohne Kritikpunkte gefallen hätte. Leider habe ich auch hier etwas, was mich stört. Ich weiß nicht, ob es an der Autorin selbst, ihrer Schreibweise liegt oder ab es an der Übersetzung hapert.

Ich komme mit dem Sprachstil von Sophie Kinsella nicht wirklich klar, er gefällt mir einfach nicht. Im Gegenteil, an manchen Stellen nervt er mich. Vor allem bei Wiederholungen, wenn diese dann auch noch so einfallslos sind. Dieses wuzzi wuzzi buzzi, Hokuspokus, – ibus…. zum Beispiel. Das ging mir irgendwann nur noch auf die Nerven.

Da der Schreibstil, das sprachliche, für mich sehr wichtig ist und natürlich einen Großteil des Buches ausmacht, gibt es hier einen Abzug von 1 ½ Punkten.

Daher: von mir gibt es für das Buch diesmal 3 ½ von 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Syndey

Daughters of Darkness: Sydney
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Ich habe den mittleren Band der Serie um die Daughters of Darkness als letztes, mit sehr viel Abstand, gelesen.

Da alle Bände ineinander abgeschlossen sind, kam ich auch in den mittleren Band gut rein ...

Ich habe den mittleren Band der Serie um die Daughters of Darkness als letztes, mit sehr viel Abstand, gelesen.

Da alle Bände ineinander abgeschlossen sind, kam ich auch in den mittleren Band gut rein und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und detailreich. Er ist humorvoll, sexy und voller Tatendrang.

Das bekommen auch ihre Helden zu spüren, die genauso sind wie ihr Schreibstil. Humorvoll, sexy und energiegeladen. So kommt natürlich auch die entsprechend Spannung auf.

Bianca Iosivoni gelingt es auch, den Spannungsbogen kontinuierlich zu halten und die inneren Konflikte beider Hauptcharaktere nach außen zu tragen. So sind die Charakterzüge stark ausgeprägt und ein offenes Buch für den Leser.

Was mich ein wenig gestört hat, war die Sturheit der beiden. Bei zwei so starken Charakteren zwar nachvollziehbar, aber ich hatte immer wieder das Gefühl, dass doch mal irgendwer nachgeben sollte. So zog sich die Sturheit durch das gesamte Buch und fing irgendwann nur noch an zu nerven.

Die Story artet in einem „Hase und Igel“-Spiel aus … die Autorin hat das hin und her gut verpackt, aber es wirkte gerade im Mittelteil ein wenig zu aufgesetzt und zu langatmig.

Ingesamt war das Buch aber sehr flüssig und gut geschrieben, man konnte gut dran bleiben und hatte Spaß beim Lesen.

Dennoch war der mittlere Band in meinen Augen der schwächste Band der Reihe. Sowohl die Geschichte von Lara als auch die von Scarlett konnten mich wesentlich mehr fesseln und begeistern.

So bekommt „Sydney“ nur 3 ½ von 5 möglichen Punkten von mir.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Zart verführt

Taste of Love - Zart verführt
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Zart verführt ist der nunmehr dritte Teil der Boston-Reihe und, wenn ich mich recht erinnere, der zweite Teil den ich gelesen habe. „Küsse zum Nachtisch“ steht zwar bei mir im Regal, aber da „Zart verführt“ ...

Zart verführt ist der nunmehr dritte Teil der Boston-Reihe und, wenn ich mich recht erinnere, der zweite Teil den ich gelesen habe. „Küsse zum Nachtisch“ steht zwar bei mir im Regal, aber da „Zart verführt“ auf meinem Kindle zu finden war, fing ich eben dieses Buch in meiner Mittagspause an.

Poppy J. Anderson schafft es mit ihrem locker-leichten Schreibstil einmal mehr, ein Wohlfühlsetting zu zaubern und rund um die Boston-Köche eine interessante Geschichte zu stricken.

Diesmal stehen Adam, der Fitness-Club-Besitzer und Liz, die Besitzerin einer Patisserie im Vordergrund. Am Anfang wusste ich nicht so recht, was ich von den beiden halten sollte. Jeder für sich gesehen war witzig und charmant und konnte mich überzeugen. Zusammen konnten sie mich als Freunde überzeugen, aber als Liebespaar habe ich sie lange nicht gesehen. Dafür war Liz ihrer Figur wegen viel zu unsicher und Adam zu sehr von seiner Fitness-Masche überzeugt. Ich hatte beim Lesen teilweise das Gefühl, hier will einer den anderen verändern.

Was mich begeistern konnte waren die Beschreibungen der leckeren Köstlichkeiten, die Liz in ihrer Patisserie zubereitet. Da lief mir immer wieder das Wasser im Munde zusammen und ich hatte Spaß daran, diese Szenen zu lesen.

Aber auch die Nebenfiguren waren sehr gut charakterisiert und haben mir sehr gut gefallen. Allen voran natürlich der Papa von Adam, der mir sehr sympathisch war und dessen jüngere Geschwister. Und natürlich die Schwester von Liz, die ich als Intrigant empfand, die es aber eigentlich nur gut meint.

Einige Sprüche und Handlungsweisen von Adam konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen und er wurde mir sogar stellenweise unsympathisch. Im Gegenteil zu Liz, deren Entwicklung mir teilweise recht gut gefallen hat, auch wenn ich manchmal die Stirn in Falten gelegt habe.

Alles in allem war es ein gutes Buch, das zu Lesen über weitere Strecken wirklich Spaß machte.

Da es aber dennoch Kritikpunkte gibt, gebe ich dem Buch 3 ½ von 4 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Whisky-Krimi?

Tote trinken keinen Whisky (Ein Pippa-Bolle-Krimi 5)
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Du sollst dich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen – sei es die Covergestaltung oder der Klappentext!

Meine Erwartungshaltung gegenüber „Tote trinken keinen Whisky“ war durch beides in die Irre ...

Du sollst dich nicht von Äußerlichkeiten täuschen lassen – sei es die Covergestaltung oder der Klappentext!

Meine Erwartungshaltung gegenüber „Tote trinken keinen Whisky“ war durch beides in die Irre geführt worden. So hielt ich Pippa Bolle für eine schrullige, mindestens Mittfünfzigerin vom Schlage einer Miss Marple. Auch sprach der Text auf der Rückseite nicht eindeutig, aber schon tendenziell eher für eine Krimikomödie.

Dass dem nicht so war, stellte sich schon auf den ersten Seiten heraus. So ist Pippa wohl eher eine Spätdreißigerin in Scheidung, die von ihrer roten Lockenpracht abgesehen eher zum Typ Normalo gehört.

Doch zur Geschichte: Pippa reist mit ihrem Bruder Freddy zur Hochzeit ihrer Freunde Duncan und Anita. Das Schottisch-Österreichische Paar erwartet Zwillinge und möchte vorher noch eine traditionelle Schottische Hochzeit feiern. Duncan tritt damit sein Erbe als Chef der Destilliere Wee Dram auf der Halbinsel Kintyre an.

Die Vorbereitungen werden von allerlei negativen Ereignissen gestört. Es ereignet sich eine Explosion in der Destille, bei der der Braumeister schwer verletzt wird. Bei der Überfahrt von Pippa nach Kintyre stirbt eine Frau auf ungeklärte Weise. Außerdem scheinen sich rund um Campbeltown Schmuggler zu verdingen, die es auf das Heiligtum der Schotten abgesehen haben: Den Whisky.

Alles ist sehr mysteriös und so mischen sich die Vorbereitungen der Hochzeit mit Recherchen, um die Zusammenhänge zwischen den Vorkommnissen zu finden.

Ein Stück weit ist dieses Buch eine großartige Werbebroschüre für ein tolles Land und eine besondere, mir bisher nicht besonders bekannte Region. Nebenbei wird eine Geschichte erzählt, die auch Anteile eines Krimis hat.

Die Region Campbeltown hat dabei viel schöne Landschaft, tollen Whisky und sehr interessante Einheimische zu bieten. Dazu kommen noch die Hochzeitsgesellschaft und einige Whisky Touristen.

Und das ist meiner Einschätzung nach ein großer Stolperstein. Zu viele Nebenprotagonisten und ihr, unstrittig wichtiger Anteil am Großen und Ganzen verwirren den Leser, der immer nur Abschnittsweise, aber nicht durchweg liest.

Es sind zu viele Nebenschauplätze, zu viele Erzählstränge. Ich ertappte mich vor allem im ersten Drittel oft dabei, ganz nach vorn zu Blättern, wo ein Personenregister kurz und knapp Aufschluss geben konnte. Diese rätselhaft formulierten Informationen musst man nur noch mit dem bisher gelesenen in Verbindung bringen und hatte meist einen Aha-Effekt.

Ich tue mich offensichtlich recht schwer mit der Bewertung hier. Schon recht schnell war mir klar, dass die Geschichte kaum mehr als 4 Sterne verdienen würde – zu wirr und anstrengend war sie erzählt.

Dazu kommt ein Ende, was in kürzester Art und Weise abgehandelt wird (vieles wird dann erst im Epilog aufgeklärt) und arg konstruiert wirkt.

So schwanke ich und lass am Ende als Whisky Liebhaber Gnade vor Recht ergehen und gebe 3,5 von 5 möglichen Sternen und eine bedingte Leseempfehlung.

Wer Schottland, Whisky und eine Geschichte mit vielen Erzählsträngen mag, kommt hier auf seine Kosten.

Leute mit begrenzter Lesezeit, die einen handfesten Krimi suchen oder eine moderne Miss Marple erwarten, sind anderswo besser bedient.