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Veröffentlicht am 26.03.2018

großartig recherchiert und dargestellt

Tito
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Der slowenisch-italienische Historiker Joze Pirjevec hat nach 30 Jahren Forschungsarbeit eine umfassende Biographie Titos zusammengestellt, beginnend mit Josip Bros Geburt am 7. 5. 1892 bis zu seinem Tod ...

Der slowenisch-italienische Historiker Joze Pirjevec hat nach 30 Jahren Forschungsarbeit eine umfassende Biographie Titos zusammengestellt, beginnend mit Josip Bros Geburt am 7. 5. 1892 bis zu seinem Tod am 4.5.1980. Auf 580 Seiten berichtet er detailiert und facettenreich über verschiedene Phasen seines Lebens, ob als Gefangener, Partisan, Revolutionär, Staatspräsident Jugoslawiens oder Verbündeter anderer FreieBlockstaaten und Entwicklungsländer.

Für mich war die Lektüre dieser außergeöhnlichen Biographie äußerst spannend; Pirjevec schildert Titos Zeit, seiner Weltsicht samt persönlicher Veränderungen sowie denen im Weltgeschehen so anschaulich und nachvollziehbar, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.
Gerade die Darstellung seiner eigenen, persönlichen sowie politischen Entwicklung, seiner Ängste, Träume und Einsichten mit zunehmendem Alter, in wieweit diese realisierbar wären, lassen ein sehr umfassendes und vielseitiges Bild Titos entstehen, das mich sehr beeindruckt hat. Auch wenn Joze Pirjevec zwischendurch immer wieder Annekdoten eingeflochten hat, merkt man, wie wichtig ihm sachliche, korrekte und ausgewogene Darstellung war; soch alleine die 100 Seiten im Anhang, die Anmerkungen und Quellen auflisten, zeigen diesen Anspruch deutlich auf.
Sehr interessant waren auch die Aufzeichnungen aus dem Privatleben, wie die über Titos Frauen.
Ich muß gestehen, dass mir viele der im Buch aufgeführten Namen unbekannt waren und ich über etliche online nachgelesen habe, was mir noch zu zusätzlichen Informationen zu den entsprechenden Zeiten verholfen hat.

Insgesamt hat dieses Buch mir äußert spannend, detailreich und vielseitig über Titos Leben, seinen politischen Weg, seine Versuche Jugoslawien vereint zu lassen und welche Ursachen die Trennung in die einzelnen Staaten hatte, aufgezeigt; ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

außergewöhnliche, kreative und sehr ansprechende Rezepte - dazu vegan und glutenfrei

Viel mehr vegetarisch!
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Bei „Vielmehr vegetarisch!“ handelt es sich um das zweite Kochbuch von Hugh Fernley-Whittingstall.

Nach einer grundlegenden Einleitung finden sich die Rezepte unterteilt in die Kapitel:

- Gemüse satt
- ...

Bei „Vielmehr vegetarisch!“ handelt es sich um das zweite Kochbuch von Hugh Fernley-Whittingstall.

Nach einer grundlegenden Einleitung finden sich die Rezepte unterteilt in die Kapitel:

- Gemüse satt
- Voller Würze
- Ofengemüse
- Üppige Salate
- Suppen durch dick und dünn
- Rohkost
- Mezze, Tapas, Beilagen
- Kartoffeln und Getreide

Die Rezepte sind so ausgelegt, dass man sie jeweils in 20 Minuten ( ohne Garzeit ) zubereiten können soll, was mich sehr anspricht. Beim ersten Durchblätternhabe ich viele ansprechende Fotos entdeckt, aber das eigentlich Außergewöhnliche dieser Rezepte entdeckt man erst beim Lesen:
Abgesehen davon, dass die Rezepte vegan glutenfrei sind, fällt der sehr kreative Umgang mit Pflanzennahrung auf. Häufig werden Gemüse und Obst oder verschiedene Gemüse in einem Gericht kombiniert und Kreationen entstehen, die ich niemals von alleine ausprobiert hätte, wie beispielsweise das „Rhabarber-Gazpacho“, das neben Rhabarber auch Schlangengurken enthält oder „Kürbis und Kichererbsen mit würziger Aprikosensauce“, „Sommersalat mit Erdnussdressing“, „Fenchel-Linsen-Suppe mit Algen“, „Blumenkohl mit Apfel, Mandeln und Datteln“, „Kichererbsen-Fenchel-Salat mit Oliven“ oder „Lauch-Blumenkohl-Suppe mit Senf und Thymian“.

Den Großteil der Zutaten machen Gemüse und Obst aus, die mit Gewürzen, Nüssen, Kernen, manchmal auch Pseudogetreide und mehr zubereitet werden, häufig ohne mit gutem Öl zu geizen, insgesamt also sehr appetitlich und hochwertig und hauptsächlich ohne importierte Superfoods, die in ihren Anbauländern größtenteils für Hunger und Armut sorgen. In den hier vorgestellten Rezepten wird vieles verarbeitet, was im eigenen Garten wächst bzw. auf dem Markt erhältlich ist. Sehr gut gefällt mir auch, dass weitestgehend auf Ersatzprodukte verzichtet wurde; nur in drei Rezepten wird Tofu verarbeitet.

Insgesamt wurde das Buch sehr schön gestaltet; die einzelnen Rezepte wurden gut erklärt, lassen sich leicht nacharbeiten und zu jedem Rezept gibt es ein ganzseitiges, ansprechendes Foto der fertigzubereiteten Speise, was ich immer ganz besonders ansprechend finde. Zu den meisten Rezepten findet man mehrere Variationsvorschläge um einzelne Zutaten auszutauschen und eigene Kreationen zu erstellen, was die Auswahl an Rezepten noch wesentlich vielfältiger macht.

Veröffentlicht am 26.03.2018

leckere, gesunde und auch außergewöhnliche Rezepte

Vegetarisch basisch gut
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Zu Beginn des Buches finden sich Erläuterungen zu gesunder sowie eine Einführung in eine basische Ernährung. Nicht nur, dass diese bei Sodbrennen und anderen Beschwerden hilft, man soll mit den hier vorgestellten ...

Zu Beginn des Buches finden sich Erläuterungen zu gesunder sowie eine Einführung in eine basische Ernährung. Nicht nur, dass diese bei Sodbrennen und anderen Beschwerden hilft, man soll mit den hier vorgestellten Rezepten auch noch geschmackvoll abnehmen.

So finden sich unter den 100 vorgestellten Rezepten, eingeteilt in die Kapitel Frühstück, Vorspeisen und Suppen, Salate, Hauptgerichte, Süßes und Snacks sowie Desserts viele ganz überraschende und sehr ansprechende Rezepte, zu Beginn einen Menueplan für die Reinigungsphase und zum Ende Register und ein Rezeptverzeichnis.

Bei uns gibt es schon seit Längerem gemüselastige, meist vegetarische Speisen; in diesem Buch habe ich dennoch so viele neue, ganz ausgefallene und doch schnell und einfach zuzubereitende Mahlzeiten entdeckt. Unsere absoluten Lieblinge sind Zucchinispagetti mit Minze-Mango-Marinade ( gab es schon mehrmals yummi), pikante Bohnenburger mit Cajun-Kartoffeln und Krautsalat, Kichererbsen-Süßkartoffel-Eintopf, Mais-Bohnen-Bratlinge, Nudel-Tofu-Salat mit Mirindressing, Tomaten-Kokos-Suppe, Fenchel-Birnen-Suppe, rohe Sommer-Frühlingsrollen.
Mir gefällt sehr gut die Mischung aus Rohkost und warm zubereiteten Speisen; zu vielen Rezepten gibt es ein Foto und alle enthalten eine Symbolleiste zur schnellen Einschätzung. Häufig werden ergänzende Tipps oder Zusatzinformationen zu den Zutaten gegeben. Die Rezepte selber sind gut und leicht verständlich geschrieben und ebenso nacharbeitbar.

Wir sind ganz begeistert von den Rezepten, die wir bereits ausprobiert haben , jedes war schmackhaft, und wir freuen uns auf weiteres Durchprobieren...

Veröffentlicht am 26.03.2018

gut erzählter, typisch englicher Krimi

Der Tote in der Kapelle
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Elizabeth Edmondson läßt in diesem Krimi, der 1953 spielt, eine Dorfgemeinschaft in Selchester entstehen, samt der Burg des 56. Earl of Selchester, der im Januar 1947 unauffindbar verschwand.
Als die Geschwister ...

Elizabeth Edmondson läßt in diesem Krimi, der 1953 spielt, eine Dorfgemeinschaft in Selchester entstehen, samt der Burg des 56. Earl of Selchester, der im Januar 1947 unauffindbar verschwand.
Als die Geschwister Georgia und Hugo in der Burg einquartiert werden und durch einen zu reparierenden Rohrbruch in der Kapelle unter den anzuhebenden Steinplatten ein Skelett gefunden wird, kommen die Ermittlungen in Gang; vieles scheint nicht dem zu entsprechen, wie damals angenommen wurde.

Im Januar 2016 verstarb die Autorin unerwartet nach kurzer schwerer Krankheit. Offensichtlich handelt es sich um diesen Krimi um den ersten Band einer neuen Reihe, die nicht mehr fortgesetzt werden konnte. Für einen Sereinbeginn wurde die Ortschaft samt ihrer Bewohner ausführlich und stimmig beschrieben, macht einen erheblichen Anteil dieses Romans aus. Der Fall selber mitsamt seiner Auflösung wurde spannend und schlüssig erzählt, wäre allerdings für einen einzelnen abgeschlossenen Krimi etwas zu kurz gekommen. Es wäre unfair, das zu bemängeln, denn da einige Anspielungen und direkte Hinweise auf einen nachfolgenden Teil hindeuten, bedarf es offensichtlich der ausführlichen Beschreibung der Dorfgemeinschaft. Sehr gut gefallen hat mir auch die enthaltene kleine Hommage an Agatha Christie mit Benneung eines gerade erschienenen Krimis ihrerseits.
Ich bedaure, dass es nun bei dieser einen Folge bleiben wird, denn sowohl Erzählstil als auch die schlüssige und durchdachte Handlung haben mir gut gefallen und treffen genau das, was ich unter einem englischen Krimi erwarte.

Veröffentlicht am 07.03.2018

humorvoller und äußerst schön gestalteter Gartenratgeber der besonderen Art

Wie lange braucht eine Schnecke zurück in meinen Garten?
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Guy Barter, langjähriger Leiter der Royal Horticultural Society, hat in diesem Buch zahlreiche ungewöhnliche Fragen beantwortet, eingeteilt in die Kapitel:

- Samen und Pflanzen
- Blumen und Früchte
- ...

Guy Barter, langjähriger Leiter der Royal Horticultural Society, hat in diesem Buch zahlreiche ungewöhnliche Fragen beantwortet, eingeteilt in die Kapitel:

- Samen und Pflanzen
- Blumen und Früchte
- Unter der Erde
- Wetter, Klima und Jahreszeiten
- Im Garten.

Manche der Fragen hat man sich vielleicht schon gestellt, andere wahrscheinlich nicht. Die meisten Antworten fallen recht kreativ und witzige aus, zum Teil findet man neue Informationen oder Handlungsstrategien, beispielsweise habe ich gelernt, wie toll man seinen Komposter oder Pflanzen im Beet mit eigenem Urin düngen kann oder dass Gehäuseschnecken doppelt so schnell sind wie Nacktschnecken. Einige der Themen finde ich gerade für Kinder besonders gut erklärt, aber auch größere Leser werden viel Spaß bei der Lektüre haben.
Sehr gut gefällt mir die Aufmachung des Buches, das mit vielen Bildern, Diagrammen, Skizzen und verschiednen Info-Kästchen ausgesprochen lebhaft und abwechslungsreich daherkommt. Man kann das Buch von Anfang bis Ende lesen oder nur einzelne Kapitel oder einfach irgendwo aufschlagen, denn die Fragen bauen nicht aufeinander auf, sondern sind in sich abgeschlossen beantwortet. Äußerst praktisch finde ich auch, dass es zu jeder Antwort ein Schnelllesekästchen mit einer Zusammenfassung der Antwort gibt; so kann man auch bei nicht ganz so brennenden Fragen kurz testen, ob man die ausführliche Antwort möchte.

Ich hatte viel Spaß beim Lesen dieses originellen und humorvollen Gartenratgebers und habe dabei einige neue Erkenntnisse gewonnen. Besonders gut gefallen hat mir auch die abwechslungsreiche Gestaltung des Buches, das sogar über ein Lesebändchen verfügt.