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Veröffentlicht am 27.03.2018

Libellenschwestern

Libellenschwestern
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Handlung:
Memphis 1939:
Rill Foss lebt zusammen mit den Eltern und ihren 4 Geschwistern auf einen Hausboot auf dem Mississippi. Sie führen ein einfaches und glückliches Leben und sind zufrieden damit. ...

Handlung:
Memphis 1939:
Rill Foss lebt zusammen mit den Eltern und ihren 4 Geschwistern auf einen Hausboot auf dem Mississippi. Sie führen ein einfaches und glückliches Leben und sind zufrieden damit. Bis Queenie, die Mutter, eines Tages ins Krankenhaus kommt, weil sie schwanger ist und die Zwillinge nicht ohne Hilfe gebären kann. Briny, der Vater und Ehemann begleitet sie, während die 5 Kinder auf dem Boot bleiben. Rill, die Älteste, hat ihren Eltern vesprochen, zusammen mit ihren Geschwistern dort zu warten und sie zu beschützen. Ein Versprechen, welches sie nicht lange halten kann, schon nach einem Tag kommen angebliche Beamte und bringen die Kinder in ein Waisenhaus. Rill hofft und bemüht sich weiterhin, die Familie wiederzuvereinen.

Aiken heute:
Avery Stattford enstammt einer berühmten Familie und ist selbst eine erfolgreiche Anwältin. Im Grunde ist sie zufrieden mit ihrem Leben, bis sie eines Tages eine Begegnung mit Mary Crandall hat. Die 90-jährige Dame erhebt Anspruch auf das Libellenarmband, welches Avery trägt und welches ein Familienerbstück ist. Avery´s Interesse ist geweckt und sie will mehr erfahren. Über Mary, über das Armband und die Geschichte ihrer Familie, insbesondere ihrer Großmutter. Dabei kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht und viele Dinge werden zum ersten Mal wirklich ausgesprochen.

Meinung:
Vom Schreibstil des Buches war ich sehr begeistert. Die Sprache war klar und ausdrücklich, sodass ein leichtes und flüssiges Lesen ermöglicht wurde. Es gab tolle Beschreibungen von Gegenden und Orten, besonders hervorgetan hat sich bei mir jedoch die Schlichtheit, die trotzdem ständig anwesend war. Sowohl bei Beschreibungen von Gegenden, als auch von Personen und während Gesprächen.

Die ganze Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive geschrieben, dabei wahlweise aus zwei Perspektiven (Avery und Mary). Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelt der jeweiligen Charaktere und deren Beweggründe, die Geschichte erfahren zu wollen, bzw. sie zu verheimlichen.

Besonders toll fand ich es, dass die Autorin gegenüber ihren Protagonisten nicht wertend war. Es gibt sachliche und nüchterne Beschreibungen, anhand von Gesprächen und Handlungen kann man sich eigenständig eine Meinung bilden und wird dabei nicht vonseiten der Autorin beeinflusst.
Mir hat die Vielzahl von Charakteren gefallen, jeder einzelne ist stark aus der Menge herausgestochen und ließ sich immer leicht identifizeren. Anfangs hat es mir ab und an Probleme bereitet, wenn Protagonisten plötzlich mit einem anderen Namen aufgetreten sind, dies hat jedoch im Verlauf der Handlung Sinn gemacht und letztendlich wurden alle dazu offenen Fragen geklärt.

Als Leser werden die Ereignisse von zwei Personen geschildert. Zum einen begleitet der Leser Rill / Mary auf ihrer Reise, sie lernt man als junges Mädchen von 12 Jahren kennen und später gibt es ein Wiedersehen im Rentenalter. Zum anderen werden die Ereignisse aus der Gegenwart aus der Perspektive von Avery dargestellt.
Erst ziemlich weit am Ende des Romans wird ein Zusammenhang zwischen den beiden Frauen dargestellt, der sich teilweise schon leicht erahnen lässt. Der Weg bis zu der Wahrheit ist lang und wird ausführlich beschrieben, ist sehr spannend geschildert, sodass es mir schwer fiel, das Buch aus der Hand zu legen. Gleichzeitig wollte ich jedoch auch nicht mehr weiterlesen, da ich das Buch noch nicht beenden wollte, sondern noch etwas in der Welt von Avery und Mary verweilen wollte.

Auch wenn ich von dem Roman sehr begeistert bin, muss ich leider sagen, dass mir das Ende zu kurz und knapp war. Es wurden zwar offene Fragen geklärt und die Geschichte hat ein rundes Ende bekommen, jedoch fand ich es doch etwas überhastet. Ich hätte mir gewünscht, dass es noch mehr Details aus dem Leben der Libellenschwestern gibt, nachdem alles aufgeklärt wurde.

Ein weiterer kleiner Minuspunkt, den ich in der Geschichte überflussig fand, war die Liebesgeschichte von Avery, die darin untergebracht ist. Ich persönlich hätte dies nicht gebraucht, es wirkte auf mich teilweise sogar etwas unpassend, wenn ich gerade noch in einem Kapitel von dem schrecklichen Leben im Waisenhaus gelesen habe und kurz danach hapert sie mit ihren Gefühlen. Fand ich unpassend und hätte getrost darauf verzichten können.

Mehrmals beim Lesen musste ich innehalten und mir erst einmal deutlich machen, was gerade wirklich passiert ist. Es ist unfassbar, dass in dem Buch wirklich eine wahre Geschichte erzählt wird, die sich so hundertmale abgespielt hat, ohne das jemand dem Treiben ein Ende bereitet hat oder die Organisation verraten hat. Deshalb hat mir auch das Nachwort gut gefallen, welches weitere Informationen über die Tennessee Children's Home Society geboten hat und dadurch wurde die Geschichte für mich noch realer und schrecklicher.

Fazit:
Trotz zwei kleinen Kritikpunkten (Liebesgeschichte; kurzes Ende) bekommt das Buch von mir dennoch 5 Sterne. Es erzählt eine sehr starke Geschichte, bei der die Autorin genau die richtigen Wörter gefunden hat, um sie zu erzählen. Ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen, es berührt und macht gleichzeitig wütend, dass die Machenschaften so lange Bestand hatten.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
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Handlung:
Tess und Jonah haben sich auf einer Party kennengelernt und auch sofort ein wenig lieben gelernt. Sie haben sieben Monate Kontakt gehalten, sich per Chat, Facebook, E-Mails oder durch Telefonate ...

Handlung:
Tess und Jonah haben sich auf einer Party kennengelernt und auch sofort ein wenig lieben gelernt. Sie haben sieben Monate Kontakt gehalten, sich per Chat, Facebook, E-Mails oder durch Telefonate ausgetauscht. Bis Jonah plötzlich Selbstmord begangen hat. Tess kann diese Tatsache schwer verkraften und schreibt Jonah trotzdem weiterhin Nachrichten, über ihre Gefühle, ihr derzeitiges Leben und auch über die Liebe, die die beiden Jugendlichen verbunden hat. So versucht Tess ihre Trauer zu verarbieten und hofft, dass sich alles doch noch als Irrtum herausstellt.
Eines Tages erhält Tess schließlich wirklich eine Antwort, die einiges in ihrem Leben verändert und auch die Vergangenheit plötzlich anders dastehen lässt.

Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es wirkt interessant und gleichzeitig auch etwas mysteriös. Für ein Jugendbuch scheint es mir sehr gelungen, da es ernst, aber auch irgendwie frisch wirkt. Dies scheint auch gut zu dem Inhalt zu passen, Jonahs Tod ist ein sehr ernstes Thema, welches möglicherweise durch den schwarzen Anteil in dem Cover dargestellt wird. Die Bunte Schrift wiederum, welche wie ein Sternenhimmel ausschaut, zeigt, dass die Welt groß ist und man immer interessante Menschen treffen kann.

Während des gesamten Romans werden die Ereignisse aus der Ich-Perspektive beschrieben, aus der Sichtweise von Tess. Dadurch erhält man einen sehr genauen Einblick in ihre Gedankenwelt und baut eine sehr starke Beziehung zu ihr auf. Mir ist es auch leichter gefallen, Handlungen zu beurteilen und über Ereignisse nachzudenken. Trotzdem hatte ich während des Verlaufs der Handlung stets einen Abstand zu Tess gehabt, der sich auch nicht verringern ließ. Sie war mir nicht unsympathisch, aber trotzdem fiel es mir schwer, sie zu mögen oder zu verurteilen.

Es wurde häufig eine recht lockere, sehr jugendliche Sprache gewählt, die mir meist gut gefallen hat. Das hat den Roman sehr rund erscheinen lassen und hat auch perfekt zu Tess ihrem Charakter gepasst. Mich hat lediglich manchmal die Ausdrucksweise gestört, sie war mir ab und an zu respektlos und zügellos, man hätte es auch freundlicher oder nicht mit häufigen sexuellen Bezügen darstellen können.

Das Einbeziehen von E-Mails, SMS oder anderen kleinen schriftlichen Nachrichten hat mir gut gefallen. Dies hätte für mich noch mehr auftreten können, jedoch fand ich es gut, dass diese moderne Form der Unterhaltung einbezogen wurde. Das hat nicht nur den Roman aufgelockert und teilweise einige Situationen aus der Vergangenheit näher geklärt, sondern hat auch zu dem jugendlichen Stil des Romans gepasst.

Von den Handlungsorten gab es meist eine Beschreibung, die nicht immer sehr umfangreich war, mir aber sehr gut gefallen hat. Ich konnte mir vieles bildlich vorstellen und das ist eigentlich nur ein kleines Detail, aber für mich hat es den Charme des Buches verstärkt.

Insgesamt gab es recht wenige Hauptcharaktere, die einen ständigen Auftritt haben. Viele tauchen immer mal vereinzelt auf, im Vordergrund stehen stets Tess (die Ich-Erzählerin) und ihr Vater, später kommt noch eine weitere Person vor, die im Roman eine wichtige Rolle spielen wird, über die ich an dieser Stelle aber nichts verraten will.

Während des Lesen von dem Klappentext hatte ich Erwartungen und Vorstellungen an das Buch, die sich so häufig nicht erfüllt haben oder vollkommen anders eingetreten sind. Auch nach dem Beenden des Buches, bin ich der Meinung, dass man die Ereignisse absolut nicht vorhersehen kann und sich von dem Roman und seinem Verlauf einfach überraschen lassen muss.
Ein Punkt, dermich etwas gestört hat, war, dass einige Handlungen und Entscheidungen nicht realistisch gewirkt haben und für mich so nur in einem Buch oder Film stattfinden können. Dies hat sich auch ab und an negativ auf meine Begeisterung ausgewirkt, es hat für mich nicht vollkommen zu dem sonst wunderbaren Roman gepasst, der doch sehr ruhig angefangen hat.

Der Umgang mit den Hauptthemen: dem Tod und den sozialen Netzwerken stand klar im Vordergrund, wurde aber anders behandelt, als ich angenommen hatte. Während die sozialen Netzwerke klar durch die Mails und andere Nachrichten, die im Roman aufgeploppt sind, deutlich wurden, war der Umgang mit dem Tod für mich etwas widersprüchlich und teils auch sehr makaber, nicht so ernst, wie ich ursprünglich gedacht hatte.

Fazit:
Auch wenn sich meine Erwartungen in vollkommen andere Richtungen entwickelt haben, war ich trotzdem angetan von dem Roman. Er hat sich sehr flüssig und angenehm lesen lassen und hat mich im gesamten überzeugt und dies überwiegt für mich den Kleinigkeiten, die mir nicht gefallen haben. Ein wunderschöner Jugendroman, der es sich lohnt, ihn zu lesen.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Die Oleanderfrauen

Die Oleanderfrauen
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Handlung:
Hamburg 1936:
Sophie Terhoven, Tochter eines Kaffeebarons, lebt zusammen mit ihrer Familie in einer imposanten Villa in Hamburg. Dort lebt auch Hannes, der Sohn der Köchin des Hauses, mit dem ...

Handlung:
Hamburg 1936:
Sophie Terhoven, Tochter eines Kaffeebarons, lebt zusammen mit ihrer Familie in einer imposanten Villa in Hamburg. Dort lebt auch Hannes, der Sohn der Köchin des Hauses, mit dem Sophie nicht nur eine Freundschaft verbindet, sondern auch eine heimliche Liebesbeziehung. Das junge Paar kann diese Liebe leider nicht öffentlich zeigen, da es noch immer zu große Unterschiede zwischen Arm und Reich gibt. Undenkbar, dass die Tochter eines Unternehmers mit dem Sohn einer Köchin eine Beziehung eingeht. Und dann gibt es auch noch ein Geheimnis, welches schwer auf der Villa lastet und eine Liebe scheinbar unmöglich macht.

Hamburg 2017:
Jule leitet ein Café in Hamburg und muss sich überlegen, wie sie die anstehende Mieterhöhung stemmen wird. Nebenbei hat sich die junge Frau noch ein zweites Standbein aufgebaut, sie schreibt für andere Leute deren Biographien und Familiengeschichten nieder. Eines Tages nimmt auch Johanna, eine pensionierte Dame, den Dienst in Anspruch, nachdem sie auf dem Dachboden der verstorbenen Mutter ein Tagebuch findet, welches von der jungen Sophie Terhoven geschrieben wurde. Die spannende und aufregende Geschichte hat beide Frauen von der ersten Seite an fasziniert und sie stellen Nachforschungen darüber an.

Meinung:
Das Cover finde ich sehr gelungen, es erinnert sofort an die anderen beiden Bücher der Autorin und die Gestaltung ist sehr ähnlich. Die Farben sind sehr leicht und sommerlich, es gibt einige kleine Details, die sehr niedlich gewählt wurden und auch zu dem Inhalt des Romans eine Verbindung haben. Sehr gelungen.

Von der ersten Seite an war ich angetan von der Schreibweise, sie ist recht einfach, wirkt gleichzeitig aber trotzdem anspruchsvoll. Dabei gibt es ein ausgeglichenes Verhältnis von Gesprächen und Beschreibungen, man hatte immer den Eindruck, dass man stets gut informiert ist, auch wenn es so viele Rätsel gibt, die dem Buch viel Spannung verleihen.
Es war immer klar erkennbar, aus wessen Sicht die Dinge gerade beschrieben werden, besonders die Tagebucheinträge wurden immer durch eine andere Schrift gekennzeichnet. Die Schrift war zarter und auch leicht kursiv, für manche schwer zu lesen, mir hat sie keine Probleme bereitet, ich fand dies im Gegenteil sogar recht angenehm, da sie für mich schöner anzusehen ist.

Es gibt drei Personen, aus deren Leben man näheres erfährt. Zum einen werden die Ereignisse aus der Vergangenheit immer aus Sophie´s Blickwinkel beschrieben. Dies finden entweder in Form von Tagebucheinträgen statt oder man erlebt die Dinge direkt mit Sophie. Durch diese Verknüpfung erfährt man viele verschiedene Details und bekommt auch einen sehr nahen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Sophie. Eine Tatsache, die mir dabei geholfen hat, die junge Frau besser zu verstehen und mit ihr mitzufühlen.
Die Ereignisse aus der Gegenwart beherbergen die Charaktere Jule und Johanna. Zwei Frauen, die sich erst im Verlauf des Romans kennenlernen und mehr miteinander gemeinsam haben, als anfangs gedacht.

Alle Personen waren für mich sehr lebendig gezeichnet, bei einigen hatte ich am Ende fast das Gefühl, als würden sie so wirklich existieren. Sie sind sehr vielfältig und bei einigen hatte ich am Ende einen vollkommen anderen Eindruck als noch am Anfang. Dies zeugt von einer Entwicklung und Reifung der Protagonisten, die mir unglaublich gut gefallen hat, da sie wirklich sichtbar ist und sich über den gesamten Roman erstreckt. Es scheint, als wären viele Personen am Ende ein anderer Mensch als noch am Anfang.
Ein wenig wurde beeinflusst, welchen Charakter man sympathisch oder unsympathisch findet, eine Tatsache, die mich bei vielen Romanen stört. Hier jedoch nicht, da alles trotzdem sehr lebendig gewirkt hat und ich bei manchen Personen am Ende meine Meinung doch noch einmal überdenken musste.

Die historischen Ereignisse wurden eindrucksvoll geschildert, besonders die Auswirkung des Krieges auf die Bevölkerung. Jeder musste sich zurücknehmen und auf Dinge verzichten, sowohl Arm, als auch Reich. Die Beschreibungen dessen waren einfach geschildert und für mich gerade deshalb sehr eindrucksvoll und eingänglich.

Fazit:
Viele Dinge in dem Buch haben mich überrascht und sich im Laufe der Handlung verändert. Man konnte viele Überlegungen anstellen und am Ende kam doch vieles anders, als ich es erwartet hätte. Genau das fand ich große Klasse, da letztendlich alles Sinn gemacht hat und keine offenen Fragen geblieben sind. Schon so früh am Jahr habe ich ein Highlight gefunden, dass mich durch seine perfekt durchdachten Geheimnisse und die ganzen Wandlungen mitgenommen hat! Eine wunderbar feinfühlige und mitreißende Geschichte, die mich in ihren Bann gerissen hat.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Winterzauber in Paris

Winterzauber in Paris
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Handlung:
Die Weihnachtszeit steht bevor und Ava´s Beziehung geht in die Brüche. Und als ob das Beziehungsende nicht schon schlimm genug ist, will Ava´s Mutter sie für einen Detoxurlaub begeistern, damit ...

Handlung:
Die Weihnachtszeit steht bevor und Ava´s Beziehung geht in die Brüche. Und als ob das Beziehungsende nicht schon schlimm genug ist, will Ava´s Mutter sie für einen Detoxurlaub begeistern, damit sie für einen von ihr arrangierten Modeljob bestens vorbereitet ist. Kurzherhand packt Ava ihre Koffer und reist zusammen mit ihrer besten Freundin nach Paris, in die Stadt der Liebe. Beide sind sofort angetan von dem Charme der Stadt und genießen die Zeit. Und schon kurze Zeit nach der Ankunft lernt Ava den Fotografen Julian kennen. Anfangs findet sie es nur angenehm, mit ihm über die Fotografie und über Bilder zu diskutieren, doch schon bald teilen sie einander Erlebnisse aus der Vergangenheit an. Nun befindet sich Ava etwas in der Zwickmühle, da sie der Liebe eigentlich abgeschworen hatte...

Meinung:
Nachdem ich letztes Jahr um die Weihnachtszeit „Winterzauber in Manhattan“ gelesen hatte, war ich schon sehr gespannt auf dieses Buch. Und auch wenn die Weihnachtszeit schon längst vorbei ist, war es mir ein großes Vergnügen, das Buch zu lesen.

Von der ersten Seite an ist mir wieder der sehr entspannte und lockere Schreibstil aufgefallen. Dies hat sich über das ganze Buch erstreckt und hat mir ein unglaubliches leichtes Lesen ermöglicht. Außerdem hat diese Tatsache natürlich auch dazu beigetragen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Viele Dinge wurden wunderbar beschrieben und es gab Dialoge, die ich mir teilweise doppelt durchgelesen habe, weil sie mir gefallen haben und manchmal auch sehr poetisch wirkten.

Das Buch ist in 71 Kapitel eingeteilt und hat auch noch einen kleinen, sehr niedlich geschriebenen Epilog. Dabei sind die Kapitel immer in recht kleine Abschnitte eingeteilt worden, von teilweise nicht einmal 10 Seiten. Eine Tatsache, die mir gut gefallen hat, weil man auch etwas lesen konnte, wenn man mal nicht so viel Zeit hatte. Außerdem hat die Einteilung dazu beigetragen, dass ich mir immer gedacht habe, dass ich noch ein Kapitel lesen werde und meistens ist es nicht nur bei einem Kapitel geblieben.

Von den Weihnachtsbüchern, die ich diese Saison gelesen habe, ist dieses auf jeden Fall ein Highlight für mich, neben dem „Weihnachtswald“ von Angelika Schwarzhuber. Die Weihnachtszeit wurde einfach unglaublich schön und harmonisch beschrieben, mehrmals habe ich mich beim Lesen gefühlt, als würde Weihnachten kurz vor der Tür stehen, so sehr hat mich das Buch mitgenommen. Dies zu vermitteln fehlt mir bei vielen Büchern, Mandy Baggot ist es jedoch hervorragend gelungen.

Die Protagonisten waren sehr liebevoll gezeichnet und viele Handlungen wirkten sehr natürlich. Dadurch entstand eine Lebendigkeit, die mir gefallen hat und das Buch abgerundet hat. Dabei waren sich die Charaktere nicht sofort sympathisch und mussten alle ihr Päckchen tragen, was auch teilweise zu kleinen Konflikten untereinander geführt hat. Dies hat der Natürlichkeit keinen Abbruch getan und außerdem gezeigt, dass man manche Erlebnisse überwinden muss, egal wie schmerzhaft dies auch sein mag.
Mir waren alle Protagonisten auch direkt sympathisch und besonders großen Spaß hat es mir bereitet, mit ihnen in Gedanken durch Paris zu gehen. Die Beschreibung der Stadt war wunderschön, viele Örtlichkeiten, die angesprochen wurden, habe ich gegoogelt, damit ich genau weiß, was gerade beschrieben wird. Außerdem wurde dadurch mein Wunsch vergrößert, selbst endlich einmal nach Paris zu reisen und die Stadt endlich mit eigenen Augen zu sehen. Bevorzugt im Winter.

Fazit:
Meine hohen Erwartungen an das Buch haben sich mehr als erfüllt. Ich konnte nicht nur eine wunderschöne, weihnachtliche Geschichte lesen, sondern habe mich auch in das beschriebene Paris verliebt. Eine Geschichte, die ich jedem weiterempfehlen kann und die teilweise auch etwas märchenhaft anmutet.

Veröffentlicht am 30.12.2017

Schwert und Krone - Meister der Täuschung

Schwert und Krone - Meister der Täuschung
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Handlung:
Im Dezember 1137 stirbt Kaiser Lothar, woraufhin ein langwieriger und intriganter Kampf um den Thron ausbricht. Nicht nur verschiedene Fürsten sind darauf erpicht, den Welfen den Thron zu verweigern, ...

Handlung:
Im Dezember 1137 stirbt Kaiser Lothar, woraufhin ein langwieriger und intriganter Kampf um den Thron ausbricht. Nicht nur verschiedene Fürsten sind darauf erpicht, den Welfen den Thron zu verweigern, auch die Geistlichkeit spielt eine große Rolle bei der Ernennung des neues Königs. Letztendlich gelingt es der Gruppe, den Welfen ihren Thron zu entziehen und einen Staufer auf diesen zu setzen. Doch der neue König, Konrad von Staufen, wurde in die neue Rolle gezwungen, er hat die Königswürde nicht komplett freiwillig angenommen. Diese Zweifel, die Konrad an seinem Thronanspruch hat, sind bemerkbar und nicht nur verschiedene Fürsten im Reich akzeptieren den König auf dem Thron, selbst Konrads eigener Bruder und sein Neffe sympathisieren mit den Feinden. Es beginnen Streitigkeiten, um die Königswürde, aber auch um verschiedene Gebiete im Reich und unter den Herrschern im Reich. Ein raffiniertes Intrigenspiel beginnt.

Meinung:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich sehr gespannt auf die neue Buchreihe von Sabine Ebert bin und auch mit hohen Erwartungen mit dem Lesen begonnen habe. Dies kommt daher, dass ich die Hebammen-Reihe und auch „Blut und Silber“ großartig fand und nun haben sich diese positiven Gedanken auf den neuen Roman übertragen. Und ich muss sagen: Von der ersten bis zur letzten Seite des Buches war ich begeistert. Ich habe es richtig genossen, das Buch zu lesen und in die Geschichte einzutauchen. Für mich war es auch der erste historische Roman, dessen Handlung im Mittelalter stattfindet, der mich vollkommen überzeugt hat. Nach langem Überlegen, weshalb dies so ist, bin ich auch auf eine Antwort gestoßen: Von der ersten Seite an wird deutlich, dass die Geschichte perfekt recherchiert wurde, diese Informationen perfekt geschildert wurden und man wirklich das Gefühl hat, sein Wissen zu erweitern.

Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre, es gibt ab und an auch einen Zeitsprung von ein paar Jahren, was mich jedoch nicht im Geringsten gestört hat. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass eine Szene oder Information fehlt, die für das Verständnis des Buches wichtig ist.

Sehr positiv finde ich die Gestaltung von den Innenseiten des Buches. Man findet nicht nur eine Karte von Mitteleuropa aus dem Jahre 1147, sondern auch eine Aufstellung der Adelsgeschlechter, die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen.
Des weiteren gibt es ein Personenverzeichnis, eine ausführlichere Stammtafel der Adelsgeschlechter und ein Glossar im Buch, was ich immer sehr hilfreich finde und auch öfters genutzt habe.

Die Personen wurden nicht sehr ausführlich beschrieben, es gab wenige Details zu aussehen oder dem Charakter. Trotzdem ist es der Autorin perfekt gelungen, ein lebendiges und authentisches Bild der Charaktere entstehen zu lassen. Durch Dialoge oder Handlungen kann man sich als Leser sehr gut ein Bild machen und die Protagonisten besser verstehen und mögliche Sympathien aufbauen.

Äußerst interessant finde ich es, dass die Geschichte fast ausschließlich über die Adelgeschlechter handelt und nur wenig fiktive Personen auftreten. Dadurch verstärkt sich nicht nur der Eindruck, dass ein wichtiges Stück deutscher Geschichte erzählt wird, sondern dadurch erfährt man auch viel mehr über das höfische Leben und die Intrigen, welche eine sehr große Rolle in dem Roman spielen. Trotzdem finde ich aber auch die Geschichte von Lukian, Hanka und Christian interessant, da sie einen wunderbaren Zusammenhang zu der Hebammen-Reihe finden und auch den Roman auflockert.

Das Hauptaugenmerk des Buches liegt also auf der wirklich geschehenen Geschichte und der Politik im 12. Jahrhundert. Wer auf eine tragische und herzzerreißende Liebesgeschichte hofft, die sich über den gesamten Roman erstreckt und bei der man die Charaktere durchweg auf Abenteuern begleutet, hat hier kein Glück. Es werden knallharte Fakten dargestellt, die Hauptthemen sind die Streitigkeiten um den Thron und die Erweiterung von Herrschaftsgebieten. Dabei wird auch sehr eindrucksvoll dargestellt, wie schnell manche Fürsten die Seiten gewechselt haben, um stets einen Vorteil zu haben.

Fazit:
Meine sehr hohen Erwartungen wurden definitiv erfüllt und ich freue mich jetzt schon darauf, den zweiten Teil zu lesen und erneut in die wundervoll beschrieben Welt einzutauchen. Das Buch gehört für mich zu den besten, die ich dieses Jahr gelesen habe und ich werde es noch viele Male weiterempfehlen.