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Veröffentlicht am 24.06.2018

Schmaler Grat zwischen Wahrheit und Lüge

Zwischen Wahrheit und Lüge
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Der Justizthriller von James Grippando beginnt mit einem Paukenschlag. Der Anwalt Jack Swyteck ist am Flughafen von Miami um seinen Freund aus Highschooltagen abzuholen. Keith sowie seine Frau Isabelle ...

Der Justizthriller von James Grippando beginnt mit einem Paukenschlag. Der Anwalt Jack Swyteck ist am Flughafen von Miami um seinen Freund aus Highschooltagen abzuholen. Keith sowie seine Frau Isabelle kommen aus Hongkong, um ihre Tochter Melany von einem Spezialisten operieren zu lassen. Seit vielen Jahren betreten sie erstmals wieder amerikanischen Boden. Isabelle wird auf dem Flughafen wegen Mordes an Gabriel Sosa verhaftet. Beweise bringen Isabelle mit dem Verbrechen in Verbindung, das vor zwölf Jahren geschah. Isabelle war zu dieser Zeit Studentin an der Uni in Miami, doch sie beteuert unschuldig zu sein. Jack Swyteck übernimmt die Verteidigung, doch Isabelle macht es ihm nicht leicht.

Dieses war mein erster Band um den Anwalt Jack Swyteck. Es gab keine Probleme beim Lesen, obwohl ich die Vorgängerbände dieser Reihe nicht kannte, da jeder Band in sich abgeschlossen ist.

Den Schreibstil fand ich sehr gelungen. Von Beginn an, befindet man sich mitten im Geschehen. Unerwartete Wendungen verblüffen den Leser. Wobei ich mir im Mittelteil etwas mehr Spannung gewünscht hätte. Nach und nach kommen immer mehr Puzzleteile ans Licht, über die Isabelle geschwiegen hat. Dieses hilft aber nicht wirklich, denn bis zum Schluss bleibt unklar, ob Isabelle Täter oder Opfer ist, oder vielleicht sogar beides. Am Ende kommt die Wahrheit heraus und überrascht den Leser.

Mich hat dieser Justizthriller gefesselt und mir angenehme Lesestunden bereitet.

Veröffentlicht am 22.05.2018

Krimi mit venezianischem Flair

Venezianische Intrigen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 5)
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Dieses ist der fünfte Fall um den venezianischen Commissario Luca Brassoni. Mittlerweile ist er Vater eines Sohnes geworden und seine Frau, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti befindet sich in Elternzeit.

Ein ...

Dieses ist der fünfte Fall um den venezianischen Commissario Luca Brassoni. Mittlerweile ist er Vater eines Sohnes geworden und seine Frau, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti befindet sich in Elternzeit.

Ein alter Studienfreund bittet Brassoni sich um den plötzlichen Tod einer Cousine seiner Frau zu kümmern. Die junge Loredana brach nach einem Streit mit ihrem Freund Massimo auf offener Straße zusammen und starb. Als Todesursache wurde ein allergischer Schock festgestellt. Doch wer hat ihr die allergieauslösenden Erdnüsse untergeschoben?

Der Verdacht fällt sofort auf den eifersüchtigen Massimo. Bis Commissario Luca Brassoni und sein Team den Fall lösen können, passiert noch ein weiterer Mord und ein kleiner Junge wird entführt.

Der Schreibstil von Daniela Gesing ist angenehm und flüssig. Das Buch lässt sich schnell und einfach lesen. Die Autorin verknüpft geschickt parallel verlaufende Geschichten und nebenbei gelingt es ihr venezianisches Flair zu vermitteln. Zwischendurch lernt man die Gedankengänge des Täters kennen, was interessant ist, aber den Leser bei der Lösung nach dem Täter nicht wirklich weiterbringt.

Obwohl dieser Krimi keine nervenraubende Spannung erzeugt, hat er mir gut gefallen. Ein unterhaltsamer und dennoch spannender Krimi mit venezianischem Flair.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Tod an der Lembecksburg

Nacht über Föhr
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In seinem historischen Küstenkrimi führt Volker Streiter den Leser auf die Nordseeinsel Föhr. Es ist das Jahr 1845. Die Insel ist zweigeteilt. Westerlandföhr steht unter der Herrschaft vom Königreich Dänemark ...

In seinem historischen Küstenkrimi führt Volker Streiter den Leser auf die Nordseeinsel Föhr. Es ist das Jahr 1845. Die Insel ist zweigeteilt. Westerlandföhr steht unter der Herrschaft vom Königreich Dänemark und Osterlandföhr gehört zum Herzogtum Schleswig. An der Lembecksburg wird der vierzehnjährige Ingwer tot aufgefunden mit seltsam eingeritzten Zeichen an den Armen und Waden. Als Pana, ein seit langen Jahren auf der Insel lebender Südseeinsulaner, bei der Leiche angetroffen wird, ist für die meisten Bewohner klar, dass er der Täter ist. Gern würde man Pana schnell verurteilen, um die Badegäste nicht zu verschrecken. Nicht nur Laura, die Schwester von Ingwer, glaubt an die Unschuld von Pana, sondern auch der Reiseschriftsteller Johann Georg Kohl, der ein Buch über Föhr schreiben will, ist dieser Ansicht. Stück für Stück versucht Johann Georg Kohl die Mordtat aufzuklären und kann den Leser einige Male überraschen.

Es ist leicht sich in die Vergangenheit hinein zu versetzen. Der Autor hat einen flüssigen Erzählstil und die Sprache ist der historischen Zeit angepasst. Interessant fand ich auch die politischen Zusammenhänge, die mir bisher nicht bekannt waren Sehr klar kamen auch die Gegensätze zwischen den Armen und der gehobenen Gesellschaft auf der Insel heraus. Mir hat auch die bildhafte Sprache gefallen, da ich Föhr kenne, so dass ich gut die beschriebenen Wege nachvollziehen konnte. Für Nichtkenner der Insel gibt es am Anfang eine Übersichtskarte, die hilfreich ist sowie am Ende ein Personenverzeichnis mit fiktiven Figuren und wahren historischen Persönlichkeiten, die in die Geschichte mit integriert wurden.

Ein historischer Krimi, der etwas leiseren Art, der bis zum Schluss aber Raum für Spekulationen lässt bis alle offenen Details geklärt sind.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Die Vergangenheit hinterlässt Spuren

Sturmfeuer
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Vor Helgoland findet eine Regatta für die Jüngsten in der Bootsklasse der Optimisten statt. Nils Michelsen beobachtet voller Stolz durch das Fernglas seinen 10jährigen Sohn kurz vor dem Zieleinlauf. Doch ...

Vor Helgoland findet eine Regatta für die Jüngsten in der Bootsklasse der Optimisten statt. Nils Michelsen beobachtet voller Stolz durch das Fernglas seinen 10jährigen Sohn kurz vor dem Zieleinlauf. Doch dann ist sein Sohn plötzlich verschwunden. Unzählige Boote suchen die Meeresoberfläche ab. Der Junge, der eine Schwimmweste tragen müsste, wäre weithin sichtbar, doch von dem Kind fehlt jede Spur.

Als sich ein weiterer unerklärlicher Todesfall an den Klippen ereignet, ist die Polizistin Anna Krüger der Überzeugung, dass dies kein Zufall sein kann und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Tim Erzberg beschreibt Helgoland sehr eindrucksvoll, anders als man die Insel aus Urlaubsprospekten kennt. Geschickt verbindet der Autor Gegenwart und die dramatischen Vorkommnisse in der Vergangenheit. Die Hauptprotagonistin Anna Krüger ist eine Person mit einer traumatischen Vergangenheit und hat ihre Ecken und Kanten. Auf den ersten Blick ist sie nicht gleich sympathisch, aber vieles gleicht sie mit ihrer Hartnäckigkeit aus.
Lange war mir unklar, welche Verbindung es zwischen den beiden Erzählsträngen gab, bis nach und nach die einzelnen Puzzleteilchen an die richtige Stelle gerückt wurden.

Das Buch hat mir nicht nur spannende Lesestunden bereitet, sondern auch Helgoland und seine schreckliche Vergangenheit näher gebracht.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Blackwood Castle

Blackwood Castle
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Der Anwalt Andrew Collins fährt mit seinem Hund Callum umher und will Abstand zwischen sich und seiner Frau Heather bringen. Ihn belastet nicht nur der Streit mit seiner Frau, sondern auch die Bank sitzt ...

Der Anwalt Andrew Collins fährt mit seinem Hund Callum umher und will Abstand zwischen sich und seiner Frau Heather bringen. Ihn belastet nicht nur der Streit mit seiner Frau, sondern auch die Bank sitzt ihm im Nacken. Er hat vier Wochen Zeit um seine rückständigen Raten zu begleichen, sollte er das nicht schaffen, droht die Zwangsversteigerung seines Hauses. Als Callum unruhig wird, macht er mit ihm einen Spaziergang. Plötzlich ist der Hund im Keller einer Burgruine verschwunden. Hier entdeckt Collins hinter einer verriegelten Tür eine gefangen gehaltene junge Frau. Doch plötzlich steht ein bewaffneter Mann hinter ihm. Es kommt zum Kampf und der unbekannte Mann wird angeschossen. Andrew zerrt ihn in einem der leeren Verschläge. Sollte es sich bei der jungen Frau um die entführte Bankierstochter handeln? Andrew sieht einen Ausweg für seine Misere und schlüpft in die Rolle des Entführers.

In die Geschichte bin ich gut hineingekommen, sie ließ sich leicht und flüssig lesen. Die kurzen Kapitel, die teilweise mit einem Cliffhanger enden, motivierten mich, mehr zu lesen, als geplant. Es geschieht immer etwas Neues. Gerade die Charaktere von Andrew und Heather Collins sowie von Detective Inspector Frederick Dunn waren gut herausgearbeitet. Als Leserin hätte ich Andrew gern geschüttelt und zum Aufhören gebracht. Er ist nur auf das Geld fixiert und merkt nicht den Sog, den eine Tat nach der anderen mit sich zieht. Über Konsequenzen, die sich aus seinem Verhalten ergeben können, macht er sich keine Gedanken.
Mir hat dieser Krimi angenehme Lesestunden bereitet.