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InaVainohullu

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Veröffentlicht am 09.04.2018

Leider nicht so gut wie Band 1 !

Verliere mich. Nicht.
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Wenn dich der erste Band einer Reihe absolut überzeugt und du dich deshalb so sehr auf den zweiten Band freust und endlich wissen willst, wie es weitergeht, dann kann es schon auch mal passieren, das alles ...

Wenn dich der erste Band einer Reihe absolut überzeugt und du dich deshalb so sehr auf den zweiten Band freust und endlich wissen willst, wie es weitergeht, dann kann es schon auch mal passieren, das alles anders kommt, als man sich das erhofft und wünscht und die Erwartungen, die zweifellos hoch sind, absolut enttäuscht werden.

Leider ist mir dies im Fall von VERLIERE MICH. NICHT. genau so passiert. Ich war ein Fan vom ersten Band und der Art und Weise wie einfühlsam und vorallem authentisch Laura Kneidl den Heilungsprozess ihrer Protagonistin Sage ausarbeitet. Sage hat Ängste und diese Ängste die überwindet man nicht im Schnellverfahren, sondern sie sind so tief in einem Menschen mit Sages Geschichte und Traumata verwurzelt, das es eine lange Zeit dauert, bis man auch nur einen einzigen Schritt schafft.

Das hat sie auch in diesem zweiten Band sehr gut umgesetzt und mich somit, zumindest was diese Seite von Sage angeht, absolut überzeugen können. Sage schlägt den therapeutischen Weg ein, ist sogar bereit an Gruppensitzungen teilzunehmen, sie überwindet viele viele Ängste und Hürden und das in absolut realistischer Art und Weise. Das ist das Positive an diesem Zweiten Band.

Das Negative, die Dinge die mich wirklich genervt haben, waren zum einen, das Laura Kneidl zu viel Zeit an unwichtige Ereignisse verschenkt, Nebenfiguren einen größeren Raum einräumt und sie trotzdem blass bleiben lässt. Szenen wie: Collin und Sage treffen sich zum Lernen, haben mich absolut nur gelangweilt und die Geschichte ziemlich langatmig werden lassen, was ich sehr bedaure, denn in Sages und Luca's Geschichte steckte doch so viel mehr Potenzial. Das wird erst gegen Ende ausgeschöpft und da überschlagen sich die Ereignisse dann förmlich, was sie irgendwie zu aufgesetzt und gewollt wirkte und nicht zum Rest der Geschichte passt.

Hach ja, ich wünschte wirklich ich könnte positiver über diesen zweiten und finalen Band denken und schreiben, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr störende Kleinigkeiten fallen mir ein.

Alles in allem, sind die beiden Romane wirklich toll zu lesen und ich mochte sowohl Sage, als auch Luca unheimlich gerne. Ich fand die Entwicklung von Sage authentisch und nachvollziehbar, hätte mir bei einigen Nebenfiguren aber ein bisschen mehr Farbe gewünscht und im Gesamten weniger Nichtigkeiten und Langatmigkeit. Trotzdem ist und bleibt es im New Adult Bereich, für mich, eine gute Geschichte.

Veröffentlicht am 30.03.2018

Eine wirklich süße Geschichte, der es aber, an der für Sarina Bowen typischen, Tiefe fehlt.

The Ivy Years – Bevor wir fallen
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Corey hat sich ihren Platz am College hart erkämpft, denn seit sie einen Sportunfall hatte und an den Rollstuhl gefesselt ist, schwirrt besonders ihre Mutter, wie eine überbehütende Glucke um die junge ...

Corey hat sich ihren Platz am College hart erkämpft, denn seit sie einen Sportunfall hatte und an den Rollstuhl gefesselt ist, schwirrt besonders ihre Mutter, wie eine überbehütende Glucke um die junge Frau herum. Die Diskussion, das sie an einem über 1000 Kilometer entfernten College studiert, hat sie aber gewonnen, es macht sie stolz, doch natürlich muss sie jetzt unbedingt zeigen, das sie ihr Leben ohne ihre Eltern auch wirklich packt.

Ganz ohne Hilfe geht das aber leider doch nicht. Und so kommen ihr sowohl das geräumige Zimmer im behindertengerechten Wohnheim, das sie sich mit der quirligen Dana teilt, als auch ihr Nachbar Adam Hartley, der unverschämt attraktiv, aber auch ein durch und durch hilfsbereiter und liebenswerter, selbst gehandicapter Kerl ist, gerade recht.
Hartley ist ein Typ an den Corey definitiv ihr Herz verlieren könnte, wenn da nicht seine Highclass-Freundin wäre....

Meinung:
Seit dem ersten Band ihrer True North Reihe, bin ich ein großer Fan von Sarina Bowen. Sie hat einfach einen unglaublich entspannten und angenehmen Erzählstil, bei der Ausarbeitung ihrer Charaktere legt sie viel wert auf authentische, vielschichtige und liebenswerte Charakterzüge, so das man am liebsten mit ihnen befreundet sein möchte und ihre Geschichten entwickeln sich immer ein Stück weit realistisch, ohne zu aufgesetzt zu wirken.

Aus diesen Gründen war ich also sowieso schon absolut begierig darauf, auch ihre neue Reihe für mich zu entdecken. Klappentext und Cover taten ein Übriges, weil Letzteres einfach wahnsinnig feminin und schön anzusehen ist und der Klappentext eine herzige Liebesgeschichte versprach.

Und diese beginnt wirklich schön und amüsant. Ich mochte sowohl Corey, die sich trotz ihres Handicaps nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und ganz genau weiß was sie will, als auch Adam, bei dem man zuerst denkt: Ah ein von sich eingenommener Supermacho, der sich dann aber als völlig anders entpuppt. Er ist ein sensibler, hilfsbereiter und umgänglicher junger Mann, mit dem nicht nur Corey schnell Freundschaft schließt.

Was die beiden außer ihren Gehbehinderungen verbindet, ist die Leidenschaft für Eishockey, auch wenn Corey diese mittlerweile und aufgrund ihres Unfalls sehr schwermütig macht. Eishockey war lange Zeit ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens und jetzt, wo sie den Sport nicht mehr ausüben kann, da entwickelt sie Angst vorm Eis.

Was mir hier gut gefallen hat, war das die beiden sich nur langsam näherkommen. Erst sind sie vor allem Freunde, bevor aus ihren irgendwann mehr wird. Was natürlich jede Menge Komplikationen nach sich zieht, denn Hartley ist immer noch in einer Beziehung und Corey hat jede Menge Zweifel daran, das sie aufgrund ihrer Behinderung überhaupt für irgendwen attraktiv sein kann.

Was mir weniger gefallen hat, und das ist leider ein ganz großer und wichtiger Punkt, ist, das ich dieses Mal das Gefühl hatte, das hier Gefühl, Emotion und Tiefgang fühlt. Ich mochte die Geschichte gerne lesen, aber ich empfand sie als zu oberflächlich, vor allem im Hinblick auf die Päckchen die beide Protagonisten mit sich herumtragen. Auch die Charaktere, die mir wirklich alle sympathisch waren, waren mir im Vergleich zu Sarina Bowens True North Charakteren viel zu blass.

Keine Ahnung woran das nun letzten Endes lag, am Schreibstil, an der Übersetzung, an meinem eigenen Empfinden, es hat mir in jedem Fall das gewisse Etwas gefehlt und deshalb konnte dieses Buch nicht das von mir erhoffte Highlight werden.

ABER es wird ja weitere Bände geben und besonders auf den zweiten Band freue ich mich schon sehr, denn Bridger, um den es gehen wird, ist ein ziemlich cooler Charakter über den ich unbedingt mehr erfahren möchte.

Fazit:
"THE IVY YEARS - Bevor wir fallen" ist ein guter und durchaus unterhaltsamer New Adult Roman, aber leider war er nicht das von mir erwartete Highlight. Es fehlte mir an Gefühl und Emotion und auch wenn ich die Protagonisten sehr gerne mochte, waren sie doch ein wenig zu blass.

Veröffentlicht am 22.03.2018

Sprachlich gut und packend, inhaltlich zu nichtssagend !

Die Ladenhüterin
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Ich blicke Buchtechnisch immer wieder gerne einmal über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus, so wurde ich auch auf "Die Ladenhüterin" aufmerksam.

Nicht nur das asiatisch anmutende Cover, sondern auch ...

Ich blicke Buchtechnisch immer wieder gerne einmal über den sprichwörtlichen Tellerrand hinaus, so wurde ich auch auf "Die Ladenhüterin" aufmerksam.

Nicht nur das asiatisch anmutende Cover, sondern auch der Klappentext sprachen mich direkt an, unter anderem auch deshalb, weil es zwischen mir und Protagonistin Keiko auch vermeintliche Paralellen gab, die sich im Leseverlauf allerdings irgendwann nur noch auf das Alter bezogen.

Keiko Furukura ist 18 Jahre alt und besucht eigentlich die Uni, als sie an einem Gebäude vorbeikommt, in dem in Kürze ein Supermarkt eröffnet werden soll. Kurzerhand bewirbt sie sich dort als Aushilfe und wird schnell ein fester Bestandteil, des Konbini-Teams. 18 Jahre später, da arbeitet sie noch immer als Aushilfe in ebenjenem Konbini, sie sieht Mitarbeiter und Chefs Kommen und Gehen, doch sie bleibt.

Das ist eigentlich auch schon das Grundgerüst und der rote Faden der Geschichte, der Konbini. Hier spielt sich Keikos komplettes Leben ab. Hier passt sie sich dem Aussehen und der Aussprache ihrer Kolleginnen an, hier funktioniert sie und hat ihren festen Platz.
Doch zwischen den Zeilen und im Hintergrund, da passiert deutlich mehr. Da bestätigt die Autorin nämlich zum einen jede Menge Klischees über das Leben der Japaner und zum anderen setzt sie sich intensiv mit deren Gepflogenheiten und ihrem Bestreben nach Anerkennung und Zugehörigkeit auseinander.

In Japan gilt es nämlich alles andere als schick mit Mitte 30 eine unverheiratete Aushilfe zu sein. Entweder man hat eine richtige Arbeit oder aber man heiratet und bekommt Kinder. Keiko fällt hier also total aus der Rolle, zudem ist sie auch noch absolut emotionslos. Sie hat kein Interesse an Mode, an Musik, am Leben ansich. Das Einzige was sie wirklich kann, ist ihr Job. Hier sehen, aufgrund der Arbeitsuniform, alle Mitarbeiter gleich aus, hier spult man sein Programm ab und trägt eine vorgegebene Maske. Außerhalb des Konbinis ist Keiko ein Sonderling.

Von ihrem Umfeld, Freunden ( die man ihr aufgrund ihrer Emotionslosigkeit gar nicht zutraut ) und Familie wird sie immer wieder bedrängt, weil ihr Leben einfach nicht voranschreitet.

Irgendwann da reicht es ihr schließlich und da kommt ihr ihr Exkollege Shiraha gerade recht. Er ist ein zynischer Mann Anfang 30, der eine verdrehte Vorstellung vom Leben hat und mit seiner seltsamen Lebenseinstellung überall aneckt. Für Keiko allerdings wird er zum Projekt. Wenn sie ihn einfach bei sich aufnimmt und mit ihm zusammenlebt, dann wird man sie schon bald in Ruhe lassen.
Was sie nicht bedacht hat, ist, wie kompliziert ihr Leben dadurch erst recht werden wird.

Ich kann nicht sagen, das mich dieser 145 Seiten dünne und doch sprachlich so gewaltige Roman nicht unterhalten hätte. Das hat er zweifellos, trotz des vielen Zynismus und seiner absurden und kühlen Atmosphäre. Aber hundertprozentig begeistern konnte er mich dennoch und trotz des Untertitels "Der Sensationsroman aus Japan" leider nicht.

Sayaka Murata spiegelt hier ganz klar meine Vorstellung der japanischen Bevölkerung wider: Ausgesucht höflich, ja fast schon auf Höflichkeit und Perfektion programmiert, fleißig wie die Ameisen und bestrebt niemals negativ aufzufallen oder aus der Reihe zu tanzen. Da polarisiert Keiko mit ihren seltsamen Anwandlungen und ihrem Wunsch da irgendwie in den Haufen hineinzupassen schon irgendwie. Alles macht Sinn und trotzdem blieb ich am Ende mit der Frage zurück, was ich da eigentlich gelesen habe und was mir die Autorin letzten Endes vermitteln wollte, außer einem teilweise sehr fragwürdigen Gesellschaftsbild.

Ich bin ehrlich, ich weiß nicht ob ich diesen Roman empfehlen will oder nicht. Es ist kein schlechter Roman, sprachlich sehr gut, von der Atmosphäre seltsam und trotzdem packend, aber auch irgendwie distanziert und zumindest für mich zu nichtssagend. Vielleicht habe ich den Kern der Sache aber auch einfach nicht verstanden oder schlicht übersehen.

Wer Interesse an dem Roman hat, der sollte sein Glück wirklich versuchen und wer vorhatte ihn eh nicht unbedingt zu lesen, der kann es auch getrost sein lassen.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Leider nicht mein Fall :(

Fanatic
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Ah no, not my cup of tea !!!

Leider muss ich wohl endlich und endgültig einmal einsehen, das diese Geschichten in denen es um Fangirls, Fanfiction und Co. geht einfach nicht mein Ding sind. Vielleicht ...

Ah no, not my cup of tea !!!

Leider muss ich wohl endlich und endgültig einmal einsehen, das diese Geschichten in denen es um Fangirls, Fanfiction und Co. geht einfach nicht mein Ding sind. Vielleicht bin ich zu alt oder einfach nicht modern genug, um sowas noch gut finden zu können, was nicht heißt, das ich nicht auch hin und wieder zu einem Fangirl mutiere, aber eben nicht so krass und ausschweifend wie die Protagonistinnen in Büchern. Oder, um es explizit auszudrücken: Wie Violet.

Die ist nämlich ein riesengroßer Fan der Buch- und Filmreihe GALGENTANZ. Ein so großer Fan, das sie diese Reihe vehement und verbissen verteidigt, wann immer jemand etwas anderes behaupten will, als das "Galgentanz" großartig ist.
Womit allerdings auch Violet niemals gerechnet hatte, ist, das sie irgendwann vielleicht einmal selbst Teil dieser Reihe sein würde.

Als sie mit ihren Freunden eine Convention besucht, da geschieht plötzlich etwas ganz Merkwürdiges. Plötzlich befindet sie ich IN Galgentanz und muss in die Fußstapfen ihrer Heldin Rose treten, um die Geschichte zu retten, aber auch sich selbst und ihre Freunde.

Hach ja, es hätte so schön sein können ! Ich war im Vorfeld echt total neugierig auf das Buch, weil sich die Idee ziemlich cool und neu anhörte. Als ich dann zum ersten Mal das Buch in der Hand hatte, hat mich außerdem diese geniale Aufmachung mit dem durchsichtigen Schutzumschlag angesprochen.

Doch als ich dann anfing zu Lesen, da merkte ich schnell, das Violet und ich keine Freunde werden würden. Nicht weil ich sie unsympathisch gefunden hätte, ( zwischendurch hat sie echt genervt, aber es ging ), sondern vielmehr weil ich mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen konnte. Und sowas ist ja direkt schon mal ein dicker fetter Minuspunkt, auch wenn es an mir selbst lag.

Die Geschichte ansich war recht spannend gehalten und ich muss sagen, das ich nach wie vor ein großer Fan der Idee bin, die dahintersteckt. Allerdings gab es auch immer wieder einige Längen, die den Lesefluß etwas zäh machten.

Für mich war dieses Buch, trotz hoher Erwartungen, nicht wirklich ein Highlight, sondern eher die Erkenntnis, das ich in Zukunft die Finger von Romanen lasse, in denen es um Fanzeug geht.

Wer sowas jedoch gerne mag, der kommt hier garantiert voll auf seine Kosten und sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren !!!

Veröffentlicht am 01.03.2018

NIcht CoHo's bester Roman, auch nicht der Schlechteste....gutes Mittelmaß würde ich sagen.

Nur noch ein einziges Mal
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Diese Rezension wird wohl ein harter Gang und sicher ein wenig anders, als meine sonstigen Rezensionen, denn geht man nach der breiten Masse, dann darf man im Vorfeld am besten überhaupt nichts über dieses ...

Diese Rezension wird wohl ein harter Gang und sicher ein wenig anders, als meine sonstigen Rezensionen, denn geht man nach der breiten Masse, dann darf man im Vorfeld am besten überhaupt nichts über dieses Buch erzählen, um die Leute, die es noch nicht gelesen haben, nicht unnötig zu spoilern. Überhaupt sollte man vorher auch gar nichts über dieses Buch lesen, da dies dazu führen könnte, das man sich die Geschichte damit ruiniert.

Wisst ihr, ich bin wirklich ein Fan von Colleen Hoovers Romanen ( außer von Hope ), aber dieses Mal verstehe ich den Hype ums Buch nicht. Ich verstehe nicht, warum man so ein Geheimnis aus dem Thema dieses Romans macht und ich verstehe auch nicht, warum das Buch so derart in den Himmel gelobt wird.

Es ist in der Tat ein sehr sehr guter Roman, einer der mir durchaus ans Herz ging und einer der eine wichtige Botschaft vermittelt, keine Frage. Vor allem aber ist es CoHos persönlichster Roman, in dem sie Erlebnisse ihrer Kindheit aufarbeitet. Natürlich tut sie das in ihrer gewohnten Manier, deshalb ist "Nur noch ein einziges Mal" auch ein Roman den ich durchaus empfehlen kann. Es ist einfach CoHo. Wer sie bis hierhin nicht mochte, der wird sie auch weiterhin nicht lesen und wer sie liebt, der kauft sowieso uneingeschränkt jeden Roman.

Mich persönlich hat sie hier aber nur so mittelmäßig überzeugt. Es gab zu viele Zufälle, die Bekanntschaften in dieser Geschichte wirkten auf mich zu konstruiert, das Thema das Colleen Hoover hier aufarbeitet war zwar ungewohnt anders, aber für mich wars jetzt auch nichts Neues, denn ich habe bereits Bücher mit gleichem Thema gelesen, welche wirklich hart an meine Belastungsgrenze gingen. Das Trauma das Lily erlebt, sowohl in ihrer Kindheit, als auch später als Erwachsene wird hier für meinen Geschmack mal wieder viel zu leicht aufgearbeitet. Lily ist stark und ich bewundere wie taff sie sich aus ihrer Situation kämpft und trotzdem erschien mir alles zu inszeniert, zu einfach gelöst.

Was mir wiederum sehr gut gefallen hat, war die Liebesgeschichte die Colleen Hoover hier schafft. Nicht die Geschichte um Ryle und Lily, sondern die um Lily und Atlas. Ich fühlte mich beim Lesen nochmal in meine eigene Jugend versetzt und habe mich dabei an meine erste große Liebe erinnert, die ähnlich intensiv und stark war, wie die von Lily und Atlas. Als die beiden sich nach Jahren wiedersehen, da tat es mir in der Seele und auch schon beinahe körperlich weh, das Lily nicht erkennt, das Atlas immer schon der Richtige für sie gewesen wäre. Ich hätte sie anschreien können, weil sie so blind ist ! Und vielleicht ist das auch so ein Punkt, der dazu beigetragen hat, warum ich von der ganzen Geschichte nur mäßig begeistert war: Es gab zu wenig Atlas und zu viel Ryle. Mit dem ich nichts anfangen konnte, weil er mir von Anfang an zu Karriereorientiert war und ich irgendwie einen sehr distanzierten Blick auf ihn hatte.

Und so im Gesamten ? Da war mir ein ernstes und sehr wichtiges Thema irgendwie doch zu verkitscht ausgearbeitet. Colleen Hoover möchte mit diesem Buch eine Botschaft vermitteln und teilweise wird ihr das vielleicht auch gelingen, gerade in Bezug auf junge Mädchen die das Buch sicher lesen und sich, sollten sie jemals ( hoffentlich nicht ) in eine ähnliche Situation geraten wie Lily, erinnern und aus ihrem Leben ausbrechen. Aber Menschen die so etwas schon erlebt haben, die haben unter Umständen ein echtes Trauma und das arbeitet man leider nicht einfach so auf.

Fazit:
"Nur noch ein einziges Mal" ist nicht CoHos bester Roman für mich, auch nicht der Schlechteste. Er ist gutes Mittelmaß. Er behandelt ein ernstes Thema, welches aber noch besser hätte ausgearbeitet werden können und hat mich nur teilweise berührt.

Wer nach Romanen mit einem ähnlichen Thema sucht, dem empfehle ich den Roman UGLY von der australischen Autorin Margaret McHeyzer ( gibts jedoch nur auf Englisch ).