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Buchstabenpoesie

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Veröffentlicht am 19.08.2018

Romantisch & idyllisch - herrlich!

Alles, was du suchst
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Inhalt
Cameron ist als Webdesignerin in New York tätig. Dort hat sie sich mit ihrer Freundin Lucy eine eigene Firma aufgebaut. Als sie den Auftrag erhält, in Vermont einen familiengeführten Online-Shop ...

Inhalt
Cameron ist als Webdesignerin in New York tätig. Dort hat sie sich mit ihrer Freundin Lucy eine eigene Firma aufgebaut. Als sie den Auftrag erhält, in Vermont einen familiengeführten Online-Shop zu gestalten, ahnt sie nicht, dass das ihr Leben auf den Kopf stellen wird. Mit dem Auto macht sie sich für Recherche Zwecke auf den Weg dorthin und trifft als erster auf Fred - einen Elch, der mitten auf der Straße steht. Besser kann der Start für ein Mädchen aus New York wohl kaum sein. Durch den Zusammenprall mit Fred ist nicht nur ihr Gesicht entstellt, auch ihr neuer Mini Cooper hat einen ordentlichen Schaden davon getragen. In diesem ganzen Schlamassel trifft sie dann auch noch auf Will, ihren Retter in der Not, der so alles andere als nett zu sein scheint. Doch sie täuscht sich. Denn was alles wie ein furchtbarer Start in Vermont erscheint, wird von Tag zu Tag schöner. Sie lernt die Familie ihres Auftraggebers kennen und schließt sie immer mehr in ihr Herz. Ein Teil dieser Familie ist Will, in den sie sich verliebt. Doch hat die Liebe ein Chance, wenn zwei Menschen ein komplett unterschiedliches Leben führen? Und ist die Liebe stärker als die Entfernung zwischen den beiden Städten?

Beschreibung
Das Cover des Buches sagt so viel über den Inhalt aus. Die Landschaft lässt einen von Vermont träumen, von der idyllischen und ruhigen Landschaft. Von der Natur mit seinen Elchen und der ganz besonderen Ruhe. Auch Will und Cameron sind darauf zu sehen. Er mit Holzfällerhemd, der Mütze auf den Kopf und den dicken Stiefeln, richtig männlich und naturverbunden. Während Cameron noch zwischen dem New Yorker Business Mädchen steckt und der Frau, die sich so sehr in Will und das Leben auf dem Land verliebt hat. Man sieht die Zuneigung der Beiden zueinander und dass sie etwas ganz besonderes verbindet.

Der Schreibstil hat mir ganz besonders gut gefallen. Sie hat einen leichten, teilweise melancholischen Schreibstil, der sich gut weglesen ließ, bzw. hören ließ. Ich hatte sofort ein Bild von der Landschaft vor Augen und habe mich bei der Familie von Will umgehend wohl gefühlt. Sie hat Charaktere geschaffen die alle auf ihre Weise unheimlich sympathisch und liebenswert sind. Alles sind unterschiedlich und trotzdem glaubwürdig. Es ist toll eine so große Familie kennen lernen zu dürfen, die rundum herzlich ist und nicht nur Cameron sofort aufnimmt, sondern auch den Leser.
Vor allem die Gefühle von Will und Cameron kamen gut rüber. Vielleicht etwas zu sensibel und sentimental. Etwas zu nachdenklich und vorsichtig, aber dadurch dass Cameron ohne Mutter aufgewachsen ist und einen Vater hat, der scheinbar kein wahres Interesse an ihr zeigt, ist es auch verständlich.
Cameron war für mich zuerst die Großstadttussi, die aber schnell ihr wahres Gesicht gezeigt hat. Die melancholisch ist, nachdenklich und vorsichtig. Die nichts unüberlegtes tut und ein großes Herz für die Familie von Will ist.
Will zeigt sich erst distanziert, kühl und beharrt auf seiner Meinung, was vollkommen verständlich ist. Als er Cameron jedoch genauer kennen lernt, gewährt er ihr unmittelbar Eintritt in seine Gefühlswert, hört ihr zu und nimmt Tipps von ihr an. Er kann sich besser mit ihrer Arbeit identifizieren und sie verstehen.
Ich habe beide sofort ins Herz geschlossen und mich so sehr an die Familie gewöhnt.
Dass es zwischen den beiden schnell intimer wird, war zu erahnen. Dennoch fand ich es gut, dass die Erotikszenen in diesem Buch nicht überhand genommen haben, sondern dass es viel mehr um die Liebesgeschichte zwischen Will und Cameron ging, um ihre Arbeit und die Familie.

Meinung
Für mich ist das Buch ein 5 Sterne Buch. Es hat einfach alles, was ein Leser sich von einem romantischen Roman wünschen kann. Ein wenig Gemütlichkeit im Winter, ein wenig Herzschmerz, ein wenig Erotik und ganz viel Herz.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Verträumt

Fünf am Meer
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Inhalt
Linn wohnt mit ihrem Freund Martin in München. Sie hat einen tollen Job, gute Freunde und nette Arbeitskollegen. Als sie etwas früher als geplant nach Hause kommt, traut sie ihren Augen nicht - ...

Inhalt
Linn wohnt mit ihrem Freund Martin in München. Sie hat einen tollen Job, gute Freunde und nette Arbeitskollegen. Als sie etwas früher als geplant nach Hause kommt, traut sie ihren Augen nicht - sie erwischt Martin bei einem Schäferstündchen mit ihrer Arbeitskollegin. Kurzerhand schmeißt sie ihn raus. Es scheint, als würde die ganze Welt über ihr zusammen brechen. Doch von so schnell wie ihr Leben sie aus der Bahn geworfen hat, wendet sich alles zum Guten. Denn nur kurze Zeit später, steht ein Herr vor ihrer Tür, der in Sachen Erbrecht unterwegs ist und Linn von ihrem Erbe - einem Haus in den Hamptons - erzählt. Linn packt ihre Sachen und macht sie auf den Weg zu diesem Haus, in dem ihre verstorbene Tante mit fünf weiteren älteren Herrschaften gewohnt hat.
Die fünf wachsen Linn sofort ans Herz und sie befindet sich in einem Zwiespalt, der für sie nicht so einfach zu lösen ist. Einerseits könnte sie die 11 Millionen Dollar gut gebrauchen, die das Haus beim Verkauf erbringen würde, andererseits kann sie die Herrschaften nicht heraus werfen.
Dann kommen urplötzlich auch noch Geheimnisse ihrer verstorbenen Tante Dotty zum Vorschein und ein gut aussehender und attraktiver Journalist.

Beschreibung
Das Cover ist wunderschön sommerlich. Dieses helle strahlende blau und dazu die bunte Schrift sind einfach absolut Urlaub, Strand, Meer. Man fühlt sich sofort an einen anderen ruhigen Ort versetzt. Kann die Atmosphäre einfangen und hat sofort diese entspannte Ruhe, die man am Meer und vor allem in einem gemütlichen Häuschen hat. Durch das leicht verspielte, wirkt das Buch unheimlich verträumt und zart.
Die Autorin hat einen sehr schönen flüssigen Schreibstil. Ich konnte das Buch in einem Zuge weglesen. Besonders toll, dass sie mit vielen stilistischen Mitteln arbeitet und den Leser an genau den Ort führt, an dem das Buch spielt.
Die Charaktere im Buch sind mir alle unheimlich sympathisch. Ich mochte die fünf älteren Herrschaften. Sie sind mir so ans Herz gewachsen, mit ihrer teilweise distanzierten, aber so liebevollen Art. Sie bekommen immer wieder kleine Auftritte in dem Buch. Letztendlich zieht sich allerdings ein anderer roter Faden durch das Buch.
Auch in Linns Situation konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich konnte gut nachempfinden, in welchem Zwiespalt sie sich befindet und was ihre Gefühle mit ihr machen. Ted war von Anfang an mein Favorit, dass er eine Frau und Kinder hat, war für mich wohl genauso traurig, wie für Linn. Ted ist zurückhaltend und doch einfach immer da. Er ist einfach ein Multitalent und steht dabei jedem zur Seite. Dass Linn Alan, der Kunstjournalisten allerdings nicht durchblickt, konnte ich nicht recht nachvollziehen. Aber als Frau lässt man sich manchmal auch etwas zu schnell um den Finger wickeln.
Die Geheimniskrämerei um Dotty hat sich etwas gezogen, bzw. fiel es mir nachher etwas schwer dabei zu bleiben und sich zu überlegen, was nun wirklich war und was nicht.

Meinung
Ich habe das Buch mit 5 Sternen bewertet. Es war so wunderbar sommerlich und leicht. Die Atmosphäre hat mich einfach ergriffen und ich konnte mich so gut fallen lassen und alles um mich herum abschalten. Gleichzeitig hatte es einen kleinen Hauch Spannung und sehr viel Liebe. Es hat mich wirklich überzeugt!

Veröffentlicht am 11.07.2018

Gefühlvoll bis zum Ende!

Nur noch ein einziges Mal
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Inhalt
Lilly geht noch zur Schule, als sie Atlas kennen lernt. Die Begegnung der beiden ist keine gewöhnliche, denn Atlas wohnt ihm verrotteten Nachbarhaus nebenan - alleine. Ohne Möbel, ohne Dusche, keine ...

Inhalt
Lilly geht noch zur Schule, als sie Atlas kennen lernt. Die Begegnung der beiden ist keine gewöhnliche, denn Atlas wohnt ihm verrotteten Nachbarhaus nebenan - alleine. Ohne Möbel, ohne Dusche, keine Kleidung. Lilly hilft ihm durch diese schwere Zeit und beherbergt Atlas immer mal wieder für eine Zeit, ohne dass ihre Eltern etwas davon wissen. Die beiden verbindet eine große Freundschaft, denn auch Atlas weiß etwas über Lilly, was sonst keiner weiß. Lillys Vater misshandelt und schlägt ihre Mutter. Immer wieder bekommt Lilly diese Auseinandersetzungen mit, bis sie irgendwann selber mit dem Messer auf ihren Vater los geht.
Nur kurze Zeit später haut Atlas nach Boston ab - denn dort soll alles besser sein. Diese räumliche Trennung führt zu einem scheinbaren Ende ihrer Freundschaft.
Auch Lilly verschlägt es beruflich nach Boston. Hier lernt sie Ryle kennen. Er ist Arzt, gibt sein Leben für sich auf und die beiden verlieben sich ineinander. Doch so schön wie alles scheint ist es nicht, denn Ryle zeigt immer mal wieder Charakterzüge, die ihr Vater auch gezeigt hat.
Lilly ist hin und her gerissen, sie verzeiht Ryle und schließlich heiraten die beiden. Doch durch einen Zufall steht auf einmal Atlas in einem Restaurant vor ihr. Ryle wittert Konkurrenz und kann seine Eifersucht nicht vor Lilly verbergen.
Schließlich kommt es soweit, dass er Lilly fast vergewaltigt, nachdem er sie brutal zusammen geschlagen hat. Lilly beschließt das einzig richtige und trennt sich nach der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter von ihm. Von Atlas erhält sie während dieser Zeit häufiger Unterstützung. Schließlich merken beide, dass sie die gesamte Zeit etwas füreinander empfunden haben und gehen eine Beziehung ein.

Beschreibung
Das Cover finde ich wunderschön. Es ist so wunderbar schlicht gehalten mit einer leichten Eleganz, was die Bücher von Colleen Hoover so besonders machen und exakt den Schreibstil der Autorin wiedergeben. Durch diese Schlichtheit, mit den zersplitterten Blütenblättern, wird eine Zerbrechlichkeit zum Vorschein gebracht. Die Blütenblätter wirken so zart, dass man sie kaum berühren mag ohne etwas kaputt zu machen. Und genauso ist es mit dem Herz von Lilly.
Mich spricht das Cover absolut an. Es enthält genau die Farben, die ich gerne mag. Das sanfte Rosa der Schrift, gepaart mit dem weißen Hintergrund ist genau mein Geschmack. Der weiße Hintergrund ist kühl, während das Rosa gefühlvolle Handlungen widerspiegelt.

Das Buch startet sofort mit der Handlung. Man lernt unmittelbar die Situation bei Lilly zu Hause kennen. Die Begegnung mit Ryle folgt sofort und immer wieder kleine Rückblicke in ihre Vergangenheit. Durch diese Blicke in Lillys Vergangenheit, baut man eine größere Bindung zu der Protagonistin auf und kann noch besser mit ihr mitfühlen. Sie schreibt in ihr Tagebuch, was sie wirklich beschäftigt, worum sie sich Gedanken macht und was sie fühlt. Wie sich ihre Bindung zu Atlas aufgebaut hat und auch wie sie zu ihrer Mutter steht. Lilly ist selbstbewusst, authentisch, gefühlvoll und taff. Sie hat sich ihr eigenes Leben aufgebaut und ist von niemandem abhängig.
Ihre Gefühle zu Ryle werden deutlich gemacht. Die Entscheidungen die sie treffen muss sind nicht nur für sie, sondern auch für den Leser hart. Ich konnte sehr gut mitfühlen und mich in ihre Situation hineinversetzen. Klar denkt man, es sei die richtige Entscheidung sich von Ryle zu trennen, doch die Liebe die man für einen Menschen empfindet ist oft sehr groß und die Hoffnung auf eine Besserung genauso. Klar, dass es ihr schwerfällt sich von diesem geliebten Menschen zu trennen.

Dennoch habe ich mich erst auch etwas in Ryle verliebt. Dass er alles für sie aufgibt scheint ein positives Zeichen zu sein. Seine ganz große Liebe. Mit der Zeit wird er zum Glück etwas unsympathischer, so dass man froh ist, als Lilly letztendlich einen Schlussstrich zieht. Hier kommt dann nochmal Ryles liebevoller warmer Charakter zum Vorschein.
Mein Herz schlägt dennoch für Atlas. Es ist von vorne herein eine ganze besondere Atmosphäre zwischen beiden. Atlas ist immer für sie da. Er versteht Lilly, steht hinter ihr und weiß quasi alles über sie.

Den Schreibstil der Autorin finde ich toll. Das Buch lies sich immer gut weg lesen. Es war spannend, romantisch und überaus gefühlvoll. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen. Vielleicht auch, weil man immer gedacht hat, es passiert nochmal etwas viel schlimmeres.

Meinung
Ein eindeutiges 5 Sterne Buch. Hier hat einfach alles gepasst! Eine gefühlvolle Geschichte, mit wunderbaren Charakteren. Einen besonderen Charakter hat das Buch durch die Sätze der Autorin am Ende bekommen. Es ist realitätsnah geschrieben.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Leichte Lektüre mit sanftem Tiefgang!

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Inhalt
Annika Paulsen ist eine junge Lehrerin am Werther-Gymnasium im Stadtteil Eppendorf. Sie unterrichtet gerne dort. Die Kinder sind freundlich, hilfsbereit und zeigen stets viel Anstrengungsbereitschaft. ...

Inhalt
Annika Paulsen ist eine junge Lehrerin am Werther-Gymnasium im Stadtteil Eppendorf. Sie unterrichtet gerne dort. Die Kinder sind freundlich, hilfsbereit und zeigen stets viel Anstrengungsbereitschaft. Am Tage ihres Geburtstages kommt sie nichts ahnend in die Schule und wird an die Astrid-Lindgren-Schule versetzt - kurz ALS. Der Alptraum aller Lehrer!
Den Gerüchten nach zu urteilen werden hier Drogen genommen, die Kinder machen schlechte Schulabschlüsse und die Lehrer müssen in die Psychiatrie eingewiesen werden.
Für Annika der blanke Horror. Doch sie nimmt sich vor alles dafür zu geben, wieder an ihre alte Schule zurück zu kommen und möchte deshalb besonders viel Engagement an dieser Schule zeigen, damit das Werther Gymnasium bemerkt, was ihnen mit Annika eigentlich fehlt. Also gründet Annika eine Musical AG und holt einen alten Schulkameraden, der mittlerweile als Regisseur arbeitet mit ins Boot und verliebt sich schon beim ersten Anblick wieder in Tristan. Doch dabei bleibt es nicht. Die Schüler haben ihrer ganz eigenen Willen und tanzen ihr auf der Nase herum, sie sind ganz anders als die Schüler des Werther-Gymnasiums. Jedes der Kinder hat seinen eigenen Willen und seine ganz eigene Geschichte.
Durch die Musical AG kommt Annika ihren Schülern näher und auch die Schüler wachsen mehr und mehr zusammen. Sie beginnen an ihre Träume und Wünsche zu glauben. Auch Annika kommt sich selber wieder näher. Sie beginnt damit ihre Vergangenheit zu verarbeiten, mit Hilfe von guten Freunden. Doch was ist mit Sebastian, ihrem eigentlich guten Freund und Nachbar? Auf einmal verspürt sie ein kribbeln, wenn sie ihn sieht.

Beschreibung
Das Cover des Buches gefällt mir hervorragend. Es ist farblich gut auf die anderen Cover der Bücher abgestimmt. Es wirkt fröhlich, sommerlich und leicht. Das einzige Manko ist, dass auf diesem Buch Cover leider keine Streifen zu finden sind, wie es bei seinen Vorgängern der Fall war. Auch der Titel „Wenn einfach wär würd’s jeder machen“ ist wieder gut gewählt und beschreibt das typische Leben von so vielen von uns.

Die Handlung beginnt gleich mit dem einschneidenden Erlebnis, dass Annika versetzt wird. Es wird nicht lange gefackelt und schon ist sie mittendrin im ALS Chaos. Dabei finde ich es schön, dass Annikas Gedanken immer wieder eine große Rolle spielen und man so mehr über sie erfährt. Für mich war es stets nachvollziehbar, was sie gedacht hat und wie sie gehandelt hat. Ich konnte mich wirklich gut in Annika hinein versetzen und mitschwingen. Ihre Situation mit Meikel, mit Sebastian, mit Tristan usw. hat mich oft sehr getroffen und ich habe mit ihr mitgefühlt.
Dadurch dass Petra Hülsmann sich für die Ich-Perspektive entschieden hat, kam ich als Leserin Annika noch näher. Ihre Charaktere sind alle so schön greifbar und nah am Alltag dran. Da ist keiner dabei, der so gar nicht in das Leben passt und „too much“ ist. Selbst Tristan und Heaven-Tanita zeigen wirklich wahrheitsgetreuen Züge.
Über die Geschichte hinweg sind unglaublich viele Entwicklungen zu verzeichnen. Beinahe alle Charaktere machen einen großen Sprung und man kann verfolgen wie Annika von einer jungen ruhigen Lehrerin, zu einer selbstbewussten, eigenständigen Lehrerin wird, die sich für ihre Schüler einsetzt. Die Schüler entwickeln sich zu einer Gemeinschaft, aber jeder einzelne von ihnen ändert ebenfalls seine Denkweise, sie schlüpfen - im wahrsten Sinne des Wortes - in andere Rollen hinein und bekommen vor Augen geführt, dass auch sie Entscheidungen treffen können, dass sie gefragt werden, was sie wollen und sich jemand für die Kinder interessiert.

Für mich auch immer wieder ein Highlight - die Begegnungen mit Knut.

Natürlich kommt auch die Liebe in diesem Buch nicht zu kurz. Tristan oder Sebastian, fragt man sich zu Beginn des Buches und wird ziemlich schnell auf die richtige Bahn gelenkt. Sebastian ist ein wirklicher lieber Mann, der voll und ganz hinter Annika steht und sie unterstützt, indem was sie tut. Annika kann sich auf ihn verlassen, auch wenn sie sich ihrer Liebe zu ihm erst später bewusst wird, bzw. in der Lage ist diese Gefühle zu akzeptieren und sich diesen anzunehmen.

Meinung
Von mir gibt es für dieses Buch 5 Sterne. Ich bin wieder hin und weg von diesem Buch. Petra Hülsmann hat wieder einen Roman hervorgebracht, der einem den Frühling und Sommer etwas versüßt, gleichzeitig etwas zum Nachdenken anregt und auf leichte Art und Weise Tiefgründige Themen verarbeitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 30.03.2018

Dieses Buch berührt ganz tief im Herzen!

Dem Abgrund so nah
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Inhalt
Danny ist gerade erst zehn Jahre alt, als sein Leben eine Schicksalhafte Wendung nimmt. Seine Mutter verliert durch einen tragischen Unfall ihren ungeborenen Sohn Liam. Vor lauter Wut und Enttäuschung ...

Inhalt
Danny ist gerade erst zehn Jahre alt, als sein Leben eine Schicksalhafte Wendung nimmt. Seine Mutter verliert durch einen tragischen Unfall ihren ungeborenen Sohn Liam. Vor lauter Wut und Enttäuschung darüber, erdrischt Danny’s Vater den Familienhund. Doch er hat einen Beobachter, der einen großen Schock davon trägt - Danny. Ihn machen seine Eltern für den Tod des ungeborenen Sohnes verantwortlich.
Seine Mutter versinkt in einer großen Depression und lebt nur noch in der Vergangenheit. Dass sich Danny komplett verändert bekommt sich gar nicht mit. Beide existieren nebeneinander her. Jeglicher Wunsch nach Zuwendung von Danny’s Seite aus gehen an ihr vorbei.
Währenddessen verbringt Aiden die Nächte immer häufiger mit fremden jungen Männern, bis Danny einen von ihnen trifft und sich mit ihm im Badezimmer der Familie unterhält.
Dies macht sich Danny’s Vater zu nutze und erpresst seinen Sohn, indem er seine trotz allem immer noch sehr geliebte Mutter in die Situation hinein zieht. Um das Familienwohl zu schützen willig Danny ein, dass Aiden alles mit ihm machen darf.
Jeden Freitagabend geht er zu Danny ins Bett und vergewaltig ihn auf schlimmste Art und Weise, verweigert sich Danny, so schlägt er ihn bis er teilweise selbstbewusst in der Ecke liegt. Bis zu dem Zeitpunkt, als Danny ins Sommercamp geht und ein französisches Mädchen kennen lernt. Ihr hat er es zu verdanken, dass er es endlich schafft, sich von seiner Familie zu lösen, nachdem alle Fluchtversuche gescheitert sind.

Beschreibung
Der Titel und das Cover sagen eigentlich alles über dieses Buch. Danny ist immer wieder dem Abgrund nah. So nah, dass er sich selber verliert, dass er manchmal aufhören möchte zu kämpfen, dass er nach fremder Hilfe schreit, die aber niemand erhört.
Das Cover wirkt düster durch die schwarzen schattigen Silhouetten. Silhouetten, die einen dunklen Schatten auf Danny’s Leben werfen, die ihn in eine tiefe Finsternis hüllen und ihn drohen zu erschlagen, in sich zu ziehen. Das dunkle blau ein Zeichen von Einsamkeit, gleichzeitig für Harmonie, die Hoffnung auf Frieden.
Ein kleiner heller Fleck auf dem Cover, vielleicht die Sonne. Ein kleines Zeichen für Hoffnung, für die Lebensfreude die Danny trotz alle dem noch immer in sich trägt.

Das Buch macht keine großen Umschweife oder verliert zwischendurch den roten Faden, indem es zu anderen Themen übergeht. Es beschreibt die unverhohlene Wahrheit vom Leben des kleinen Jungen Danny und das auch emotionalste und erschreckendste Art und Weise. Dennoch jederzeit so, dass man als Leser nie das Bedürfnis empfindet vor lauter Grausamkeit das Buch zur Seite zu legen und es nie wieder in die Hand zu nehmen. Als Leser fühlt man zwar die gesamte Zeit mit, möchte den Vater am liebsten auf der Stelle aus Danny’s Leben verbannen und dem kleinen Jungen nichts sehnlicher wünschen als Seelenfrieden. Aber durch den hervorragenden ehrlichen und emotionalen Schreibstil der Autorin die eine wirklich hervorragende Ebene findet um die Wahrheit von Danny auf das Papier zu bringen, konnte ich als Leser immer dabei bleiben und sofort wieder in die Handlung zurück finden.
Teilweise hätte ich vor lauter Wut auf den Vater das Buch gerne gegen die Wand geworfen. Mich hat das Schicksal der kleinen Jungen sehr getroffen. Es ist bewundernswert, wie viel Lebensenergie und Mut er trotzdem immer wieder aufgebracht hat. Vielleicht sollten wir uns alle ein Beispiel an ihm nehmen und nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, beim kleinsten Problem. Denn trotz allem ist Danny ein positiver Junge.

Danny ist so wunderbar ehrlich. Er macht eine große charakterliche Entwicklung durch, die bei solch schrecklichen Dingen wohl nicht ausbleiben. Was ich allerdings genau meine, ist die Entwicklung, die er am Ende des Buches zeigt. Das er sich wehrt, seinem Vater Kontra gibt und so gar nicht mehr nach den Regeln von Aiden spielt. Dass er irgendwann merkt, dass er seine Mutter daheim lassen muss, um sich selber zu retten.

Meinung
Für mich war dieses Buch ein absolutes 5 Sterne Buch. Irgendwie fällt es mir schwer zu sagen, dass das Buch toll oder schön war, denn eigentlich ist es zutiefst erschreckend und grauenvoll. Andererseits ist es wohl Danny’s großer Wille am Leben zu bleiben, optimistisch zu sein und stets das Positive zu sehen, was das Buch so unglaublich stark und spannend macht.
Denn was hält den Leser eigentlich dabei, so ein Buch weiterzulesen, indem man einem kleinen Jungen durch das Leben folgt, der so ein Leben wie er es führt niemals verdient hat, niemals hätte erleben dürfen - wie auch sonst kein Kind. Und trotz den viele Schlägen, Vergewaltigungen und seelischen Schäden, die Danny zugefügt werden, bleibt der Leser dabei. Denn Danny kehrt immer wieder zu sich zu zurück, er kämpft. Er kämpft für sich und für sein Leben. Genau das ist es, was ich mir als Leser durchgängig gewünscht habe, dass Danny einen Ausweg finden wird und irgendwann ein besseres Leben führt als das, was einen Großteil seines Lebens ausmacht.
Ich war sehr hin und her gerissen, was den zweiten Teil der Trilogie betraf. Zum Glück, habe ich alle drei Teile gemeinsam gekauft, denn sonst hätte ich wohl niemals den zweiten Teil gelesen. Wenn man den ersten Teil kennt, kennt man den zweiten und den drittel Teil auch, war mein Gedanke und wurde darin NICHT bestätigt. Im Gegenteil, dieser zweite Teil ist noch herzergreifender und emotionaler als der erste.
Ich bin einfach immer noch so überwältigend von diesem mehr als starken zweiten Teil. Ich kann nicht aufhören an dieses Buch zu denken, an Danny zu denken und daran, dass es nur noch einen Teil gibt.

Danke, für dieses Buch!

P.S. Vielleicht sollten wir alle die Augen offen halten, nach Gewalt und Missbrauch in Familien und uns häufiger in Streitfälle einmischen. Besonders Menschen in sozialen Berufen sollten kleine Zeichen wahrnehmen, sie hinterfragen und beobachten, damit kein Kind auf dieser Welt so ein Schicksal haben muss.