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Veröffentlicht am 03.04.2018

Starker Anfang, starkes Ende - der Mittelteil voll von Altbekanntem.

Kein Rockstar für eine Nacht
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Worum geht es?

Nach ihrer Geburtstagsnacht in Vegas wacht die 21-jährige Evelyn mit einem fetten Klunker am Finger auf und kann sich an nichts mehr aus der Nacht erinnern. Anders als ihr frischgebackener ...

Worum geht es?

Nach ihrer Geburtstagsnacht in Vegas wacht die 21-jährige Evelyn mit einem fetten Klunker am Finger auf und kann sich an nichts mehr aus der Nacht erinnern. Anders als ihr frischgebackener Ehemann, der niemand Geringeres ist als David Ferris, der Gitarrist der weltberühmten Rockband Stage Dive, und nicht besonders erfreut auf ihren Gedächtnisverlust reagiert. Was genau ist in der Nacht zwischen ihnen vorgefallen? Wieso reagiert David so wütend? Evelyn muss versuchen, ihre Gedächtnislücken zu füllen und wer, wenn nicht David, könnte ihr dabei am besten helfen?

Meine Meinung

In dieses Buch hatte ich ganz zu Beginn hohe Erwartungen gesetzt, weil es unfassbar stark und interessant anfing. Nicht beide haben ihr Gedächtnis verloren, sondern nur der eine Part, der andere ist verärgert darüber, dass die gemeinsame Zeit einfach so vergessen wurde. Das war für mich eine völlig neue Ausgangssituation und versprach einiges.

In der ersten Hälfte des Buches wurden meine Erwartungen auch komplett erfüllt. Es gab jede Menge interessante, aufregende und auch lustige Szenen zwischen den beiden. Manche Erinnerungen kamen zurück, wodurch sich die beiden (wieder) näherkamen. Diese Entwicklung mitzuverfolgen hat viel Spaß gemacht.

Dazu trug auch bei, dass Evelyn eine tolle Protagonistin ist. Zwar wirkte sie auf mich (außer ganz am Ende) viel jünger als sie ist, was mich manchmal sehr gestört hat, aber sie schaffte es immer wieder, meine Sympathie zu gewinnen. Sie ist nämlich ein unerwartet starker Charakter, gibt Kommentare gegenüber David ab, bei denen ich am liebsten applaudiert hätte, und lässt auch im großen Finale nicht alles mit sich machen. Sie steht für sich ein, egal, wie sehr sie David liebt. Das fand ich einfach große Klasse.

David mochte ich prinzipiell auch, aber so richtig erst ganz am Ende, weil ich sein Verhalten sehr oft nicht nachvollziehen konnte. Er hat ein sehr hitziges Temperament und kam mir in den Streitereien zwischen Evelyn und ihm oft wie ein kleiner Junge vor, der wütend mit dem Fuß aufstampft, weil er nicht bekommt, was er will.

Gefiel mir diese erste Hälfte trotz mancher Schwächen noch extrem gut, so baute das Buch in der zweiten Hälfte leider ab, weil das Zusammenfinden der Protagonisten meiner Meinung nach zu früh stattfand. Dadurch geht in meinen Augen immer extrem viel Spannung verloren und das war hier leider auch der Fall. Auf einmal entwickelte sich alles nach dem ganz typischen Schema eines Liebesromans: Die Protagonisten kommen zusammen, es gibt noch einmal einen großen Knall und am Ende finden die beiden wieder zusammen. Das fand ich sehr schade, weil das Buch so ungewöhnlich begonnen hatte.

Der große Knall wirkte auf mich auch sehr konstruiert. Da wurde die Aussprache schon fast unnötig hinausgezögert. Das große Finale war dann schon wieder viel besser und ich habe sowohl Evelyn als auch David auf einmal nochmal ganz anders, positiver, wahrgenommen. Sie wirkten älter und reifer. Das Ende hielt zwar nichts bereit, was man nicht irgendwo schon mal irgendwie gelesen hätte, aber es war ein guter Abschluss.

Insgesamt hat mich an dem Buch noch gestört, dass eigentlich ständig nur an der Oberfläche gekratzt wurde. Aus vielen Details oder Hintergrundgeschichten hätte man viel mehr machen können. Hier leider auch viel verschenktes Potential.

Fazit

Ein Liebesroman, der sehr spannend und vielversprechend beginnt, dann aber leider in Altbekanntes abdriftet und nur an der Oberfläche kratzt. Schade! Für zwischendurch aber unterhaltsam. 3,5 Sterne!

Veröffentlicht am 31.03.2018

Nichts Neues in dem Genre, aber unterhaltsam für zwischendurch.

Rock Kiss - Eine Nacht ist nicht genug
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Klappentext

In ihrer Kindheit stand Molly Webster wegen eines hässlichen Skandals ständig im Fokus der Medien. Seither hat sie sich geschworen, ein unauffälliges Leben zu führen. Doch dann begegnet ihr ...

Klappentext

In ihrer Kindheit stand Molly Webster wegen eines hässlichen Skandals ständig im Fokus der Medien. Seither hat sie sich geschworen, ein unauffälliges Leben zu führen. Doch dann begegnet ihr der Rockstar Zachary Fox, dessen verführerische Stimme und sinnliche Berührung ihr tief unter die Haut gehen. Ein One-Night-Stand – mehr sollte es nicht sein. Aber Molly merkt schnell, dass eine einzige Nacht mit Fox niemals genug für sie ist.

Meine Meinung

Dieses Buch hatte es mir auf den ersten Seiten furchtbar angetan, obwohl die Ausgangssituation absolut nichts Besonderes oder Neues in dem Genre ist: Sie schwärmt für den hinreißenden Rockstar und rechnet sich keinerlei Chancen bei ihm aus, dabei hat er sie schon längst ins Auge gefasst, will aber nur den richtigen Moment abpassen, um auf sie zuzugehen. Und er will auch ganz bestimmt nicht nur einen One-Night-Stand, wie sie denkt, sondern das volle Programm. Weil man aus ihrer Sicht keinerlei Hinweise darauf findet, war es besonders interessant, dass das Buch immer wieder auch seine Sichtweise aufgreift und dem Leser seine Gedanken mitteilt. Dies gerät manchmal etwas chaotisch, da es nicht klar markiert ist und es keine bestimmte Reihenfolge gibt - es switcht einfach irgendwie hin und her, wie es der Autorin gerade passt.

Gefallen hat mir das Buch vor allem auf den ersten Seiten besonders, weil ihre erste Konfrontation richtig amüsant und aufregend geschildert wird. Man fiebert bei diesem Paar direkt mit, weil sie zwei völlig verschiedene Menschen sind und trotzdem (oder gerade deswegen?) sofort die Funken fliegen - auch als Leser steht man bei den entsprechenden Szenen unter Strom, was es besonders unterhaltsam macht.

Molly und Fox waren mir auch auf Anhieb sympathisch. Sie wird zwar im Klappentext als schüchterne Bibliothekarin bezeichnet, kam auf mich aber nicht annähernd so rüber. Molly kann definitiv kontern und auch problemlos mal den Ton angeben. Fox war trotz seiner Bad-Boy-Ausstrahlung ein richtig lieber Kerl, der aber trotzdem diese herausfordende, neckende Art an sich hat, die immer wieder für amüsante Szenen sorgt, in denen die Luft nur so knistert. Ein sympathisches, interessantes Duo, das nicht nur auf sexueller, sondern auch auf emotionaler Ebene harmoniert.

Leider gibt es von den erotischen Szenen aber viel zu viele. Das ganze Buch lebt davon und es ist fast immer dasselbe. Dadurch kamen ab der Hälfte langsam Längen auf, da auch die Handlung nicht mehr wirklich etwas Spannendes bereithielt - beziehungsweise wusste ich als Leser nicht, worauf das Ganze noch hinauslaufen sollte. Ein paar Szenen am Schluss waren definitiv noch wichtig, um die Story abzurunden und die entsprechenden Hintergrundgeschichten von Molly und Fox abzuhaken, aber in der Mitte hätte man meiner Meinung nach das Buch etwas kürzen können.

Was mir jedoch ausgesprochen gut gefiel, war die Tatsache, dass einem auch Einblicke in die Geschichten der Nebencharaktere verschafft wurden, die in den nächsten Bänden im Mittelpunkt stehen. Bei jedem Pärchen konnte man schon ein bisschen reinschnuppern und wurde neugierig gemacht - die ganzen Liebesgeschichten aus der Reihe entwickeln sich sozusagen parallel und das Vergnügen hatte ich noch nie. Jetzt habe ich definitiv Lust, die Folgebände zu lesen und bin ganz gespannt, wie sich die Szenen jetzt aus der Sicht der anderen Charaktere gestalten.

Fazit

Für Liebhaber des Genres definitiv lesenswert, da Fox der perfekte Book Boyfriend ist, aber mir persönlich fehlte das Besondere in der Handlung. Ich bin gespannt, ob die Folgebände besser sind. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.03.2018

Lockerleichte Collegeromanze mit Versteckspielen & ganz viel Football.

Forever in Love - Das Beste bist du
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Der Klappentext klingt nach einer lockerleichten, aufregenden Collegeromanze mit ein bisschen Versteckspielen und ganz viel Football und genau das bekommt man als Leser auch. Leider aber nicht mehr.

Cora ...

Der Klappentext klingt nach einer lockerleichten, aufregenden Collegeromanze mit ein bisschen Versteckspielen und ganz viel Football und genau das bekommt man als Leser auch. Leider aber nicht mehr.

Cora Carmack hat einen angenehmen Schreibstil und einen Humor, der mich regelmäßig zum Schmunzeln gebracht hat. Vor allem das Kennenlernen der Protagonisten bereitet viel Freude, weil sie sich auf ungewöhnliche Weise kennenlernen und auf Anhieb erfrischend ehrlich und unkompliziert miteinander umgehen.

Nachdem Dallas auf einer Party ein Gespräch mitanhört, demzufolge Silas Moore nur mit ihr flirtet, weil er sie ins Bett bekommen will, schreit sie wutentbrannt ihren Frust von einem Balkon in die Nacht hinaus. Carson McClain, der seinen neuen Footballkollegen aus dem Weg gehen möchte, sitzt währenddessen unten im Garten und beobachtet das Spektakel amüsiert. Er macht auf sich aufmerksam und kommt nicht drumherum, mit ihr zu flirten, da er den Rotschopf auf Anhieb interessant findet. Noch interessanter wird sie ihm, als sie ihm verbietet, mit ihr zu flirten, und auf der Flucht vor Silas geradewegs von dem Balkon in seine Arme springt ...

Zwischen den beiden fliegen sofort die Funken, was auch bis zum Leser durchdringt. Leider scheint es für die beiden keine Zukunft zu geben, da eine Beziehung zur Tochter des Coaches Carsons Platz im Team gefährden könnte und Dallas sich ohnehin geschworen hat, nie wieder etwas mit einem Footballspieler anzufangen, wurde sie doch vor Jahren einmal sehr von einem verletzt. Es beginnt also eine Zeit des Ankämpfens gegen ihre Gefühle, des Annäherns, des Versteckspielens ... Diesbezüglich liefert das Buch keine Überraschungen und auch nichts Neues.

Ich habe das Buch schnell durchgelesen und hatte viel Spaß dabei, weil ich Dallas und Carson schnell ins Herz geschlossen habe. Dallas ist eine starke, direkte Protagonistin und Carson ist ... perfekt. Er sieht unglaublich gut aus, ist witzig und ein verdammt lieber Kerl, der Dallas zuhört und sie nicht unter Druck setzt. Leider hinterlässt das Buch aber keinen bleibenden Eindruck, weil das Potential zur Tiefe nicht genutzt wurde und die Handlung nicht heraussticht. Die Baustellen, die es bei Dallas als auch bei Carson gibt, werden zwar angesprochen, aber nicht richtig thematisiert - das Beseitigen dieser Probleme wird einfach übersprungen und dem Leser vorenthalten. Dadurch reiht sich der erste Band der "Forever in Love"-Reihe leider nur zu den College-Liebesromanen ein, die man mal zwischendurch lesen kann.

Fazit

Bereitet durchaus viel Spaß, sticht aber leider nicht heraus, weil die nötige Tiefe und die Besonderheiten in der Handlung fehlen. Dennoch zwei sehr sympathische Protagonisten, die super zusammenpassen und dem Leser ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.03.2018

Viele schöne Geschichten mit wichtiger Botschaft, hat aber auch Schwachstellen.

Komm, ich erzähl dir eine Geschichte
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»Diese Geschichten sind nur geschrieben worden, um einen Ort oder einen Weg zu markieren. Die Arbeit, in ihnen, in der Tiefe jeder Geschichte, den versteckten Diamanten zu suchen, ist die Aufgabe jedes ...

»Diese Geschichten sind nur geschrieben worden, um einen Ort oder einen Weg zu markieren. Die Arbeit, in ihnen, in der Tiefe jeder Geschichte, den versteckten Diamanten zu suchen, ist die Aufgabe jedes einzelnen.« (S. 363)

„Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ ist ein wirklich ungewöhnlicher Roman. Er ist aus der Sicht von Demian, einem jungen Studenten, geschrieben, der sich bei Jorge – dem Autor – in Therapie begibt und hofft, dort wichtige Fragen des Lebens beantwortet zu bekommen. Der Autor hat sich also selbst in das Buch geschrieben, schreibt aber nicht aus seiner eigenen Perspektive, sondern aus Sicht der Person, die mit ihm interagiert. Das war schon ziemlich interessant. Des Weiteren gibt es keine Handlung, die einem roten Faden folgt, keine ausgefeilten Charakterentwürfe, keine tieferen Einblicke in das Leben der handelnden Personen. Eigentlich beschreibt es der Titel unglaublich gut: Es ist eine Aneinanderreihung von unglaublich vielen, lehrreichen und vielfältigen Geschichten, die am Anfang jedes Kapitels in einen kurzen Kontext gebunden werden. Sie sind eine Reaktion auf ein Ereignis in Demians Leben, über das man aber immer nur das Nötigste erfährt. Klar ist also, dass nicht Demian oder „der Dicke“ – Jorge selbst – im Mittelpunkt stehen, sondern immer die Geschichten.

»Der einzige Weg herauszufinden, ob du etwas kannst oder nicht, ist, es auszuprobieren, und zwar mit vollem Einsatz. Aus ganzem Herzen!« (S. 11)

Da ich mit keinen großen Erwartungen an das Buch herangegangen bin, störte mich das nicht groß, mit der Zeit wirkte das Buch aber ein bisschen überladen von diesen vielen Geschichten und ich hätte eine richtige Storyline nicht schlecht gefunden. Witzig war es aber, wie Jorge sich diesbezüglich manchmal selbst ein bisschen auf den Arm nimmt: »Zur Abwechslung werde ich dir eine Geschichte erzählen.« (S. 123)

Es war definitiv mal etwas anderes, ein Buch zu lesen, das in jedem Kapitel eine andere Geschichte erzählt, die eine tiefere Botschaft innehat. Die meisten haben mir sehr gut gefallen, weil sie mich mit ihrem Ausgang überraschten, mich zum Schmunzeln brachten oder mir eine Lebensweisheit mit auf den Weg gaben, wobei mir am besten „Der wahre Wert des Rings“ gefiel. Andere wiederum strengten mich an, interessierten mich wenig bis gar nicht und störten dadurch den Lesefluss: Zum Beispiel erläutert Jorge in einigen Kapiteln, welche Therapieströmungen es gibt, welche Vor- und Nachteile sie haben und warum er eine bestimmte davon bevorzugt. Das war zwar schon irgendwo interessant, wirkte aber – eingeschoben zwischen den lehrreichen Märchen, Parabeln und Geschichten – fehl am Platz und dadurch leider eher lästig.

»Der einzige Fehler ist fast immer, zu glauben, dass mein Standpunkt der einzige ist, von dem man aus die Wahrheit sieht.« (S. 166)

Was mir gar nicht gut gefallen hat, war außerdem die eigene Darstellung von Jorge selbst als der „perfekte Therapeut“, der all die negativen Eigenarten anderer Therapeuten natürlich nicht hat und noch dazu mit all seinen Geschichten immer sofortige Wirkung erzielt. Das ging mir irgendwann auf die Nerven, weil ich nicht zu dem Buch gegriffen habe, um eine Lobrede des Autors auf sich selbst zu lesen, sondern etwas mitnehmen wollte. Es sind zwar einige Weisheiten dabei, über die man länger nachdenken kann, möchte und auch sollte, aber ich wage es doch zu bezweifeln, dass sie so lebensverändernde Wirkung haben, wie es sehr überspitzt in Bezug auf Demian dargestellt wird.

Fazit

Insgesamt waren sehr viele tiefgründige Geschichten enthalten, die ich in mich aufgesaugt, über die ich noch länger nachgedacht und an denen ich mich auch erfreut habe. Ab einem gewissen Zeitpunkt lässt das Buch in meinen Augen jedoch nach und es wurde etwas anstrengend, weiterzulesen. Aufgrund dessen und wegen der oben genannten Kritikpunkte bekommt „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.01.2018

Probleme hier, Probleme da - ich frag mich nur, wo der rote Faden war?

Game on - Schon immer nur du
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Worum geht es?

Seit Ethan Dexter Fiona Mackenzie zum ersten Mal gesehen hat, weiß er, dass er sie haben muss. Sie ist in ihrer Art so völlig anders als er: Während Dex ruhig und grüblerisch ist und über ...

Worum geht es?

Seit Ethan Dexter Fiona Mackenzie zum ersten Mal gesehen hat, weiß er, dass er sie haben muss. Sie ist in ihrer Art so völlig anders als er: Während Dex ruhig und grüblerisch ist und über den Dingen zu stehen scheint, ist Fi der reinste Wirbelwind, extrovertiert und voller Leben. Aber wie es so schön heißt: Gegensätze ziehen sich an. Nur dass Fi ihn bislang noch nie richtig bemerkt hat. Dies ändert sich schlagartig, als er ihr in einer Bar einen heißen Kuss raubt, der ihr Hören und Sehen vergehen lässt, obwohl Gerüchte besagen, dass der Muskelprotz von einem Footballspieler eigentlich noch Jungfrau ist. Dex hatte eigentlich nicht vor, sich an die Schwägerin seines besten Freundes Gray heranzumachen – ungeachtet der Tatsache, dass er sich schon lange nach ihr verzehrt – aber nach diesem Kuss steht ein Rückzug nicht mehr zur Debatte: Er muss sie haben. Wäre da nur nicht Fis eiserne Regel, keine Profisportler zu daten…

Meine Meinung

Dies ist offiziell der dritte Band der Game-on-Reihe, war aber mein erster Ausflug dorthin. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich definitiv auch noch die anderen Bände der Reihe lesen werde, obwohl ich mir von diesen noch ein klein wenig mehr erhoffe, da mich „Schon immer nur du“ nicht vollständig zufriedenstellen konnte. Es ist noch Luft nach oben.

Dies lag keinesfalls am Schreibstil, denn der liest sich sehr angenehm und flüssig. Kristen Callihan hat einen unterhaltsamen Humor und versteht es gleichzeitig, die Gefühlswelt ihrer Protagonisten feinfühlig und authentisch zu beschreiben, sodass man mit diesen mitfühlen und sich teilweise gut mit ihnen identifizieren kann.

Das Besondere an diesem Buch war aber definitiv der männliche Protagonist, den ich so noch nie in einem anderen Buch angetroffen habe. Er ist ein Bär von einem Mann, Muskeln, Tattoos, ein Man Bun (Männer-Dutt) und einen Holzfällerbart. Fi vergleicht ihn mit Khal Drogo aus Game of Thrones. Eigentlich ist er so gar nicht ihr Typ, aber er hat trotzdem irgendetwas an sich, was sie unwiderstehlich zu ihm hinzieht. In seiner Art ist er mindestens genauso einzigartig: Er ist ein stiller Typ, ein Denker, der andere analysiert, Situationen gerissen manipuliert und Probleme lieber mit seinem Verstand als mit seinen Fäusten löst. Seine Gefühle trägt er hinter einer grüblerischen Maske, aber Fi scheint trotzdem in der Lage zu sein, hinter diese zu schauen.

Fiona ist ein interessanter Gegenpart dazu, denn sie ist das komplette Gegenteil. Sie trägt ihr Herz auf der Zunge, ist ehrlich und direkt, ohne grausam zu sein. Ein Wirbelwind, der sofort mächtig Eindruck auf den schweigsamen Footballspieler macht. Sie bringt ihn langsam dazu, aus sich herauszukommen, während er ihr Rückhalt und Verständnis für ihre beruflichen Probleme entgegenbringt. Trotz der Tatsache, dass sie immer fröhlich und lebenslustig wirkt, wurmt sie die Tatsache, dass sie alle – vor allem ihre Eltern – für die „flatterhafte Fi“ halten, die nie etwas zuende bringt und ständig vor allem davonläuft. Dex scheint der erste zu sein, der wirklich an sie glaubt…

Aufgrund dessen – weil sich die beiden so gut ergänzen und trotz ihrer unterschiedlichen Art harmonieren – hat es Spaß gemacht, ihre Geschichte zu verfolgen. Man hat ihre Verbindung und die Gefühle zwischen ihnen gespürt. Die Bettszenen waren gut geschrieben, sodass man auch als Leser die Funken sprühen spürte. Sie waren manchmal jedoch ein bisschen zu häufig, sodass hin und wieder die eigentliche Handlung etwas in den Hintergrund gedrängt wurde. Mit der Zeit wurde aber nicht mehr jede komplett ausgeschrieben, was auf Dauer zu viel gewesen und der Handlung geschadet hätte.

Was mich ein bisschen an dem Buch gestört hat, ist die Tatsache, dass es keinen richtigen roten Faden gab. Normalerweise ist es in Liebesromanen ja so, dass man ein klares Ziel vor Augen hat: z.B. das Zusammenfinden der Protagonisten nach einigen Schwierigkeiten. Hier war das irgendwie nicht der Fall: Es war mehr der Beziehungsverlauf, die Probleme einer Fernbeziehung und mit der Presse, die im Mittelpunkt standen. Das wurde mir irgendwann zu viel und langgezogen. Ich wusste nicht, wo das Ganze noch hinführen sollte. Als langweilig würde ich es zwar nicht bezeichnen, da ein Problem auf das andere folgte und das Interesse des Lesers immer wieder geweckt wurde, aber es war ein einziges Auf und Ab und mir persönlich fehlte der rote Faden.

In Bezug darauf erwarte ich mir von den anderen Bänden der Reihe noch etwas mehr Spannung und einen strikteren Handlungsverlauf. Neugierig auf diese bin ich definitiv geworden, da man von den jeweiligen Pärchen hier einen groben Eindruck/Vorgeschmack bekommt und sogar das Kennenlernen von Finn und Chess aus dem vierten Band kurz geschildert wird. Ich bin gespannt, ob diese mich mehr begeistern können.

Fazit

Im Großen und Ganzen ein unterhaltsamer Liebesroman mit einigen Auf und Abs und einem ungewöhnlichen, interessanten männlichen Protagonisten. Ich vergebe 3,5 Sterne.