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Veröffentlicht am 08.04.2018

Eine tolle Geschichte die mir tolle Hörstunden bereitet hat

Ein zauberhafter Sommer
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Ein zauberhafter Sommer von Corina Bomann
gelesen von Elena Wilms

Zum Inhalt:


Die 23-jährige Wiebke muss nach einem quälend langen Winter, einer verhauenen Prüfung und einem zähen Beziehungskampf einfach ...

Ein zauberhafter Sommer von Corina Bomann
gelesen von Elena Wilms

Zum Inhalt:


Die 23-jährige Wiebke muss nach einem quälend langen Winter, einer verhauenen Prüfung und einem zähen Beziehungskampf einfach mal raus. Die Urlaubskasse gibt nicht viel her, und ihre beste Freundin macht Pärchenurlaub, doch Wiebke hat eine wunderbare Alternative: Sie besucht ihre Tante Larissa an der Müritz. Larissa ist genau so, wie Wiebke gern wäre – unabhängig, stark, eine Lebenskünstlerin. Doch Wiebke merkt, dass auch Larissa ihre Zweifel, Schwächen und Sehnsüchte hat. Als die Liebe bei beiden einschlägt, wird ihre sommerliche Schicksalsgemeinschaft zu einer emotionalen Achterbahnfahrt.


Meine Meinung zum Hörbuch:


Ich mag Corina Bomanns Geschichten einfach und „Ein zauberhafter Sommer“ hat mich auch gleich wieder eingefangen. Der Prolog war sehr bewegend und ich hatte ihn dann immerzu im Kopf als die Geschichte rund 12 Jahre später weiter erzählt wird. Es wird gleich klar das damals etwas entscheidendes passiert sein muss und das es danach zum Bruch mit der Schwester gekommen ist und sich Larissas Leben daraufhin grundlegend geändert hat.


Larissa ist mit ihrem Leben dennoch zufrieden, sie lebt auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf, hegt und pflegt ihre Brombeeren und geht in ihrer Arbeit, dem bemalen von Brautschuhen richtig auf. Man spürt das sie mit sich selbst im Reinen ist und ihr eigentlich gar nichts fehlt. Das ändert sich als eines Tages ihre Nichte Wiebke vor der Türe steht. Wiebke steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben und ihre Gefühle fahren Achterbahn. Sie weiß nicht wie es beruflich weitergehen soll, erinnert sich an die Tante und beschließt sie, nach Jahren, zu besuchen. Larissa ist anfangs alles anderes als begeistert, aber Wiebke darf bleiben und die beiden kommen sich wieder näher. Beide helfen sich gegenseitig ihr Leben wieder auf die richtige Spur zu bringen, aber auch zu erkennen was ihnen wirklich wichtig ist und wohin die Reise für den jeweiligen gehen soll. Keine Frage, die Liebe spielt auch in dieser Geschichte keine untergeordnete Rolle, aber sie steht nicht im Vordergrund was ich persönlich ganz toll fand.


Mir hat die bewegende Geschichte von Anfang bis Ende gefallen. Es gab viele tolle Hörmomente - spannende, traurige, bewegende aber auch ganz viele schöne. Die Mischung hat für mich einfach gepasst und ich konnte einfach nicht aufhören der Sprecherin zu lauschen.


Meine Meinung zur Hörbuch-Sprecherin:


Elena Wilms hat den Charakteren, mit ihrer warmen und einfühlsamen Stimme, Leben eingehaucht. Ihre Stimme konnte mich wieder einmal einfangen und fesseln.


Mein Fazit:


Eine tolle Geschichte bei denen die Charaktere Ecken und Kanten haben und so mit authentisch rüber kommen. Corina Bomann und Elena Wilms haben mir tolle Hörstunden beschert, mich Raum und Zeit vergessen lassen und dafür gibt es von mir eine absolute Hörempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Eine Geschichte mit Tiefgang - traurig, emotional aber mit vielen Lichtblicken

Hortensiensommer
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Hortensiensommer von Ulrike Sosnitza

Inhaltsangabe/Klappentext:

In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln


Ihre Kunden nennen Johanna eine „Blumenflüsterin“ und lassen sich von ihr ...

Hortensiensommer von Ulrike Sosnitza

Inhaltsangabe/Klappentext:

In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln


Ihre Kunden nennen Johanna eine „Blumenflüsterin“ und lassen sich von ihr im malerischen Sommerhausen die kahlen Gärten in duftende Paradiese verwandeln. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu großen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen.


Meine Meinung:


Für mich war „Hortensiensommer“ das erste Buch welches ich von der Autorin gelesen habe, mit Sicherheit jedoch nicht das Letzte.


Das Cover des Buches hat mich gleich in den Bann gezogen, es wirkt so schön sommerlich. Nimmt man es in die Hand spürt man das es „geriffelt“ ist und das ist dann direkt nochmals so ein kleines Highlight. Die Farben sind wunderbar aufeinander abgestimmt und es passt auch zur Inhaltsangabe. Beim Lesen der Inhaltsangabe war für mich gleich klar das es nicht nur ein sommerlicher Liebesroman sein würde, dennoch war ich total überrascht wie sehr das Buch in die Tiefe geht.

Der Schreibstil war flüssig und Ulrike Sosnitza hat es nicht nur geschafft mir ein Bild von Johannas Garten vor Augen zu zaubern, sondern auch die Düfte der einzelnen Blumen kamen bei mir auf.


Die Charaktere fand ich durchweg sympathisch, alle hatten ihre Ecken und Kanten und man spürte wie das tragische Ereignis aus der Vergangenheit wie eine dunkle Wolke über Johanna, ihrer Familie aber auch ihrem Freundeskreis schwebte. Man spürt von Anfang an das etwas schreckliches passiert sein muss, etwas das Johanna komplett aus ihren Gedanken verdrängt hat und über das keiner spricht – keine Frage also das die Vergangenheit die Gegenwart bestimmt und das jeder auf seine Art und Weise noch darunter leidet. Alle haben diesen einen Tag verdrängt, aber nicht einer hat ihn verarbeitet.

Johanna lebt alleine in einem großen Häuschen mit wundervollem Garten. Man spürt wie sehr sie beides liebt und um weiterhin hier leben zu können muss sie die Einliegerwohnung vermieten. Behutsam schaut sie sich die potentiellen Mieter an, letztendlich entscheidet sie sich für Philipp, einen alleinstehenden Lehrer. Philipp spürt vom ersten Moment an die Traurigkeit die seine Vermieterin umgibt und er schafft es das Vertrauen seiner Vermieterin zu gewinnen. Die beiden freunden sich langsam an und man spürt das Johanna wieder etwas in ihrem Leben hat über das sie sich freuen kann. Es ist wunderschön zu lesen wie die beiden miteinander umgehen und wie sie sich immer näher kommen. Alles könnte so schön sein, bis zu dem Tag an dem Philipps kleine Tochter zum ersten Mal bei ihm sein darf und damit die Vergangenheit bei Johanna und damit der alte Schmerz wieder hochkommt.


Die vierjährige Klara ist ein richtiger Sonnenschein und wie Kinder so sind schafft sie sich Zutritt in Johannas Herzen. Sie erreicht das was andere viele Jahre vergeblich probiert haben und irgendwann dann aufgegeben haben. Durch Klara werden viele Erinnerungen wieder wach, die Vergangenheit wühlt sich nach oben. Für Johanna beginnt eine schmerzvolle Zeit es ist als wäre die Zeit stehen geblieben, aber die Zeit dreht sich weiter dafür sorgt schon Klara mit ihrer kindlichen Art. Sie fügt Johanna Schmerz zu, aber sie sorgt auch dafür das die Wunden zu heilen beginnen. Für Johanna ist die kleine Klara ein Segen, aber das kann sie in dem Moment noch nicht verstehen.


Eine bewegende Geschichte bei der erst so nach und nach klar wird was damals wirklich passiert ist. Eine unendliche Traurigkeit umgibt das Buch, aber immer wieder blinzelt die Sonne durch und die Traurigkeit weicht. Wird Klara das Herz von Johanna erweichen können, wird sie es schaffen das Johanna mit der Vergangenheit abschließt, das sie nicht nur die traurigen sondern auch die schönen Momente zulässt und in ein neues Leben startet. Mir ist Johanna unheimlich ans Herz gewachsen und ich wünschte mir so sehr das sie einen Weg findet um mit der traurigen Vergangenheit abzuschließen damit sie die schönen Seiten des Lebens wieder genießen kann. Es war wahnsinnig berührend zu lesen wie sie sich nach diesem tragischen Ereignis eingeigelt hat, aber auch wie sehr ihre gesamte Familie ebenso darunter gelitten hat. Es wurde nie über diesen einen Tag gesprochen, alle haben geschwiegen weil sie dachten sie helfen Johanna damit.

Ganz toll fand ich auch das man hin und wieder aus Philipps Sicht lesen konnte. Er spürt zwar die Traurigkeit die Johanna umgibt, aber er hat keine Ahnung warum das so ist. Auch ihm hat das Leben übel mitgespielt und es war kein Zufall das er sich eine Wohnung fern der Heimat gesucht hat, nur lagen bei ihm die Dinge etwas anders er konnte um das Wichtigste in seinem Leben kämpfen. Er versuchte sich in Johanna reinzuversetzen, versuchte ihrem Leid auf den Grund zu gehen, aber das war gar nicht so einfach weil alle "Quellen" loyal zu Johanna standen. Mir ging immerzu die Frage durch den Kopf ob er Johannas "Mauern" durchbrechen könnte und sie zum Reden bewegen konnte. Lange Zeit sah es düster aus, mit dem Einzug von Klara veränderte sich einiges - man spürte das Johanna ihm viel bedeutete, das sie den Weg in sein Herz gefunden hat, aber er konnte nicht verstehen warum sie sein Kind nicht liebhaben konnte.

Es ist schwer in Worte zu fassen was mir beim Lesen des Buches durch den Kopf gegangen ist, in jedem Falle hat mich die Geschichte unheimlich bewegt und mich auch nicht mehr losgelassen. Die Traurigkeit kam bei mir an, aber ich spürte auch wie sich mit dem Auftauchen der kleinen Klara etwas bewegte.


Mein Fazit:


Es gab viele traurige Momente in dieser Geschichte, aber auch ganz viele schöne und welche die mir ein Schmunzeln ins Gesicht zauberten, ich hatte Bilder vor Augen und Düfte in der Nase. Die Mischung war genial und ich kann dieses Buch jedem nur wärmstens empfehlen.


Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Das Leben ist ein Seidenkleid

Das Leben ist ein Seidenkleid
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Das Leben ist ein Seidenkleid

Inhaltsangabe / Klappentext:

Ein Kleid kann ein Leben verändern, sagt Maja. Jede Nacht sitzt sie allein an ihrer Nähmaschine und zaubert bestickte Mäntel oder raffinierte ...


Das Leben ist ein Seidenkleid

Inhaltsangabe / Klappentext:

Ein Kleid kann ein Leben verändern, sagt Maja. Jede Nacht sitzt sie allein an ihrer Nähmaschine und zaubert bestickte Mäntel oder raffinierte Röcke – die kaum jemand zu Gesicht bekommt. Dazu fehlt ihr der Mut. Bis sie sich mit Leonhard anfreundet, einem sanftmütigen älteren Herrn. Seit dem Tod seiner Frau Luise hat niemand mehr ihr Ankleidezimmer betreten dürfen, niemand außer Maja. Dort, zwischen Petticoats und Maßband, stellt sie mit Leos Hilfe bald fest, dass Lebensträume keinem Schnittmuster folgen.

Meine Meinung:

„Das Leben ist ein Seidenkleid“ ist eine Geschichte fürs Herz, teilweise vorhersehbar, aber dennoch ein Buch das sich zu lesen lohnt und das mich berührt hat. Es zeigt das man an seinen Träumen festhalten sollte, aber auch das man manchmal ein Risiko eingehen muss um seine Träume zu verwirklichen. Auch wenn es nicht klappt, man hat es dann wenigstens probiert.

Majas große Leidenschaft ist das Nähen. In ihrer Freizeit entwirft sie Kleider und näht diese dann auch. Ihr größter Traum ist es einmal ihre eigenen Kleider in einem kleinen Laden verkaufen zu können, aber um den Traum zu leben braucht sie Startkapital und Kunden. Ihre Mutter unterstützt sie nicht, eher das Gegenteil ist der Fall, deshalb arbeitet sie nach wie vor in einem Kaufhaus in der Damenabteilung. Der Job wäre für sie noch nicht mal so schlimm, hätte sie eine Chefin der es nicht nur um den Profit ginge. Maja ist ein grundehrlicher Mensch und für sie zählt nicht der Profit sondern die Zufriedenheit der Kunden daher kommt es immer wieder zu Problemen mit der Chefin. Um ihren Traum vom eigenen Lädelchen, aber auch um ihre Leidenschaft finanzieren zu können hat sie einen Nebenjob angenommen – sie fährt am Wochenende essen aus. Eigentlich muss sie das Essen ja nur ausliefern, aber Maja wäre nicht Maja wenn sie so sich nebenbei auch noch um die Belange ihrer Kunden kümmern würde. Bei einer dieser Touren lernt sie Leonhard kennen, ein älterer Mann der alleine lebt. Zwischen den beiden besteht vom ersten Moment an eine Verbindung die man nicht beschreiben kann. Leonhard und Maja, ein richtig tolles Gespann und Leonhard ist derjenige der Majas Talent erkennt und ihr den Weg in die richtige Richtung weist. Durch ihn wird sie selbstbewusster, mutig und die gemeinsamen Zeit und die intensiven Gespräche die, die beiden miteinander führen ist für beide Gold wert. Leonhard öffnet nicht nur sein Herz für sie, sondern auch eine Tür zu einem Zimmer das er jahrelang nicht betreten hat. Es ist unglaublich wie gut die beiden sich verstehen, es ist als hätten sie sich schon immer gekannt – unbeschreiblich. Aber auch Leonhards Enkel, der eines Tages überraschend zu Besuch kommt, schleicht sich in Majas Herz. Allerdings ist er bereits vergeben. Alles könnte so schön sein, aber dann passiert etwas das alles verändert und Maja erkennt das die Zeit gekommen ist um ihren Traum zu verwirklichen. Leonhard hat an sie geglaubt, sie hat Leonhard versprochen das sie ihren Traum leben wird und nun ist die Zeit reif. Wird sie es schaffen???

Für mich hat bei diesem Buch einfach alles gestimmt. Das tolle Cover hat mich genauso neugierig gemacht wie die Inhaltsangabe. Der Schreibstil war fließend und die Geschichte selbst hat mich so fasziniert das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch die Mischung der Charaktere war toll, alle hatten Ecken und Kanten so dass man sich gut in sie rein versetzen und mit ihnen fühlen konnte. Manche mochte man vom ersten Moment an, bei anderen dauerte es ein bisschen länger und wieder andere die erreichten einen bis zur letzten Seite nicht.

Obwohl mir eigentlich schon relativ früh klar war wie das Buch enden würde, gab es doch die ein oder andere Überraschung und Wendung mit der man so nicht gerechnet hat. In der Geschichte gab es viele schöne und bewegende Momente, viele Momente in denen man tief schlucken muss, aber auch viele herzliche und witzige Momente. Das Buch hat mich gefesselt und ich habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Die Botschaft hinter dem Buch, das man für seine Träume etwas riskieren muss, kam in jedem Falle an.

Mein Fazit:

Eine tolle Geschichte bei der man wunderbar entspannen kann und die zeigt das das Leben ein geben und nehmen ist, das dieses geben und nehmen aber auch respektiert wird, manchmal sogar eine Tür öffnet von der man nie geglaubt hat das sie sich je öffnen wird.


„Das Leben ist ein Seidenkleid“ bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Schon jetzt ein Jahreshighlight

Die Stille meiner Worte
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Die Stille meiner Worte von Ava Reed

Inhaltsangabe/Klappentext:

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ...

Die Stille meiner Worte von Ava Reed

Inhaltsangabe/Klappentext:

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …

Meine Meinung:

Für mich war „Die Stille meiner Worte“ von Ava Reed das erste Buch welches ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen meine Erwartungen wurden übertroffen. Mehr noch, für mich war es das beste Buch das ich (bisher) in diesem Jahr gelesen habe.

Was mich beim Lesen bewegt hat ist kaum in Worte zu fassen, denn diese Stille die von Hannah ausgegangen ist, ist bei mir angekommen. Selten hat mich ein Buch so berührt, so mitgenommen und so gefesselt. Hannah hat mich von der ersten Sekunde an mit ihrer Traurigkeit erreicht und obwohl ich nicht wusste was überhaupt passiert ist habe ich mit ihr gefühlt und mit ihr gelitten. Die Briefe die sie an ihre tote Schwester geschrieben hat waren herzzerreißend und man wusste von Anfang an das etwas wirklich schlimmes passiert sein musste – Hannah kann seither nicht mehr sprechen und es ist als wäre sie mit ihrer Schwester in eine andere Welt gegangen. Nicht leicht, nicht für Hannah, aber auch nicht für ihre Eltern. Ich fühlte mit Hannahs Eltern genauso mit wie mit dem Mädchen das seine Zwillingsschwester verloren hat. Ein Kind zu verlieren ist nicht leicht, aber das lebende Kind in dieser Traurigkeit und Stille zu sehen, die Angst es auch verlieren zu können muss schlimm sein. Man spürt wie die Eltern die Situation belastet und die Tatsache das sie Hannah nicht helfen können, nicht mit ihr reden können ist echt schlimm. Mir war klar das sie Angst hatten und als sie merkten das sie gar nicht mehr an sie ran kommen melden sie Hannah in einer anderen Schule an, einer Schule in der sie auch psychologische Behandlung bekommt, einer Schule in der andere Jugendliche sind die ebenso ihr Päckchen zu tragen haben. Sie hoffen das man ihr dort helfen kann den Weg ins Leben zurück zu finden. In Hannahs Gedankenwelt herrscht nun komplettes Chaos, man spürt das sie nicht weg will, man spürt das sie meint sie wird abgeschoben, für sie fühlt es sich an als würden die Eltern sie nicht mehr wollen. Es ist für sie nicht leicht, aber sie muss die vertraute Wohnung, die vertraute Umgebung verlassen aber sie nimmt etwas mit das sie auf keinem Fall alleine zurücklassen kann und das sie für sich braucht, aber von dem sie auch weiß das es in Izzys Sinne wäre. Hannah packt "Mo" ein, die Katze ihrer verstorbenen Schwester. Bevor die Schule beginnt geht es für die „Neuen“ erst einmal in eine Art Feriencamp wo sich alle besser kennenlernen sollen und in dem es auch Gesprächsrunden gibt. Mit dabei ist auch Levi – Levi der an einem Punkt in seinem Leben ist wo er die Schule verlassen kann, aber der nicht weiß wie es in seinem Leben weitergehen soll. Levi hat mir, genau wie Hannah, vom ersten Moment an gefallen. Er hat eine ruhige und besonnene Art an sich, aber er steckt auch voller Ängste. Er ist einfühlsam und ich weiß sofort das er es schaffen wird und Hannah erreichen wird. Man spürt schon bald das die beiden sich zueinander hingezogen fühlen, aber wer nun denkt das eigentliche Thema würde in den Hintergrund treten und eine Romanze würde sich anbahnen hat falsch gedacht. Für mich war das eine gute Entscheidung, denn es hätte nicht gepasst, zumindest nicht in dem Moment und in dieser Zeit.


Dazwischen immer wieder die Briefe die Hannah an ihre tote Schwester schreibt, Briefe die einen Einblick in ihr Seelenleben geben, Briefe die ungemein berühren und die nach dem Schreiben immer wieder verbrannt werden damit sie zur Schwester gelangen können.

Mich hat das Buch sehr bewegt und mitgenommen, ich hatte viele Fragezeichen im Kopf welche sich am Ende aber alle aufgelöst haben. Der Schreibstil war grandios und führte dazu das ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte.

Besonders gut gefallen hat mir das Hannah sich langsam in dem Camp eingelebt hat und erkannt hat das sie nicht die einzige ist denen im Leben was genommen wurde. Das Schicksal war auch zu ihren Mitbewohnern grausam, jeder schleppte Ballast mit rum und auch wenn Hannah nicht reden konnte, man spürte das sie das alles nicht kalt gelassen hat, aber auch das sie auf ihre Art und Weise neue Kontakte knüpfte. Sie brauchte nicht zu reden um zu trösten oder den anderen spüren zu lassen das sie da ist, sie öffnete sich im Laufe der Zeit immer mehr – nur halt auf andere Art und Weise.


Berührt hat mich in dem Buch auch ein vierbeiniger Charakter – Izzys Katze Mo die Hannah einfach in ihren Rucksack gepackt hat und mitgenommen hat. Die Katze war für sie wichtig, sie konnte sie nicht alleine zurücklassen, aber sie selbst brauchte sie auch um sich herum. Man merkte das auch die Katze Izzy vermisste, aber auch das sie sich als eine Art Verbindungsglied gesehen hat und intuitiv wusste sie das sie Hannah nicht alleine lassen konnte. Sie wusste das Hannah sie brauchen würde und hat sie mehr oder weniger darauf hingestupst das sie mit muss. Mo ging also als blinder Passagier mit und er war half damit nicht nur Hannah, sondern auch einigen anderen. Er war für alle da und intuitiv wusste der Vierbeiner wo er gerade gebraucht wurde.

Ein sehr emotionales Buch, voller bewegender, trauriger, aber auch schöner Momente. Keine leichte Kost, aber ein Buch bei dem die Gefühle auf wundersame Art und Weise transportiert wurden und bei dem die Stille angekommen ist. Es ist schwer zu beschreiben was mir beim Lesen durch den Kopf gegangen ist, selten konnte ich so in ein Buch eintauchen, alle Geräusche um mich rum auch das Ende ausblenden und einfach nur diese Traurigkeit und Stille empfinden. Besonders gelungen fand ich auch das Ende des Buches, für mich war der Schluss mega und genau richtig. Man kann das Buch mit den Jahreszeiten vergleichen – in Hannahs Gefühlswelt war eisiger Winter, alles dunkel, still und leise. Allmählich zieht der Frühling ein, es wird immer heller, es wird grüner und man hört die Vögel jeden Tag ein bissel mehr piepen................



Fazit:

Mich hat dieses Buch vom ersten Moment an gefangen genommen. Die Stille und Traurigkeit ist bei mir angekommen, ich habe diese schwere Zeit mit Hannah durchlitten und war ganz nah bei ihr.

Für mich war „Die Stille meiner Worte“ eine ganz besondere Geschichte und das beste Buch das ich in diesem Jahr gelesen habe.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne plus.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Eine Geschichte mit Tiefgang vor traumhafter Kulisse

Eine Liebe auf Guernsey
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Eine Liebe auf Guernsey von Pippa Watson

Inhaltsangabe/Klappentext:


Kate ist Touristenführerin auf der Kanalinsel Guernsey und mit ihrem beschaulichen Leben eigentlich recht zufrieden. Doch plötzlich ...

Eine Liebe auf Guernsey von Pippa Watson

Inhaltsangabe/Klappentext:


Kate ist Touristenführerin auf der Kanalinsel Guernsey und mit ihrem beschaulichen Leben eigentlich recht zufrieden. Doch plötzlich steht alles Kopf: Ihr Exfreund heiratet und bittet sie, seine Trauzeugin zu werden, sie muss im Souvenir-Shop ihrer Stiefmutter aushelfen und sich zudem um Amy, die Golden-Retriever-Hündin ihrer verstorbenen Nachbarin, kümmern. Und dann kreuzen auch noch der sympathische Matthew und sein blinder Sohn ihren Weg. Während Kate versucht, die Fäden ihres Lebens irgendwie wieder unter Kontrolle zu bringen, merkt sie, dass sie durch all diese Veränderungen beginnt, die Welt mehr und mehr mit anderen Augen zu sehen ...

Meine Meinung:

Auch das zweite Buch von Pippa Watson hat mich Zeit und Raum vergessen lassen. Der Schreibstil war locker, leicht, fließend. Die Beschreibungen der Umgebung war wunderbar, ich hatte Guernsey vor Augen und konnte mir die Kulisse immerzu vorstellen.

Pippa Watson ist es wunderbar gelungen ihren Charakteren Leben einzuhauchen und sie authentisch darzustellen.

Kate die schon ihr Leben lang auf der Insel lebt und sich ein kleines Touristenbüro aufgebaut hat. Ihr geordnetes und geregeltes Leben gerät ein bisschen durcheinander als sie ihr bester Freund, gleichzeitig ihre erste große Liebe, darum bittet seine Trauzeugin zu sein. Plötzlich stellt sie die Verbindung zu ihm in Frage – liebt sie ihn gar noch immer, kann sie es zulassen das er einfach eine andere heiratet? Ein Wirrwarr der Gefühle taucht in Kate auf, aber ist es wirklich nur die Angst Brian zu verlieren oder steckt hinter all dem noch mehr??? Es geht ihr einiges durch den Kopf und als dann ihre Stiefmutter noch einen Unfall hat muss sie sich um deren Souvenir-Shop kümmern. Als ob das nicht alles genug wäre, bekommt sie nun auch noch einen Blindenhund vererbt für den sie einen neuen Besitzer suchen muss. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet das ihr der Hund immer mehr ans Herz wächst und längst vergessene Seiten in ihr wach ruft.

Matthew hingegen ist auf die Insel gezogen weil seine Ex-Frau mit dem gemeinsamen Sohn nach Guernsey gezogen ist. Er will ihm nahe sein, an seinem Leben teilhaben und ihn aufwachsen sehen. Alfi ist ein kleiner, lebensfroher Junge der die Welt mit seinen Sinnen sieht. Alfi ist blind, aber er lässt sich davon nicht unterkriegen und es macht Spaß die Welt mit seinen Augen zu sehen. Matthew und Alfi habe ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen, genauso ging es Matthew mit Kate.

Eher zufällig lernen sich Matthew und Kate kennen, während sich Matthew gleich in Kate verliebt hat diese anderes im Kopf. Sie verbringt jedoch immer mehr Zeit mit Matthew und dem kleinen Alfi, sieht damit die Welt mit anderen Augen und beginnt sich langsam aber ganz zu verändern. Plötzlich steht sie zwischen zwei Männern und weiß so gar nicht was sie eigentlich will. Wie so oft im Leben muss erst etwas wirklich schlimmes passieren damit man klar sieht und weiß welcher Weg eingeschlagen werden muss.

Eine Geschichte mit Tiefgang die mich immer total gefesselt und bewegt hat. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, vielen Momenten zum Schmunzeln, aber auch viele traurige Momente. In meinen Augen hat Blindenhund Amy die Geschichte bereichert und mir nochmals einen anderen Blick auf dieses Thema gegeben. Amy bei der Arbeit zu begleiten war einfach grandios, sie schlich sich nicht nur in mein Herz. Bewegend wie sie das Herz des kleinen Alfis eroberte, was durchaus nicht einfach war, denn Alfi trug ein Trauma aus der Vergangenheit mit sich rum. Es war einfach nur faszinierend was Blindenhund Amy so alles leistet, aber auch zu sehen was sie alles können muss um blinde Menschen begleiten zu dürfen. Ich fand es einfach unglaublich zu lesen was ein Blindenhund alles kann, sehe das alles nun nochmals mit anderen Augen und kann nachvollziehen warum die Ausbildung so teuer ist. Ein Blindenhund bereichert das Leben eines blinden Menschen, sie sehen für sie und fühlen deren Stimmung. Grandios. Genauso bewegend fand ich wie Alfi alles „gesehen“ hat. Es ist unglaublich wie ausgeprägt seine Sinne sind und wie er damit sehen kann. Ein Satz ist mir im Gedächtnis geblieben „du siehst die Welt klarer wie wir sehenden“. Genau das trifft es und dementsprechend bewegend war die Geschichte dann auch.

Die Mischung der Geschichte hat mir unglaublich gut gefallen, es war nicht nur eine seichte Liebesgeschichte, es war eine Geschichte mit Tiefgang, eine Geschichte die mich sehr bewegt hat, aber auch eine bei der die Vergangenheit in die Gegenwart greift und bei der die einzelnen Charaktere einiges verarbeiten mussten um wieder klar zu sehen. Gelungen fand ich auch die verschiedenen Handlungsstränge, die am Ende zusammengeführt und mich restlos zufrieden zurück gelassen haben.

Das Cover passt unglaublich gut zum Inhalt des Buches und das der Hund aufs Cover mit drauf durfte fand ich sehr passend. Er bzw. sie war einer meiner Lieblingscharakter.

Mein Fazit:

Eine tolle Geschichte mit Tiefgang, bei der es auch ein Wiedersehen mit den Charaktern aus „Mit dir an meiner Seite“ gegeben hat. Ich hoffe das es in Band drei der Pippa-Watson Serie auch ein Wiedersehen mit den Leuten von Guernsey geben wird, leider war das Buch viel zu schnell ausgelesen.

Von mir gibt es für „Eine Liebe auf Guernsey“ eine absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.