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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2018

Ein schwieriges Thema, gefühlvoll aufgegriffen

Herzflüstern
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"Herzflüstern" hat mich sehr angesprochen, weil ich es spannend fand, dass das schwierige Thema vom Coming out hier angesprochen wird. Die Story hat mir auch gut gefallen. Man sieht gut, wie der Protagonist ...

"Herzflüstern" hat mich sehr angesprochen, weil ich es spannend fand, dass das schwierige Thema vom Coming out hier angesprochen wird. Die Story hat mir auch gut gefallen. Man sieht gut, wie der Protagonist - aber auch Leute aus seiner Umgebung - damit zu kämpfen haben, was es bedeutet schwul zu sein. Anders zu sein. Sowohl für einen selbst, als auch für Familie, die Gesellschaft, die Freunde ... Es ist wirklich ein schwieriges Thema, auf das hier gut eingegangen wird.
Ich fand allerdings, dass der Schreibstil sehr abgehackt und wenig ansprechend war. Die Sätze sind durchweg sehr kurz, sodass ich nicht wirklich in einen schönen Lesefluss gekommen bin. Der Stil bietet keine Abwechslung und selten wird man von einem besonders schönen Satz überrascht. Außerdem fand ich es etwas seltsam, dass die Autorin ihre schwulen Figuren mehr oder weniger wie wehleidige Heulsusen darstellt, die bei jeder Gelegenheit in Tränen ausbrechen. Das fand ich irritierend und auch nicht angemessen.
Gut gefallen hat mir wiederum, dass die Protagonisten lernen, für sich einzustehen und sich auch einander zu öffnen. Auch wenn ich mich trotz Ich-Perspektive nicht so recht mit Julian anfreunden konnte. Auf mich wirkt er eher wie ein trotziger 14-jähriger, als ein erwachsener Mann.
Fazit: Eine gute, mutige Geschichte, die leider unter dem Schreibstil leidet und an manchen Stellen ein bisschen dick aufträgt.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Hatte mir mehr erhofft

Der Himmel über unseren Träumen
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"Der Himmel über unseren Träumen" hat mich angesprochen, weil ich das Thema sehr interessant fand. Romane, die vor oder während des Krieges spielen kennt man ja bereits. Aber selten stellt jemand die Frage, ...

"Der Himmel über unseren Träumen" hat mich angesprochen, weil ich das Thema sehr interessant fand. Romane, die vor oder während des Krieges spielen kennt man ja bereits. Aber selten stellt jemand die Frage, was mit den Leuten ist, die zurückkehrten. Die geblieben sind. Wie gehen sie damit um? Wie sehen sie nach vorn?
Es ist ein sehr schweres Thema und ich finde es mutig, dass es in diesem Roman angesprochen wird. Dabei noch auf so gefühlvolle Weise.
Leider konnte mich das Buch trotzdem nicht so recht fesseln. Die Handlung wirkte teilweise recht konstuiert, die Figuren darin steif und oberflächlich.
Die Zeit wurde, fand ich, gut wieder gegeben. Mit den Schwierigkeiten und den Ängsten der Menschen, die in ihr lebten. Ich hätte mir gewünscht, dass deren Geschichten vertieft werden. Letztendlich wurde doch wenig darüber gesprochen, hatte ich das Gefühl.
Ingesamt: Ein Roman, der ein sehr spannendes Thema aufgreift aber bei dem man wegen der Längen leider die Lust verliert.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Hatte mir mehr davon versprochen

Dirty
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"Dirty - in seiner Gewalt" beginnt sehr vielversprechend. Die Story geht gleich spannend los und man will sofort wissen, wie es weitergeht. Doch je weiter die Geschichte sich entwickelt, desto unrealitischer ...

"Dirty - in seiner Gewalt" beginnt sehr vielversprechend. Die Story geht gleich spannend los und man will sofort wissen, wie es weitergeht. Doch je weiter die Geschichte sich entwickelt, desto unrealitischer wird sie. Oft konnte ich das Verhalten der Protagonisten (besonders der weiblichen Hauptperson) überhaupt nicht nachvollziehen, was ich sehr schade fand.
Es sind ein paar heiße Szenen dabei, aber ich hab da nicht unbedingt die Funken sprühen sehen zwischen den beiden. Ein paar Mal hatte ich das Gefühl, dass Themen künstlich aufgebauscht werden, um Drama und Spannung zu erzeugen. Dafür wurden Sachen, die meiner Meinung nach wirkliches Konfliktpotenzial boten, ziemlich unter den Tisch fallen gelassen. Am Ende hat sich alles aufgelöst, aber auch hier gab es ein paar fette Lücken in der Logik.
Alles in allem kann ich sagen: Ein Buch für zwischendurch, das man gut hintereinenander weg lesen kann, das aber nicht unbedingt im Gedächtnis bleibt.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Erwartete Spannung blieb leider aus

My Life in Circles
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"My life in Circles" behandelt gleich mehrere schwierige Themen (Kindesentführungen, Essstörungen, Missbrauch Minderjähriger...) auf eine sehr einfühlsame Weise. Es fällt einem dadurch leicht, sich in ...

"My life in Circles" behandelt gleich mehrere schwierige Themen (Kindesentführungen, Essstörungen, Missbrauch Minderjähriger...) auf eine sehr einfühlsame Weise. Es fällt einem dadurch leicht, sich in die Protagonistin hinein zu versetzen. Der Schreibstil ist flüssig und locker, sodass man wirklich durch die Seiten fliegt.

Leider zieht sich die Story extrem hin. Der Klappentext klang sehr spannend und ich habe die ganze Zeit auf den großen Knall gewartet, wenn sich "das Geheimnis" endlich lüftet. Der erhoffte Knall blieb aus und die Story plätscherte so dahin.

Was mir gut gefallen hat, ist die Verwandlung, die Theo nach und nach durchmacht. Es ist ein sehr schleichender Prozess, der einem erst gar nicht wirklich auffällt, doch am Ende erkennt man, wie weit sie sich entwickelt hat und wie stark sie wirklich ist. Ein großes Plus für diese Entwicklung!

Auch wenn alle Handlungsstränge am Ende gut verknüpft werden und sich alles zu einem schönen Ende auflöst, bleibt der Leser irgendwie unbefriedigt zurück. (Ich muss aber sagen, dass mir besonders die Idee, wie es mit ihrem entführten Freund ausgeht, sehr gut gefallen hat. Es beweist Theos neue Charakterstärke und gibt einen Hinweis darauf, dass er sich an ihrem Vorbild orientieren könnte).

Aus meiner Sicht ist dies ein Buch mit einer großartigen Grundidee, deren Potenzial leider nicht voll ausgeschöpft wurde.

Veröffentlicht am 11.01.2017

Konnte Erwartungen nicht erfüllen

Eventus Corp.
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Die Story von "Eventus Corp. - verkaufte Unschuld" hat mich wirklich neugierig gemacht. Und ich muss sage, die ist auch das Highlight dieses Buches. Das Geschehen ist spannend und (aufgrund geringer Seitenzahl) ...

Die Story von "Eventus Corp. - verkaufte Unschuld" hat mich wirklich neugierig gemacht. Und ich muss sage, die ist auch das Highlight dieses Buches. Das Geschehen ist spannend und (aufgrund geringer Seitenzahl) sehr rasant. Man hat auf eine gute Art das Gefühl, nicht zu Atem zu komme, weil man wirklich mit fiebern kann.

Was mich gestört hat, waren die sehr ausführlichen Beschreibungen der technischen Spielzeuge und Vorgänge, die genutzt wurden, um die Verbrecher zu stellen. Da hätte ich mir eine Laien-freundlichere Sprache gewünscht. Teilweise hatte ich das Gefühl von so vielen Infos erschlagen zu werden. Darunter haben meiner Meinung nach auch die Charaktere etwas gelitten, die etwas mehr Raum verdient hätten.

Gerade in das entführte Mädchen, Alina, kann sich der Leser aber wunderbar hinein versetzen. An ihrem Beispiel wird aufgezeigt, wie leicht es Kriminellen im Internet fallen kann, sich eine "Beute" auszusuchen und sich ihr zu nähern. Das Buch spricht dieses Thema an, ohne dabei den Eindruck eines mahnenden Zeigefingers zu machen.

Am Ende blieben leider ein paar Fragen offen, allerdings wird angedeutet, dass hier ein zweiter Teil folgen könnte ...

Fazit: Thriller mit viel Luft nach oben.